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Seeger, Simon;
Einfluss ökonomischer Verlagsinteressen auf journalistische Berichterstattung am Beispiel der Post-Mindestlohndebatte. - 158 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss ökonomischer Verlagsinteressen auf die journalistische Berichterstattung. Dazu wird die öffentliche Debatte über den Mindestlohn für die Postbranche als Fallbeispiel herangezogen. Aufgrund unterschiedlicher Aktivitäten von Verlagen als Postunternehmen lassen sich hier Zeitungen unterscheiden, die von der diskutierten politischen Regulation in unterschiedlichem Maße betroffen sind. Deren Berichterstattung zum Post-Mindestlohn wird inhaltsanalytisch untersucht und auf Basis von Qualitätskriterien verglichen. Es konnte festgestellt werden, dass Zeitungen mit einem sehr hohen ökonomischen Interesse systematisch anders und konform zu ihren Interessen über den Post-Mindestlohn berichten. Gleichzeitig erfolgt die Interessenvertretung eher versteckt. So werden die ökonomischen Interessen kaum offengelegt, das Thema nicht übermäßig betont und immer dann auf eine Instrumentalisierung verzichtet, wenn die ökonomischen Interessen für den Leser allzu offensichtlich sind. Die Ergebnisse sprechen somit für den Einfluss von ökonomischen Interessen auf die Berichterstattung im Sinne einer Interessenvertretung, aber auch dafür, dass weitere Einflussfaktoren diese abschwächen oder ihr entgegenwirken. Diese Einflussfaktoren werden anhand des Zwiebelmodells von Siegfried Weischenberg identifiziert und theoretisch aufgearbeitet. Die versteckte Interessenvertretung erscheint aus Sicht der betroffenen Verlage als geeignete Strategie zur Beeinflussung der politischen Entscheidung. Betrachtet man den deutschen Journalismus insgesamt, so konnte zu diesem Thema ein Meinungsmonopol unter überregionalen Tageszeitungen festgestellt werden, das den Post-Mindestlohn besonders negativ darstellte. Der Rückschluss auf ein Meinungsmonopol für die gesamte deutsche Tagespresse trifft für das Fallbeispiel nicht zu, ist für ähnliche Fälle aber denkbar. So können übereinstimmende ökonomische Interessen von Verlagen zu einer Gefährdung der gesellschaftlichen Funktion des Journalismus führen.



Schütze, Christina;
Die Darstellung der "islamischen Welt" im Fernsehen : eine quantitative Inhaltsanalyse von Weltspiegel und Auslandsjournal sowie der Hauptnachrichten von ARD und ZDF. - 129 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung der so genannten "islamischen Welt" im Fernsehen. Mittels quantitativer Inhaltsanalyse wurden dazu die Auslandssendungen 'Weltspiegel' und 'auslandsjournal' sowie die Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF untersucht. Theoretische Basis bildete dabei die Framing-Theorie, durch die sich bestimmte Muster bei der Medienberichterstattung identifizieren lassen. Aufgrund der Verwandtschaft zu Stereotypen und Nationenbildern wurde versucht, die Begriffe Frame und Stereotyp voneinander abzugrenzen und zugleich Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Es konnten acht recht unterschiedliche Frames identifiziert werden. Gekennzeichnet ist der überwiegende Teil dieser Frames durch eine starke Konfliktperspektive und eine ereignisorientierte Berichterstattung. Dieses Bild bestätigte sich bei der Analyse von Stereotypen bzw. den Nationenbildern. Auch hier stehen negative Aspekte (z.B. chaotische Verhältnisse oder pessimistische Akteure) im Vordergrund. Auf die Zuschreibung von tatsächlichen Charaktereigenschaften wird überwiegend verzichtet. Dennoch lässt sich sagen, dass vor allem die Berichterstattung von 'Weltspiegel' und 'auslandsjournal' differenziert ist, und sich um eine objektive sowie stereotypenfreie Darstellung bemüht wird.



