Total Publications of the Research Group

Results: 622
Created on: Thu, 18 Apr 2024 23:14:52 +0200 in 0.0819 sec


Döring, Nicola;
Die »EMSA«-Studie : Erstes Mal, Menstruation und Schwangerschaftsabbruch in Sozialen Medien. - In: Forum Sexualaufklärung und Familienplanung, (2023), 1, S. 93-96

Onlineinformationen über Schwangerschaftsabbruch, Menstruation und Erstes Mal wurden im deutschsprachigen Raum noch nicht systematisch wissenschaftlich untersucht. Das Projekt EMSA soll diese Forschungslücke schließen und geht u.a. diesen Fragen nach: Welche Informationen rund um Menstruation, das Erste Mal und Schwangerschaftsabbruch sind online zu finden? Wie sind die Publikationsreaktionen auf diese Informationen.



https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_emsa_studie
Döring, Nicola;
[Rezension von: Voß, Heinz-Jürgen, 1979-, Einführung in die Sexualpädagogik und sexuelle Bildung]. - In: Zeitschrift für Sexualforschung. - Stuttgart : Thieme, 2001- , ISSN: 1438-9460 , ZDB-ID: 2073538-8, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 188-189

https://doi.org/10.1055/a-2114-5110
Döring, Nicola;
Fifty shades of ChatGPT: current state of discussion and research on sex and artificial intelligence :
Fifty shades of ChatGPT: aktueller Diskussions- und Forschungsstand zu Sex und künstlicher Intelligenz. - In: Zeitschrift für Sexualforschung, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 164-175

Generative künstliche Intelligenz (KI) ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Computeralgorithmen und -systeme, die mittels Maschinenlernen und Training auf sehr großen Datensätzen in der Lage sind, neue Inhalte wie Texte, Bilder und Musik zu kreieren. Diverse generative KI-Tools stehen der breiten Öffentlichkeit inzwischen zur Verfügung. Dabei ist ChatGPT als textgenerierende KI aktuell das bekannteste Werkzeug: Es weist rapide wachsende Nutzer*innenzahlen auf und hat seit seiner Veröffentlichung im November 2022 einen erneuten KI-Hype ausgelöst. KI-generierte Inhalte sind in vielfältiger Weise auch relevant für den Umgang mit Sexualität. Der vorliegende Beitrag stellt den aktuellen Diskussions- und Forschungsstand zu generativer KI und ihrer sexualbezogenen Nutzung dar. Dabei geht es um den Einsatz text- und bildgenerierender KI in drei zentralen Feldern: 1) Pornografie, 2) sexuelle Beziehungen und 3) Sexuelle Bildung. Chancen und Risiken sowie empirische Untersuchungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.



https://doi.org/10.1055/a-2142-9527
Döring, Nicola;
Questions for the Dr. Sommer Team : a content analysis of the youth magazines „Bravo“ and „Bravo Girl!“
Fragen an das Dr.-Sommer-Team : eine Inhaltsanalyse der Jugendzeitschriften „Bravo“ und „Bravo Girl!“. - In: Zeitschrift für Sexualforschung, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 141-151

