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Zárate Moya, José Luis;
Robustification of a biologically inspired flapping mechanism. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2022. - 1 Online-Ressource (XIX, 199 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2022

Autonom fliegende Roboter, die von der Biologie der Vögel oder Insekten inspiriert sind, haben ein breites Anwendungsspektrum, zum Beispiel als Wetter- und Umweltmessgerät in der Präzisionslandwirtschaft oder zur Überwachung bei Rettungseinsätzen. Diese Micro-Air-Vehicle-Roboter sind hoch manövrierfähig und können schnell zwischen verschiedenen Flugmodi wechseln. Sie sind kollisionssicher, indem sie sich ohne menschliches Eingreifen anpassen und ein koordiniertes Verhalten in großen Gruppen mit Unterstützung von Sensoren und Steuergeräten, die Informationen aus der Umgebung erhalten, und einer effizienten integrierten Energiequelle erreichen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, Schlagflügel-MAVs zu entwerfen, die in der Lage sind, bei kleinen Abmessungen und begrenzter Nutzlast autonom zu fliegen. Der Entwurf eines anpassungsfähigen Systems zur Analyse der Eigenschaften der Flugdynamik in Schlagflügelsystemen hilft bei der Untersuchung ihrer Eigenschaften und ermöglicht den Einsatz verschiedener Steuerungstechniken zur Verbesserung ihrer Leistung. Die Software zur Identifizierung der Systemparameter, z.B. Schlagfrequenz, Position oder Geschwindigkeit, bietet die Möglichkeit, diese Komplexität zu beherrschen. Diese Art von Plattform ermöglicht die Untersuchung der mechatronischen Steuerung in kleinen Flugsystemen. Der Beitrag in dieser Dissertation stellt einen Prototyp eines Prüfstandes vor, der auf einem mathematischen Modell einer Balkenstruktur mit einem Schlagflügelroboter basiert. Die Vorrichtung besteht aus einem Balken, der einen rotatorischen Freiheitsgrad hat, der in einer vertikalen Ebene enthalten ist, an deren einem Ende sich der Schlagmechanismus befindet. Die gewonnenen Daten und die Anwendung der Regelungsmethode werden mit dem Tool MATLAB® SIMULINK® und einem Arduino®-Gerät als Schnittstelle zwischen dem System und dem PC durchgeführt. Die Modellparameter wurden experimentell ermittelt, die Steuerung wurde in Echtzeit implementiert und mit dem mathematischen Modell des Systems verglichen.



https://doi.org/10.22032/dbt.51541
Lutz, Irina;
Biologische Inspiration sensibler Funktionen in nachgiebigen technischen Grenzflächen. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2021. - 1 Online-Ressource (XV, 153 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2021

Das Thema der hier vorgestellten Arbeit ist die Entwicklung einer flexiblen mehrschichtigen Sensorstruktur zur Erfassung mechanischer Größen, insbesondere von Kräften oder Drucken. Diese Schichtstruktur soll fähig sein, sich in ihrer Gestalt und Steifigkeit an exogene Einflüsse, die als mechanische Umgebungsbedingungen variieren können, anzupassen. Die menschliche Haut als komplexes Sinnesorgan dient hier als Inspirationsmodel für ein nachgiebiges adaptives technisches System. Die funktionsrelevanten morphologischen Bestandteile der Haut wie Schichtung, drei-dimensionale Geometrie der Grenzfläche der papillären Dermis und die Mechanorezeptoren spielen eine große Rolle bei der Wahrnehmung des auf die Körperoberfläche wirkenden mechanischen Reizes und dessen weiterer Interpretation. Die räumliche Verteilung der Mechanorezeptortypen innerhalb der mechanisch unterschiedlichen Gewebeschichten verleiht der Haut die Möglichkeit unterschiedliche Arten von Informationen aus der unmittelbaren Umgebung zu rezipieren. Eine Druckkraft auf die Hautoberfläche erzeugt einen messbaren Versatz der papillären Flankenflächen zwischen Epidermis und Dermis zueinander und bewirkt damit eine Vergrößerung des Dehnungsanteils des Reizes. Eine zusätzliche hydraulische Komponente stellt der subepidermale Venenplexus dar, dessen Gefäßsteifigkeit vom Innendruck abhängig ist. Die Integrationsstrategie des Sensor-Aktor-Systems der menschlichen Haut wird mit einer technischen Implementierung dieser Sensorperipherie umgesetzt. Die unter den verschiedenen äußeren Belastungen auf der Hautoberfläche entstandene Spannungsverteilung in den Gewebeschichten der Haut kann mithilfe analytischer und numerischer Methoden bestimmt werden. Ergebnisse aus der experimentellen Biologie sowie Modelle als Entsprechung zum natürlichen Objekt, welche bestimmte Eigenschaften (z.B. Papillenprofile, Materialeigenschaften oder Sensorposition) widerspiegeln, wurden in das biomimetische Erklärungsmodell übertragen. Die Sensoren innerhalb einer geeigneten Matrix können in dem nachgiebigen mehrschichtigen Funktionsmuster räumlich so verteilt sein, dass bei Oberflächendruck die begleitenden spezifischen Tangentialkraft-Komponenten aufgenommen und erfasst werden können. Die Struktur der Oberfläche der Grenzschicht kann als keilförmiges Profil analog der papillären Dermis hergestellt werden. Durch eine Implementierung der fluidischen Aktorik in die basale Schicht kann eine Steifigkeitseinstellung während der Messung realisiert werden. Diese Kombination von Sensor- und Aktorkomponenten versetzt das Gesamtsystem in die Lage, sich an die exogenen Einflüsse und variablen Messbedingungen in weitem Bereich anzupassen.



https://doi.org/10.22032/dbt.51569
Stoffelshaus, Nicole;
Ein Beitrag zur Optimierung des Wissenstransfers in der Einzelfertigung. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2020. - 1 Online-Ressource (XVI, 176 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2020

Wissen entwickelt sich immer mehr zur wichtigsten Ressource der Unternehmen. Besonders in der Einzelfertigung stellt das Wissen erfahrener Mitarbeiter ein kritisches Erfolgspotenzial zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sowie zu Auf- und Ausbau von Wettbewerbsvorteilen dar. Bedingt durch die charakteristischen Eigenschaften der Einzelfertigung, wie wenig detaillierte Arbeitsvorgaben, große Arbeitsinhalte und eine hohe Komplexität von Produkten und Prozessen, ist ein umfangreiches Spezial- und Erfahrungswissen zur qualitäts- und zielgerichteten Durchführung der Arbeitshandlungen unerlässlich. Zum Erhalt dieser wichtigen Ressource in der Einzelfertigung und zur Reduzierung des Risikos des Wissensverlustes bei Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter bedarf es der Etablierung effizienter Lösungen. Übliche Methoden zum Wissenstransfer sind hierzu jedoch aufgrund der charakteristischen Eigenschaften der Einzelfertigung sowie zumeist fehlender Betrachtung der komplexen Wissensstruktur erfahrener Mitarbeiter zur Regulation der Arbeitshandlungen in der Einzelfertigung nur bedingt geeignet. In der vorliegenden Arbeit wird daher eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Wissensinhalte der komplexen Wissensstrukturen erfahrener Mitarbeiter zur erfolgreichen Handlungsdurchführung in der Einzelfertigung zu heben und auf junge Mitarbeiter zu übertragen. Hierzu wird zunächst, basierend auf arbeitspsychologischen Theorien zur Handlungsregulation, die Beziehung zwischen dem Wissen des erfahrenen Mitarbeiters und dessen Handeln im Arbeitsprozess herausgearbeitet. Ausgehend von diesen Erkenntnissen werden die Anforderungen an die Methode definiert sowie eine allgemeingültige Referenzmethode zum Einsatz in der Einzelfertigung entwickelt. Anschließend wird, basierend auf der Referenzmethode, eine, an den Einsatzbereich adaptierte, spezifische Methode in einem systematisch geleiteten partizipativen Verfahren mit Mitarbeitern der Dampfturbinenfertigung der Siemens AG am Standort Mülheim an der Ruhr erarbeitet und angewandt. Die multifaktorielle Wirksamkeit der entwickelten Methode sowohl für die anwendenden Mitarbeiter, den Anlernprozess und die Organisation als Ganzes durch die erfolgreiche Übertragung des Spezial- und Erfahrungswissens erfahrener Mitarbeiter konnte anhand der Ergebnisse der Vorversuche sowie durch Expertenbefragungen bestätigt werden.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2020000201
Kruse, Adrian;
Techniken der Untersuchung und Aufklärung von Straßenverkehrsunfällen mit Wild. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2020. - 1 Online-Ressource (XI, 179 Seiten). - (Berichte aus der Biomechatronik ; Band 16)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2020

