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Fistikci, Aycan;
Coverage of Syrian refugees in Turkish national media : a quantitative frame analysis of the Newspapers Hürriyet, Sabah, and Sözcü (2015-2022). - Ilmenau. - 78 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2023

Zusammenfassung: [Einleitung] Die syrische Flüchtlingskrise ist eine der drängendsten Herausforderungen, mit denen die heutige Welt konfrontiert ist, und hat weitreichende humanitäre, politische und soziale Auswirkungen. Ein Verständnis des Framings der Medien zu diesem komplexen Thema ist von entscheidender Bedeutung, da die Darstellungen in den Medien einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung und politische Entscheidungen haben können. Durch die Analyse der Prävalenz und des Tons der in Nachrichtenartikeln verwendeten Frames trägt diese Untersuchung zum breiteren Diskurs über die Darstellung von Flüchtlingen in den Medien bei und liefert wertvolle Einblicke in die Rolle der Medien bei der Bildung der öffentlichen Meinung und Einstellung. [Ziel] Das Ziel dieser Studie ist es, die Prävalenz und den Ton der in den türkischen Medien verwendeten Frames zur Darstellung der syrischen Flüchtlingskrise zu untersuchen, die Rolle der Nachrichtenmedien zu beleuchten und Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Zeitungen zu identifizieren. [Theoretischer Rahmen] Diese Studie stützt sich auf die Theorie des themenspezifischen Framings, die davon ausgeht, dass die Medienberichterstattung über ein bestimmtes Thema, wie z. B. die syrische Flüchtlingskrise, von einer Vielzahl von Frames beeinflusst wird, die die Art und Weise, wie das Thema dem Publikum präsentiert wird, prägen. Im Kontext dieser Studie bietet die Theorie der themenspezifischen Frames einen Blickwinkel, durch den untersucht werden kann, wie die türkischen Medien die syrischen Flüchtlinge darstellen, indem sie bestimmte Aspekte der Krise betonen und andere herunterspielen oder auslassen. [Methodik] Es wurde eine manuelle quantitative Inhaltsanalyse von 800 Zeitungsartikeln aus drei verschiedenen Zeitungen durchgeführt. Der Stichprobenzeitraum erstreckte sich von 2015 bis 2022. Zu den Nachrichtenorganisationen gehörten: Hürriyet, Sabah und Sözcü. Um den Ton der Nachrichten zu bestimmen, wurde eine Stimmungsanalyse durchgeführt. [Ergebnisse] Das häufigste Thema in allen Zeitungen war "Verteilung der politischen Verantwortung zwischen der Türkei und der EU". Während sowohl Hürriyet als auch Sabah eine regierungsfreundliche Haltung einnahmen und den Erfolg und die Großzügigkeit der Türkei bei der Hilfe für syrische Flüchtlinge betonten, stellte Hürriyet diese auch als Quelle von Kriminalität und Konflikten dar. Im Gegensatz dazu schlug Sözcü einen kritischeren Ton an, indem es die türkische Einwanderungspolitik als Fehlschlag darstellte und die syrischen Flüchtlinge in Bezug auf Wirtschaft und Sicherheit negativer darstellte. [Ausblick] Für zukünftige Forschungen ist es wichtig, den Umfang der Studie zu erweitern, indem mehr Zeitungen und Medien einbezogen werden, um ein umfassendes Verständnis des Framings syrischer Flüchtlinge in der türkischen Medienlandschaft zu gewinnen. Darüber hinaus könnten tiefere Einblicke auch durch medienübergreifende Vergleiche, Längsschnittstudien und qualitative Ansätze gewonnen werden. Außerdem könnte die Untersuchung der Rolle von Social-Media-Plattformen bei der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung und Einstellung gegenüber syrischen Flüchtlingen wertvolle Erkenntnisse liefern. Stichworte: Syrische Flüchtlinge, manuelle quantitative Inhaltsanalyse, Stimmungsanalyse, Zeitungen, türkische Medien, themenspezifisches Framing, humanitäre Krise



