Masterarbeiten ab 2012

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Frerichs, Kim Ricarda;
Algorithmische Empfehlungssysteme, Rezensionen und Bewertungen : wie sich digitale Märkte durch diese Einflussgrößen verändern. - Ilmenau. - 100 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Algorithmische Empfehlungssysteme sowie Rezensionen und Bewertungen stellen wichtige Filtersysteme für Konsumenten im Internet dar und nehmen bei der Auswahl von Produkten und Inhalten einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Im Zuge dieser Arbeit sollen die ökonomischen Auswirkungen von algorithmischen Empfehlungssystemen, Rezensionen und Bewertungen auf digitale Märkte betrachtet und die folgenden Leitfragen beantwortet werden: Leitfrage 1: Inwieweit können algorithmische Empfehlungssysteme, Rezensionen und Bewertungen das Entstehen und den Missbrauch bzw. die damit einhergehende Ausnutzung von marktbeherrschenden Positionen fördern oder beeinflussen? Leitfrage 2: Welchen Einfluss können algorithmische Empfehlungssysteme auf die Angebotsvielfalt haben? Zur Beantwortung der Leitfragen wurden verschiedene ökonomische Theorien, wie die Theorie zwei- bzw. mehrseitiger Märkte, Informationsasymmetrien, Theorien der Datenökonomie und verschiedene Bias beschrieben und eine Online-Befragung durchgeführt. Die Implikationen der Theorien und die Ergebnisse der Online-Befragung wurden in zwei verschiedenen Fallstudien (Internetkaufhäuser und On-Demand-Anbieter) aufgegriffen und unter Zuhilfenahme einschlägiger Beispiele versucht die Leitfragen zu beantworten. Es konnte festgestellt werden, dass algorithmische Empfehlungssysteme, sowie die Rezensionen und Bewertungen in Bezug auf Internetkaufhäuser und On-Demand-Anbieter das Entstehen und die Ausnutzung marktbeherrschender Positionen durchaus beeinflussen und teilweise auch fördern können. Zudem kann die wahrgenommene Vielfalt durch algorithmische Empfehlungen beeinflusst und in gewissem Maße auch geschmälert beziehungsweise eine Homogenisierung der angezeigten Inhalte herbeigeführt werden.



Kaiser, Johannes;
Reputationseffekte deutscher Kartellfälle. - Ilmenau. - 181 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Kartellbeteiligungen sind in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Schädlichkeit für die Volkswirtschaft und für erhöhte Endverbraucherpreise stark negativ behaftet. Das Bundeskartellamt bestraft die Kartellbeteiligungen mit hohen Millionenstrafen. Dabei sind die Höhen der Strafen an die Schwere und Länge der illegalen Kartellbeteiligung angelehnt und können somit als Maß für den Vertrauensmissbrauch an den Stakeholdern des Unternehmens angesehen werden. In der vorliegenden Arbeit werden die Reputationseffekte aller abgeschlossenen deutschen Kartellfälle zwischen 2003 und 2017 anhand der Aktienkursentwicklungen rund um das Event der ersten offiziellen Pressemitteilung des Bundeskartellamts bezüglich der Bußgeldentscheidung analysiert. Ziel ist es mit den Aktienkursentwicklungen die Auswirkungen der Bußgelder auf die Unternehmensreputation messen zu können. In dem vorangestellten Theorieteil der Arbeit wird die Markteffizienzhypothese sowie die Theorie der Behavioral Finance verwendet, um die Unternehmensreputation als Teil der Aktienkursbildung am Finanzmarkt zu erklären. In der anschließenden deskriptiv-statistischen Untersuchung werden die Aktienkurse, Branchenindizes und nationale Hauptindizes in Referenz zueinander gesetzt, um Reputationsverluste infolge der Pressemitteilung des Bundeskartellamts sichtbar zu machen. Neben den direkten Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen werden die Reputationsauswirkungen auf die gesamte Branche des Unternehmens anhand des Branchenindexes untersucht. Ebenfalls wird der Einfluss der Höhe der Strafe auf die Entwicklungen am Aktienmarkt untersucht. Die Auswertung der erhobenen Daten ergibt ambivalente Ergebnisse. Es kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Höhe der Bußgelder und den Auswirkungen auf dem Finanzmarkt festgestellt werden. Eine wiederkehrende Systematik in den Reaktionen am Aktienmarkt kann nicht erkannt werden. Mögliche Gründe für die ambivalenten Ergebnisse der Untersuchung werden in der Schlussbetrachtung dargestellt und können für nachfolgende Forschungsansätze verwendet werden.



