Dissertationen ab 2018

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Marangoni, Rafael R.;
Traceable multicomponent force and torque measurement. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2019. - 1 Online-Ressource (xv, 124 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2019

Ein Gerät, das für die Messung von Kraft- und Drehmomentvektoren eingesetzt wird und ein Kalibriersystem integriert, wird in dieser Arbeit beschrieben. Die Kräfte und Drehmomente werden auf die Messung von Position, Winkel, elektrischer Spannung, elektrischem Widerstand und Zeit zurückgeführt. Hinsichtlich fundamentaler Naturkonstanten können die Kräfte und Drehmomente auf die Planck Konstante h, die Lichtgeschwindigkeit c und die Frequenz des Hyperfeinübergangs von Caesium [Delta]v_Cs zurückgeführt werden. Das Messprinzip basiert auf dem Prinzip der elektromagnetischen Kraftkompensation und die Kalibrierung auf dem Kibble-Waagen Prinzip. Mehrere Schwierigkeiten und Einschränkungen von traditionellen Kalibrierverfahren für Mehrkomponenten-Kraft- und Drehmomentaufnehmer werden mit diesem System überwunden und neue Möglichkeiten werden vorgeschlagen, wie z.B. die automatische Inprozess-Kalibrierung. Mithilfe einer sorgfältigen Unsicherheitsanalyse wird die erreichbare Unsicherheit für die Kraft- und Drehmomentmessung ausgewertet und die Einschränkungen identifiziert, die durch die verschiedenen Komponenten des Systems verursacht werden. Ein Prototyp wird vorgestellt, der die Kraft- und Drehmomentmessung im Bereich vom 2.2 N und 0.11 N m mit einer relativen Standardmessunsicherheit von 44 ppm bzw. 460 ppm ermöglicht. Weiterhin wurde das System durch die Messung einer bekannten Kraft überprüft, die von einem kalibrierten Testgewicht erzeugt wird. Experimentelle Ergebnisse wurden durch die Anwendung von Mehrkomponentenaufnehmern in der Lorentzkraft-Anemometrie, Mikrobearbeitung und für die Identifikation von Kraft- und Drehmomentmesssystemen erzielt. Auf Verbesserungsmöglichkeiten für die weitere Reduzierung der Unsicherheit bei der Kraft- und Drehmomentmessung mit dem Gerät wird eingegangen.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2019000043
Yan, Na;
High resolution force measurement system for Lorentz force velocimetry. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2019. - 1 Online-Ressource (XII, 93 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2019