Lorey, Annika Chantelle;
Die Kommunikation der deutschen, britischen und amerikanischen Regierung über Covid-19-Impfungen auf Twitte : eine vergleichende Medieninhaltsanalyse der Tweets von RegSprecher, GOVUK und WhiteHouse. - Ilmenau. - 101 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Einleitung: Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation der Co-vid-19-Impfungen der Twitter Kanäle der deutschen (RegSprecher), britischen (@GOVUK) und amerikanischen (@WhiteHouse) Regierungen. Forschungsziele: Aufbauend auf der Theorie des IDEA Models von Sellnow et al. (2010, 2011, 2013) wurden Tweets der Regierungskanäle hinsichtlich der Impfkommunikation und dem Einsatz verschiedener Kommunikationselemente verglichen (F1). Anhand des Second-Level-Agenda-Setting-Ansatzes wurde der Zusammenhang der Art und Weise der Berichterstattung und der Impfschwerpunktsetzung untersucht (F2). Methode: Den Untersuchungsgegenstand bilden N = 1.362 Tweets, die innerhalb des Untersuchungszeitraums vom 01.11.2020 - 30.09.2021 auf den drei Regierungskanälen einer quantitativen Medieninhaltsanalyse unterzogen wurden. In einem Codebuch wurden 16 Kategorien entwickelt, deren Reliabilitäten in zwei Pretests geprüft wurden (Cohen's Kappa Koeffizienten ≥ .63). Durch die Statistik- und Analyse-Software SPSS wurde eine deskriptiv- und inferenzstatistische Datenanalyse (Häufigkeiten, Chi-Quadrat-Tests, Eta-Tests) vollzogen. Ergebnisse: Je mehr die Impfung thematisiert wurde, desto mehr Quellen wurden von den Regierungen miteinbezogen, im Zeitverlauf der Covid-19-Pandemie wurde die Impfung jedoch nicht mit zunehmender Häufigkeit thematisiert. Wurde die Impfung thematisiert, dann gaben die Kanäle signifikant mehr Impf-Handlungsaufforderungen. Schlussfolgerung: Während alle Kanäle verschiedene IDEA Elemente in ihre Posting-Aktivität miteinbezogen, stach besonders die unterschiedliche Schwerpunktsetzung der Impfung hervor. Mithilfe qualitativer Befragungen soll zukünftig noch weiter an der Informationsvermittlung in Gesundheitskrisen geforscht werden. Schlagwörter: Medieninhaltsanalyse, Covid-19-Impfungen, Regierungskommunikation 



Simon, Nicklas;
Wie gehen Journalist:innen mit Kritik an ihrer Arbeit um? : eine qualitative Befragung von Journalist:innen in Mitteldeutschland. - Ilmenau. - 92 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Journalist:innen sind täglich mit Kritik konfrontiert. Sie äußert sich direkt oder indirekt, intern (auf Redaktionsebene) sowie extern (von Seiten des Publikums) und reicht von einer sachlichen bis zu einer destruktiven Ebene. In dieser Studie wurden fünf Personen aus einem mitteldeutschen Medienunternehmen in einer qualitativen Untersuchung befragt, wie sie beziehungsweise wie Journalist:innen mit Kritik an ihrer Arbeit umgehen. Dafür wurde mittels Leitfadeninterview erhoben, welche Wahrnehmung von Kritik die Befragten haben, welche Einflüsse sie feststellen und mit welchen Gegenmaßnahmen der Kritik begegnet werden soll. Nach den Ergebnissen richtet sich Kritik sowohl gegen Journalist:innen, gegen den Journalismus selbst sowie gegen Medien. Sie ist auch Ausdruck eines Vertrauensverlustes in Medien und Journalismus. Dieser Verlust entsteht unter anderem durch Intransparenz und Qualitätsdefizite im Journalismus. Um Vertrauen zu erhalten und zu stärken, wird Wert auf mehr Transparenz gelegt. Zudem nehmen Journalist:innen in Mitteldeutschland Kritik als etwas Konstruktives wahr, um ihr Programm und die Berichterstattung auch nach Publikumsinteressen zu gestalten.