Bei reklamiertem Wildschaden am Automobil kann die Aufklärung, ob es sich tatsächlich um einen Wildunfall gehandelt hat, nur interdisziplinär erfolgen. Allein die Untersuchung der Haare oder einer Blutspur genügt nicht für eine sichere Aussage, ob ein Wildunfall stattgefunden hat. Gleichermaßen entscheidend sind das Schadenbild am Fahrzeug, die Spuren am Unfallort sowie die Einlassungen zum Unfallhergang. Zur Sicherung und Auswertung dieser Beweise gibt es bis heute kein standardisiertes technisches Procedere. Dieses auf wissenschaftlicher Grundlage gerichtssicher zu erarbeiten war die zentrale Zielsetzung dieser Arbeit. Am Fahrzeug verbleiben in den meisten Fällen als Anhaftungen nur wenige Haare und mitunter auch Blut. Diese sind die Beweismittel, welche zur Untersuchung und Bestimmung der Tierart genutzt werden können. Blutspuren am Fahrzeug werden bisher selten gesichert. Dabei lässt sich angetrocknetes Blut am Fahrzeug nach Abkratzen mit Hilfe eines scharfen Gegenstandes wie z.B. einer Rasierklinge in einer Folientüte einfach sichern. Noch besser ist die Sicherung der Blutspur mit einem DNA-freien Wattestäbchen. Die Haare sollten nicht mit Klebefolien gesichert werden. Zur Untersuchung müssten die Haare später vom Kleber getrennt werden, was mitunter nicht zerstörungsfrei gelingt. Weiterhin ginge das Haar bei längerer Anhaftung mit dem Kleber eine Verbindung ein. Eine Kontaminierung mit dem Klebstoff der Klebefolie könnte nicht ausgeschlossen werden. Besser ist es, die Spuren in Pergamintüten zu sichern. Die Haaruntersuchung zur Feststellung der Tierart und der Elementverteilung im Haar erfordert eine systematische Vorgehensweise. Dabei sind zur Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zuerst die zerstörungsfreien Methoden anzuwenden. Die Beobachtungen sollten im Bild dokumentiert werden. Als Erstes erfolgt die makroskopische Darstellung zur Dokumentation von Haarlänge und Farbgebung. Danach sollte eine Voruntersuchung mit der Lupe erfolgen, um die Lage von Wurzel und Spitze zu ermitteln. Nicht immer liegen zur Untersuchung vollständige Haare vor. Unter dem Mikroskop mit Kamera erfolgt anschließend über die definierten Haarabschnitte die Dokumentation. In einigen Fällen lässt sich bereits nach dieser Untersuchung durch die Betrachtung der Medulla die Tierart feststellen. Im Rasterelektronenmikroskop lässt sich die äußere Rindenschicht des Haares aufgrund der größeren Schärfentiefe deutlich darstellen. Diese gibt weitere Anhaltspunkte zur Tierartbestimmung. Immer sollte eine weitergehende Untersuchung zur Bestimmung der Elemente im Haar durchgeführt werden. Diese kann in Kombination mit im Rasterelektronenmikroskop integrierten oder separaten Geräten erfolgen. Zur Feststellung, welche chemischen Elemente im Haar vorkommen, und wie sich diese in Haaren von Tieren in der Natur zu behandelten Haaren unterscheiden, wurde mit dem im Rasterelektronenmikroskop integrierten EDRS die Messung der Elementmengen durchgeführt. Bei den Haaren handelt es sich um inhomogene Proben. Durch die Messung an verschiedenen Abschnitten mehrerer Haare konnten Unterschiede zwischen manipulierten und nicht manipulierten Haaren aufgezeigt werden. Die Messungen zu den Elementen wurden in einer Datenbank zusammengefasst, um einen schnellen Abgleich der Ergebnisse zu ermöglichen. Bei Verfügbarkeit ausreichender Mengen an Haarmaterial oder gesicherter Blutspur kann die Tierart mit Hilfe der DNA-Analyse ermittelt werden. Bei dieser Methode kommt es allerdings zur vollständigen Vernichtung der Beweismittel, da die Haare zur DNA-Gewinnung aufgelöst werden. Die Schäden an den Fahrzeugen sind bei einem Wildunfall von mehreren Faktoren abhängig. Unterschiede ergeben sich durch die Karosserieform und die Art des Fahrzeuges, die Relativgeschwindigkeit, die Größe und Masse des Tieres sowie die Anstoßkonstellation. Zum Abgleich, ob ein Schadenbild am Fahrzeug einem Tier zugeordnet werden kann, wurden Lichtbilder von mit Tieren kollidierten Fahrzeugen gesammelt. Die Spuren an den Fahrzeugen wurden ausgewertet, soweit es sich um gesicherte Wildunfälle handelte. Damit lässt sich nach der Feststellung der Tierart anhand der Antragspuren das Schadenbild abgleichen. Die wesentlichen Bilder und technischen Daten zum Fahrzeug wurden in einer eigens dafür erstellten Datenbank gesammelt. Teilweise konnten die Fahrzeuglenker befragt werden, welche dann weitere (subjektive) Angaben zum Unfallhergang gaben. Wichtig für die Beurteilung sind die Lichtbilder mit den Beschädigungen und der Spurenlage. Da selten alle Information zum Wildunfall in der Datensammlung vorliegt, wurde eine einfache Differenzierung zur Qualität mit einem "Fünfsternesystem" erarbeitet. Die Vergleichsfälle in der Datenbank kommen aus drei Datenquellen. Diese sind (1) nachgewiesene Wildunfälle aus Gutachten, (2) am Unfallort aufgenommene Wildunfälle und (3) Schadenbilder aus selbstdurchgeführten Versuchen.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2020000056
Wittmann, David;
Konzeption und Untersuchung stereoskopischer Visualisierungssysteme für Flugsicherungsaufgaben
1. Auflage. - Göttingen : Sierke Verlag, 2019. - ix, 305 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

ISBN 978-3-96548-021-6

Fluglotsenarbeitsplätze in den Kontrollzentren der Flugsicherung verfügen über ein zentral angebrachtes Radardisplay. Die laterale Position der Luftfahrzeuge wird auf einer kartenähnlichen Luftlagedarstellung zweidimensional anzeigt. Die Flughöhe wird alphanumerisch auf einem zusätzlichen Beschriftungsfeld eingeblendet. Die Verknüpfung dieser Informationen zu einem fusionierten Verkehrsbild stellt hohe Anforderungen an die Fluglotsen. Es wird angenommen, dass eine integrierte, dreidimensionale Darstellung eine Unterstützung für bestimmte Aufgaben der Flugsicherung bietet. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Eignung stereoskopischer 3D Displays als zentrales Anzeigeelement von Fluglotsenarbeitsplätzen. Basierend auf einer Anforderungsanalyse sowie unter Einbezug relevanter Gestaltungsrichtlinien und -normen wurde ein prototypischer Arbeitsplatz entwickelt. Dieser wurde im Rahmen der Arbeit zur Durchführung zweier Studien verwendet, deren Zielsetzung die vergleichende Untersuchung von 2D- und 3D-Luftlagedarstellungen im Nutzungskontext ist. Im Zuge des ersten Versuchs wurde die Erkennung potentieller Kollisionsgefahren zwischen Luftfahrzeugen als relevante Aufgabe aus dem Spektrum der Flugsicherung herausgegriffen. Das Probandenkollektiv bestand dabei aus Fluglotsen, Piloten und Laien. In Ergänzung des standardisierten Versuchs wurde eine zusätzliche Simulator-Studie im realitätsnahen Umfeld mit aktiven Fluglotsen der Flugsicherung durchgeführt. Der Aufgabenumfang der Anflugkontrolle wurde dabei umfänglich abgebildet. Im Rahmen der Studien konnten bei den stereoskopischen Darstellungen u.a. verlängerte Antwortlatenzzeiten beobachtet werden. Hinsichtlich der Aufgabenerfüllung zeigen die Ergebnisse keine auffälligen Unterschiede zwischen den Anzeigen. Die zudem erhobenen Parameter zur Arbeitsbelastung, Gebrauchstauglichkeit sowie zum Situationsbewusstsein liefern ergänzende Hinweise zu den Eigenschaften stereoskopischer Darstellungen. Die im Zuge der Simulator-Studie mit Fluglotsen durchgeführten Leitfadeninterviews bieten umfangreiche Hinweise zur Gestaltung und Anwendung dreidimensionaler Luftlagedarstellungen im heutigen sowie zukünftigen Nutzungskontext. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-Schnittstelle an Fluglotsenarbeitsplätzen.



Behrens, Roland;
Biomechanische Belastungsgrenzen für Mensch-Maschine-Interaktionen in der kollaborativen Robotik. - Ilmenau, 2018. - xiv, 195, LIII Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

In industriellen Produktionsbetrieben halten kollaborative Roboter verstärkt Einzug, um Menschen bei manuellen Tätigkeiten zu unterstützen. Roboter und Menschen arbeiten zeitgleich und miteinander in gemeinsamen Arbeitsräumen. Die Mensch-Roboter-Kollaboration beschreibt die engste und flexibelste Form dieser arbeitsteiligen Zusammenführung und unterliegt strengen Sicherheitsanforderungen. Sie gewährleisten, dass der kollaborative Roboter kein gesundheitliches Risiko für den Menschen darstellt. Die größten Gefahren für den Menschen gehen von einer Kollision mit dem Roboter oder einer Klemmung von Körperteilen durch den Roboter aus. Für beide Gefahren schreibt ISO/TS 15066 vor, dass der Eintritt einer Verletzung durch die Einhaltung von biomechanischen Belastungsgrenzen zu vermeiden ist. Derzeit verzeichnet ISO/TS 15066 ausschließlich Grenzwerte für Situationen, bei denen die Gefahr von einer Klemmung ausgeht. Grenzwerte für Kollisionen fehlen bisher. Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke. Sie stellt Ergebnisse aus einer umfangreichen Literaturrecherche vor, die den aktuellen Kenntnisstand zu stoßartigen Belastungen und ihren Verletzungsfolgen aufzeigen. Keine der gesichteten Quellen beinhaltet Belastungswerte, die sich zur Festlegung von Grenzwerten eignen, um Menschen vor Verletzungen durch Kollisionen mit einem Roboter zu schützen. Ausgehend von einer sorgfältigen Analyse zu Hergang und Wirkung eines Stoßes wird im weiteren Verlauf der Arbeit eine Probandenstudie entwickelt, deren Design die spezifischen Anforderungen an die gesuchten Grenzwerte erfüllt. Der Methoden- und Versuchsplan sah vor, die Probanden an bis zu 21 Körperstellen mit einem Stoßpendel zu belasten. Im Zuge der Versuche wurde die Belastungsintensität schrittweise erhöht, bis ein Schmerz oder eine leichte Verletzung auftraten (in Form eines Hämatoms oder einer Schwellung). Die Auswertung der Versuche zum Schmerzeintritt ergab eine Tabelle mit den gesuchten Grenzwerten, die sich dazu eignen, ISO/TS 15066 zu ergänzen. Aus dem Studienteil zum Verletzungseintritt gingen aufgrund eines kleineren Probandenkollektivs allenfalls Orientierungswerte hervor. Trotz ihrer Vorläufigkeit vermitteln sie einen interessanten Einblick auf jene Form einer Kollisionsfolge. Der abschließende Vergleich der hier ermittelten Grenz- und Orientierungswerte mit vergleichbaren Sekundärdaten zeigt, dass die Arbeit den aktuellen Kenntnisstand in der Wissenschaft fortschreibt. Darüber hinaus gehen mit den Ergebnissen zahlreiche und interessante Anknüpfungspunkte für weiterführende Arbeiten einher.