Die Lorentzkraft-Anemometrie wurde als neuartige Methode für die berührungslosen Geschwindigkeitsmessungen leitfähiger Strömungen entwickelt. Die induzierte Lorentzkraft ist proportional zur Strömungsgeschwindigkeit. Mit einem Kraftmesssystem kann die Reaktionskraft der induzierten Lorentzkraft, die auf das integrierte Magnetsystem wirkt, gemessen werden. Dadurch kann die Strömungsgeschwindigkeit bestimmt werden. Die Eigenschaften der Geschwindigkeitsmessung hängen von den Eigenschaften des Kraftmesssystems ab. Bei Fluiden mit geringer elektrischer Leitfähigkeit, wie z.B. Elektrolyten, liegt die erzeugte Lorentzkraft im Bereich von Mikronewton und darunter. Das Kraftmesssystem unterstützt eine Masse eines Magnetsystems von ca. 1 kg. Deshalb ist das Ziel dieser Arbeit ein Kraftmesssystem zu entwickeln, welches auf der einen Seite eine verbesserte Kraftauflösung in horizontaler Richtung für niedrigleitende Elektrolyte aufweist und auf der anderen Seite die Tragfähigkeit der Eigenlast von über 1 kg zur Unterstützung des integrierten Magnetsystems gewährleistet. In vorherigen Arbeiten wurde die Wägezelle nach dem Prinzip der elektromagnetischen Kraftkompensation (EMK-Wägzelle) in aufgehängter Konfiguration mit dem 1 kg Magnetsystem zur Messung der Lorentzkraft verwendet. Basierend auf verschiedenen Experimenten in dieser vorgestellten Arbeit wird festgestellt, dass aufgrund des mechanischen Aufbaus sowohl Neigungsempfindlichkeit als auch Steifigkeit der EMK-Wägezelle stark von der genutzten Konfiguration und dem Gewicht der unterstützten Eigenlast abhängig sind. Um die durch diese Abhängigkeiten verursachten Einflüsse zu minimieren, wird ein Torsionskraftmesssystem basierend auf dem Prinzip der Torsionswaage entwickelt. Diese ist theoretisch neigungsunempfindlich und behält bei unterschiedlichen Eigenlasten eine konstante Steifigkeit bei. Die Auslenkungsmessungen werden verwendet, um die Ausgangsspannung des Torsionskraftmesssystems sowohl in Positionswerten als auch in Kraftwerten zu kalibrieren. Ein Closed-Loop-Betriebsmodus wird mithilfe eines PID-Reglers aufgebaut, mit dem die Grenzfrequenz von 0,002 Hz auf 0,1 Hz verbessert wird. Ein spezialangefertigter kapazitiver Aktor wird entwickelt, um eine rückführbare elektrostatische Kraft zu erzeugen, die anstelle der elektromagnetischen Kraft verwendet werden kann. Um die elektrostatische Kraft zu kalibrieren, werden drei Methoden genutzt: (a) durch Messung des Kapazitätsgradienten; (b) durch Vergleich mit einer elektromagnetischen Kraft und (c) durch Messung des induzierten Stroms in einem Velocity-Modus. Bei der Datenauswertung wird eine numerische Verarbeitung mit Newton-Polynominterpolation durchgeführt, um die thermischen und seismischen Störungen und Driften während der Messungen zu schätzen und zu korrigieren. Im Vergleich zu vorherigen Arbeiten, wo die Kraftauflösung auf 20 nN und die Eigenlast auf 3 kg begrenzt waren, ist das Torsionskraftmesssystem in der Lage, Kräfte bis zu 2 nN aufzulösen und eine Eigenlast bis zu 10 kg zu tragen. Schließlich wird die sogenannte Halb-Trocken-Kalibrierung am Torsionskraftmesssystem durchgeführt. Die Messempfindlichkeit wird für unterschiedliche Leitfähigkeiten ermittelt. Basierend auf den experimentellen Ergebnissen, zeigt das Torsionskraftmesssystem das Potential, um Messungen mit weiter geringerer Leitfähigkeit bis hinunter zu 0.0064 S/m durchzuführen.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2019000068
Frank, Andreas;
Investigations and methods to improve signal quality in high speed, self-actuated and self-sensing cantilever-based scanning probe microscopy. - Ilmenau, 2019. - vii, 173 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2019

Der Erfolg von Rasterkraftmikroskopie (AFM) als Analysewerkzeug für Oberflächentopographien und Materialeigenschaften basiert auf der Fähigkeit durch das Abtasten der Probenoberflächen mit einer sehr scharfen Sensorspitze Nanometer- und atomaren Auflösung zu erreichen. Auf Grund des gestiegenen Interesses durch Life Science und industrielle Anwendungen treten die Limitierungen in den Scan Geschwindigkeiten in den Fokus der Untersuchungen. In dieser Arbeit wird der Ansatz verfolgt, die zu untersuchende Scanfläche durch die Anwendung von parallelen Cantilever Arrays zu vergrößern und damit die effektive Scangeschwindigkeit zu erhöhen. Durch die hoch komplexen Cantileverstrukturen mit integrierten Sensoren und Aktuatoren treten eine Vielzahl zusätzlicher Effekte und Anforderungen auf, welche in dieser Arbeit näher untersucht werden. Wesentliche Zielstellungen sind dabei die Verbesserung der Signalqualität, eine skalierbare Elektronik zur Ansteuerung und Auswertung, sowie verbesserte laterale Scanalgorithmen zur optimalen Ansteuerung hinsichtlich hoher Scangeschwindigkeiten. Auf Basis von Simulationen werden zunächst elektrisches, thermisches und mechanisches Übersprechen auf selbstaktuierten Cantilevern mit integrierten Sensoren durch Simulationen untersucht und experimentell verifiziert. Es wird dargestellt, dass durch verschiedene Abschirmungsmethoden das kapazitiv verursachte Übersprechen um eine Dekade verringert und das mechanische Übersprechen durch Änderungen der mechanischen Anordnung nahezu vollständig unterdrückt werden kann. Um das simulierte Verhalten für die Entwicklung des erweiterten Systems zu nutzen, wird ein abstraktes Simulationsmodell zusätzlich zum Bottom-Up Ansatz vorgestellt. Durch die Erweiterung dieses Modell um die Rückkoppelschleife und die Kraftinteraktion der Cantileverspitze mit der Oberfläche ergibt sich eine effektive Simulation für das Verhalten des Gesamtsystems, welche als Basis für die Entwicklung einer FPGA basierten Regelung dient. Die Notwendigkeit in Cantilever Anordnungen jeden Cantilever individuell anzusteuern, erfordert die Entwicklung eines flexiblen, voll parallelen und skalierbaren elektronischen Kontroll- und Regelsystems. Ausgehend von der abstrakten Gesamtsimulation werden die Arbeitsschritte der Partitionierung, Implementierung bzw. Umsetzung sowie die gesamtheitliche Verifikation dargelegt. Abschließend werden neuartig Algorithmen vorgestellt, welche höhere laterale Scangeschwindigkeiten als das üblicherweise verwendeten Raster ermöglichen. Damit wird gezeigt, dass trotz der mechanischen Limitierung durch die Eigenresonanz der Scanner, Verfahrbereiche größer als die laterale Array Periode schnell abgetastet werden können.