Richter, Carola; Grüne, Anne; Hafez, Kai; Fiedler, Anke; Behmer, Markus; Horz-Ishak, Christine; Badr, Hanan; Litvinenko, Anna; Hahn, Oliver; Radue, Melanie; Sarısakalo&bovko;glu, Aynur; Löffelholz, Martin; Fengler, Susanne; Illg, Beate; Hamidi, Kefajatullah; Hanitzsch, Thomas; Thomaß, Barbara
Towards the "Deep Internationalization" of German communication studies? : an evaluation of structures and teaching programs of German universities
Die "tiefe Internationalisierung" der deutschen Kommunikationswissenschaft? : eine Evaluation der Personal- und Forschungsstrukturen sowie der Lehrprogramme deutscher Hochschulen. - In: Global media journal, ISSN 2196-4807, Bd. 13 (2023), 1, S. 1-51

Der Beitrag präsentiert und diskutiert die Ergebnisse einer umfassenden Befragung und mehrerer Dokumentenanalysen zu Personal- und Forschungsstrukturen sowie Lehrprogrammen in der deutschen Kommunikationswissenschaft im Hinblick auf deren „tiefe Internationalisierung“ bzw. kosmopolitische Ausrichtung. Darunter verstehen wir eine umfassende Anerkennung und Einbindung globaler Vielfalt in die Wissensproduktion und messen dies entlang der Inhalts- und Raumdimension des Forschungs- und Lehroutputs der Professuren und der mit ihnen verbundenen Stellenstrukturen. Die Befunde zeigen, dass die deutsche Kommunikationswissenschaft einen großen Nachholbedarf hat, was eine kosmopolitische Wissensproduktion angeht. Vor dem Hintergrund der Relevanz globaler Werte, globalen Wissens und Global Governance werden aber auch Potentiale aufgezeigt sowie hochschulpolitische Maßnahmen diskutiert, die eine inhaltliche Internationalisierung der deutschen Kommunikationswissenschaft vorantreiben können.



https://doi.org/10.22032/dbt.57904
Wehner, Laura;
Victim Blaming in der Medienberichterstattung über sexuelle Belästigung von Frauen in der Süddeutschen Zeitung und der New York Times. - Ilmenau. - 105 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Sexuelle Belästigung stellt bereits seit geraumer Zeit einen festen Bestandteil der kommunikationswissenschaftlichen Forschung dar. Dennoch liegen zum aktuellen Zeitpunkt kaum Studien vor, die sich auf die Veränderung der Schuldzuweisung an das Opfer in der Medienberichterstattung fokussieren. Um zur Schließung dieser Forschungslücke beizutragen, untersucht die vorliegende Arbeit, inwiefern sich die #MeToo-Bewegung von 2017 auf die printmediale Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung und der New York Times hinsichtlich der Victim Blaming Problematik ausgewirkt hat. Um auch Aufschluss über die langfristigen Folgen zu erlangen, wurden in den Jahren 2015/16, 2017/18 und 2019/20 jeweils die Zeitspannen von einem halben Jahr nach dem 15.10., an welchem die #MeToo-Bewegung begann, gewählt. Grundlage der Studie bildet die Framing Theorie von Entman aus dem Jahr 1993. Auf dieser aufbauend wurde ein Codebuch entwickelt, welches die vier Elemente eines Frames anhand von aus der empirischen Literatur abgeleiteten Variablen erfasst. Diese werden daraufhin mit Hilfe einer hierarchischen Clusteranalyse zu Frames zusammengefasst und zunächst auf rein zeitlicher Ebene sowie anschließend unter dem Gesichtspunkt des Vergleichs der beiden Zeitungen analysiert. Dabei ergibt die Studie, dass die Häufigkeit von opferbeschuldigenden Frames in der New York Times kontinuierlich anstieg, während die Anwendung von Victim Blaming Frames während der #MeToo-Debatte in der Süddeutschen Zeitung abnahm, langfristig jedoch wieder auf das Niveau von vor der Bewegung zurückkehrte.



