Frühere Abschlussarbeiten

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Created on: Wed, 24 Apr 2024 23:14:38 +0200 in 0.0512 sec


Ledderboge, Olaf;
Auswirkungen des Wertewandels auf die politische Kommunikation im Internetzeitalter. - 106 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Die Arbeit thematisiert die Auswirkungen von Wertorientierungen auf das politische Kommunikations- und Beteiligungsverhalten der Menschen. Anlass sind Befunde aus anderen Studien: Trotz sichtbaren politischen Interesses und eines deutlichen Beteiligungspotenzials werden von einem Teil der Bevölkerung kaum noch traditionelle Bindungen zur Politik aufgebaut. Die Art und Weise dieses Verhaltenswandels lässt den Einfluss von Wertorientierungen plausibel erscheinen. - Auf Grundlage einer generellen Diskussion von Wertewandelkonzepten wird eine Argumentation entwickelt, inwiefern Wertorientierungen die politische Kommunikation im Internetzeitalter beeinflussen könnten. Im Zentrum der Betrachtungen stehen dabei ein an R. Inglehart angelehnter Postmaterialismus-Ansatz und das Wertekonzept von H. Klages. Die Prüfung der Annahmen wird durch eine Sekundäranalyse von aktuellen Querschnittsdaten der Panelstudie "PolitischeOnline-Kommunikation ermöglicht. Die Analyse überprüft einen generellen Einfluss der herangezogenen Wertekonzepte auf die rezeptiven, interpersonalen und partizipativen Aspekte politischer Kommunikation. Berücksichtigt werden, neben den herkömmlichen Kommunikationshandlungen, auch eine Vielzahl von Aktivitäten der politischen Online-Kommunikation. Im Ergebnis werden deutliche Belege vorgetragen, dass insbesondere die Konzentration auf das Repertoire der Online-Kommunikation durch Wertorientierungen begründbar wird. In einer erweiterten Betrachtung wird der Zusammenhang von starken hedonistisch-materialistischen Orientierungen und dem Kommunikationsverhalten getestet. - Die theoretischen Grundannahmen zum Postmaterialismusansatz können im Rahmen der Arbeit bestätigt werden: Postmaterialistische Orientierungen begünstigen in der Tendenz die Einbindung in der Breite der Kommunikationsprozesse des politischen Systems. - Die Befunde zur hedonistischen Werteorientierung bestätigen dagegen das Gegenteil. Ein eingeschränktes und durch Desinteresse an etablierten politischen Strukturen gekennzeichnetes Kommunikationsverhalten hängt vor allem mit hedonistischen Wertorientierungen zusammen. - Menschen mit der Betonung dieser Wertorientierung konzentrieren ihre kommunikativen Aktivitäten vor allem auf den Online-Aspekt politischer Kommunikation. Dadurch findet eine nicht unbedeutende Abkopplung von dem bisher immer noch auf traditionellen Kommunikationswegen und Partizipationsmustern beruhenden politischen Vermittlungsprozess statt.



Weißler, Luise;
Mozart im Zeichentrickformat : was Kinder bei der Rezeption von Little Amadeus über Mozart und das Leben im 18. Jahrhundert lernen können. - 142 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Fragestellung auseinander, inwieweit die Kinderzeichentrickserie Little Amadeus als Lernangebot für Kinder über Mozart und das Leben im 18. Jahrhundert geeignet ist. Zur Beantwortung dieser Frage wird sich zunächst dem menschlichen Lernprozess zugewandt. Im Theorieteil der Arbeit werden Faktoren erarbeitet, die speziell den kindlichen Wissenserwerbsprozess beeinflussen. Diese werden anschließend in Bezug auf das Medium Fernsehen betrachtet und Besonderheiten herausgestellt. Im Empirieteil der Arbeit werden in einem ersten inhaltsanalytischen Schritt die Lerninhalte einer Serienfolge von Little Amadeus aufgedeckt, um danach eine direkte Überprüfung der Wissenserwerbsmöglichkeiten von Kindern mit der Serie durchführen zu können. - Die empirische Erhebung erfolgte in Form einer schriftlichen Befragung innerhalb eines dreistufigen Quasi-Experiments mit Kindern der dritten und vierten Klasse an einer Grundschule. Insgesamt nahmen N=82 Kinder an allen drei Testphasen teil. Die Ergebnisse der durchgeführten Studie zeigen, dass die Zeichentrickserie als Lernangebot für Kinder geeignet ist, da die Befragten ihr Wissen über Mozart und das Leben im 18. Jahrhundert mithilfe einer Serienfolge signifikant steigern konnten. Zudem bleibt das erworbene Wissen bei der Mehrheit der Kinder mittelfristig erhalten. Jüngere und wenig interessierte Kinder konnten einen größeren Lernerfolg mit der Sendung erzielen als ältere oder stark interessierte. Eine medial umgesetzte Behaltensinstruktion half vor allem jüngeren Kindern. Aber auch in Bezug auf die Lerninhalte über Mozart profitierten die Kinder von einer Instruktion, die den Fernseher als schweres Lernmedium einschätzten.