Wittmann, David;
Konzeption und Untersuchung stereoskopischer Visualisierungssysteme für Flugsicherungsaufgaben
1. Auflage. - Göttingen : Sierke Verlag, 2019. - ix, 305 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

ISBN 978-3-96548-021-6

Fluglotsenarbeitsplätze in den Kontrollzentren der Flugsicherung verfügen über ein zentral angebrachtes Radardisplay. Die laterale Position der Luftfahrzeuge wird auf einer kartenähnlichen Luftlagedarstellung zweidimensional anzeigt. Die Flughöhe wird alphanumerisch auf einem zusätzlichen Beschriftungsfeld eingeblendet. Die Verknüpfung dieser Informationen zu einem fusionierten Verkehrsbild stellt hohe Anforderungen an die Fluglotsen. Es wird angenommen, dass eine integrierte, dreidimensionale Darstellung eine Unterstützung für bestimmte Aufgaben der Flugsicherung bietet. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Eignung stereoskopischer 3D Displays als zentrales Anzeigeelement von Fluglotsenarbeitsplätzen. Basierend auf einer Anforderungsanalyse sowie unter Einbezug relevanter Gestaltungsrichtlinien und -normen wurde ein prototypischer Arbeitsplatz entwickelt. Dieser wurde im Rahmen der Arbeit zur Durchführung zweier Studien verwendet, deren Zielsetzung die vergleichende Untersuchung von 2D- und 3D-Luftlagedarstellungen im Nutzungskontext ist. Im Zuge des ersten Versuchs wurde die Erkennung potentieller Kollisionsgefahren zwischen Luftfahrzeugen als relevante Aufgabe aus dem Spektrum der Flugsicherung herausgegriffen. Das Probandenkollektiv bestand dabei aus Fluglotsen, Piloten und Laien. In Ergänzung des standardisierten Versuchs wurde eine zusätzliche Simulator-Studie im realitätsnahen Umfeld mit aktiven Fluglotsen der Flugsicherung durchgeführt. Der Aufgabenumfang der Anflugkontrolle wurde dabei umfänglich abgebildet. Im Rahmen der Studien konnten bei den stereoskopischen Darstellungen u.a. verlängerte Antwortlatenzzeiten beobachtet werden. Hinsichtlich der Aufgabenerfüllung zeigen die Ergebnisse keine auffälligen Unterschiede zwischen den Anzeigen. Die zudem erhobenen Parameter zur Arbeitsbelastung, Gebrauchstauglichkeit sowie zum Situationsbewusstsein liefern ergänzende Hinweise zu den Eigenschaften stereoskopischer Darstellungen. Die im Zuge der Simulator-Studie mit Fluglotsen durchgeführten Leitfadeninterviews bieten umfangreiche Hinweise zur Gestaltung und Anwendung dreidimensionaler Luftlagedarstellungen im heutigen sowie zukünftigen Nutzungskontext. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-Schnittstelle an Fluglotsenarbeitsplätzen.