Bances, Enrique;
Wireless modular multi-sensor systems for the analysis of mechanical coupling between respiration and locomotion in mammals. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (xviii, 120 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die Kopplung zwischen Fortbewegung und Atmung (Locomotion-Respiration-Coupling LRC) basiert bei Säugetieren nach den gängigen Modellvorstellungen sowohl auf mechanischen als auch neuromuskulären Bindungen zwischen beiden Prozessen. Zur artübergreifenden Analyse dieser Interaktionen fehlt es bisher an einfach anpassbaren, modularen Systemen. Damit fehlt es an belastbaren Messdaten zur Beantwortung der Fragen, wie Fortbewegungszyklen zum Atemfluss beitragen oder wie die Atemmuskelkontraktionen die Fortbewegung beeinflussen. Die meisten der bisherigen artspezifischen Studien konzentrierten sich auf LRC während des Laufens, aber einige analysierten auch andere Aktivitäten wie Radfahren, Fliegen (Vögel) oder Tauchen. In dieser Arbeit wurde basierend auf einem modularen Multisensor-Funksystem eine neuartige Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Interaktion zwischen Fortbewegung und Atmung bei Säugetieren zu analysieren. Das entwickelte System besteht aus vier Komponenten für die LRC-Analyse: (1) einer Thoraxbinnendruckmessung basierend auf einem implantierbaren Gerät, (2) ein Volumenstrommodul zur Messung des lokomotorisch getriebenen Luftvolumens (LDV - Locomotor driven air volume) während des Atemzyklus, (3) ein Schrittidentifikationsmodul zur Berechnung des LRC-Verhältnisses (Schritt/Atem) und (4) ein Muskelaktivitätsmodul zur Analyse des Verhaltens des Atemmuskels während der Kopplung. Diese Module sind freizügig kombinierbar. Die drahtlose Kommunikation erlaubt es, Untersuchungen im Freifeld durchzuführen, wobei sich das Tier (oder der Mensch) im Gegensatz zu früheren Studien, in denen sich das Subjekt mit einer konstanten Geschwindigkeit auf einem Laufband bewegt, frei mit einer selbstgewählten Laufgeschwindigkeit bewegen kann. Diese Möglichkeit könnte das Stressniveau von Tieren während der Experimente signifikant reduzieren, die Analyseergebnisse liegen absehbar näher am "natürlichen" Laufverhalten (unrestrained) als jene von Laufbandstudien (restrained). Als experimenteller Test des Systems wurde die Methode am Menschen angewendet. Das Respiratory Flow Module (RFM) wurde basierend auf einer „ergonomischen Maske“ und einem Strömungssensor entwickelt. Das Respiratory Muscles Module (RMM) nutzte vier Oberflächen-Elektromyographie-Sensoren (sEMG) an der Bauch- und Brustmuskulatur. Am Knöchel jedes Beines befanden sich zwei Beschleunigungssensoren, um den Fuß-Boden-Kontakt zu erkennen. Fünfzehn Teilnehmer wurden bei einem Sprint-Lauftest in einem Sportzentrum (50 m x 30 m) der Technischen Universität Ilmenau beobachtet. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigten ein variables LRC-Verhältnis von 2:1, 3:1, 4:1 wie in früheren Studien gezeigt wurde, zeigte jedoch zusätzlich im Falle des LDV die Nutzung der annähernd maximal möglichen Amplitude (Vitalkapazität) auf. Das Experiment belegt, dass die neue Methode zur Untersuchung von Säugetieren verwendet werden kann.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000287
Lutherdt, Stefan;
Ein Konzept für die nutzerbezogene Gestaltung von Assistenzsystemen und deren Nutzerschnittstellen. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2017. - 1 Online-Ressource (290 Seiten). - (Berichte aus der Biomechatronik ; Band 14)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2017

In dieser Arbeit wird gezeigt, dass die Entwicklung von Assistenzsystemen und ihren Schnittstellen bei Nutzung eines neuen Konzeptes (nutzerbezogene Gestaltung von Assistenzsystemen und deren Nutzerschnittstellen NuGASt), erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Motivation zur Entwicklung des neuen Konzepts ergab sich aus der Identifikation von Problemen bei der Untersuchung und Beurteilung vorhandener Gestaltungslösungen für eine Nutzerschnittstelle (Fernbedienungen). Um eine Einordnung des Untersuchungsgegenstands "Assistenzsystem" machen zu können, werden einleitend verschiedene notwendige Begriffsbestimmungen und Definitionen vorgenommen sowie eine für diese Arbeit nutzbare Definition von Assistenzsystemen vorgeschlagen. Es wird beschrieben, wie dieses Konzept aus der Analyse vorhandener Entwicklungsmodelle verschiedener Bereiche wie Softwareentwicklung und Usability Engineering abgeleitet und mittels des bekannten Problemlösungsansatzes (s. VDI 2221) entworfen wurde. Im Unterschied zu den untersuchten anderen Konzepten und Modellen ist das Kennzeichen von NuGASt eine frühzeitige Nutzereinbindung bereits vom Start einer Entwicklung an. Außerdem basieren alle Entwicklungsschritte auf Kenntnissen über die späteren Nutzer, ihren Eigenschaften und Befähigungen hinsichtlich der Nutzung des zu entwickelnden Systems. Das Konzept ist strukturell ebenfalls an den Problemlösungsansatz angelehnt, verbindet diesen aber mit Elementen anderer Entwicklungsmodelle und wird ergänzt durch flexibel einsetzbare Rückkopplungen und Nutzerbeteiligungen. Als Kriterium zur Bewertung des späteren Entwicklungsergebnisses wurde die Gebrauchstauglichkeit gewählt (s. DIN ISO EN 9241:11), da sie die mit dem Konzept gewünschte Ausrichtung auf den späteren Nutzer eines Produkts repräsentiert. Es wird die schrittweise Herleitung des Konzepts beschrieben sowie die Überprüfung der Funktions- und Passfähigkeit des Konzepts auf die zu Beginn gestellten Ziele (Entwicklung von Assistenzsystemen und Schnittstellen), was an ausgewählten Beispielen aus Forschungsprojekten belegt wird. Die Ergebnisse der gezeigten Projekte und Evaluationen mit potentiellen Nutzern zeigen, dass durch den Einsatz von NuGASt in Projekten zur Entwicklung von Assistenzsystemen tragfähige Lösungen gefunden werden können, die auch durch die späteren Nutzer akzeptiert werden.



https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2017000161
Andrada, Emanuel;
Contributions to the biomechanics of bipedal locomotion - methods and models. - Ilmenau. - 190 Blätter
Technische Universität Ilmenau, Habilitationsschrift 2017


Roß, Fred; Lutherdt, Stefan; Popp, Ludmilla; Augstein, Manfred; Fischer-Wanat, Dirk; Günther, Denise; Kreikenbohm, Henry; Ament, Christoph; Witte, Hartmut
Operational concepts and interfaces in real-life environments of high aged users (BUNDSCHUH) :
"Bundschuh - Bedienkonzepte und Schnittstellen im realen Wohnumfeld hochbetagter Nutzer" : Verbundprojekt : Projektlaufzeit 01/2014-12/2016 : gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderinitiative "IKT 2000 - Forschung für Innovationen". - Ilmenau : TU Ilmenau, Fachgebiet Systemanalyse. - 1 Online-Ressource (306 Seiten, 12,27 MB)Förderkennzeichen BMBF 16SV6302K - 16SV6303 -16SV6306. - Verbund-Nummer 01150153

https://edocs.tib.eu/files/e01fb17/896374254.pdf
Görner, Martin;
Locomotion and pose estimation in compliant, torque-controlled hexapedal robots. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2017. - 1 Online-Ressource (viii, 147 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2017