Wolak, Monika Julia;
Die Online-Berichterstattung des MDR Thüringen im Wandel : eine Langzeitanalyse 2018 – 2022. - Ilmenau. - 70 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Der Online-Journalismus ist ein schnelllebiger Bereich, der ständig dem Wandel unterliegt. Bei der Forschungsliteratur existieren nur wenige Langzeitanalysen, die sich mit diesem Wandel im Zeitverlauf beschäftigen. Von Bedeutung sind dabei die öffentlich-rechtliche Medien, die gemäß dem Medienstaatsvertrag Telemedien anbieten, darunter auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Entwicklung der Online-Berichterstattung des MDR THÜRINGEN im Zeitraum von fünf Jahren zu untersuchen. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Inwieweit hat sich die Online-Berichterstattung des MDR THÜRINGEN zwischen 2018 und 2022 verändert? Sieben Aspekte wurden dabei berücksichtigt: thematisches Profil, geografische Verteilung, Nachrichtenwerte, Qualität, Multimedialität, Interaktivität und Hypertextualität. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von den vom MDR THÜRINGEN zwischen 2018 und 2022 erstellten Online-Artikeln (N=305) durchgeführt. Dafür wurde ein standardisiertes Codebuch entwickelt, das aus sieben Modulen besteht und dessen Reliabilität ein Pretest bestätigte. Die Datenanalyse erfolgte mittels R mit dem zweidimensionalen Chi-Quadrat-Test, dem exakten Fisher-Test, der einfaktoriellen ANOVA und dem Anderson-Darling-Anpassungstest sowie entsprechenden Post-hoc-Analysen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Online-Berichterstattung des MDR THÜRINGEN zwischen 2018 und 2022 nicht wesentlich veränderte. Es gab signifikante Unterschiede im Untersuchungszeitraum in einigen Aspekten wie der Themenauswahl, der Verwendung journalistischer Darstellungsformen, der Nachrichtenfaktoren, der Trennung von Information und Meinung, die Autoren- und Quellenangaben sowie der Verwendung audiovisueller Inhalte. Die vorliegende Bachelorarbeit samt ihren Erkenntnissen ist sowohl für den aktuellen Forschungsstand als auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von Bedeutung. Weiterführende Forschung in Form von Langzeitanalysen könnte auf andere öffentlich-rechtliche oder private Online-Angebote ausgerichtet sein.



Wendrich, Victoria;
Nachrichtensender auf Instagram : die Folgen der Instagram-Postings von BBC News und ARD-Tagesschau über den Russisch-Ukrainischen Krieg 2022 für das Nutzer-Engagement. - Ilmenau. - 86 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Die visuelle Krisenberichterstattung der BBC News und der Tagesschau auf Instagram wird am Beispiel des Ukraine-Russland-Konflikts im Jahr 2022 untersucht. Dabei sind die Ziele der Arbeit die Erfassung von Bildtypen und visuellen Frames sowie der Vergleich der der visuellen Berichterstattung der BBC News und der Tagesschau im Hinblick auf das Nutzer-Engagement. Die quantitative Bildtypenanalyse nach Grittmann und Ammann (2018) stellt die Methode dieser Arbeit dar. Untersucht wurden 290 Instagram-Postings der BBC News und der Tagesschau. Dafür wurden induktiv Bildtypen entwickelt und quantitativ ausgewertet. Visuelle Frames konnten schließlich mit der darauffolgenden ikonologischen Interpretation erfasst werden. Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede zwischen der BBC News und der Tagesschau. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse einen signifikanten Einfluss zwischen den Bildtypen und dem Nutzer-Engagement.