Wiederhold, Andreas;
Strömungsmessung und Strömungsbeeinflussung in leitfähigen Mehrphasensystemen durch elektromagnetische Kräfte. - Ilmenau, 2019. - X, 116 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2019

Mehrphasenströmungen sind in Natur und Technik allgegenwärtig. Insbesondere in der Pharma- oder Nahrungsmittelindustrie kommt ihnen eine weitreichende Bedeutung zu. In diesen Branchen wird aus hygienischen Gründen oder aufgrund der Opazität oder chemischen Aggressivität der Flüssigkeiten Wert auf kontaktlose und nichtinvasive Durchflussmessverfahren gelegt. Dabei stoßen viele Messverfahren wegen der Vielzahl an Restriktionen an ihre Grenzen. Für elektrisch leitfähige Flüssigkeiten ist die auf elektromagnetischen Wechselwirkungen basierende Lorentzkraft-Anemometrie (LKA) eine vielversprechende Alternative. Bei diesem Verfahren wird das strömende Fluid einem magnetischen Feld ausgesetzt und die generierte Lorentzkraft gemessen. Nachdem die LKA aufgrund der sehr hohen elektrischen Leitfähigkeiten bereits erfolgreich bei Metallschmelzen getestet wurde, lag in den letzten Jahren der Fokus auf der Messung von schwach leitfähigen Fluiden. In der vorliegenden Dissertation wird der Einfluss von dispersen Mehrphasenströmungen auf die LKA untersucht. Die experimentellen Ergebnisse zeigen bei verschiedenen Strömungsstrukturen eine zumeist hohe Übereinstimmung mit theoretischen Ansätzen. Im Zuge dieser Messungen wurde eine weitere magnetische Kraft ermittelt, die allein auf Suszeptibilitätsunterschieden der verschiedenen Phasen beruht und nicht auf eine Leitfähigkeit des Fluids angewiesen ist. Es wird gezeigt, dass mithilfe dieser Kraft die Vermessung von Schwallströmungen oder einzelnen Tropfen möglich ist. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit geschichteten Mehrphasenströmungen, die in einem weiteren Experiment mittels rotierenden Lorentzkräften angeregt werden. Diese Strömungen können in Flüssigmetallbatterien auftreten, einen Erfolg versprechenden, neuen Energiespeichertechnologie, bei der drei Fluide übereinander geschichtet sind. Die Experimente bestätigen ein ähnliches Verhalten zwischen den in der Modellzelle angeregten magnetohydrodynamischen Oberflächeninstabilitäten und natürlichen Schwerewellen.



Purfürst, Sandro;
Beitrag zur schaltungszustandsbasierten Ansteuerung geschalteter Reluktanzmaschinen unter Berücksichtigung der Strommessung bei reduzierter Sensorik. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2019. - 1 Online-Ressource (xix, 185 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2019