Pfeiffer, Yvette;
Produktplatzierung in sozialen Medien : ökonomische Analyse und Regulierungsimplikationen. - Ilmenau. - 162 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Die Medienlandschaft hat sich durch den stetig wachsenden technologischen Fortschritt in den letzten Jahrzehnten zunehmend weiterentwickelt. Um den Konsumenten, trotz technologischer Möglichkeiten, Werbung zu umgehen und einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft, weiterhin zu erreichen, hat sich Produktplatzierung als alternative Werbeform entwickelt und mittlerweile bis in soziale Medien etabliert. Bestehende Regulierung existieren allerdings vorrangig nur in Bezug auf Filme und Fernsehsendungen und können somit nur bedingt auf soziale Medien übertragen werden. Da die Wirkungsweise von Produktplatzierung, die von Medium zu Medium unterschiedlich sein kann, als unterschwellig und beeinflussend gilt, ist es wichtig zu untersuchen, ob die Methode zum Schutz der Konsumenten reguliert werden sollte. Diese Regulierungsimplikationen sollen auf Basis einer detaillierten Analyse der Verwendung und Wirkung von Produktplatzierung in sozialen Medien hergeleitet werden. Für die Einschätzung der Häufigkeit und Ausgestaltung von Produktplatzierung in sozialen Medien wurde daher eine quantitative Inhaltsanalyse anhand von 300 YouTube Videos und Instagram Stories durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Produktplatzierung in sozialen Medien in 52% aller Videos vertreten ist. Während die Ausgestaltung immer offensiver wird, erfolgt die Kennzeichnung nach keinem einheitlichen Schema. Eine auf diesen Ergebnissen aufbauende Umfrage hat zusätzlich ergeben, dass Konsumenten trotz steigender Medienaffinität Produktplatzierung auf Grund unzureichender Kennzeichnung in vielen Fällen nicht als solche wahrnehmen und eine negative Einstellung gegenüber Produktplatzierung entwickeln. Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, dass die aktuelle Regulierung in diesem Bereich nicht ausreichend ist und verstärkende Maßnahmen, insbesondere in Bezug auf hinreichende und einheitliche Kennzeichnungsvorschriften, unabdingbar sind.



Huppert, Caroline;
Die Fairsten werden die Letzten sein? - Herausforderungen für die deutschen Wettbewerbsregeln durch die digitale Wirtschaft. - Ilmenau. - 93 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Digitale Großkonzerne wie Facebook, Google & Co. stellen die Wettbewerbsinstitutionen vor neue Herausforderungen. Mithilfe der Charakteristiken von Plattformmärkten können sie ihre Macht und Verhandlungsstärke zunehmend verfestigen und darüber hinaus marktübergreifende digitale Ökosysteme bilden. Die Folge sind Marktmachtmissbräuche und kartellrechtlich kritische, aber schwer erfassbare Fusionen und Übernahmen. Zahlreiche Expertenstudien sprechen Empfehlungen aus, wie die Wettbewerbsregeln angepasst werden müssen, um einen funktionierenden Wettbewerb in der digitalen Wirtschaft zu erhalten. Auf Basis dieser Expertenstudien untersucht die Arbeit den Referentenentwurf für eine 10. Änderung des Gesetzes für Wettbewerbsbeschränkungen in Deutschland. Eine ökonomische Analyse zeigt, dass ein Großteil der vorgeschlagenen Neuerungen sich gut eignen, um die Herausforderungen der digitalen Wirtschaft zu bewältigen. Zu strikt erscheint hingegen die Kodifizierung eines Datenzugangs aufs Basis der Essential Facilities-Doktrin sowie die Verpflichtung zur Anmeldung zukünftiger Zusammenschlüsse in der Fusionskontrolle. Auch ein vorgeschlagener Regelkatalog für Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung kann in seiner vorliegenden Form noch nicht die gewünschte präventive Wirkung entfalten. Außerdem wird am Beispiel von zwei Fallstudien deutlich, dass Marktmachtmissbrauch wie im Facebook-Fall des Bundeskartellamts in Zukunft einfacher nachgewiesen werden kann, die neue Regelungen sich aber nicht zur Adressierung von potentiell wettbewerbsschädlichen Aufkäufen von Start-Ups durch große Digitalunternehmen eignen.



