ILMETA - Interconnected Lab for MEdia Technology Analytics

Das Großgerät wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Freistaat Thüringen (vertreten durch die TU Ilmenau) gefördert.

Laufzeit: 2020 - 2022

Beschreibung

ILMETA (Interconnected Lab for MEdia Technology Analytics) ist ein vernetztes Großgerät zur Untersuchung audiovisueller Medientechnologiesysteme. Damit sollen grundlegende Forschungsarbeiten in Bezug auf die medialen Inhalte (Contents: Signale und Metadaten) ermöglicht werden, aus Bereichen wie Medienproduktion, IP-basierte Infrastruktur und Übertragung (Streaming, Produktion, verteilte Daten), Content- und Signalanalyse, sowie menschliche Wahrnehmung und Quality of Experience (QoE).

Der mittels entsprechender Medientechnik aufgenommene und produzierte Content wird entlang der Kette von Aufnahme und Übertragung bis hin zur Darstellung durch verschiedene Verarbeitungsschritte modifiziert. Unterschiedliche Personen sind an diesen Prozessen beteiligt, wie beispielswiese Ingenieure der Systemhersteller, Streaming-Anbieter oder Netzbetreiber, Kameraleute oder Endkunden. Diese haben entsprechend ihrer Rolle im Verarbeitungsprozess unterschiedliche Qualitätskriterien in Bezug auf den Content, z.B. im Hinblick auf Szeneninhalten, Schärfe, Farbgebung, Rauschverhalten, Verarbeitungsartefakten usw. Neben der Analyse der verschiedenen Instanzen des Contents lassen sich entlang der Kette für jeden Verarbeitungsschritt spezifische Metadaten erheben, beispielsweise zu Systemkonfiguration, Szenenbeschreibung, Betrachtungsverhalten, Nutzerbewertungen, usw. Diese Metadaten ermöglichen die Reproduzierbarkeit der Verarbeitung sowie eine systematische Untersuchung der Wechselwirkung von Technik und Verarbeitungsalgorithmen mit den multimedialen Inhalten selbst, mit dem Contents als wesentliche „Messinformation“. Die aus dem Produktionsprozess resultierenden Contents bestimmen die Effektivität aller folgenden Verarbeitungsschritte der Kette und deren Analyse. Hochqualitativer und gleichzeitig für die Anwendung repräsentativer Content steht für die Forschung auch aus urheberrechtlichen Gründen nur eingeschränkt zur Verfügung, vor allem für jüngere immersive Medienformate wie 360°- oder High Dynamic Range (HDR) Video. Zur Erstellung von solchem Forschungs-Content ist die Produktion und die dazugehörige Labortechnik ein entscheidender Bestandteil des Großgeräts ILMETA. Neben der Nutzung des Contents zur Vermessung nachfolgender Verarbeitungsschritte sollen auch zur Analyse des Produktionsprozesses Meta- und Messdaten aufgezeichnet werden.

Durch die Integration von IP-basierter Produktionstechnik und produktionsbezogener Messtechnik können wesentliche aktuelle Entwicklungen in der Medienproduktionstechnik erforscht werden. Die systematische Analyse von Medieninhalten erfordert neben umfassenden Rechenressourcen dedizierte Ansätze für die Speicherung und Verarbeitung der resultierenden heterogenen Forschungsdaten. Daher ist ein zweiter wesentlicher Bestandteil von ILMETA eine vernetzte Rechen- und Speichertechnik zur Analyse von Content und Mess- bzw. Metadaten, um daraus letztlich Erkenntnisse für die Verbesserung von Komponenten der Ende-zu-Ende-Kette zu gewinnen.