Einleitung: Jugendzeitschriften wie „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sind auch im Digitalzeitalter noch bedeutsame sexuelle Sozialisationsinstanzen. Insbesondere die Beratung durch das Dr.-Sommer-Team erfreut sich großer Bekanntheit und Beliebtheit unter Jugendlichen in Deutschland. Forschungsziele: Ziel der vorliegenden Studie war es herauszuarbeiten, welche Merkmale die Ratsuchenden haben, die in der Dr.-Sommer-Rubrik von „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sichtbar werden (Forschungsfrage 1), welche Themen ihre Fragen ansprechen (F2), inwiefern es in den Fragen und Antworten um zentrale Risiken oder Chancen der Sexualität (F3) sowie um sexualbezogenen Mediengebrauch geht (F4). Methoden: Im Rahmen einer quantitativen Medieninhaltsanalyse wurden alle Fragen an das Dr.-Sommer-Team samt zugehörigen Antworten ausgewertet, die in den Jahren 2018 und 2019 in der 14-täglich erscheinenden „Bravo“ (n = 306) und in der monatlich erscheinende „Bravo Girl!“ (n = 121) veröffentlicht wurden (n = 427). Die Datenerhebung erfolgte mittels eines reliabilitätsgeprüften Codebuchs durch einen geschulten Codierer. Die Datenanalyse beinhaltete deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertungen sowie qualitative Interpretationen. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass als Ratsuchende vor allem 14-jährige Mädchen mit weißer Hautfarbe und normattraktivem Körper sichtbar waren (F1). Bei den angesprochenen Themen waren Körper, Emotionen, Beziehungen und sexuelle Techniken vorrangig vertreten (F2). Risiken (z. B. ungeplante Schwangerschaft) und Chancen (z. B. sexuelles Vergnügen) wurden in den Fragen und Antworten ausgewogen thematisiert, wobei in der Jugendzeitschrift „Bravo“ die Lust beim Partnersex als Thema signifikant sichtbarer war als in der Mädchenzeitschrift „Bravo Girl!“ (F3). Medienthemen waren in 9 % der Fragen präsent (F4). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse stehen im Einklang mit früheren Inhaltsanalysen der Sexualaufklärung in Jugendzeitschriften im Allgemeinen und in der „Bravo“ im Besonderen. Mediennutzungs- und Wirkungsstudien zur Sexualberatung in Jugendzeitschriften fehlen indessen weitgehend.



https://doi.org/10.1055/a-2095-3013
Döring, Nicola;
Jenseits von Alpha Males und Insta Girls - wie vielfältig sind Geschlechterbilder in sozialen Medien?. - In: BzKJaktuell, Bd. 31 (2023), 3, S. 11-17

Wo würde man heutzutage die klischeehaftesten Geschlechterdarstellungen erwarten? In der Werbung? Im Hollywood-Kino? Im Fernsehen? Vermutlich nicht. Längst hat sich herumgesprochen, dass Social-Media-Plattformen inzwischen die Orte sind, an denen die am stärksten stereotyp überzeichneten Männer- und Frauenbilder zu finden sind. Wie ist die Situation aus Sicht des Kinder- und Jugendmedienschutzes einzuordnen?