Für die planetare Exploration sowie den Einsatz in Katastrophengebieten sind autonome Laufroboter zunehmend von Interesse. In diesen Szenarien sollen sie den Menschen an gefährlichen oder schwer zugänglichen Orten ersetzen und dort Erkundungseinsätze sowie Probenahmen in schwierigem Gelände durchführen. Unter der Vielzahl an möglichen Systemen bieten im Besonderen kleinere Sechsbeiner einen sehr guten Kompromiss zwischen Stabilität, hoher Beweglichkeit, Vielseitigkeit und einer vertretbaren Komplexität der Regelung. Ein weiterer Vorteil ist ihre Redundanz, die es ihnen erlaubt, den Ausfall einzelner Beine mit geringem Aufwand zu kompensieren. Dementgegen ist die beschränkte Rechenkapazität ein Nachteil der reduzierten Größe. Um diesen auszugleichen und das autonome Agieren in einer unbekannten Umgebung zu ermöglichen, werden daher einfache und effiziente Algorithmen benötigt, die im Zusammenspiel jedoch ein komplexes Verhalten erzeugen. Auf dem Weg zum autonom explorierenden Laufroboter entwickelt diese Arbeit einen robusten, adaptiven und fehlertoleranten Laufalgorithmus sowie eine 6D Eigenbewegungsschätzung für nachgiebige, drehmomentgeregelte Sechsbeiner. Besonders herauszustellen ist, dass alle in der Arbeit vorgestellten Algorithmen ausschließlich die propriozeptive Sensorik der Beine verwenden. Durch diesen Ansatz kann der Laufprozess von anderen Prozessen, wie der Navigation, getrennt und somit der Datenaustausch effizient gestaltet werden. Für die Fortbewegung in unebenem Gelände kombiniert der vorgestellte Laufalgorithmus eine flexible, biologisch inspirierte Gangkoordination mit verschiedenen Einzelbeinreflexen und einer nachgiebigen Gelenkregelung. Hierbei übernimmt die Gangkoordination die zeitliche Steuerung der Schrittfolge, während die Einzelbeinreflexe für eine räumliche Variation der Fußtrajektorien zuständig sind. Die nachgiebige Gelenkregelung reduziert interne Kräfte und erlaubt eine Anpassung der Gelenksteifigkeiten an die lokalen Umgebungsbedingungen sowie den aktuellen Zustand des Roboters. Eine wichtige Eigenschaft des Laufalgorithmus ist seine Fähigkeit, den Ausfall einzelner Beine zu kompensieren. In diesem Fall erfolgt eine Adaption der Gangkoordination über die Erneuerung der Nachbarschaftsbeziehungen der Beine. Zusätzlich verbessern eine Veränderung der Pose und eine Erhöhung der Gelenksteifigkeiten die Stabilität des durch den Beinverlust beeinträchtigten Roboters. Gleich dem Laufalgorithmus verwendet die 6D Eigenbewegungsschätzung nur die Messungen der propriozeptiven Sensoren der Beine. Hierbei arbeitet der Algorithmus in einem dreistufigen Verfahren. Zuerst berechnet er mit Hilfe der Beinkinematik und einer Optimierung die Pose des Roboters. Nachfolgend bestimmt er aus den Gelenkmomentmessungen den Gravitationsvektor und berechnet daraus die Neigungswinkel des Systems. Eine Fusion dieser Werte mit den Nick- und Rollwinkeln der ersten Stufe stabilisiert daraufhin die gesamte Odometrie und reduziert deren Drift. Alle in dieser Arbeit entwickelten Algorithmen wurden mit Hilfe von Simulationen sowie Experimenten mit dem drehmomentgeregelten DLR Krabbler erfolgreich validiert.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2017000255
Hoffmeier, Konrad Leopold;
Ein neuer Typus pulsationsfreier linearer Schlauchpumpen. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2016. - 1 Online-Ressource (IX, 182 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2016

Gegenstand dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Modells für pulsationsfrei arbeitende, lineare Schlauchpumpen sowie der Nachweis der praktischen Realisierbarkeit derartiger Pumpen. Schlauchpumpen sind eine spezielle Form von Pumpen, deren Arbeitsraum aus einem flexiblen Schlauch besteht, in welchem der Fluidtransport durch eine mechanisch aufgeprägte Verformung des Schlauchquerschnittes "erzwungen" wird. Diese Funktionsweise ist bionisch inspiriert von dem aus der Natur bekannten Prinzip der propulsiven Peristaltik in Hohlorganen, weswegen Schlauchpumpen umgangssprachlich auch als Peristaltikpumpen bezeichnet werden. Der entscheidende Vorteil von Schlauchpumpen gegenüber allen anderen Pumpen besteht darin, dass das zu pumpende Fluid ausschließlich mit der Innenseite des Schlauches in Kontakt kommt, so dass eine Kreuzkontamination praktisch ausgeschlossen ist. Insbesondere aus diesem Grund kommen in der Medizintechnik und der Biotechnologie überwiegend Schlauchpumpen zum Einsatz. Neben einer Vielzahl weiterer Vorteile besitzen alle bisher verfügbaren Schlauchpumpen jedoch den Nachteil, dass der von ihnen erzeugte Volumenstrom stark pulsiert. Deshalb eignen sich Schlauchpumpen nur bedingt für präzise Dosieraufgaben. Auch können sich die durch die Pulsation hervorgerufenen Druckschwankungen störend auf ein angeschlossenes fluidisches System auswirken. Den theoretischen Ansatz für die pulsationsfreie Funktionsweise linearer Schlauchpumpen liefert ein von Feller & Schimmelpfennig (2010) vorgestelltes Konzept, welches die zyklischen Volumenänderungen von fünf in Reihe geschalteten Arbeitsräumen beschreibt. Eine in dieser Arbeit vorgenommene Analyse zeigt, dass für die Umsetzung dieses Konzeptes unendlich große Beschleunigungen der die Arbeitsräume bildenden mechanischen Komponenten und des in den Arbeitsräumen enthaltenen Fluides erforderlich wären. Da derartige Beschleunigungen weder realisierbar noch praktikabel sind, wurde unter Berücksichtigung der kinematischer Aspekte wie "Stoß" und "Ruck" ein neues Konzept in Form eines parametrischen Pumpenmodells entwickelt, mit welchem sich die zum pulsationsfreien Betrieb der Pumpe benötigten zeitabhängigen Stößelbewegungen berechnen lassen. Für den praktischen Nachweis der Realisierbarkeit pulsationsfreier linearer Schlauchpumpen wurde ein technischer Demonstrator entwickelt. Die Versuche mit dem Demonstrator zeigten, dass aufgrund des viskoelastischen Materialverhaltens des Pumpschlauches und der endlichen Fertigungsgenauigkeit der verwendeten Komponenten eine gewisse Restpulsation verbleibt. Insbesondere bei kleinen Antriebsdrehzahlen ist diese zum Teil um mehr als eine Größenordnung geringer, als die Pulsation von zwei getesteten, kommerziell verfügbaren Schlauchrollenpumpen.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2016000688
Lutz, Frederick Gordon;
Einflüsse individueller Muskelkräfte auf dehnungsinduzierten femoralen Knochenumbau. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2016. - 1 Online-Ressource (IX, 119 Seiten). - (Berichte aus der Biomechatronik ; Band 13)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2016

Die folgende Arbeit untersucht mittels Simulationen postulierte Einflussgrößen auf dehnungsinduzierte Knochenumbauprozesse an den unteren Extremitäten. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Betrachtung von Optimierungsalgorithmen zur inversen Berechnung von Muskel- und Gelenkkräfte. Die Motivation hierfür ist, dass bisher publizierte Berechnungsergebnisse von femoralen Beanspruchungen auf Basis invers-dynamisch bestimmter Muskelkräfte zum Teil ungewöhnlich hohe Biegespannungen im diaphysären Femur aufweisen. Als Grund hierfür wird mit Bezug auf die Hypothesen des Wolffschen Transformationsgesetzes, der Entwicklungsmechanik der Organismen von Roux und der Mechanostat-Theorie von Frost eine nicht adäquate Berücksichtigung mechanobiologischer Zusammenhänge zwischen Knochen- und Muskelmasse postuliert. Unter Nutzung neuer Erkenntnisse aus klinischen Studien erfolgt die Prüfung folgender Hypothese: "Muskelkräfte an den unteren Extremitäten wirken derart, dass Biegebeanspruchungen im diaphysären Bereich der Femora minimiert werden und vorrangig Druckkräfte entstehen". Die mathematische Abbildung der Hypothese erfolgt durch eine Erweiterung etablierter Optimierungsalgorithmen. Das Modell von Knochen und Muskeln der unteren Extremitäten sowie die Finite-Elemente-Modelle (FEM) basieren auf Magnetresonanztomographische Daten eines gesunden männlichen Probanden. In einem Ganglabor erhobene Positionsdaten und Bodenreaktionskräfte liefern Randbedingungen. Für drei charakteristische Zeitpunkte eines Gangzyklus wird gezeigt, dass die berechneten Muskelkräfte die postulierte Hypothese stützen und positive Assoziationen mit elektromyographischen Messdaten bestehen. Die resultierenden Hüftgelenkkräfte betragen das 1,2- bis 3,2-fache des Körpergewichts und sind damit quantitativ vergleichbar mit publizierten Messwerten instrumentierter Hüftprothesen. Die finale Untersuchung möglicher ossärer Transformationen am Berechnungsmodell des gesunden Femur und am Modell mit Hüftimplantat erfolgt mit Referenz zur dritten Hauptdehnung. Ergebnisse der FE-Berechnungen zeigen im Gegensatz zu den bisherigen Optimierungsstrategien, dass zu Beginn der mittleren Standphase und am Ende der terminalen Standphase überwiegend weder Knochenauf- noch -abbau stattfindet. Die Simulation des FE-Modells Femur mit Hüftprothese erlaubt Rückschlüsse auf das bekannte Phänomen des "Stress Shielding".



https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00030033
Fremerey, Max;
Entwurf und Validierung eines biologisch inspirierten mechatronischen Antriebssystems für aquatische Roboter. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2016. - 1 Online-Ressource (XIV, 353 Seiten). - (Berichte aus der Biomechatronik ; Band 12)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2016