Lorber, Niklas;
Finanzielle und kompetitive Disparitäten im europäischen Spitzenfußball? : ökonomische Analyse einer European Super League. - Ilmenau. - 75 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Die nachfolgende Arbeit untersucht die Financial und Competitive Balance innerhalb des europäischen Spitzenfußballs anhand zweier Fragestellungen: "Durch welche Einflussfaktoren werden finanzielle und kompetitive Disparitäten im europäischen Spitzenfußball verursacht?" sowie "Welche Effekt hätte die Einführung einer European Super League auf die finanziellen und kompetitiven Disparitäten im europäischen Spitzenfußball?". Dafür werden Financial Balance und Competitive Balance von der Saison 2009/10 bis 2018/19 der UEFA Champions League analysiert. Als Analysemethode für die Competitive Balance wird die Methodik des H-Index of Competitive Balance verwendet. Die Analyse ergibt, dass Disparitäten zwischen den Teilnehmern auftreten. Die Ursachen dafür sind die Distributionslogik der CL-Gelder, die Struktur der CL sowie das Financial Fairplay. Im Anschluss werden die Effekte der Einführung einer potenziellen European Super League auf die Disparitäten analysiert. Als Grundlage hierfür dienen die veröffentlichten Enthüllungen des Magazins Der SPIEGEL. Die Gründung einer hermetisch geschlossenen Breakaway-Liga wird dabei angenommen. Nach aktuellem Wissensstand kann davon ausgegangen werden, dass eine solche Superliga einen erheblichen Mehrwert für die beteiligen Vereine bietet, während die übrigen Marktteilnehmer des europäischen Fußballs mit Einbußen bezüglich Finanzen und Relevanz rechnen müssen. Eine Einführung der European Super League kann aus wirtschaftlicher Sicht als logischer nächster Schritt in der Marktentwicklung des europäischen Spitzenfußballs gesehen werden.



Yang, Xingyue;
How do chinese social media stars turn their popularity into sales revenue? : economics analysis of Sina Weibo and Taobao. - Ilmenau. - 100 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Diese Arbeit befasst sich mit chinesischen Social-Media-Stars/Influencern und der Beziehung zwischen ihrem Bekanntheitsgrad auf der Social-Media-Plattform Sina Weibo und ihren Umsatzerlösen auf der E-Commerce-Plattform Tabao/Tmall.com. Die Betrachtung erfolgt durch die Perspektive der superstardom Theorie nach Adler sowie Rosen und Macdonalds Theorien, die die Ökonomie von Superstars im Kontext von digitalen Plattformen untersuchen. Theorie und empirische Forschungsarbeiten bekräftigen die Aussage, dass Faktoren wie Talent und die Marktkonzentration dabei helfen, die Bekanntheit von Celebrities in traditionellen Medien zu steigern. Diese Faktoren werden grundsätzlich auch für die Popularisierung von Celebrities in digitalen Medien als relevant erachtet. Darüber hinaus ist der Erfolg über mehrere digitale Medienplattformen hinweg von anderen Faktoren wie etwa Upload-Zeitplänen, Cross-Plattform Promotionen oder der angemessenen Verwendung von Hashtags abhängig, die oft keinen direkten Zusammenhang in traditionellen Medien aufweisen.Diese Faktoren wurden als Schwerpunkt dieser Arbeit gewählt, die sich mit der Beziehung zwischen Bekanntheit, Werbekommunikationsstrategie und erzielten Umsatzerlösen 15 Influencer, die sich auf kulinarische Themen auf der Social Media Plattform Sina Weibo spezialisiert haben, auseinandersetzt.2019 verfassten diese Food Blogger insgesamt 2076 Sina Weibo Postings, welche zusammengetragen wurden, um Berechnungen zur Bestimmung ihrer Umsatzerlöse auf der E-Commerce Plattform Taobao/Tmall anzustellen.Anschließend wurde eine quantitative Analyse dieser Daten durchgeführt, die zum Ergebnis kommt, dass bestimmte Upload-Strategien auf Weibo wie etwa die Berücksichtigung bestimmter Upload-Zeitpunkte, des Posting-Formats und der Videodauer, einen großen Einfluss auf den Erfolg durch Umsatzerlöse auf Taobao/Tmall.com haben.