Schönau, Martin;
Die Legitimation des Irakkrieges in deutschen und US-amerikanischen Tageszeitungen - eine vergleichende Inhaltsanalyse zwischen Frankfurter Allgemeiner Zeitung und Washington Post. - 119 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die Diplomarbeit setzt sich mit der Legitimation des Irakkrieges auseinander. Eine Legitimation des Dritten Golfkrieges lag nicht vor, selbst wenn das UN-Recht auf Selbstverteidigung der USA nach dem 11. September sehr weit auslegt wird und Menschenrechtsverletzungen auf irakischer Seite vorlagen. Es lässt sich nicht erkennen, dass die internationale Sicherheit durch den Irak gefährdet und der Weltfrieden bedroht wurde. Trotzdem unternahmen die Vereinigten Staaten viele Bemühungen, um die US-Bevölkerung und die Welt von einem militärischen Vorgehen im Nahen Osten zu überzeugen. Um Aussagen über die Wirkungen von Medien auf Rezipienten sowie die Erstellung von Weltbildern treffen zu können, dient der Konstruktivismus als Metatheorie für diesen Sachverhalt. Gleichzeitig ist dieser Ansatz Grundlage für die Nachrichtenwerttheorie, die erklärt, warum und nach welchen Gesichtspunkten über bestimmte Ereignisse berichtet wird. Der Framing-Ansatz ist eine weitere, auf den Konstruktivismus aufbauende Theorie. Sie dient dazu, sowohl die Entstehung als auch die Wirkung von Medieninhalten zu erklären. Mit Hilfe dieses Ansatzes können Interpretationsmuster erstellt und die medial vermittelten Rechtfertigungsversuche für den Irakkrieg anhand von Themenaspekten theoretisch erklärt werden. Empirisch geprüft wird, wie der Irakkrieg in deutschen und US-amerikanischen Tageszeitungen gerechtfertigt wird. Die Bewertung dieser Rechtfertigungsversuche sowie die Darstellung der wichtigsten Akteure sind weiterhin von Interesse. Dazu wird eine Stichprobe von 371 Zeitungsartikeln gezogen - 173 Beiträge stammen aus der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und 198 Artikel aus der "Washington Post". Diese Zeitungsbeiträge werden einer quantitativen Inhaltsanalyse mit Hilfe eines Codebuchs unterzogen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom 1. November 2002 bis zum 31. Dezember 2004. Obwohl der Krieg nicht rechtmäßig war, gibt es verschiedene Rechtfertigungsversuche in der Presseberichterstattung zu beobachten. Innerhalb der untersuchten Zeitungsartikel nimmt die Legitimation des Irakkrieges jedoch nur einen kleinen Stellenwert ein. Häufig wird die Rechtmäßigkeit des Krieges gar nicht oder nur am Rande thematisiert. Die Motive der Vereinigten Staaten, ihre Machtstellung und Einfluss im Nahen Osten zu erhalten sowie den Zugang zu den reichen Erdölvorkommen im Irak zu sichern, sind nur selten Gegenstand der Berichterstattung. Im Detail zeigen die Forschungsergebnisse, dass der Krieg zumeist mit dem Kampf gegen den Terrorismus, vermuteten Massenvernichtungswaffen im Irak, der irakischen Bedrohung und dem Sturz Saddam Husseins gerechtfertigt wird. Die "Washington Post" nennt häufiger als die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" den 11. September 2001 als weiteren Kriegsgrund sowie die Demokratisierung des Iraks als Kriegsziel. Die untersuchte deutsche Tageszeitung berichtet hingegen häufiger als die US-amerikanische über die Entwaffnung des Iraks sowie die Sicherheit und Stabilisierung der Golfregion. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hinterfragt öfter als die "Washington Post" die genannten Kriegsgründe und -ziele. Im Zeitverlauf zeigt sich, dass beide untersuchten Zeitungen die Kriegsgründe nach dem Beginn des Dritten Golfkrieges häufiger hinterfragen. Das gilt vor allem für die Aussage, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze oder herstellen könne. Die Ziele des Irakkrieges werden im Verlauf des Konfliktes vor allem von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wiederholt hinterfragt. Die "Washington Post" kritisiert in diesem Zeitraum diese Kriegsziele seltener. Trotzdem werden die Hintergründe des Irakkrieges insgesamt kaum in Frage gestellt. Eine Untersuchung der dargestellten Akteure zeigt, dass Saddam Hussein in der untersuchten Medienberichterstattung fortwährend negativ bewertet wird. Das Feindbild des irakischen Diktators unterstützt damit die Begründung, dass der Irak eine Bedrohung darstelle. George Bush wird ähnlich wie das US-Militär meist neutral bewertet. Die "Washington Post" stellt den US-Präsidenten im weiteren Kriegsverlauf jedoch zunehmend in kritischen Zusammenhängen dar. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet insgesamt kritischer als die "Washington Post" über die Rechtfertigung des Irakkrieges. Ob sich dieser Sachverhalt auch an den Einstellungen und Meinungen der Rezipienten zum Irakkrieg erkennen lässt, könnte zukünftig mit Hilfe einer Befragung untersucht werden.