Mit Zunahme der Aktivitäten im Feld der Tiefseeforschung und -erkundung gewinnen autonome Unterwasserroboter an Bedeutung. Die Aufgabenerfüllung dieser mobilen Serviceroboter soll zukünftig verstärkt auch in solchen Gewässern erfolgen, welche dicht bewachsen oder mit Abfällen verunreinigt sind. Dadurch werden Antriebssysteme erforderlich, welche die Gefahr eines Funktionsausfalls aufgrund der Arbeitsumgebung des Roboters minimieren. Somit erfolgen innerhalb der vorliegenden Arbeit der systematische Entwurf sowie die Validierung eines biologisch inspirierten Antriebssystems, welches analog der Fortbewegung stetig schwimmender Fische den Vortrieb über gerichtete Verformung anstelle der Vollrotation eines Propellers erzeugt. Die Neuartigkeit dieses Antriebssystems besteht darin, dass der Vortrieb mittels einer variablen Anzahl an wechselsinnig bewegten Starrkörperelementen generiert wird, welche untereinander federnd verkoppelt sind. Unter Einbezug des derzeitigen Standes der Wissenschaft und Technik besteht die Herausforderung in der Reduktion der für die Fortbewegung erforderlichen Anzahl der Aktuatoren unter Beibehaltung eines technisch nutzbaren Vortriebs sowie der Manövrierfähigkeit des Roboters. Zudem sollen die gezielt platzierten Energiespeicher innerhalb des Mechanismus eine Optimierung des Leistungsbedarfs eines schwimmenden aquatischen Roboters ermöglichen: die während der Oszillation auftretende kinetische Energie wird in potentielle und für den nächsten Schlagzyklus nutzbare Energie gewandelt. Anhand von Mehrkörpermodellen werden daher der Leistungsbedarf sowie das Bewegungsverhalten mittels numerischer Simulationen ermittelt und geeignete Konfigurationen durch systematische Parametervariation herausgearbeitet. Anschließend erfolgt die konstruktive Umsetzung der simulativ gewonnenen Erkenntnisse in der EXPERIMENTALPLATTFORM URMELE 1.0, einem Vertreter der aquatischen Roboterfamilie URMELE. Unter Verwendung eines ebenfalls innerhalb dieser Arbeit entworfenen Versuchsstandes wird die Experimentalplattform im Versuch validiert. Die Experimentaldaten werden anschließend mit den Simulationsdaten verglichen. Ausgesuchte Baugruppen werden modifiziert. Die durchgeführten Untersuchungen bestätigen hierbei, dass sich durch Beeinflussung der das Antriebssystem wesentlich charakterisierenden Parameter, wie beispielsweise Amplitude und Federsteifigkeit, günstige Konfigurationen hinsichtlich des Leistungsbedarfs sowie des Bewegungsverhaltens ergeben.



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Fischer, Martin;
Psychophysiologische Optimierung der akustischen Emmissionen von Lebensmittel verarbeitenden Geräten, 2015. - Online-Ressource (PDF-Datei: IX, 161 S., 5,32 MB) Ilmenau : Techn. Univ., Diss., 2015

Gegenstand der vorgelegten Dissertationsschrift ist die psychophysiologische Optimierung der akustischen Emissionen von Lebensmittel verarbeitenden Geräten. Hierzu wurden kleine, elektromotorisch angetriebene Geräte hinsichtlich der Geräuschentstehung, -übertragung und -abstrahlung untersucht. Darauf aufbauend wurden experimentell Geräuschmodifikationen realisiert und geprüft. In Folge der Geräuschmodifikationen konnten Pegelmodifikationen umgesetzt und neue Geräuschvarianten generiert werden. Neben den Pegelmodifikationen wurden auch die psychoakustischen Parameter beeinflusst. Durch gezielte Geräuschmodifikationen ließen sich "schärfere" und "leisere" Geräuschvarianten generieren. Das Ausgangsgeräusch und zwei modifizierte Geräusche wurden für Folgeuntersuchungen ausgewählt. Eine Geräuschmatrix wurde erstellt. Während einer Beschallung von Versuchspersonen mit der Geräuschmatrix wurde die psychophysiologische Beanspruchung anhand von Spontan-EEG- und EKG-Messungen untersetzt. Im Anschluss erfolgte eine objektive Analyse der aufgezeichneten Daten. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand der Einfluss auf das Aktivationsniveau und auf die Vigilanz. Mittels Spontan-EEG-Untersuchungen wurden dominante Leistungsdichten am parietalen Cortex ermittelt. Mit zunehmender Versuchsdauer näherte sich die Leistungsdichteverteilung einem konstanten Niveau an. In Folge der Beschallung waren die Leistungsdichteverteilungen unterschiedlich ausgeprägt. Mit einer zunehmend "leiseren" Geräuschvariante wurde eine signifikante Annäherung der Leistungsdichteverteilung an einen entspannten Wachzustand ermittelt. Die Analyse der Leistungsdichteverteilung wurde damit als eine objektive Methode zur Überprüfung von Maßnahmen zur Geräuschoptimierung belegt. Anhand der EKG-Messungen wurde ein signifikanter Anstieg der Herzfrequenz während der Geräuschmatrix festgestellt. Eine psychophysiologische Beanspruchung in Folge der Geräuschbeanspruchung wurde nachgewiesen. Signifikante Unterschiede hinsichtlich der Geräuschqualität ließen sich nicht ableiten.Im Anschluss an die Beschallung erfolgte eine Befragung der Versuchspersonen, um die subjektive Wahrnehmung zu ermitteln. Die Ergebnisse der Befragung korrelierten mit den Ergebnissen der objektiv analysierten Spontan-EEG-Untersuchungen. Damit konnten Handlungsempfehlungen für die Optimierung der untersuchten Geräte abgeleitet werden.



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Rau, Thomas S.;
Optimierung der Insertion von Cochlea-Implantaten unter Berücksichtigung des Verformungsverhaltens der Elektrodenträger : mechatronik-gestützte, minimal traumatische CI-Chirurgie. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2014. - Online-Ressource (PDF-Datei: XXIV, 376 S., 149,72 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 11) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2014
Enth. außerdem: Thesen

Die Entwicklung von Cochlea-Implantaten (CI) ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte in der Neuroprothetik, welche die Behandlung von tauben und zunehmend hochgradig schwerhörigen Patienten ermöglicht. Die Implantation eines CIs ist dabei ein komplexer Eingriff, der ein erhebliches Risiko des Resthörverlusts birgt. Die aktuelle CI-Versorgung ist jedoch dominiert von der wachsenden Forderung nach sicherem Resthörerhalt. Das führt zu hohen Erwartungen an die Verbesserung der CI-Chirurgie und insbesondere an die Insertion der Elektrodenträger. Wesentliche Fortschritte und die damit verbundenen, technischen Herausforderungen sind nur noch durch ganzheitliche und domänenübergreifende Lösungsansätze zu bewältigen, wie sie die Biomechatronik bietet. Daraus folgt das erklärte Ziel dieser Arbeit: eine eng verzahnte Weiterentwicklung aller für den Resthörerhalt relevanten Prozessschritte. Fokussiert auf das chirurgische Vorgehen wurden für die mechanische Schaffung eines minimal-invasiven Zugangs ins Innenohr, dessen anatomieerhaltende Eröffnung und die automatisierte Insertion der CI-Elektrodenträger mechatronische Komponenten entwickelt und evaluiert. Geprägt waren diese Entwicklungen von einer biologisch fundierten Betrachtungsweise, um die anatomischen Aspekte in der Optimierung bestmöglich auszuschöpfen. Den Ausgangspunkt der Arbeit bildete eine systematische Sekundäranalyse zur Biomechanik der Insertion in Kombination mit einer Analogiebetrachtung zu technischen Füge- bzw. Handhabungsprozessen. Daraus folgte, dass die Anpassung der Gestalt des Implantats an die individuelle Form des Innenohrs von zentraler Bedeutung für den Resthörerhalt ist. In der darauf aufbauenden, simulationsgestützten Optimierung des Insertionsprozesses wurde erstmalig gezeigt, dass die patientenspezifische Adaption des Verformungsverhaltens des Elektrodenträgers an die Cochleaanatomie ein erhebliches und bislang ungenutztes Optimierungspotential bietet. Für die notwendige Automatisierung der Insertion wurde ein modulares Insertionstool konzipiert. Dessen Entwurf ging mit Designempfehlungen für zukünftige Elektrodenträger einher, welche erstmalig die räumlichen Anforderungen des minimal-invasiven Zugangs berücksichtigen. Durch die ganzheitliche, biomechatronische Herangehensweise wurde somit aufgezeigt, wie ein sicheres und zukunftsweisendes Operationsverfahren bereitgestellt werden kann.



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Jiménez López, Omar Eduardo;
Development of biomechatronic devices for measurement of wrenches occurring in animal and human prehension. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2014. - Online-Ressource (PDF-Datei: 118 S., 9,47 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 9) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2011
Unterschiede zwischen dem gedruckten Dokument und der elektronischen Ressource können nicht ausgeschlossen werden

Biomechatronik und speziell Biosensoren unterstützen auf der Grundlage biologischer Inspiration das Entstehen neuer Anwendungen in der ganzen Spanne vom Fahrzeugbau bis zur Bio­Robotik. Dabei werden Mechatronik, technologisches Wissen, Bionik und Biologie miteinander kombiniert. “There is a market trend towards the use of intelligent sensors. In the past the main reasons for this have been increased measurement accuracy, programmability, decreased inventory cost from the larger turndown available, and a decreased maintenance cost for self­ diagnostics.” (Expertise,1997).