Barby, Karl;
Herausforderungen für die Stromverteilnetze auf Grund der Elektromobilität. - Ilmenau. - 81 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Das Stromverteilnetz in Deutschland ist bereits heute hohen Belastungen in Folge der dezentralen Stromerzeugung durch die Energiewende ausgesetzt. Die Ausbreitung der Elektromobilität, welche im Rahmen der Erreichung der Klimaschutzziele bis 2050 forciert werden soll, wird in den kommenden Jahrzehnten potenziell eine zusätzliche Belastung darstellen. Durch ungesteuerte Ladevorgänge kann es in manchen Regionen zu Überlastungen in der Niederspannungsebene kommen, die es zu vermeiden gilt. Diese Arbeit zeigt auf, weshalb sich durch die heutige Ladetechnik und dem damit in Verbindung stehenden Nutzerverhalten Belastungsszenarien für die Stromverteilnetze ergeben können. Die Ausbreitung der Elektromobilität und die Belastungen der Stromverteilnetze durch diese werden im Rahmen einer Meta-Analyse betrachtet. Es lässt sich jedoch kein ein-eindeutiges Bild der Zukunft ableiten, weshalb eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der tatsächlichen Ausbreitung der Elektromobilität und den Folgen für die Stromverteilnetze besteht. Nichtsdestotrotz muss die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleistet sein. Daher widmet sich die Arbeit im Weiteren den verschiedenen Möglichkeiten eine Überlastung der Netze zu vermeiden, während ein massiver Ausbau der Verteilnetze durch die hohe Unsicherheit der möglichen Entwicklung vermieden werden soll. Insbesondere werden dabei verschiedene Optionen der Lastverschiebung durch eine Flexibilisierung der Nachfrage betrachtet. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Weiterentwicklung des Netzampel-Konzepts, in dem je nach Belastungszustand im Netz verschiedene Optionen eingesetzt werden können, um die Nachfrage zu flexibilisieren und damit Überlastung zu verhindern und die Versorgungsicherheit zu gewährleisten.



Ditzen, Jens;
Entwicklung der Klimaneutralität im deutschen Straßenverkehr bis 2050. - Ilmenau. - 119 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2020

Der Klimawandel ist eines der beherrschenden Themen in Deutschland. Der deutsche Straßenverkehr bestehend aus Pkw und Nutzfahrzeugen ist ein großer Emittent von Treibhausgasen im Sektor Verkehr. Auf der Pariser Klimakonferenz wurde 2015 beschlossen, dass bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen um 80-95% im Vergleich zu 1990 sinken sollen, bestenfalls wolle man 2050 klimaneutral sein. Aus diesem Grund gibt es die drei Szenarien 80%-Szenario, 95%-Szenario und das 100%-Szenario. Um diese Ziele (und mehrere Teilziele bis 2050) zu erreichen, werden in dieser Masterarbeit Technologien und Maßnahmen analysiert, um zielführend eine Mobilitätswende einzuleiten. Dazu zählen neben der Batterietechnologie auch strombasierte Kraftstoffe wie die Brennstoffzelle, synthetisches Methan, aber auch oberleitungsgebundene Nutzfahrzeuge. Zusätzlich werden Kosten für die Fahrzeuge selbst sowie Kosten der Infrastruktur (Ladesäulen, Tankstellen, Oberleitungsinfrastruktur) analysiert und bis 2050 prognostiziert. Alle Technologien funktionieren auf der Basis Strom, das heißt, sie werden mittels Strom produziert. Der Stromverbrauch ist somit ein wichtiges Thema und wird deshalb für die verschiedenen Jahre bis 2050 vorausberechnet. Es wird deutlich, dass eine direkte Stromnutzung aus Wirkungsgradgründen immer der indirekten Stromnutzung zu bevorzugen ist. Zu der direkten Stromnutzung zählen Batterie-Fahrzeuge und oberleitungsgebundene Fahrzeuge. Das 80%-Szenario kann aufgrund stetiger Effizienzverbesserung konventioneller Fahrzeuge und unter Berücksichtigung der immer weiter entwickelten alternativen Antriebe sowie deren Kostendegression, welches zu wirtschaftlichen Vorteilen führt, mit gezielten Maßnahmen erreicht werden. Für das 95%-Szenario bzw. der vollständigen Klimaneutralität im Straßenverkehr sind verstärkte Anstrengungen und staatliche Regularien wie ein Zulassungsverbot für konventionelle Fahrzeuge ab 2030 nötig, um die Ziele erreichen zu können. Das Erreichen der Klimaziele ist demnach möglich. Für die Verkehrswende wird im Jahr 2050 ein Stromverbrauch von 194 Mrd. kWh prognostiziert.