Lungershausen, Juliane;
Daumenregel, Mythos oder forschungsgestütztes Instrument? : eine Literaturstudie zur Identifikation und wissenschaftlichen Fundierung der häufigsten Empfehlungen für erfolgreiche organisationale Krisenkommunikation. - 118 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit zielt auf die Beantwortung der Frage ab, inwiefern sich Empfehlungen der Praktikerliteratur zur erfolgreichen organisationalen Krisenkommunikation mit den Ergebnissen von empirischen Studien fundieren lassen. Dabei gliedert sie sich schwerpunktmäßig in drei Teile. Zu Beginn werden relevante Begriffe und Theorien erläutert. Darauf aufbauend, als theoretische Grundlage der nachfolgenden Untersuchung, wird ein normatives Theorieverständnis erfolgreicher organisationaler Krisenkommunikation entwickelt. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die Methode und setzt sich mit deren Durchführung auseinander. Auf Basis des normativen Theorieverständnisses wurde ein Analyseraster entwickelt, welches die inhaltsanalytische Untersuchung der praktischen Literatur ermöglicht. Praktische Literatur sind im Folgenden Publikationen, die nicht zwingend wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und zumeist allein auf den Erfahrungen der Autoren beruhen. Nachdem die relevanten Publikationen identifiziert waren, wurden sie analysiert und anschließend in ein Auswertungsraster übertragen. Neben den Empfehlungen wurde auch deren erwartete Wirkung notiert mit dem Ziel, diese ebenfalls empirisch zu überprüfen. Nachdem festgestellt war, welche Empfehlungen mehrfach aufgelistet sind, galt es eine Übersicht über die Empfehlungen und ihre erwartete Wirkung aufzustellen. Hierbei entstand eine Liste über 31 Empfehlungen zur Krisenbewältigung aus Sicht der Praktiker. Diese Liste wurde anschließend mit Hilfe der empirischen Erkenntnisse aus dem deutschen und englischsprachigen Raum verglichen. Als empirische Literatur wurden hier diejenigen Publikationen angesehen, bei denen sich eine methodische und systematische Herangehensweise identifizieren lässt. Die publizierten Inhalte basieren auf empirischer Forschung oder sind Teil einer theoretischen, auf Diskurs basierenden Überlegung und setzen sich mit der Präsentation und Interpretation wissenschaftlicher Forschung und deren Ergebnissen auseinander. Als Ergebnis des Vergleichs konnten 14 Regeln bestätigt werden, fünf voll abgelehnt und 2 größtenteils abgelehnt werden. Dieses Ergebnis wurde auch innerhalb einer Grafik verdeutlicht, welche die Ausprägungen der Empfehlungen und auch der Wirkungen abbildet. Bezüglich der erwarteten Wirkungen entstand deutlich ein anderes Bild. Hier wurden nur drei Wirkungen voll bestätigt, eine größtenteils. Je neun Wirkungen wurden voll abgelehnt, größtenteils abgelehnt oder es wurde keine Wirkungsangabe innerhalb der praktischen Literatur gemacht. Hinsichtlich der Forschungsfrage lässt sich resümieren, dass es möglich ist, praktische Empfehlungen zu fundieren. Diese Aussage bezieht sich jedoch innerhalb des Bearbeitungsrahmens einer Diplomarbeit nicht auf die erwartete Wirkung. Die Arbeit zeigte weiterhin, dass die Literatur ihren Schwerpunkt auf die Bewältigung der akuten Krise setzt. Deshalb verwundern auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien nicht wenn sie konstatieren, dass den Unternehmen die Sensibilität bezüglich Krisenprävention und Krisennachbereitung fehlt. Der Vergleich mit dem zu Beginn entwickelten normativen Theorieverständnis zeigte viele Gemeinsamkeiten mit den fundierten Regeln, jedoch auch einige Unterschiede. Im Kern bleibt die Erkenntnis, dass das normative Theorieverständnis und die fundierten Empfehlungen jeweils für sich zu betrachten sind und nicht zusammengefasst werden können. Der Vergleich zeigt indes, inwiefern die theoretischen Aussagen mit den fundierten Empfehlungen übereinstimmen, respektive auseinanderstreben. Durch die Arbeit werden auch einige Desiderata innerhalb des Themengebietes aufgezeigt. Hier sei auf das Fehlen einheitlicher Definitionen zentraler Begrifflichkeiten oder den Mangel an einer systematischen Erschließung der Formen und Inhalte der Krisenkommunikation hingewiesen.