Adrion, Stephan;
Monitoring und corporate sound : die Entwicklung eines prozessbegleitenden Messinstrumentes für Soundlogos im Sound-Branding-Prozess der MetaDesign AG. - 105 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Optimierung des Sound- Branding-Prozesses der Agentur MetaDesign bei der Entwicklung eines markenädaquaten Soundlogos. Es wurde ein prozessbegleitendes, zweistufiges Messinstrument für Soundlogos entwickelt. Als erste Stufe wurde das Experten Tool in Form eines schriftlichen, teilstandardisierten Fragebogens in der Phase MetaStrategy® eingeführt, welches den Prozess der Bewertung und Selektion von musikalischen Motiven und Themen seitens der Experten von MetaDesign optimiert (Delphi-Methode). In der Phase MetaDevelopment® wurde das Zielgruppen Tool als zweite Stufe in Form eines teil-standardisierten Online-Fragebogens mit neun Fragenmodulen implementiert. Es stellt ein im Prozessverlauf vorgezogenes Monitoring Tool dar, mit dem Soundlogos vor dem tatsächlichen Einsatz in der Markenkommunikation, anhand bestimmter Kriterien dahingehend evaluiert werden können, inwieweit die erwarteten (Marken-)Assoziationen in der Markenzielgruppe bestätigt werden können. Die Subjektivität, die trotz des strategisch ausgerichteten Sound-Branding-Prozesses immer bei Auswahl- oder Konzeptionsentscheidungen eine Rolle spielt, konnte durch das prozessbegleitende Messinstrument mit seinen zielgerichteten Methoden und Bewertungskriterien minimiert werden.



John, Andreas;
Framing von Jugendgewalt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung : eine quantitative Inhaltsanalyse vom 01.01.1995 bis 31.12.2006. - 100 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Strukturen in der Berichterstattung über Jugendgewalt in Tageszeitungen. Bisherige Studien über Gewalt und Jugendgewalt gingen von einer Gewalt-Identität aus. In dieser Diplomarbeit wird Gewalt als Konstrukt betrachtet, das anzeigt wer außerhalb sozialer Norm steht. Mit Hilfe der Framing-Theorie von Medieninhalten wurden aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung Artikel auf Ursachen, Lösungen und Bewertungen von Jugendgewalt untersucht. Dazu wurde für den Zeitraum vom 01.01.1995 bis 31.12.2006 eine Stichprobe von 380 Artikeln zufällig gezogen und per quantitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Es sollte untersucht werden inwiefern sich Frames identifizieren ließen. Dabei konnten 8 Frames unterschiedlicher Bedeutsamkeit identifiziert werden, deren Lösungen asymmetrisch zu den Ursachen waren. Als häufigste Lösungen wurden Strafen, Sozialarbeit und Wertveränderung angegeben. Jugendgewalt wurde als Problem kommuniziert und instrumentalisiert. Die Arbeit kann als Basis für darauf aufbauende Medienwirkungsforschungen und Frame-Untersuchungen in Wochenzeitungen dienen.