Die geschaltete Reluktanzmaschine als elektro-magneto-mechanischer Energiewandler gehört zur Gruppe der Synchronmaschinen. Neben dem Verzicht auf Seltenerdmetalle und der Möglichkeit zur kostengünstigen Fertigung ist dieser Maschinentyp besonders robust und kann auch bei Überlast zuverlässig betrieben werden. Insbesondere bei hohen Drehzahlen kann die geschaltete Reluktanzmaschine vorteilhaft zur Anwendung kommen. Dem entgegen stehen eine inhärente Geräuschemission und die Notwendigkeit einer Information über die Lage des beweglichen bezüglich des feststehenden Teils. Vielfältige Forschungsarbeiten versuchen, die bisherige geringe Akzeptanz der geschalteten Reluktanzmaschine zu steigern. Dabei bezieht sich jedoch nur ein verhältnismäßig geringer Teil auf die Ansteuerung bei reduzierter Stromsensorik. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur mehrphasigen Stromregelung geschalteter Reluktanzmaschinen mit nur einem Sensor zur Erfassung der für den Betrieb benötigten Phasenströme. Hierzu wird insbesondere der Überlappungsbereich der Phasen in den Vordergrund gestellt und dessen Bedeutung für den Maschinenbetrieb herausgearbeitet. Zusätzlich werden Definitionen zur Unterscheidung der relevanten Vorgänge für die Darstellung der Problematik eingeführt. Es wird gezeigt, wie sich die Maschine mit verschiedenen leistungselektronischen Topologien bei einer modifizierten Anbindung der Freilaufdioden betreiben lässt. Die dazu notwendigen Verläufe der Steuersignale werden empirisch und parallel dazu über einen genetischen Algorithmus ermittelt. Beide Ansätze führen für den Spezialfall zweier gleichzeitig aktiver Phasen mit jeweils zwei Schaltern im Überlappungsbereich zu einer wechselseitigen Anordnung der Schaltflanken. Hierdurch wird die Funktion des genetischen Optimierungsalgorithmus deduktiv nachgewiesen und die Anwendbarkeit auf allgemeinere Konfigurationen in Aussicht gestellt. Mithilfe eines Demonstrators werden die Einflüsse auf die Strommessung ermittelt und die grundlegende Funktionsfähigkeit der entwickelten Methode in der geschlossenen Kette nachgewiesen.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2019000342
Kotschote, Christian;
Widerstandspunktschweißen mit Stanzelement : prozesstechnische und werkstoffliche Besonderheiten von Aluminium-Stahl-Blechverbindungen. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2019. - 1 Online-Ressource (XIX, 165 Seiten). - (Fertigungstechnik - aus den Grundlagen für die Anwendung ; Band 7)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Aluminium und Stahl sind Leichtbauwerkstoffe und im Automobilbau nicht mehr wegzudenken. Beide Werkstoffe miteinander zu verbinden, stellt besonders die Fügetechnik vor großen Herausforderungen. Das Fügen mittels Widerstandspunktschweißen oder anderen thermischen Fügeverfahren führt beim Verbinden von Aluminium mit Stahl in der Regel zur Ausbildung von intermetallischen Phasen. Zusätzlich erschweren die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden Werkstoffe den Schweißprozess und damit einen Einsatz im Fahrzeugbau. Aufgrund der hohen Zugfestigkeit höchstfester Stähle gelangen mechanische Fügeverfahren, wie beispielsweise das Halbhohlstanznieten, ebenfalls an ihre Prozessgrenzen. Mit Hilfe eines zusätzlichen Stanzelements wurde ein neuartiger Ansatz zum Widerstandspunktschweißen von Aluminium und Stahl entwickelt und dessen prozesstechnische und werkstoffliche Besonderheiten erforscht. Das Ziel war die Bestimmung der Verbindungsausbildung vom Stanzelementprozess und der Einfluss der Schweißlinsenbildung auf die Charakteristik der Gesamtverbindung. In den Untersuchungen konnte die Buckelhöhe als grundlegende Prozessgröße identifiziert werden. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Schmelzenbildung im Stahl beginnt. Die Untersuchungen der Schweißlinsenbildung und deren Einfluss auf die Elementverformung brachte die Erkenntnis, dass die Ausprägung des Stanzelements im Aluminiumsubstrat dominierend durch den Stanzelementprozess gesteuert wird. Eine thermische Belastung innerhalb der Schweißbereichsgrenzen beeinflusst die geometrischen Kennwerte nur geringfügig. Mithilfe einer eigens entwickelten Kopfzugmethode konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Vorbelastung des Stanzelements einen Einfluss auf das Versagensverhalten hat. Zudem war es mit dieser Prüfung möglich, die Verbindungsfestigkeiten sowohl nach dem Primär- als auch nach dem Sekundärprozess zu bestimmen. Der Vergleich der Kopfzugkräfte ergab eine festigkeitsmindernde Wirkung des Schweißprozesses. Untersuchungen des Aluminiumsubstrates zeigten Erholungs- und Rekristallisationsvorgänge entlang der Prozesskette, welche als Ursache für die festigkeitsmindernde Wirkung identifiziert wurde. Eine Möglichkeit zur Erhöhung der Verbindungsfestigkeit konnte durch eine nachträgliche Ausscheidungshärtung des Aluminiummaterials erreicht werden.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000583
Köchert, Paul;
Das neue Positionierungssystem am Nanometerkomparator der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (X, 147 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Der Nanometerkomparator (NMK) ist ein nationales Normal der Bundesrepublik Deutschland zur metrologischen Weitergabe der Längeneinheit gemäß der Definition des Internationalen Einheitensystems. Er wird zur Kalibrierung von Strichmaßstäben, Photomasken und interferometrischen Messsystemen über eine Länge von bis zu 550 mm eingesetzt. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung eines neuen Positionierungssystems für dieses Referenzsystem. Das Ziel ist eine Optimierung der Positionserfassung und eine präzisere Positionierung von Längenmaßverkörperungen im stationären und dynamischen Zustand. Bei der Konzeption des NMK wurde bereits auf die Einhaltung wesentlicher Designparadigmen im Präzisionsmaschinenbau geachtet, um minimale Messunsicherheiten zu erzielen. Um die Leistungsfähigkeit in dieser Hinsicht weiter zu erhöhen und somit steigenden Anforderungen zu entsprechen, wurden Antriebs-, Steuerungs- und Wegmesssystem weiterentwickelt und ihre Abstimmung optimiert. Das Fundament bildete die Entwicklung einer Auswerteelektronik für die interferometrischen Messsysteme am NMK, deren Auswerteverfahren an die Betriebsbedingungen am Nanometerkomparator angepasst wurde und ein Auflösungsvermögen im Sub-Pikometerbereich gewährleistete. Das bestehende Antriebssystem wurde durch einen Feintrieb ergänzt, um Störungen des Antriebssystems über eine feldkraftschlüssige Verbindung mit hoher Steifigkeit zu unterdrücken. Zur Bahnsteuerung der Achsbewegungen wurde ein dezentrales Steuerungssystem geschaffen, welches Rückkopplungsdaten von der Auswerteelektronik des im NMK integrierten Vakuum-Interferometers erhielt und mit einer Unterteilung von einem Pikometer verarbeitete. Die Lageregelung für die neu geschaffene Feintriebachse wurde mit einer iterativen Reglersynthese entworfen und führte zu einem zweistufigen Regelungskonzept. Untersuchungen des geschlossenen Regelkreises zeigen auf, dass niederfrequente Störungen in erheblichem Maße unterdrückt werden und die 127 kg schwere Vorschubmechanik mit Frequenzen von bis zu 145 Hz ausgeregelt wird. Anhand experimenteller Untersuchungen wurde ein signifikant verbessertes Positioniervermögen nachgewiesen, wobei Standardabweichungen im stationären und dynamischen Zustand von weniger als 0,3 nm erreichbar sind. Darüber hinaus wurde bei Vergleichsmessungen mit einem Encoder-System nachgewiesen, dass eine Wiederholbarkeit von 0,05 nm und eine Reproduzierbarkeit von 0,28 nm bei Anwendung eines ungetriggerten Aufnahmeverfahrens technisch umsetzbar sind. Es wird zudem gezeigt, dass sowohl die Anpassungen hinsichtlich der Positionserfassung als auch das neue Positionierungssystem zur Erzielung dieser Leistungsfähigkeit beitragen.