Letzel, Sinje;
Organisationskommunikation von internationalen Unternehmen : eine Bestandsaufnahme. - 137 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit bildet den Forschungsstand der Organisationskommunikation von internationalen Unternehmen ab. Geleitet wird die Arbeit dabei von der Frage, welche Forschungsschwerpunkte in diesem Wissenschaftsbereich dominierend sind und welche Forschungsdesiderate vorliegen. Für diesen Bereich existiert ein großer Literaturbestand, jedoch ist seine Systematisierung bisher ausgeblieben. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit eine qualitative Literaturanalyse durchgeführt. Ihr schließen sich Handlungsempfehlungen an, um zur Schließung von identifizierten Forschungsdesideraten beizutragen und neue Forschungsrichtungen vorzugeben. Der Literaturanalyse liegt ein Analyseraster zugrunde, das auf dem Modell der Unternehmenskommunikation und Public Relations nach Zerfaß (1996) basiert. Für die Anwendung des Modells auf den Gegenstandsbereich der vorliegenden Arbeit wurde dieses durch neue Aspekte modifiziert und ergänzt. Zusammenfassend kann gezeigt werden, dass die Forschungsschwerpunkte der internen Unternehmenskommunikation internationaler Unternehmen im Bereich der Team- und Sprachforschung liegen. In der externen Organisationskommunikation dieser Unternehmen wird das Feld des Marketings durch die Diskussion um Standardisierung dominiert. Der Forschungsbereich der Public Relations setzt sich überwiegend mit der Exzellenz-Theorie (1992, 1996) sowie komparativen Länderstudien auseinander. Für den gesamten Bereich der Organisationskommunikation von internationalen Unternehmen ist eine fehlende theoretische Fundierung charakterisierend. Um diesem Missstand zu begegnen, muss eine integrative Theoriebildung der bisher gewonnenen Ergebnisse vorgenommen werden.



Schiller, Ingrid;
Qualitätsmedien auf dem Weg zur Boulevardisierung? : ein inhaltsanalytischer Vergleich zwischen journalistischen Print- und Onlineprodukten am Beispiel von "Frankfurter Allgemeine Zeitung"/www.faz.net, "Süddeutsche Zeitung"/www.sueddeutsche.de und "Welt"/www.welt.de. - 184 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Über den Verfall journalistischer Qualität in deutschen Medien wird seit Jahren diskutiert. Immer wieder ist dabei auch vom Einzug des Boulevards in den deutschen Qualitätsmedien die Rede, der vor allem in den Online- aber auch in den Printmedien stattfinden soll. - In der vorliegenden Diplomarbeit wird die Boulevardisierung in deutschen Qualitätsmedien untersucht und ein Vergleich zwischen den Print- und Onlienprodukten am Beispiel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Zeitung Die Welt sowie von www.faz.net, www.sueddeutsche.de und www.welt.de gezogen. Mittels einer Inhaltsanalyse wird überprüft, wie häufig Qualitätsmedien Boulevardthemen und -fotos verwenden und auf die sprachlichen Besonderheiten, die in der Regel den Boulevardmedien vorbehalten sind, zurück greifen. - Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl in den Print- als auch in den Onlineausgaben deutscher Qualitätsmedien die Gepflogenheiten des Boulevards gebraucht werden. Besonders die Onlineausgaben verwenden dabei überwiegend Boulevardthemen und Boulevardjargon. Bei der Verwendung von Boulevardfotos hingegen liegen Print- und Onlinemedien in etwa gleichauf. Darüber hinaus zeigt die Untersuchung aber auch, dass Qualitätsmedien in Print- und Onlineform typische Themenbereiche der Boulevardmedien, wie etwa Berichte über den Hochadel, komplett außer Acht lassen und sich dadurch deutlich von den Boulevardmedien abgrenzen.