Helm, Juliane;
Zwischen Qualitätsanspruch und Quotendruck - die Darstellung von Tieren im deutschen Fernsehen : eine quantitative Inhaltsanalyse von Tierformaten. - 134 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Arbeit beschäftigt sich mit Tierformaten des deutschen Fernsehens und deren Untersuchung und Bewertung hinsichtlich ihrer Qualität. Hauptaugenmerk liegt auf einer Auswertung vor dem Hintergrund öffentlich-rechtlicher und privater Sendungen sowie verschiedener Genres. Intention der Autorin ist die Thematisierung der existierenden Diskrepanz zwischen unterhaltungsorientierten Entwicklungen der Fernsehlandschaft einerseits und dem Anspruch an die qualitative Vermittlung von Informationen über Tiere andererseits. Theoretische Basis bilden neben Nachhaltigkeitskommunikation und Qualitätsforschung auch Infotainment, Boulevardisierung und die Konvergenzthese. Im Zuge der Arbeit werden folgende Forschungsfragen beantwortet: - 1.Wie unterscheidet sich die Qualität öffentlich-rechtlicher und privater Tierformate? - 2.Welche Rolle spielen unterhaltende Elemente, speziell die Mittel Vermenschlichung, Stereotypisierung und Emotionalisierung in Tierformaten mit Informationsanspruch? - Aus dem theoretischen Gerüst wird im empirischen Teil ein Qualitätskonzept in Form eines, auf vier Dimensionen basierenden Codebuchs basierend auf vier Dimensionen abgeleitet und mittels quantitativer Inhaltsanalyse in ausgewählten Sendungen gemessen. Wesentliche Ergebnisse sind die niedrige Qualität der öffentlich-rechtlichen Formate sowie eine ausgeprägte Unterhaltungsorientierung aller untersuchten Genres.



Kegler, Katrin;
Abbildung von Kriminalität in Tageszeitungen - inhaltsanalytische Untersuchung der Einhaltung journalistischer Ethik in der Kriminalitätsberichterstattung. - 94 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

In der vorliegenden Diplomarbeit wurde die Kriminalitätsberichterstattung in überregionalen Tageszeitungen untersucht. Zwei Tageszeitungen wurden mittels der Inhaltsanalyse auf Einhaltung journalistischer Normen in der Kriminalitätsberichterstattung analysiert. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich bei beiden Zeitungen über die Jahre 1996, 2002 und 2004. Untersucht wurden jeweils drei zufällig gezogene Wochen pro Jahr. Von 143 untersuchten Artikeln entfielen auf DIE WELT 59 Artikel und 84 Artikel auf die Süddeutsche Zeitung. Es wurde festgestellt, dass in allen untersuchten Zeitungen über das Thema Kriminalität berichtet wurde. Bei beiden Zeitungen sind Gewaltverbrechen überproportional vertreten. Weiterhin zeigte sich, dass Artikel über Kriminalität vorwiegend im Regional- und Lokalteil zu finden sind und häufig grafisch hervorgehoben wurden. Bei beiden Zeitungen sind ethische Übertretungen festzustellen. Die Verletzung journalistischen Normen war aber nicht gravierend. Nicht bestätigt werden konnte, dass die Kriminalitätsberichterstattung über die drei Jahre angestiegen sein könnte. Entgegen der Erwartungen hat die Süddeutsche Zeitung mehr ethische Übertretungen begangen als Die WELT. - Zusammenfassend ist zu sagen, dass trotz geringer Normenverletzung, ethische Berichterstattung gewährleistet sein muss. Denn anspruchsvoller Journalismus trägt eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber und kann sich daher nicht außerhalb ihrer Normen bewegen.



Rhein, Stefan;
Inter-Media-Agenda-Setting und intermediärer Meinungsfluss in der Charakterisierung der Kanzlerkandidaten 2005 : Inhaltsanalyse von sechs Printmedien. - 103 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