https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00039102
Schricker, Klaus;
Charakterisierung der Fügezone von laserbasiert gefügten Hybridverbunden aus teilkristallinen thermoplastischen Kunststoffen und Metallen. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2018. - 1 Online-Ressource (204 Seiten). - (Fertigungstechnik - aus den Grundlagen für die Anwendung ; Band 8)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Das thermische Fügen ermöglicht die direkte Herstellung von Kunststoff-Metall-Verbunden ohne Verwendung von Zusatzstoffen oder Fügehilfselementen. Im Rahmen der Arbeit wurde die Fügezone zwischen teilkristallinen Kunststoffen und Metallen im laserbasierten Fügen beschrieben und der Einfluss auf die mechanischen Verbundeigenschaften ermittelt. Zur Abbildung eines breiten Anwendungsspektrums wurden die Untersuchungen anhand von Aluminium (EN AW 6082) und Stahl (X5CrNi18-10) sowie für PA 6, PA 6.6 und PP durchgeführt. Die Charakterisierung der Fügezone erfolgte an Punktverbindungen sowie unter Einsatz eines Halbschnittversuchsstandes. Auf Basis von experimentellen Untersuchungen sowie der thermischen Simulation konnte die Fügezone anhand charakteristischer Isothermen verallgemeinert werden. Darauf aufbauend wurden wesentliche Vorgänge innerhalb der Fügezone (Schmelzen/Erstarren, Blasenbildung, Strömung) erfasst und mit dem Temperaturfeld bzw. werkstoffspezifischen Eigenschaften verknüpft. Die Schmelzzone innerhalb des Kunststoffes ist dabei maßgeblich für die Verbundherstellung zwischen beiden Werkstoffen und weist gegenüber dem Grundwerkstoff eine veränderte Morphologie sowie modifizierte Materialeigenschaften auf. Die Größe der Schmelzzone zeigt eine hohe Sensitivität gegenüber der Materialstärke des metallischen Fügepartners, der Laserstrahlleistung sowie dem Schmelzintervall des Kunststoffes. Im Hinblick auf die Verbundentstehung wurde die Bedeutung der Temperaturverteilung gegenüber der Fügezeit zur Füllung der Oberflächenstrukturen sowie eine unterstützende Wirkung der Volumenzunahme im Phasenübergang fest-flüssig nachgewiesen.Die gewonnen Erkenntnissen wurden auf Überlappverbindungen übertragen und die Fügezone in Abhängigkeit der Streckenenergie charakterisiert. Darauf aufbauend erfolgte die Untersuchung der mechanischen Eigenschaften eines Verbundes aus PA 6 mit EN AW 6082 hinsichtlich des kohäsiven Versagensverhaltens. Steigende Streckenenergien führten zu einer verringerten Duktilität des Verbundes in der mechanischen Kurzzeitprüfung sowie zu einer nachteiligen Beeinflussung des Ermüdungsverhaltens. Als maßgeblicher Effekt wurde die Sekundärkristallisation des Kunststoffes identifiziert, die auf eine Wärmebehandlung der Schmelzzone im Fügeprozess zurückgeführt und anhand von Auslagerungsversuchen an Vergleichsproben verifiziert werden konnte.