Leuteritz, Holger;
Public Relations in Social-Network-Portalen : eine inhaltsanalytische Untersuchung der Kommunikation ausgewählter Organisationen und ihrer Anspruchsgruppen in YouTube, Facebook und MySpace. - 119 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation von Organisationen und ihren Anspruchsgruppen in den Social-Network-Portalen Facebook, MySpace und YouTube. Im Fokus der Arbeit stand die Frage, wie sich die Kommunikationsbeziehung zwischen Organisationen und ihren Anspruchsgruppen in den Portalen gestaltet. Des Weiteren war interessant, welche Social-Software-Funktionen in der Kommunikation eingesetzt werden und welche Rolle die Anspruchsgruppen in den Kommunikationsangeboten einnehmen, um damit einen ersten Einblick in die Möglichkeiten zur Anwendung der Portale als PR-Instrument zu geben. Dazu wurden die Profilseiten von ausgewählten Organisationen einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Mit Hilfe eines Kodierleitfadens wurden theoretische Ansätze zur Beschreibung der Kommunikation auf den Profilseiten angewendet. Theoretische Grundlage bilden Ansätze, die PR als Kommunikationsmanagement verstehen, Forschungserkenntnisse aus dem Relational Approach, Dialogansätze und Erkenntnisse zur Online-PR sowie Merkmale der Online-Kommunikation. Als Ergebnis der Arbeit wurden im Untersuchungsmaterial Prototypen ausgewählt und in allen Einzelheiten beschrieben. Aus diesen Erkenntnissen konnten Herausforderungen für die PR in der Praxis abgeleitet werden. Bedeutende Elemente für die Online-PR sind die Möglichkeiten zur Erstellung von Inhalten durch die User, die verschiedenen Formen der Beteiligung und die Networking-Funktionen der Portale. Die gewonnenen Erkenntnisse können nur eine Tendenz der Herausforderungen für die PR aufzeigen, die in zukünftigen Forschungen nachgewiesen werden müssen.



Lindemann, Hannes;
Selektion von Sportnachrichten : Bedingungen und Strukturen der Nachrichtenselektion in den Sportredaktionen Berliner Tageszeitungen. - 130 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Zeitungen sind in ihrer Berichterstattung zur Selektion gezwungen. Nicht alles was an Sportereignissen in der Welt passiert wird von den Zeitungen wahrgenommen und nicht alles, was von den Zeitungen wahrgenommen wird, hat eine Berichterstattung zur Folge. Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie es zu der Sportberichterstattung kommt, welche Kriterien der Auswahl bestimmter Themen, Sportarten, Vereine, Sportler oder Sportveranstaltungen zu Grunde liegen. Mit Hilfe einer qualitativen Untersuchung sollen neue Erkenntnisse über die Selektion von Sportnachrichten gefunden werden, die über bisherige Theorien wie dem Nachrichtenwert hinausgehen. Die Untersuchung beschränkt sich auf den Berliner Zeitungsmarkt, der mit je drei regionalen Kauf- und Abo-Zeitungen und drei linken überregionalen Tageszeitungen ein breites Spektrum an Zeitungstypen und gleichzeitig eine gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse bietet. Nicht berücksichtigt wurde die Welt als einzige überregionale Qualitätszeitung. Als theoretische Basis dient die Betrachtung des Journalismus als System organisierten Handelns. In diesem Zusammenhang werden die institutionellen Ordnungen als Strukturen des Journalismus vorgestellt. Teil dieser Strukturen sind die Aufbau- und Ablauforganisation und die journalistischen Programme. Weiter wird zwischen Organisations- und Arbeitsprogrammen unterschieden, die im Einklang mit der Aufbau- und der Ablauforganisation stehen. Aufbauorganisation und Organisationsprogramme beinhalten die Bildung