Xu, Yi;
Multimodal news frames: comparison of Germany's and China's national images in new posts on social media between 2007 and 2019. - Ilmenau, 2023. - 363 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Visuelle Kommunikation hat angesichts der zunehmenden visuellen Erfahrung in der heutigen Gesellschaft eine bemerkenswerte Popularität erreicht. Der Anstieg der Visualität in den sozialen Medien steht im Einklang mit der multimodalen Wende und zeigt, wie neue digitale Technologien die inhärente Multimodalität der Kommunikation manifestieren und spürbar verändern. Die Multimodalität beschreibt die Auffassung von Kommunikation nicht nur als Sprache, sondern als eine ganze Reihe von Sinnesmodi und deren Beziehungen. Im Zusammenhang mit der Forderung nach einer multimodalen Wende sieht das Framing-Paradigma ein steigendes Interesse am visuellen Framing und einen wachsenden Trend zum multimodalen Framing. Auf der Grundlage theoretischer Annahmen über Multimodalität und Framing werden vier Vorschläge für die Entwicklung eines Rahmens für multimodales Nachrichten-Framing dargelegt: Framing jenseits von Texten, modus-spezifische kommunikative Rolle, Beziehungen zwischen Modi, und Kontexte, die Bedeutungen formen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts bewegt sich die Welt zu einer postmodernen Image- und Reputationspolitik. Das nationale Image ist zu einem Kernstück der zeitgenössischen internationalen Beziehungen und Kommunikation geworden. Die Medien gelten weithin als ein Hauptfaktor für die Bildung nationaler Bilder, unabhängig von der Kommunikation, Repräsentation oder öffentlichen Wahrnehmung. Die internationalen Beziehungen des US-China-Deutschland-Dreiecks zeigen ein Interesse daran, wie nationale Bilder in Nachrichten aus einer vergleichenden Perspektive konstruiert werden. Das Ziel dieser Dissertation ist es daher, herauszufinden, wie sich Multimodalität in der Darstellung nationaler Bilder in den sozialen Medien äußert. Drei Studien wurden zur Beantwortung der Forschungsfragen durchgeführt. Bei der ersten Studie handelt es sich um eine systematische Literaturanalyse von Veröffentlichungen über visuelles Framing im Zeitraum 1970-2021 unter Anwendung einer quantitativen Inhaltsanalyse von wissenschaftlichen Artikeln (N=448). Die Ergebnisse zeigen, dass Themen wie Krieg und Konflikt, Identitäten, Stereotypen und Präsidentschaftswahlen häufig vorkommen. Die Studien konzentrieren sich mehr auf Darstellung und Stil, während Konnotation und Ideologie weniger im Mittelpunkt stehen. Qualitative Methoden werden häufiger angewendet, während soziale Medien und multimodale Elemente mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Literaturanalyse liefert Implikationen für die multimodale Framing-Forschung. Die zweite Studie vergleicht multimodale Nachrichten-Frames zum nationalen Image Deutschlands in Nachrichten, die von führenden Zeitungen auf Twitter (USA, N=1741) und Weibo (China, N=877) zwischen 2007 und 2019 gepostet wurden. Die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass chinesische Nachrichtenbeiträge Deutschland über alle nationalen Imageindikatoren hinweg mehr positive Bewertungen zuschreiben. Sowohl das textliche als auch das visuelle Framing weisen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Ländern auf. In der US-amerikanischen Stichprobe konnten vier multimodale Frames identifiziert werden: „soziale Konflikte und persönliche Vignetten“, „wirtschaftliche und industrielle Kompetenz“, „politische Konflikte und internationale Verantwortung“ und „wirtschaftliche Grafiken und politische Kommentare“. Und in der chinesischen Stichprobe wurden folgende vier multimodale Frames ermittelt: „kulturelle Zitate“, „politische Konflikte und internationale Verantwortung“, „soziokulturelle Vielfalt“ und „wirtschaftliche und technische Kompetenz“. Die dritte Studie vergleicht multimodale Frames zu Chinas nationalem Image in Nachrichten, die von führenden Zeitungen in den USA (N=2448) und Deutschland (N=2150) zwischen 2007 und 2019 getwittert wurden. Die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass textliche Frames häufig negative Bewertungen ohne länderübergreifende Unterschiede zuschreiben, während visuelle Framing-Elemente verschiedene Aspekte Chinas darstellen. In der Stichprobe aus den USA wurden vier multimodale Frames ermittelt: „soziokulturelles Leben und individuelles Leiden“, „Wirtschaftliche Kompetenz und Kämpfe“, „Verantwortung für internationale Widersprüche“ und „wirtschaftlicher Fortschritt in der Datenvisualisierung“. In der deutschen Stichprobe wurden folgende vier multimodale Frames identifiziert: „wirtschaftliche Entwicklung und Kämpfe“, „soziokulturelles Leben“, „Verantwortung für internationale Widersprüche“ und „Karikatur als Kommentar zur Verantwortung“. Die Ergebnisse von Studie zwei und Studie drei verdeutlichen, dass die multimodale Wende in den populären sozialen Medien der drei Länder gleichermaßen stattfindet. Bei der Konstruktion multimodaler Nachrichten-Frames werden nationale Bilder in den Nachrichten durch die Textmodalität geframt, indem bestimmte generische Frames ausgewählt, bestimmten Themen Bedeutung beigemessen, positive oder negative Bewertungen zugeschrieben und weniger relevante oder berichtenswerte Ereignisse ausgeschlossen werden. Die visuelle Modalität framt nationale Bilder in den Nachrichten, indem sie herausragende Themen und Objekte präsentiert, sie durch Kameratechniken verstärkt oder kontrastiert, bestimmte ikonische Fotografien hervorhebt, symbolische Identitäten stärkt und auf subtile Ideologie hinweist. Bei der Clusterung von textlichen, visuellen und text-bildlichen Beziehungselementen weisen die ermittelten multimodalen Nachrichtenframes länderübergreifende Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Die Gemeinsamkeiten spiegeln die globale Journalismuskultur, gemeinsame (visuelle) Nachrichtenwerte und die globalisierte Fotoproduktion wider. Die länderübergreifenden Unterschiede könnten durch kontextuelle Parameter wie Homophilie auf staatlicher Ebene, nationale journalistische Kulturen, journalistisch normalisierte Praktiken in sozialen Medien, visuelle Traditionen und internationale Beziehungen geprägt sein.



Estella, Pauline Gidget;
Decentering the discourse on journalistic competence in the Digital Age: toward a global conceptual framework. - Ilmenau, 2023. - XI, 519 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Die derzeitigen globalen Gegebenheiten erfordern ein Umdenken dessen, was wir über die journalistische Praxis und Ausbildung wissen. Disruptive technologische Innovationen, welche durch zunehmend anspruchsvollere Internettechnologien ermöglicht werden, haben zu Revolutionen und Umwälzungen in verschiedenen Bereichen geführt, die von der Veränderung der Publikumsrolle und des Nachrichtenkonsums über schrumpfende Medienmärkte und ein verschärfter Wettbewerb bis hin zu neuen journalistischen Formen und Veränderungen in der Ontologie und Epistemologie des Journalismus reichen. Es gibt zahlreiche Diskussionen (und Debatten) darüber, was Journalismus ist, wer ihn definieren darf und wer ein kompetenter Journalist im digital-globalen Zeitalter ist, welches durch Umwälzungen verschiedenster Arten gekennzeichnet ist. Diese Dissertation befasst sich mit dem Konzept der journalistischen Kompetenz und untersucht, über welche Kenntnisse, Fähigkeiten, Einstellungen und weitere Eigenschaften ein kompetenter Journalist angesichts der gegenwärtigen globalen Gegebenheiten verfügen muss. Die Annäherung an das Thema erfolgt unter dem Paradigma der Dezentrierung der dominanten Diskurse. Die vorhandene Literatur über journalistische Kompetenz, insbesondere empirische Untersuchungen, ist westlich-zentriert (die Studien befassen sich überwiegend mit Europa und Nordamerika und stammen von Wissenschaftlern aus diesen Regionen) und branchenzentriert (die Perspektiven beschränken sich auf die der Praktiker). In einer Zeit, in der zum einen eine kritische Reflexion über berufliche Normen und Routinen notwendig ist, und zum anderen die geopolitische Dominanz des „westlichen Mainstreams“ in Frage gestellt werden sollte, ist dies problematisch. Mit dem Ziel, einen globalen