https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00038207
Karthaus, Daniela;
Optimierungsmethodik für Volumen-Transmissionshologramme mit LED-Beleuchtung. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (X, 139 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

In dieser Arbeit wird eine Optimierungsmethodik vorgestellt, welche die Anpassung von Volumen-Transmissionshologrammen an die spektralen Eigenschaften und die Abstrahlcharakteristik von LEDs ermöglicht. Diese Methodik beinhaltet neben einem Designprozess zur Berechnung optimierter Hologramminformationen auch einen Simulationsansatz zur realitätsnahen Visualisierung des rekonstruierten Bildes. Sowohl bei der Berechnung als auch bei der Simulation werden LED-Parameter wie Wellenlänge, Divergenzwinkel und Wellenfrontform berücksichtigt. Die Beschreibung und experimentelle Ermittlung einer LED-spezifischen Wellenfront ist dabei eine besondere Herausforderung und wird in dieser Arbeit entsprechend diskutiert. Zur Überprüfung des Designprozesses und der Simulation werden die berechneten Hologramme in ein Photopolymer belichtet. Der dafür notwendige Belichtungsprozess wird im Rahmen der Arbeit im Labor umgesetzt und die Belichtungsparameter im Design und in der Simulation berücksichtigt. Durch die spezifisch aufeinander abgestimmten Schritte von Design über Belichtung bis zur Simulation entsteht eine ganzheitliche Methodik für die Optimierung und Überprüfung der Hologramme. In sechs experimentellen Testreihen werden nicht optimierte und optimierte Hologramme mit verschiedenen Lichtquellen beleuchtet und die Rekonstruktionen analysiert. Die Ergebnisse belegen die erfolgreiche Kompensation und Visualisierung der oben genannten Effekte durch LED-Beleuchtung bei der Rekonstruktion. Zudem werden Einflüsse auf die Rekonstruktion durch den Belichtungsprozess und das holographische Material aufgezeigt und mögliche Lösungen für eine Weißlicht-Rekonstruktion mit Transmissionshologrammen aufgezeigt.



https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00038435