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2011000555
Fischer, Martin S.; Gorb, Stanislav N.; Karguth, Andreas; Mämpel, Jörg; Witte, Hartmut
InspiRat : biologisch inspirierter Kletterroboter für die externe Inspektion linearer Strukturen. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2014. - Online-Ressource (PDF-Datei: 165 S., 15,78 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 8)Parallel als Druckausg. erschienen

TETRA GmbH Ilmenau und drei universitäre Lehrstühle zeigen im Projekt InspiRat, dass bei wissenschaftlicher Unterstützung auch die deutsche Industrie in der Lage ist, in der Robotik internationale Standards zu setzen. InspiRat und RatNics als Akronyme sollen Assoziationen wecken: Analyse des Kletterns insbesondere von Ratten trieb den Bau einer neuen Klasse von Robotern. Waren zu Beginn des Projektes integrierte Kletterroboter mit Massen > 35 kg verfügbar, so gibt es nun Maschinen mit 1 kg bis 2 kg Masse, experimentell modulare Systeme mit 250 g Masse. Nebenergebnis ist die weltweite Definition des Standes der Technik der Röntgenvideographie zusammen mit der Siemens® AG: biplanar 2.000 Röntgenbilder/Sekunde in HD. Ergebnisse universitärer Studien werden in Journalen publiziert, doch belegt die Nachfrage nach dem Abschlussbericht des Projektes für das BMBF das Interesse an einer übergreifenden, transdisziplinären Darstellung des bionischen Entwicklungsprozesses. Wir publizieren deswegen diesen Abschlussbericht nur geringfügig redaktionell überarbeitet. Er beschreibt somit den wissenschaftlichen Stand 2011 in einer auf den Fördermittelgeber zugeschnittenen Darstellungsweise. Die Wissenschaft ist nicht stehen geblieben, wir erleichtern die Nachverfolgung durch Angabe einiger Publikationen aus der Zeit nach Projektende. Doch ist unser Anspruch nicht prospektiv wie bei Zeitschriftenartikeln, wir wollen retrospektiv die Analyse eines erfolgreich abgeschlossenen Prozesses ermöglichen.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2014100033
Heppe, John;
Konstruktion sensorisierter Textilien für die biomedizinische Technik, 2013. - XVII, 18-187 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diss., 2013
Enth. außerdem: Thesen

Im Rahmen dieser Arbeit werden die bestehenden Definitionen und Funktionen von intelligenten Textilien anhand von Beispielen und Entwicklungen erläutert. Schwerpunkt liegt dabei in der Teilkomponente der textilen Sensorik. Darauf aufbauend wird auf Basis der bestehenden Fadenkonfiguration, elektrisch leitfähige Fäden in ein Gewebe einzubinden, der vollständige Entwicklungsprozess eines neuen Medizinprodukts dargelegt. Es handelt sich um ein sensorisiertes Textil zur Erkennung einer venösen Nadeldiskonnektion. Gemeinsam mit den dazugehörigen Schnittstellenkomponenten Datenverarbeitung, Kommunikation und Energieversorgung wird das sensorisierte Textil unter dem Oberbegriff der intelligenten Textilien geführt.Das Funktionsprinzip beruht dabei auf Integration zweier getrennter Leiterbahnen im Textil. Benetzung des Textils, hervorgerufen durch Blutverlust an der Punktionsstelle des Patienten erzeugt einen Kurzschluss der beiden Leiterbahnen, dies führt zu einem messbaren Abfall des Widerstandswertes.Die dafür notwendigen Bestandteile der Entwicklung unterteilen sich in verschiedene Abschnitte. Neben der Motivation zur Entwicklung des Textils wird eine Übersicht der bereits für diese Anwendung verfügbaren Produkte aufgelistet.Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit den Merkmalen, welche bei der allgemeinen Konstruktion sensorisierter Textilien zu beachten sind. Herleitung des eigentlichen Produkts, welcher einer Untersuchung vieler Parameter bedarf, dient dabei als Leitfaden. Unter anderem muss hierfür die Auswahl der Rohstoffe, die Konstruktion des Textils und die Auslegung der Schnittstellen betrachtet werden. Die Festlegung von produktspezifischen Parametern erfolgt dabei aufgrund der Eingangs definierten Anforderungen an die Aufgabenstellung. Weiterhin ist die Betrachtung von möglichen A Querempfindlichkeiten und Defektmöglichkeiten mit deren Auswirkungen auf die Funktion des intelligenten Textils erforderlich. Die Bewertung der eruierten Lösungswege erfolgt durch Validierung des Textils an objektiven Prüfmethoden. Dies beinhaltet die Betrachtung definierter Inprozess- und Endkontrollen sowie die Beurteilung des Alterungsverhaltens. Dadurch wird eine Aussage über die Produktstabilität ermöglicht.Neben einer allgemeinen Systembeschreibung für intelligente Textilien schließt die Arbeit mit einer Aufzählung artverwandter Anwendungsgebiete, die für mögliche Weiterentwicklungen des Textils geeignet sein könnten, ab. Dafür wird eine Anleitung erarbeitet, mit deren Hilfe die Konstruktion zukünftiger Entwicklungen auf dem Gebiet der intelligenten Textilien vereinfacht wird. Die Eingrenzung liegt dabei in der Ausnutzung der elektrischen Eigenschaften des Textils.



Renjewski, Daniel;
An engineering contribution to human gait biomechanics. - Hamburg : Kovač, 2013. - 132 S.. - (Schriftenreihe naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse ; 81) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2012
ISBN 3-8300-6858-1

Der menschliche Gang ist Gegenstand der Forschung in zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen, von der Biologie über die Medizin, Sportwissenschaft, Psychologie und Physik bis zu den Ingenieurswissenschaften. Die Motivationen, sich mit der Fortbewegung auf zwei Beinen auseinander zu setzen sind dabei höchst unterschiedlich. Dies führt zu einer Vielzahl von methodischen Ansätzen und erschwert die interdisziplinäre Kommunikation. Der Weg vom Experiment im Ganglabor zur Beinprothese oder Laufmaschine führt über das Verständnis der neuro-mechanischen Funktionen des menschlichen Beines. Die Integration von Erkenntnissen aus Computermodellen zum menschlichen Gang in die Konstruktion technischer Geräte gelingt aufgrund des großen fachlichen Abstandes, der sich in sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen Herangehensweisen ausdrückt, häufig nicht oder nur sehr oberflächlich. Gleichzeitig wird die Relevanz technischer Erkenntnisse zur Mechanik und Regelung der zweibeinigen Fortbewegung für das Verständnis biologischer Systeme aufgrund der Komplexität der technischen Systeme häufig nicht wahrgenommen. Dieser Arbeit liegt die Frage nach einem methodischen Ansatz zur Überprüfung und Veranschaulichung biomechanischer Konzepte zugrunde. Durch die technische Umsetzung einfacher biomechanischer Funktionsmodelle lassen sich deren Vorhersagen überprüfen und deren Anwendbarkeit zeigen. Es wurde ein modularer, zweibeiniger Roboter in einer für die Ganganalyse geeigneten Experimentierumgebung entwickelt und in einem modularen Simulationsmodell abgebildet. Anhand von zwei Studien zur Überprüfung der Vorhersagen unterschiedlicher Gangmodelle wurde die Anwendbarkeit demonstriert. Vorhersagen aus Modellstudien zum Fersenabdruck im Gehen wurden anhand eines Roboters mit elastischem Sprunggelenk und flachem Fußsegment überprüft und mit Hilfe eines Mehrkörper-Simulationsmodells widerlegt. In einer zweiten Studie wurden Vorhersagen eines Feder-Masse-Modells zu Dynamik und Stabilität des zweibeinigen Ganges mit einem angepassten Robotermodell untersucht. Dabei konnte das vorhergesagte Verhalten teilweise reproduziert werden. Werte zur Leistungsaufnahme, die mit dem energiekonservativen Feder-Masse-Modell nur indirekt möglich sind, konnten ermittelt und in Beziehung zu Beobachtungen an biologischen und technischen Systemen gesetzt werden. Bei der Entwicklung und Umsetzung des Roboters wurde auf einfache Bedienbarkeit, Reproduzierbarkeit des Verhaltens und Anpassbarkeit durch Modularität besonderes Augenmerk gelegt. Diese Konzeption ermöglicht einen vielseitigen Einsatz. Durch die Kombination wissenschaftlicher Techniken unterschiedlicher Disziplinen eines Roboters als Erklärungsmodell in einer bewegungswissenschaftlichen Experimentierumgebung lassen sich der Transfer und das Verständnis fachfremder Erkenntnisse deutlich erleichtern.



Fröber, Ulrike;
Mikrosystembasierte Zellkultivierung und Zellmanipulation zur Applikation mechanischer Reize auf Zellen. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2011. - Online-Ressource (PDF-Datei: 200 S.,11,08 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 6) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2010
Parallel als Druckausg. erschienen

Die übergeordnete Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist biomedizinischer Art und seit mehr als 150 Jahren anhängig: Wie verhalten sich Zellen unter definierter Belastung? In vivo ist die Beobachtung zellulärer Prozesse bisher nicht ohne invasive Methoden möglich. Das verlangt nach einer Lösung in vitro, welche die natürlichen Bedingungen adäquat nachahmt und gleichzeitig optimale Bedingungen für die Beobachtung und Beeinflussung der Prozesse bietet. Dass sich dafür Mikrozellkultivierungssysteme (MZKS) eignen, wird in dieser Arbeit nachgewiesen. Anhand der Analyse des Standes der Technik zur herkömmlichen und zur mikrosystembasierten Zellkultivierung sowie zur Zellmanipulation erfolgt die Ableitung von Anforderungen, welche die Zellkultur und die Nutzer an ein MZKS stellen. Ein Mikrosystem bildet mit der Kultivierungskammer, den Schlauchanschlüssen, dem integrierten Scaffold, dem optischen und mechanischen Zugang und anderen Bestandteilen die physische Basis des Gesamtsystems. Es wird durch periphere Module zur Versorgung der Zellen und zur Einstellung der Umgebungsbedingungen, zur Beobachtung der Prozesse und Zustände und zur Manipulation der Zellen und technischen Komponenten ergänzt. Dieser Aufbau wird anhand exemplarischer Umsetzungen erläutert. Die Sicherstellung der Biokompatibilität erlaubt die stabile Kultivierung von Zellen außerhalb eines Inkubators. Diese Infrastruktur bildet die Ausgangsbasis für Konzepte zur definierten Applikation von Reizen auf Zellen. Die existierenden makroskopischen und mikroskopischen Methoden werden dargestellt und ihre Adaptierbarkeit an das vorgestellte mikrosystembasierte Zellkultivierungssystem in Form von Realisierungsvorschlägen wird belegt. Abschließend wird der Gesamtaufbau anhand durchgeführter technischer und biologischer Tests diskutiert. Nach zellspezifischer Integration der vorgeschlagenen Belastungsvarianten kann nunmehr den Lebenswissenschaften das bisher fehlende Instrument zur Beantwortung der übergeordneten Fragestellung zur Verfügung gestellt werden.