In der vorliegenden Untersuchung sind mit dem Spiegel, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Bildzeitung drei potenzielle Vorreiter- und Meinungsführermedien drei Regionalmedien (Hamburger Abendblatt, Leipziger Volkszeitung und Freies Wort) gegenübergestellt worden. Dabei sollte geprüft werden, ob sich die Regionalmedien in ihrer Themen- und Meinungsfindung an den drei vorgenannten Medien orientierten. Über den Zeitraum von zwei Wochen sind alle Aussagen, die in den Medien zu den Spitzenkandidaten der SPD und der CDU/CSU gemacht worden waren, berücksichtigt worden. Für zehn Themen und je Kandidat drei Eigenschaften wurde dann überprüft, ob für die Thesen vom Inter-Media-Agenda-Setting und Intermediärem Meinungsfluss Anhaltspunkte gefunden werden konnten. - Es stellte sich heraus, dass kaum Belege für die Thesen existierten. In Einzelfällen war die Berichterstattung der sonstigen Medien auf die Prestigemedien zurückzuführen, ein Unterschied bei Themendominanz und Deutungshoheit war hierbei nicht auffällig. Berücksichtigt man zudem, wie viele Möglichkeiten es potenziell bei den zehn Inter-Media-Agenda-Setting- und sechs Intermediärer-Meinungsfluss-Analysen von je drei Prestige- und drei sonstigen Medien gegeben hätte, Inter-Media-Agenda-Setting-Effekte und Effekte des Intermediären Meinungsflusses festzustellen, so muss doch davon ausgegangen werden, dass den beiden Thesen im Rahmen dieser Arbeit nicht zugestimmt werden kann. Thesen von starkem Inter-Media-Agenda-Setting und Intermediären Meinungsfluss hätten innerhalb dieser zwei Wochen zu eindeutigeren Ergebnissen führen müssen. Am ehesten ist es noch erlaubt festzuhalten, dass die Bildzeitung im Bereich Boulevardthemen teilweise als Trendsetter fungiert. - Wahrscheinlich haben anderen Faktoren, die neben der reflexiven Koorientierung auf die Bestimmung von Themen und Meinungen wirken, beispielsweise Nachrichtenfaktoren und die publizistische Linie des Blattes, eine so große Bedeutung, dass die Wirkung der Prestigemedien auf die sonstigen Medien im Vergleich dazu nur gering ausfällt.



Lawin, Andrea;
Wie online sind Parteimitglieder? : eine WWW-Befragung unter Thüringer Parteimitgliedern. - 117 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Internets für die Information und Kommunikation von Parteimitgliedern. Komponenten des Uses-and-Gratification-Ansatzes und der Theorie der subjektiven Qualitätsauswahl wurden im Hinblick auf die Nutzung der Online-Angebote der Parteien angewendet. Untersucht wurde, welche Online-Angebote die Parteimitgliedern wahrnehmen. Neben deskriptiven Nutzungsdaten wurden die mit der Nutzung der Online-Angebote verbundenen Gratifikationen und Qualitätsmerkmale der Internetauftritte der Parteien untersucht. Dazu wurde vom 15. März bis 25. April 2007 eine WWW-Befragung unter Parteimitgliedern Thüringens durchgeführt, aus der eine Selbstselektionsstichprobe von n=292 hervorging. Es zeigte sich, dass die Parteimitglieder ihre Online-Aktivitäten auf die passive Nutzung des WWW konzentrieren. E-Mail und Intranet werden außerdem in einem nennenswerten Maße genutzt. Mit der Nutzung der verschiedenen Online-Angebote verbinden die Parteimitglieder überwiegend informationsorientierte Gratifikationen. Die momentane Nutzung des Internets im Rahmen parteipolitischer Information und Kommunikation spiegelt die Potentiale nicht wieder.



Kappler, Anne;
Zwischen Kunst und Kommerz - die Auswahlkriterien deutscher Filmförderungseinrichtungen : eine medienwissenschaftliche Betrachtung der Ziele und Auswahlkriterien deutscher Filmförderung. - 153 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Der steigende Marktanteil und die Präsenz deutscher Film auf europäischen und internationalen Filmfestivals scheinen einen Aufwärtstrend der Filmbranche in Deutschland anzudeuten. Dennoch konstatieren wirtschaftliche und wissenschaftliche Untersuchungen den Filmschaffenden eine finanzwirtschaftlich starke Abhängigkeit von staatlichen Subventionsmaßnahmen, ohne die dieser Wirtschaftsfaktor gar nicht existieren würde. - Gemäß seinem Doppelcharakter als Wirtschafts- und Kulturgut steht der Film in einem Spannungsverhältnis der beteiligten medienpolitischen Akteure, zu denen auch die Filmförderungseinrichtungen zählen. Deren Fördermittel generieren sich aus den Regierungshaushalten, Filmabgaben der Kino- und Videobetreiber und Rundfunkgebühren und damit indirekt aus den Geldern der Konsumenten und Steuerzahler. - Auf den theoretischen Vorüberlegungen der Principal-Agent-Theorie und der Filmbewertung aufbauend, wird zunächst eine qualitative Inhaltsanalyse der Filmförderungsrichtlinien durchgeführt. Die Erkenntnisse werden durch Experteninterviews mit acht ausgewählten Filmförderungeinrichtungen vertieft und erweitert, die anschließend ebenfalls einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen werden. - Die gewonnenen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die deutsche Filmförderlandschaft wirkt aus einer formalen Betrachtung heraus sehr heterogen, was sich in den unterschiedlichen Fördervolumina und den verschiedenen Rechtsformen widerspiegelt. - Das Verhältnis der Auswahlkriterien zeigt ein finanzielles Ungleichgewicht zwischen kulturellen und wirtschaftlichen Filmförderbereichen. Die unterschiedlichen Beschreibungen des Qualitätsbegriffs verdeutlichen die bereits vermutete Subjektivität und Vieldimensionalität von Filmqualität. Darüber hinaus lässt sich eine klare Dominanz der standortpolitischen Interessen bei der Förderauswahl konstatieren. - Der gewonnene Eindruck des starken Einflusses der jeweiligen Landesregierungen auf die Fördereinrichtungen wird durch die Aussagen Experten noch verstärkt und stimmt gerade vor dem Hintergrund der geforderten Staatsferne bedenklich.