Walter, Roberto;
Sexueller Kindesmissbrauch: Qualitätskriterien und Qualitätsmessung der Presseberichterstattung in Deutschland. - Ilmenau, 2023. - 250 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Sexueller Kindesmissbrauch (SKM) ist ein weit verbreitetes Problem mit schwerwiegenden und oft langanhaltenden Folgen für die Betroffenen. Wie die Gesellschaft das Miss­brauchsproblem wahrnimmt, hängt wesentlich auch von dessen medialer Berichterstattung ab. Eine qualitätsvolle SKM-Berichterstattung hilft bei der Faktenvermittlung und ermöglicht eine lösungsorientierte gesellschaftliche Debatte, doch der Forschungsstand kritisiert häufige Qualitätsdefizite wie eine einzelfallfokussierte und sensationalistische Darstellung sowie die Vernachlässigung von Prävention und Intervention. Bisher liegt allerdings kein Qualitätsmodell zur SKM-Berichterstattung vor, es fehlen dedizierte Qualitätsanalysen der Berichterstattung und die Qualitätsbewertung des Medienpublikums wurde nicht beachtet. In drei aufeinander aufbauenden Studien bearbeitet die vorliegende Dissertation diese Forschungslücken. Das Ziel der ersten Studie war die Entwicklung eines theoretisch und empirisch fundierten Qualitätsmodells zur Beurteilung der SKM-Presseberichterstattung. Durch quantitative Inhaltsanalysen von vier Expertisequellen Goumalistische Praxisleitfäden, wissenschaftliche Fachliteratur, Missbrauchsbetroffene, Fachberatungsstellen) wurden zunächst verschiedene Verbesserungsvorschläge zur SKM-Presseberichterstattung identifiziert und anschließend per qualitativer zusammenfassender Inhaltsanalyse zu Qualitätskriterien verdichtet. Diese Qualitätskriterien wurden sieben etablierten journalistischen Qualitätsdimensionen des normativen Public-Interest-Modells zugeordnet und somit theoretisch verankert im Hinblick auf die Unterstützung einer fruchtbaren gesellschaftlichen Debatte zu Missbrauch. Eine zusätzliche wissenschaftliche Literaturrecherche wurde durchgeführt, um alle journalistischen Qualitätsdimensionen abzudecken. Das resultierende Qualitätsmodell mit den folgenden zehn Qualitätskriterien definiert und strukturiert die Medienqualität in der Presseberichterstattung zu SKM: 1) Thematisches Framing, 2) Nicht-sensationalisierte Berichterstattung, 3) Nutzung angemessener Begriffe, 4) Einbindung von Anspruchsgruppen, 5) Nicht-stereotype Berichterstattung, 6) Einbindung von Prävention und Intervention, 7) Ethischer Umgang mit Betroffenen in Interviews, 8) Rechtskonforme Berichterstattung, 9) Interessenabwägung zwischen Betroffenen und mutmaßlichen Täter_innen, 10) Offenlegung und Reflexion offizieller Quellen. Die zweite Studie untersuchte mit dem in Studie 1 entwickelten Qualitätsmodell die journalistische Qualität der deutschsprachigen Presseberichterstattung über SKM anhand des Missbrauchsfalls an der Odenwaldschule. Dabei wurden Qualitäts- und Boulevardpresse in ihrer Qualität der SKM-Berichterstattung verglichen. Eine zweistufige bewusste Stichprobe mit N 325 Zeitungsartikeln über den institutionellen Missbrauchsfall an der Odenwaldschule wurde zusammengestellt (2010-2022; 23 Print- und Online-Zeitungen, 52.3 % Qualitätspresse, 47.7 % Boulevardpresse). Basierend auf dem Qualitätsmodell wurde einfallspezifisches Codebuch zur Bewertung der Medienqualität erstellt. Die Befunde belegen, dass die meisten der untersuchten Qualitätskriterien erfüllt waren. Im Einklang mit dem Forschungsstand zeigten sich aber auch drei Qualitätsdefizite: die mangelnde Thematisierung von Prävention und Intervention, eine sensationalistische Darstellung sowie die Nutzung unangemessener Begriffe. Für alle untersuchten Qualitätskriterien konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Qualitäts- und Boulevardpresse festgestellt werden. Dass die Boulevardpresse nicht schlechter als die Qualitätspresse berichtet hat, lässt sich mit der offenen wie auch verdeckten Nutzung von Presseagenturmeldungen begründen, deren Qualität üblicherweise die typische boulevardeske Berichterstattung übertrifft. Die dritte Studie untersuchte die Perspektive des Medienpublikums hinsichtlich der Qualitätsbewertung und der Fähigkeit zur Qualitätsunterscheidung im Kontext der SKM-Presseberichterstattung. Dazu wurde ein Online-Experiment mit einer ungekreuzten Quotenstichprobe von N = 2724 Internetnutzenden (18-65 Jahre; MAlter = 44.1; 52.5 % Frauen) in Deutschland durchgeführt. Als Stimulusmaterial wurden zwei prototypische Presseartikel zu einem fiktiven Missbrauchsfall konstruiert, welche anhand des Qualitätsmodells aus Studie 1 systematisch in ihrer Qualität variiert wurden. Den Teilnehmenden wurde anschließend randomisiert entweder der Artikel mit der hohen oder der niedrigen Qualität vorlegt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei der Qualitätsbewertung für die Befragten insbesondere die normativen Qualitätskriterien aus dem Journalismus bedeutsam waren. Subjektive Qualitätskriterien wie Voyeurismus und Unterhaltung spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Teilnehmenden waren unabhängig von der eigenen Missbrauchsbetroffenheit in der Lage, zwischen der hohen und niedrigen journalistischen Qualität zu unterscheiden. Der Artikel mit der journalistisch schlechten Qualität wurde vom Publikum allerdings eher mittelmäßig als schlecht bewertet. Dieser Befund deutet auf einen positiven Bias bei der Bewertung von niedriger Medienqualität beim Publikum hin, das möglicherweise nicht für alle Qualitätsprobleme sensibilisiert ist. Die vorgelegte Dissertation liefert einen Beitrag zum Forschungsgebiet der Medienqualität und profitiert durch ihre solide theoretische Fundierung in Form eines Qualitätsmodells, das zur empirischen Qualitätsanalyse herangezogen wurde und auch aus Sicht des Medienpublikums relevant war. Die Arbeit ist limitiert durch ihren Fokus auf die Presseberichterstattung. Zukünftige Forschung sollte daher weitere Medienformen wie Fernsehen und soziale Medien berücksichtigen und auch die Perspektive der Kommunikatorforschung einbeziehen.