http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=17492
Sang, Shengbo;
An approach to the design of surface stress-based PDMS micro-membrane biosensors : concept, numerical simulations and prototypes, 2010. - Online-Ressource (PDF-Datei: 157 S., 6078 KB) Ilmenau : Techn. Univ., Diss., 2010

Die BioMEMS (Biological Micro-Electro-Mechanical Systems)-Technologie spielt vor allem für Biosensoren eine entscheidende Rolle im Prozess der Informationsbeschaffung für die technologisch fortschreitende Entwicklung unserer Zivilisation. "Oberflächenspannungsbasierte Biosensoren" sind eine relativ neue Klasse von Biosensoren, welche die Änderung der freien Energie nutzen (das zugrunde liegende Prinzip jeder Bindungsreaktion), und bieten somit eine universelle Plattform für biologische oder chemische Sensorik. In der Dissertationsschrift wird ein neuer oberflächenspannungsbasierter Polydimethylsiloxan (PDMS)-Mikro-Membran-Biosensor vorgeschlagen, konstruiert, gefertigt und getestet. Der Biosensor besteht aus zwei Haupt-Funktionskomponenten: Mikrofluidik und Sensorik. Jeder Sensor besteht aus zwei Mikro-Membranen, einer aktiven Membran und einer Referenzmembran. Die Biosensoren wurden erfolgreich unter Bewältigung vieler Herausforderungen aufgebaut. Diese lagen insbesondere in den Bereichen Design und Herstellung, wie zum Beispiel der Integration der PDMS-Mikroverarbeitung mit herkömmlichen Verfahren, der Herstellung von "perfekten" PDMS-Dünnschichten und der Gewinnung der PDMS-Membran. Darüber hinaus wurde eine Klebetechnik, welche unausgehärtes PDMS als Zwischenschicht für die Bindung zwischen Biosensor und Mikrofluidikkomponenten oder -bauteilen nutzt, untersucht und getestet. Für die Prüfung und Anwendung der Biosensoren wurden zwei Biosensor-Testsysteme eingerichtet. Eines mit einem "smart Weißlichtinterferometer" (smartWLI) und ein anderes mit einem "Fiberoptic Interferometer" (FOI). Drei Alkanthiol-Moleküle mit verschiedenen funktionellen Endgruppen wurden als Biosensor-Überzugsschichten für die Anwendung getestet. MUA ist das derzeit beste "funktionelle" Material, um die Membran für den Nachweis von E. coli zu funktionalisieren. Der PDMS-Mikro-Membran-Biosensor auf Basis der Analyse von Oberflächenspannungen besitzt gute Empfindlichkeit, Reproduzierbarkeit und Biokompatibilität. Der Zustand von E. coli-Bakterien kann auf der Grundlage der Analyse der Oberflächenspannungen gemessen werden.



http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=17539
Mämpel, Jörg;
Definition und exemplarische Realisation eines modularen Systems für die Kletterrobotik. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2010. - Online-Ressource (PDF-Datei: 183 S., 10,20 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 5) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2010
Enth. außerdem: Thesen

Kletterroboter finden heute schon vielfältige Anwendung bei Reinigungs- und Inspektionsaufgaben. Dennoch sind aktuelle Kletterroboter Spezialentwicklungen mit einem oft eingeschränkten Anwendungsbereich. Mit Hilfe des modularen Ansatzes wird die Funktionsvariabilität solcher Systeme erweitert. Ein modularer Kletterroboter wird im Rahmen eines dreistufigen mechatronischen Entwurfsprozesses entwickelt, der sowohl mechanische als auch elektronische und informationelle Aspekte berücksichtigt. Ergebnisse dieses Konstruktionsprozesses sind zwei Bewegungsmodule, drei Greifmodule, ein Energiemodul, angepasste mechanische Verbinder zur Kopplung der Module und die modulinterne und -externe Elektronik. Durch Rekombination dieser Modultypen können unterschiedliche Roboterstrukturen aufgebaut werden. Die Kletterfähigkeit auf rundem Substrat einer Beispielkonfiguration wird nachgewiesen. Das entwickelte modulare System bietet das Potential für die zukünftige Entwicklung unterschiedlicher Kletterroboter.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2010000399
Müller, Alexander;
Selbstreferenzierendes Personalisiertes Miniaturisiertes Dosimeter (PMD) zur Bestimmung individueller Belastungs-Beanspruchungs-Beziehungen. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2009. - Online-Ressource (PDF-Datei: XX, 271 S., 5,61 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 4) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2009
Enth. außerdem: Thesen

In einer modernen Kommunikationsgesellschaft ist der Verlust des Gehörs eine tiefgreifende soziale Behinderung, die zu einer weitgehenden Isolation des Betroffenen führt. Die Erkennung lärmbedingter Funktionsveränderungen des Innenohrs ist demnach nicht nur ein humanes, sondern auch ein ökonomisches Anliegen. Präventive Gesichtspunkte sind so zu gestalten, dass Gesundheitsgefahren vermieden und /oder beginnende Erkrankungen in einem sehr frühen Stadium erkannt werden können. Die Grundlage dafür ist eine möglichst genaue und sichere Quantifizierung der äußeren Noxen und Symptome. Deshalb haben Arbeitgeber wie Arbeitnehmer Interesse an der Verfügbarkeit nichtbelastender ständig vorhandener (technischer) Möglichkeiten zur Messung und Kontrolle individueller Lärmbelastungen und -beanspruchungen. Für die Präventionsforschung und in der Folge für den Arbeitsschutz ergeben sich aus der Miniaturisierung mechatronischer Systeme vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Eine davon ist die Entwicklung eines tragbaren Personalisierten, Miniaturisierten Lärm-Dosimeters (PMD), mit dem eine (quasi-)simultane Messung der tatsächlichen Lärm-Immission in situ und der individuellen Beanspruchung des Gehörs möglich wird.Aus einem Grundkonzept einer Familie Personalisierter Miniaturisierter Dosimeter für beliebige physio-chemische Qualitäten und Größen sowie einem Messkonzept zur Bestimmung individueller Belastungs-Beanspruchungs-Beziehungen konnte in dieser Arbeit ein Anforderungskatalog für ein selbstreferenzierendes PMD zum Einsatz in der primären Lärmprävention definiert werden. Dieser wurde in eine exemplarische Umsetzung überführt und einem ausführlichen Funktionstest nach aktuellen Normen und Richtlinien der akustischen Messtechnik unterzogen.Da bisher noch kein Messverfahren existiert, um die Vulnerabilität des Innenohres zu erfassen, wurden zunächst die Möglichkeiten individueller Risikoanalyse mittels otoakustischer Emissionen (OAE) untersucht. Dabei konnte die Wirkung des Lärms auf TEOAE-Eingangs-/Ausgangsfunktionen als mögliche Indikatoren der Lärm-Vulnerabilität geprüft werden. Aus den Daten wurde ein neues Modell zur Quantifizierung der individuellen Vulnerabilität (IdiV-Modell) gebildet. Dieses Modell soll in die prototypische Umsetzung des PMD integriert werden.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2009000180
Plettenberg, Holger;
Entwicklung eines Messsystems zur Untersuchung arthrotischer Knorpelschäden mittels naher Infrarot-Spektroskopie für den Einsatz in der Arthroskopie, 2009. - Online-Ressource (PDF-Datei: 115 S., 28,3 MB) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2009
Enth. außeerdem: Thesen

Arthrose ist die häufigste Erkrankung des Knorpels großer Gelenke und stellt eine enorme soziale und ökonomische Belastung für die Allgemeinheit und einen hohen Leidensdruck für den Patienten dar. Die zerstörungsfreie Diagnose von Ort und Schwere des Knorpelschadens, insbesondere in den primären Stadien, ist eine klinische Fragestellung. Als Goldstandard der Diagnose gilt z. Z. der optische Eindruck und das Betasten (Palpieren) des Knorpels während einer Arthroskopie in vivo. Diese Arbeit beschreibt ein Messsystem zur Diagnose von Arthrose auf Basis der nahen Infrarot (NIR) Spektroskopie und mehrere Experimente zum Nachweis der Eignung dieser Technologie. Es wird gezeigt, dass pathologische Veränderungen von Knorpelgewebe sich in den entsprechenden NIR-Spektren abzeichnen, dass die Aussagekraft der NIR-Spektroskopie vergleichbar ist mit der von klassischen medizinischen Laborverfahren, dass die biomechanischen Eigenschaften von Knorpel mit seinen optischen korrelieren und dass die während der Messung auftretenden Druckbelastung auf den Knorpel dessen Spektren nicht verändern.



http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=13056
Carl, Kathrin;
Technische Biologie des Tasthaar-Sinnessystems als Gestaltungsgrundlage für taktile stiftführende Mechanosensoren. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2009. - Online-Ressource (PDF-Datei: XIX, 203 S., 13,5 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 3) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2008
Parallel als Druckausg. erschienen