Wünschel, Hannah;
Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation in der Konflikttransformation : Friedenskommunikation am Beispiel einer Friedenszone im Süden der Philippinen. - 110 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Einleitung: Die bisherige Auseinandersetzung der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Kriegen und Konflikten fokussiert auf die Beschreibung und Bewertung der Berichterstattung über diese Ereignisse. Dabei geht es in der Regel um die Rolle des Journalismus als Einflussfaktor auf das vermittelte Konfliktbild, die Konfliktparteien und den Fortgang des Konfliktes selbst. In der vorliegenden Arbeit steht jedoch nicht die Kommunikation über einen Konflikt, sondern die Kommunikation innerhalb eines Konfliktes im Mittelpunkt. Konkret werden dazu die Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation im Rahmen der Konflikttransformation ethnopolitischer Konflikte betrachtet. - Methodik und Theorie: Im Kern dieser Arbeit werden die kommunikativen Maßnahmen einer Friedenszone im Süden der Philippinen im Rahmen einer Fallstudie beschrieben und analysiert. Hierzu wurden zunächst publizierte und interne Dokumente von NGOs, Tagungsberichte, wissenschaftliche Aufsätze und internationale Forschungsberichte ausgewertet. Darüber hinaus konnten weitere Detailinformationen mit Hilfe von Experteninterviews gewonnen werden. Um die so erfassten Maßnahmen bezüglich ihres Beitrages zur Konflikttransformation bewerten und analysieren zu können, wurde ein Analysewerkzeug entwickelt, welches die spezielle Problematik ethnopolitischer Konflikte mit den besonderen Anforderungen an die Konflikttransformation verbindet. Die so identifizierten Kategoriensysteme ermöglichen eine Analyse auf thematischer, systemischer, zeitlicher und gesellschaftlicher Ebene. Sie basieren auf Senghaas' "Zivilisatorischem Hexagon", Lederachs "Integrated Framework for Peacebuilding" und Habermas' Lebensweltkonzept. Die Autorin beschränkte sich dabei auf die Erfassung der Möglichkeiten und Grenzen kommunikativer Maßnahmen. Eine Bewertung hinsichtlich deren individueller Effektivität konnte im Rahmen dieser Arbeit nicht geleistet werden. - Ergebnisse: Die Fallstudie zeigt, dass Maßnahmen, die hauptsächlich oder ausschließlich auf Kommunikation beruhen, einen großen Anteil an den Aktivitäten der Friedenszone ausmachen. Während der Gründungsvorbereitung wurden die Bewohner im Rahmen von Consultations nach ihren Problemen und Wunschvorstellungen für ein Leben nach dem Krieg befragt. Gleichzeitig wurden die Konfliktparteien in Verhandlungen zu einer öffentlichen Anerkennung der Friedenszone als gewaltfreiem Raum bewogen. Die Declaration Workshops dienten anschließend dazu, ein Manifest der Friedenszone als gemeinsame Grundlage für das Zusammenleben der Menschen zu entwerfen. Die Gründung der Friedenszone vollzog sich durch die feierliche Deklaration des Manifests als symbolischem Akt, bei dem die Konfliktparteien öffentlich ihre Zustimmung und Unterstützung bekundeten und den Bewohnern somit versicherten, die Friedenszone und ihre Bestimmungen zu achten. Weitere wichtige Aktivitäten, die in der bestehenden Friedenszone kontinuierlich und bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt stattfinden sind das Leadership Training, während dessen der lokalen Führung demokratisches Grundverständnis und administrative Kenntnisse vermittelt werden, das Culture of Peace