Döring, Nicola; Mikhailova, Veronika; Conde, Melisa
Soziale Nähe durch Roboter und Avatare: eine Chance für die alternde Gesellschaft?. - In: Medien & Altern, ISSN 2195-3341, (2023), 22, S. 71-86

Döring, Nicola;
Psychologische Zugänge zu Medien und Geschlecht: Medienpsychologie und Sozialpsychologie. - In: Handbuch Medien und Geschlecht, (2023), S. 899-913

Die Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten von Individuen befasst sich sowohl mit Medienfragen (Medienpsychologie) als auch mit Geschlechterfragen (Sozialpsychologie). Die psychologische Forschung zu Medien und Geschlecht zeigt, dass es bis heute zum Teil deutliche Geschlechterdifferenzen bei der Mediennutzung und bei der Medienproduktion gibt, die unter anderem auf psychologische Ursachen zurückgehen. Weiterhin ist gut belegt, dass Geschlechterstereotype in den Medieninhalten und auch bei der Gestaltung von Digitaltechnologien wie Software-Agenten oder Robotern weit verbreitet sind. Es existieren aber auch Medienangebote, die emanzipatorisch und empowernd wirken. In der Gesamtbilanz ist festzuhalten, dass sich Medien aus psychologischer Sicht sowohl negativ als auch positiv auf Gleichberechtigung in den Geschlechterverhältnissen auswirken können. Der Beitrag berichtet die wichtigsten Befunde anhand von Studien und Praxisbeispielen und weist auf Limitationen und Lücken der bisherigen psychologischen Forschung zu Medien und Geschlecht hin.



Döring, Nicola;
Videoproduktion auf YouTube: die Bedeutung von Geschlechterbildern. - In: Handbuch Medien und Geschlecht, (2023), S. 963-973

Wie ist die weltweit führende Social-Media-Video-Plattform YouTube im Hinblick auf Geschlechtergleichberechtigung einzuschätzen? Die Analyse zeigt, dass die Videoproduktion auf YouTube männlich dominiert ist und dass die Video-Inhalte oft tradierte Geschlechterrollen vermitteln. Rezipierende greifen neben den Mainstream-Inhalten jedoch auch auf Nischen-Inhalte zurück, die vielfältigere Geschlechterbilder bieten als die herkömmlichen Massenmedien. Der Beitrag zeigt Forschungslücken auf und endet mit praktischen Handlungsempfehlungen zur Förderung von Geschlechtergleichberechtigung auf YouTube.



Conde, Melisa; Mikhailova, Veronika; Döring, Nicola
Towards augmented reality-based and social robot-based social integration of older adults: a user requirements analysis. - In: HCI International 2023 posters, (2023), S. 426-432

Background: Older adults are at risk of social isolation and loneliness. As part of the CO-HUMANICS (Co-Presence of Humans and Interactive Companions for Seniors) project, augmented reality (AR)-based and telepresence robot-based systems are to be developed to support social integration of older adults. Aim: Following a human-centered approach, this study aims to identify requirements of older adults towards AR-based (RQ1) and telepresence robot-based (RQ2) communication that fosters social integration. Methods: Semi-structured individual interviews were conducted between May and October 2022 with N = 30 older adults (60-74 years old, 37% women) from Germany. Participants were presented with storyboard illustrations of hypothetical interpersonal communication scenarios involving an AR system and a telepresence robot and gave their detailed evaluations (mean interview duration 43 min). Results: Older adults had ambivalent and nuanced requirements for an AR system and a telepresence robot. Technology-specific and general requirements emerged from the data and were grouped into four dimensions: 1) technological requirements (ease of use, effortless contact initiation, realistic avatar design, intuitive movement control, anthropomorphism, and robot size), 2) emotional requirements (warmth, intimacy, companionship, and empowerment), 3) social requirements (potential for joint activities, multiparty interaction, and multitasking), and 4) administrative requirements (privacy, data protection, and affordability). Conclusions: Older adults recognized the potential of AR systems and telepresence robots to support their social integration; however, ease of use, privacy and data protection issues, and affordability remain an obstacle for technology acceptance.