Die Natur bietet ein unerschöpfliches Potential an Phänomenen mit technischer Relevanz. Oft scheitert die breite Anwendung von Ideen aus der Biologie am Fehlen einer effektiven Transfermethode zwischen Forschung und industrieller Anwendung. In der vorliegenden Arbeit wird basierend auf einer vergleichenden Betrachtung biologischer Sinnesorgane und technischer Sensorsysteme ein Konzept zur systematischen Analyse der funktionell entscheidenden Grundprinzipien biologischer Sinnesorgane dargestellt. Dieses Konzept des Reizleitungsapparates ermöglicht die Aufbereitung und Systematisierung biologischen Wissens und eignet sich für eine Anwendung auf technische Sensoren zur Identifikation des Optimierungspotentials und Entwicklung von Lösungsansätzen.Am Beispiel taktiler stiftführender Sensoren wird das Konzept zum Reizleitungsapparat als methodische Leitlinie angewandt. Als Untersuchungsobjekt wird aufgrund seiner technisch relevanten Charakteristika das Tasthaar-Sinnessystem von Säugetieren mit den peripheren Strukturen Haarschaft, Follikel-Sinus-Komplex und Mechanorezeptoren ausgewählt. Ziel der Untersuchungen dieses Sinnesorgans ist nicht die detaillierte Aufklärung aller funktionellen Zusammenhänge von der Peripherie bis zu der neuronalen Verarbeitungskette, sondern eine Abstraktion entscheidender Grundprinzipien, die den Ausgangspunkt für Lösungsansätze sensortechnischer Problemstellungen darstellen. Daher erfolgt die Aufarbeitung der biologischen Kenntnisse unter Zuhilfenahme ingenieur-wissenschaftlicher Methoden und Modelle. Die Peripherie des Tasthaar-Sinnesorgans wird als Biegebalken mit nachgiebiger Lagerung interpretiert, deren Steifigkeit aktiv einstellbar ist. Während der Haarschaft bezüglich seiner Struktur und der mechanischen Eigenschaften mit verschiedenen experimentellen Methoden untersucht werden kann, muss bei der Analyse des Follikel-Sinus-Komplexes auf deduktive Methoden der Modellbildung zurückgegriffen werden. Es wird ein auf Grundprinzipien reduziertes mechanisches Modell vorgestellt und dessen Reaktion einerseits als statisches und andererseits als dynamisches System auf verschiedene Erregerkräfte analysiert. Abschließend werden Ansatzpunkte zur Optimierung taktiler stiftführender Sensoren entwickelt. Schwerpunkte liegen neben Gestaltungsvorschlägen für die reizaufnehmende Struktur auf der Umsetzung einer nachgiebigen und in ihrer Steifigkeit einstellbaren Lagerung.



http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=12023
Andrada, Emanuel;
A new model of the human trunk mechanics in walking. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2008. - Online-Ressource (PDF-Datei: Getr. Zählung, 4,92 MB). - (Berichte aus der Biomechatronik ; 1) : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2007
Parallel als Druckausg. erschienen

Beim menschlichen Gehen interagiert der Rumpf systematisch mit den Extremitäten. Aus diesem Grund kann man Rumpfamplituden, Frequenzen und Phasen als eine Funktion der Fortbewegungsgeschwindigkeit beobachten. Das Bewegungsbild des Rumpfes aber ist individuell. Um die Ursachen der intra- und interindividuellen Variation der Kinematik des Rumpfes zu finden, wurden zwei Hypothesen geprüft: 1) die intra- und interindividuelle Variation der Kinematik des Rumpfes ist eine Funktion der Massenverteilung, 2) hat man eine bestimmte Masseverteilung und eine gegebene Geschwindigkeit, dann wird die intra- und interindividuelle Variation in der Kinematik des Rumpfes durch die Änderungen in den visco-elastischen Eigenschaften des Bewegungsapparates realisiert. Um Hypothese 1 zu testen, wurde eine Studie mit 106 Probanden (50 w, 56 m) durchgeführt. Bei dieser Studie wurde keine einfachen Zusammenhänge zwischen den 48 anthropometrischen und den kinematischen Parametern der Rumpfbewegung (Freiheitsgrad 6) bei 4 km/h (energetische Optimalgeschwindigkeit nach Cavagna) gefunden. Die in der vorliegenden Arbeit präsentierten kinematischen Ergebnisse stellen dar, dass die Dämpfungsmechanismen (Dm) in der Frontalebene betont sind, und auch, dass die Dm bei den Frauen stärker ausgeprägt sind als bei den Männern. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass die so genannten Kompensationsmechanismen zwischen Kopfrotationen und Schultertranslationen geschwindigkeitsabhängig sind, und auch, dass Frauen und Männer unterschiedliche Strategien nutzen. Um die Hypothese 2 zu testen, wurde ein Morpho-Funktionaelles Modell des Rumpfes mit Freiheitsgrad 14, basierend auf den Hanavan Modell, vorgeschlagen. Die Ergebnisse der Simulationen konnten nicht widerlegen, dass die visco-elastischen Parameter, die bei der Simulation berechnet werden, eine solide erklärende Kenngröße für die Änderungen der Amplituden, Frequenzen und Phasen der verschiedenen Körpersegmenten des Rumpfes beim Gehen sind. Sie sind auch in der Lage, die intra- und interindividuellen kinematischen Variationen zu erklären. Die hier vorliegende Arbeit stellt zwei unterschiedliche Anwendungsfelder für die visco-elastischen Parameter dar. Das erste ist eine medizinisch orientierte Applikation, während sich das zweite auf bionisch inspirierte Robotik oder morpho-funktionell Maschinen bezieht.



http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=9548
Roß, Fred; Wernstedt, JürgenWitte, Hartmut;
TAS2 - touristisches Assistenzsystem für barrierefreien Zugang zu Urlaubs-, Freizeit- und Bildungsaktivitäten : Abschlussbericht ; Projektlaufzeit 12/2004 - 11/2006. - Ilmenau : TU, Fakultät I/A, Fachgebiet Systemanalyse. - Online-Ressource (198 S., 5,35 MB)Förderkennzeichen BMBF 03I2818A. - Verbund-Nr. 01033946

https://edocs.tib.eu/files/e01fb08/559120494.pdf
Kimura, Hiroshi; Tsuchiya, Kazuo; Ishiguro, Akio; Witte, Hartmut
Adaptive motion of animals and machines : [this proceedings comprises 23 papers selected from the CD-ROM proceedings of the 1st and 2nd AMAMs]. - Tokyo : Springer, 2006. - XII, 298 S. ISBN 4-431-24164-7

Scharff, Peter; Witte, Hartmut; Mämpel, Jörg; Voges, Danja
3rd International Symposium on Adaptive Motion in Animals and Machines : September 25th-30th, 2005 : program, abstracts. - Ilmenau : Verlag ISLE, 2005. - 1 Band (verschiedene Seitenzählungen) ISBN 3938843039

Lipsius, Peter;
Quantifizierung von Belastung und Beanspruchung des menschlichen Gehörs durch Industrielärm als Grundlage der Entwicklung mechatronischer Lärmpräventionssysteme, 2004. - 1,54 MB, Text : Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2004
Parallel als Druckausg. erschienen

Die vorliegende Arbeit widmete sich in einem interdisziplinären Ansatz der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen. Die frühe Erkennung von lärmbedingten Hörschädigungen ist auch wegen der Zunahme der außerbetrieblichen Lärmexposition von besonderer Bedeutung. Die Entwicklung Personalisierter Miniaturisierter Dosimeter PMD für diesen Zweck ist eine der wichtigen zukünftigen Aufgaben der Biomechatronik. Die vorliegende Arbeit stellt dDie für die Konstruktion der PMDe erforderlichen physiologischen Parameter werden im Ergebnis der Arbeit technisch aufbereitet zur Verfügung gestellt. Hierzu wichtige Zielstellung ist die Untersuchung der Einsatzmöglichkeit der otoakustischen Emissionen (OAE) für eine Frühdiagnose und deren Eignung für die betriebliche audiologische Reihenuntersuchung. Im Ergebnis werden die gerätetechnischen Voraussetzungen aufgezeigt, unter denen stabile, reproduzierbare Messungen der Lärmimmission und der otoakustischen Emissionen erreicht werden können. Die Beurteilung von Lärmeinwirkungen auf die Veränderungen der otoakustischen Emissionen und die Morphologie des Innenohres setzt eine genaue Kenntnis der Geräuschparameter voraus. In einer Langzeitstudie zur Entwicklung des subjektiven Hörempfindens und der OAE bei lärmexponierten Arbeitnehmern aus der holzverarbeitenden und der Getränkeindustrie werden die Frequenzstrukturen und der Energiegehalt von Industriegeräuschen sowie deren hörschädigende Wirkung an Beispielen dargestellt. In jeweils drei aufeinander folgenden Untersuchungszyklen sind im jährlichen Abstand die Lärmbelastung, die transitorisch evozierten OAE (TEOAE) und die Distorsionsprodukte der OAE (DPOAE) mit den Messsystemen ILO 88 bzw. ILO 92 sowie die Reintonaudiogramme aufgenommen und analysiert worden. In einer Teilstudie sind Meerschweinchen mit authentischen Geräuschen beschallt und die DPOAE gemessen worden. Es wurden frequenzabhängige Verminderungen und teilweise Erhöhungen der DPOAE-Amplituden festgestellt. Die morphologische Untersuchung der Cochlea der Tiere zeigt Defekte an den äußeren Haarzellen in den entsprechenden Bereichen. Bei den Arbeitnehmern treten abhängig von der Lärmimmissionsdosis unterschiedliche Amplitudenreaktionen bei den DPOAE und den TEOAE auf. Die TEOAE-Änderungen sind vorwiegend im Frequenzbereich um 1 kHz signifikant und früher als die DPOAE-Veränderungen festzustellen. Bei den DPOAE sind signifikante Reduktionen in den Frequenzen um 3 kHz und 4 kHz zu verzeichnen. Bei den Probanden mit einer geringeren aufgenommenen Lärmdosis sind häufig zunächst in mehreren Frequenzen Amplitudenerhöhungen, signifikant um 5 kHz, zu registrieren. Später kommt es zu ebenfalls zu Reduktionen. - Im Ergebnis wird festgestellt, dass sich die OAE unter bestimmten Voraussetzungen zur Früherkennung von Lärmhörschäden eignen ...



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