Seminar, welches den Bewohnern ein Verständnis der Konflikthintergründe und erste Schritte zur Versöhnung vermittelt sowie der interreligiöse Dialog, der durch Workshops mit lokalen Religionsführern Vorurteile bekämpft und interreligiöse Gemeinsamkeiten unterstreicht. Im Rahmen der Festigung der Friedenszone werden alternative Konfliktlösungsmechanismen implementiert (Restorative Justice), die Einhaltung der Waffenstillstandsabkommen überwacht (Waffenstillstandsüberwachung) sowie Kontakte zu anderen Friedenszonen, GOs und NGOs geknüpft (Networking). Darüber hinaus leistet Kommunikation einen Beitrag zur Umsetzung materieller Projekte, vor allem während der Etablierung der Friedenszone, da durch Streitschlichtung und kontinuierliche dialogische Begleitung der Projekte der Entstehung neuer Konfliktherde vorgebeugt wird. Die Analyse dieser Maßnahmen zeigt, dass die Friedenszone ein Subsystem bildet, das im lokalen Kontext eine Adressierung jener Probleme ermöglicht, deren Ursachen zwar auf systemischer (gesamtgesellschaftlicher) Ebene liegen, die dort jedoch bisher nicht gelöst werden können. Dabei werden, bezogen auf die Friedenszone, alle Ebenen der Gesellschaft (Top Leadership, Middle Range Leadership und Grassroots) einbezogen. Dies ermöglicht im Kontext des Subsystems sowohl eine Ansprache der konkreten Probleme als auch der belasteten zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei werden nicht nur, wie im Rahmen akuter Konfliktintervention üblich, kurzfristige Lösungen gesucht, sondern auch mittel- und langfristige Anschlusshandlungen und -projekte geplant und umgesetzt. Betrachtet man die Maßnahmen unter thematischer Perspektive wird den Bewohnern auf diese Art und Weise eine konstruktive politische Konfliktkultur vermittelt. Es werden funktionierende Möglichkeiten zur demokratischen Beteiligung geschaffen und es entsteht ein Gefühl der zunehmenden sozialen Gerechtigkeit verbunden mit der Schaffung von Interdependenzen zwischen den ehemals verfeindeten Angehörigen der Konfliktparteien. Angesprochen und in Ansätzen bearbeitet wird durch die Maßnahmen darüber hinaus die Problematik der Entprivatisierung von Gewalt sowie der Kontrolle des Gewaltmonopols. Gerade diese letzten beiden Aspekte sind aufgrund der Doppelrolle des philippinischen Staates als legitimer Inhaber des Gewaltmonopols und involvierter Konfliktpartei mit bedingt funktionierenden Kommandostrukturen, schwierig umzusetzen. Entscheidend ist darüber hinaus, dass die Friedenszone mittels der darin stattfindenden kommunikativen Maßnahmen die Basis für die Entstehung einer gemeinsamen Lebenswelt in der vormals säkularen Gesellschaft legt. - Fazit: Das Potential von Kommunikation im Rahmen der Konflikttransformation liegt demnach vor allem darin, die Einstellungen der Konfliktparteien zueinander und ihre Erwartungen bezüglich einer Lösung des Konfliktes positiv zu beeinflussen. Grenzen zeigen sich vor allem bei der Beseitigung von Konfliktursachen auf systemischer Ebene (Landverteilung, Ressourcenausbeutung etc.) sowie in der Behebung existenzieller Mangelsituationen (Ernährungssicherung, Häuserbau, etc.). Die Analyse zeigt zudem, dass kommunikative Maßnahmen bisher nahezu ausschließlich interpersonal stattfinden. Das Potential medialer Kommunikation ist den Initiatoren und Verantwortungsträgern zwar bekannt, lässt sich bisher jedoch aufgrund administrativer, finanzieller und technischer Barrieren nicht nutzen.