von Ressorts und journalistischen Rollen. Ablauforganisation und Arbeitsprogramme regeln die journalistischen Handlungsabläufe und umfassen auch die Nutzung von Quellen. Alle zusammen haben einen Einfluss auf die Selektionsentscheidungen der Zeitung. Weitere theoretische Vorüberlegungen beinhalten die Geschichte der Tageszeitung, eine Betrachtung des Berliner Zeitungsmarktes, eine Auseinandersetzung mit den Quellen im Journalismus und die Darstellung des Sports in den Medien. Abschließend folgt eine Zusammenstellung von möglichen Einflüssen auf die Selektion von Sportnachrichten aus bereits vorliegenden Arbeiten. - Aus den so gewonnenen Erkenntnissen wurde ein Leitfaden konstruiert. Befragt wurde dann je ein Journalist aus der Ressortleitung der neun Tageszeitungen (die Tageszeitung, junge Welt, Neues Deutschland / Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung / Berliner Kurier, Bild Berlin-Brandenburg, B.Z.) zur Organisation der Redaktion, zu der Konkurrenz, den Quellen, den Schwerpunkten der eigenen Berichterstattung und den Gründen für die Selektion von Sportnachrichten. Die Interviews wurden transkribiert, ausgewertet und die Ergebnisse nach Zeitungstypen zusammengefasst. Einige Ergebnisse werden hier kurz vorgestellt. Die folgenden Aussagen sind nicht als Fakten zu verstehen, sondern wurden aus den Aussagen der interviewten Journalisten abgeleitet: Die drei Zeitungstypen unterscheiden sich jeweils deutlich in ihrer Organisation, der Nutzung der Quellen und in den Gründen für ihre Selektionsentscheidungen. Die linken Tageszeitungen weisen dabei einen eher geringen Grad an Strukturierung auf und betrachten sich eher als Ergänzungssportteil. Die ausgeprägtesten Strukturen liegen bei den Kaufzeitungen vor. Entsprechend ist auch die Verteilung der Ressourcen im Sinne von Mitarbeitern, Umfang des Sportteils und der Zeit bis zum endgültigen Redaktionsschluss. Die linken Tageszeitungen beschränken sich eher auf wenige Quellen, diese haben dafür umso größere Bedeutung. Besonders wichtig scheinen dabei Nachrichtenagenturen, andere Zeitungen und Zeitschriften sowie persönliche Kontakte. Die Abo-Zeitungen nutzen viele Quellen, die Gewichtung dieser fällt aber schwächer aus. Von Bedeutung sind hier vor allem die persönlichen Kontakte und andere Medien, aber auch die Beobachtung vor Ort. Die Kaufzeitungen greifen auf ebenso viele Quellen zurück, gewichten aber Quellen die exklusive Nachrichten versprechen deutlich stärker: persönliche Kontakte und Beobachtungen vor Ort. Die Selektionsentscheidungen sind bei den linken Zeitungen stark beeinflusst von den geringen Ressourcen. Das Leserinteresse spielt bei einer Zeitung keine Rolle und wird bei den beiden anderen nur teilweise berücksichtigt und als eine Art Zwang empfunden. Persönliche Stärken und Interessen der Mitarbeiter spielen eine größere Rolle, als bei den anderen Zeitungstypen. Die Abo-Zeitungen orientieren sich stark am Leserinteresse, es konnten aber auch viele andere Gründe für die Selektion von Sportnachrichten festgestellt werden. Auch hier konnten teilweise persönliche Stärken und Interessen festgestellt werden. Das Fernsehen und Erfolge deutscher Sportler werden teilweise als Hinweise auf das Leserinteresse gewertet und haben entsprechenden Einfluss. Die Kaufzeitungen richten sich ausschließlich nach dem Leserinteresse. Die Berichterstattung im Fernsehen und die Erfolge deutscher Sportler spielen zwar eine große Rolle, dies jedoch nur, weil beides auf ein starkes Leserinteresse hinweisen kann. Das gleiche gilt auch für andere codierte Einflüsse für Selektionsentscheidungen.