Pfeiffer, Josepha Anna;
Artificial intelligence and competition : how are competition patterns within the data economy changing due to the increasing performance of artificial intelligence and the expanding connectivity/interoperability of products and services?. - Ilmenau. - 113 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2019

Die vorliegende Masterarbeit thematisiert die ökonomischen Auswirkungen Künstlicher Intelligenz sowie Interoperabilität von Produkten und Services auf Wettbewerbsmuster und Konsumentenwohlfahrt in Plattformmärkten. Dabei wurde untersucht welche Rolle personalisierte Daten im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz und digitalen Plattformen spielen. Im Zuge dessen wird argumentiert, dass Daten oder auch Big Data und künstliche Intelligenz eine untrenntbare Einheit bilden, da gerade selbstlernende Algorithmen eine große Anzahl an qualitativ hochwertigen Daten für ihren Lernprozess benötigen um anschließend möglichst prezise Ergebnisse liefern zu können. Der Zugang zu Daten spielt in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle und kann somit, sofern er exklusiv ist, einen Wettbewerbsvorteil darstellen, welcher unter Umständen nur schwer aufgeholt werden kann. Gerade digitale Plattformen verfolgen dabei Strategien um dominante Marktpositionen aufzubauen oder zu verteidigen, wofür auch entsprechende Algorithmen eingesetzt werden können. Um Plattformdominanzen, die auch durch rechtswidrige Tätigkeiten wie beispielsweise algorithmenbasierte Kollusion zu entstehen vermögen, entsprechend vorzubeugen, benötigen insbesondere selbstlernende Algorithmen, die unabhängig Entscheidungen treffen können, Rahmenbedingungen, innerhalb welcher sie handeln und operieren können. Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen oder Plattformen hingegen kann dazu führen, dass diese geschlossenen Systeme insbesondere in Bezug auf exklusiven Datenzugriff und damit einhergehenden Markteintrittsbarrieren geöffnet werden und der Wettbewerb gefördert sowie die Konsumentenwohlfahrt gesteigert wird.



The influence of general data protection regulation on user behavior and data-driven business models. - Ilmenau. - 131 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2019

Die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) ist eine der strengsten und nflussreichsten Datenschutzregulierungen in der Geschichte. Bisher blieb jedoch unklar, inwieweit die Verordnung das Verhalten von Online-Usern bezüglich des Schutzes ihrer eigenen Daten beeinflusst und welche Konsequenzen sich für sog. "data-driven business models" (DDBMs) - also für Geschäftsmodelle, die auf dem Sammeln und Verarbeiten von Daten beruhen - ergeben. Für diese Studie wurde deshalb eine Online-Befragung durchgeführt, um empirische Belege für das Verhalten von Online-Usern unter der DSGVO zu finden. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse aus der Befragung mit theoretischen Überlegungen kombiniert, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der DSGVO auf DDBMs abschätzen zu können. Das Nutzerverhalten spiegelt sich in der Leserate von Datenschutzrichtlinien und der Ausübung von Datenschutzrechten wider. Die Ergebnisse zeigen, dass unter den 124 Befragten die Leserate von Datenschutzrichtlinien niedrig war. 71,7% der Teilnehmer stimmen den Richtlinien stets oder häufig zu, ohne die Datenschutzbestimmungen vorher gelesen zu haben. Mit Inkrafttreten der DSGVO wurden neue Rechte eingeführt bzw. erweitert, von denen fünf für einen wirksamen Datenschutz als äußerst relevant gelten. Etwa 20% der Befragten gaben an, drei dieser Rechte bereits ausgeübt zu haben, was als relativ hoch angesehen werden kann. Darüber hinaus hat die DSGVO schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für DDBMs, da sie die Datenverarbeitung einschränkt und die Nutzerrechte stärkt. Dabei ist der Handel mit Daten am stärksten betroffen, gefolgt von Geschäftsmodellen, die auf Preisdiskriminierung beruhen. Gezielte Werbung und personalisierte Produkte sind weniger stark betroffen. Insgesamt bietet die DSGVO Online-Usern eine effektive Unterstützung beim Schützen ihrer Daten, während DDBMs durch die streng regulierte Datenerfassung und -nutzung herausgefordert werden.