und transformativen Rahmen für journalistische Kompetenz zu entwickeln, wurde auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche ein Grundrahmen für journalistische Kompetenz erstellt, der sich sowohl auf die Anforderungen der Branche als auch auf normative Ansprüche an den Beruf stützt. Der herausgearbeitete Rahmen ist eine konzeptionelle Integration der gewünschten Kompetenzen aus der Literatur. Angereichert und validiert wurde dieser durch Tiefeninterviews mit einer Stichprobe von Experten aus 33 Ländern sowie mit Experten von Berufsverbänden und vergleichenden Forschungsprojekten zu Berufsrollen und Journalistenausbildung. Die erhobenen Daten wurden mittels gezielter qualitativer Inhaltsanalyse in MAXQDA Analytics Pro 2020 ausgewertet. Anhand der Tiefeninterviews wurden Konzepte, die zwar integraler Bestandteil des Diskurses sind, aber oft als verständlich angesehen werden (z. B. das Konzept des „Allgemeinwissens“), dekonstruiert und für künftige Untersuchungen operationalisiert. Zudem wurden neue Perspektiven erörtert sowie Realitäten und Ansichten jenseits des europäisch-nordamerikanischen Mainstreams diskutiert. Weiter wurden Typologien der journalistischen Kompetenz je nach Umfeld erstellt (Welche Kompetenzen sind in welcher Region wichtig, und warum?). Die erhobenen Daten aus den Interviews wurden darüber hinaus im Zusammenhang mit den Ergebnissen empirischer Studien über journalistische Rollenwahrnehmungen, Mediensysteme und Nachrichtenkonsummuster diskutiert. Die Ergebnisse der Dissertation bilden den Rahmen für die Prädiktoren von Kompetenz (Welche Faktoren können vorhersagen, welche Kompetenzen wichtig sind?). Besonders letzteres ist ein Schritt in Richtung Theoretisierung der journalistischen Kompetenz, die in der vorhandenen Literatur nur sehr begrenzt vorhanden ist. Im dritten Teil des Ergebniskapitels wurden Fragen des Schwerpunkts und der Branchenzentriertheit der Journalistenausbildung sowie Vorstellungen von Professionalisierung weltweit untersucht. Die Zukunft der journalistischen Kompetenz wurde zudem aus der Perspektive der Experten im Hinblick auf aktuelle und voraussichtliche Trends in der Praxis und beim Nachrichtenkonsum diskutiert.



Schabbel, Alina;
Themenauswahl, Darstellungsformen und Qualität journalistischer Faktenprüfung : eine vergleichende Analyse der Beiträge von Correctiv, Faktenfuchs und ARD-Faktenfinder. - Ilmenau. - 98 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Fake News verbreiten sich rasant in den sozialen Medien und können fatale Folgen aufweisen. Daher machen es sich Faktencheck-Redaktionen zur Aufgabe, diese zu minimieren und durch Recherchen aufzuklären. Somit ist es sinnvoll zu analysieren, wie sie arbeiten, dementsprechend welche Inhalte sie in welcher Darstellung und Qualität publizieren. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Faktencheck-Redaktionen hinsichtlich der Themenwahl, Darstellungsform und Qualität der Beiträge zu vergleichen. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: „Inwiefern unterscheiden sich die Beiträge der deutschen Faktencheck- Organisationen Correctiv, Faktenfuchs und ARD-Faktenfinder hinsichtlich der Themenwahl, Darstellungsform und Qualität?“ Um die vorliegende Forschungsfrage und damit einhergehende Forschungslücke schließen zu können, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse der Beiträge der drei Redaktionen aus dem Jahr 2022 untersucht. Die Studie zeigte, dass es in allen drei Redaktionen Unterschiede in der Themenwahl und in den Darstellungsformen gibt. Die Beiträge wiesen keinen signifikanten Unterschied in der Qualität auf. Das zeigt, dass die drei deutschen Faktencheck-Redaktionen durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden und sich dahingehend Unterschiede zeigen können. Jedoch weisen sie insgesamt eine gute Qualität auf. Weiterführende Forschung könnte weitere Redaktionen hinsichtlich dieser und anderer Gesichtspunkte vergleichen oder Gründe der Unterschiede genauer beleuchten, um das neue Genre des Journalismus zu untersuchen.




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