Rhode, Julia;
Internationale PR zwischen Standardisierung und Differenzierung : eine vergleichende Untersuchung internationaler PR-Kampagnen. - 164 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der strategischen Ausrichtung internationaler PR-Kampagnen und deren Effektivität. Der aus der Betriebswirtschaft stammende Kontingenzansatz der Standardisierung und Differenzierung wurde unter Berücksichtigung bestehender internationaler PR-Theorien auf verschiedene Kampagnenelemente übertragen. Geprüft wurde, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen überwiegend standardisierten und überwiegend differenzierten Kampagnen bestehen und welche strategische Ausrichtung in ihrem Ergebnis effektiver ist. Dazu wurde eine inhaltsanalytische Untersuchung von zehn internationalen PR-Kampagnen international tätiger Organisationen durchgeführt. Untersuchungsgrundlage bildeten jeweils die Konzeption und der Evaluationsbericht der Kampagne. Es zeigte sich, dass keine allgemeingültige Aussage zur besseren Internationalisierungsstrategie getroffen werden kann. Eine Abwägung der zu differenzierenden und standardisierbaren Elemente einer Kampagne müssen situativ von Fall zu Fall getroffen werden. Unabhängig von der gewählten Strategie ist eine möglichst genaue Planung, Organisation und Evaluation der Kampagne notwendig.



Burkhardt, Constanze;
Nachrichtenselektion im interkulturellen Vergleich. - 101 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Die komparative Journalismusforschung stellt immer wieder Unterschiede im Bereich der Nachrichtenpräsentation und der Medienaussagen verschiedener Länder, auch innerhalb Europas, fest. Die Ergebnisse solcher Studien sind dabei meist deskriptiver Natur, während es bisher an befriedigenden Erklärungsansätzen mangelt. In der Fachliteratur werden divergierende Journalismuskulturen als mögliche Ursache für die konstatierten Unterschiede diskutiert, doch ist auch ein Einfluss der gesamtgesellschaftlichen Kultur wahrscheinlich. - In dieser Diplomarbeit wird versucht, den Zusammenhang zwischen der Nachrichtenselektion und Kultur bzw. journalistischer Kultur mit Hilfe einer komparativen Inhaltsanalyse zu klären. Die Nachrichtenwerttheorie stellt dabei die theoretische und methodische Basis dar. Zur Differenzierung von Kulturen wird auf die Kulturtheoretischen Ansätze von Edward T. Hall und Geert Hofstede zurückgegriffen, denen empirisch abgesicherte Dimensionen zur Unterscheidung von nationalen Kulturen entnommen werden können. Im Bereich der journalistischen Kulturen orientiert sich die Arbeit an der Differenzierung der Mediensystemmodelle nach Hallin und Mancini. - In die Stichprobe wurden 976 Artikel einer künstlichen Woche im Jahr 2007 aus der jeweils auflagenstärksten nationalen Qualitätszeitung in Großbritannien, Italien und Österreich einbezogen. Das Untersuchungsdesign, insbesondere die Operationalisierung, lehnt sich an die Disederata der Nachrichtenwertforschung, vor allem Schulz (1976) und Staab (1990) an. - Der Vergleich der Berichterstattung in den drei untersuchten Ländern offenbarte Unterschiede hinsichtlich des Einsatzes und der Bedeutung der Nachrichtenfaktoren. Die auf Basis des Forschungsstandes der komparativen Kulturwissenschaft entwickelten Hypothesen zu kulturellen Einflüssen auf die Wirkung der Nachrichtenfaktoren in der Berichterstattung konnten allerdings nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse lassen jedoch nicht darauf schließen, dass hier kein Zusammenhang besteht, sondern deuten vielmehr auf weiteren Forschungsbedarf in diesem Bereich hin.




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