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Analyse der Berichterstattung über den Missbrauch an der Odenwaldschule

Fachgebiet Medienpsychologie veröffentlicht in SCM

Bei der inzwischen geschlossenen Odenwaldschule Ober-Hambach in Hessen handelte sich um ein staatlich anerkanntes reformpädagogisches Internat, das lange Zeit über einen exzellenten Ruf verfügte. Inzwischen ist belegt, dass durch den ehemaligen Schulleiter Gerold Becker als Haupttäter sowie durch weitere Lehrkräfte in den 1970er bis 1980er Jahren systematischer sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Odenwaldschule begangen wurde. Wissenschaftliche Studien und Opfervereine gehen von 500 bis 900 geschädigten Personen im Dunkelfeld aus.

Da der Fall der Odenwaldschule ein sehr gut aufgeklärter Fall institutionellen sexuellen Missbrauchs ist und zudem für große Medienresonanz sorgte, wurde dieser Fall für eine Medienqualitätsanalyse ausgewählt. Anhand einer Stichprobe von N=325 deutschsprachigen Zeitungsartikeln wurde vom Fachgebiet Medienpsychologie und Medienkonzeption der TU Ilmenau untersucht, inwiefern die Presseartikel das komplexe und emotionalisierende Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs gemäß etablierten journalistischen Qualitätsstandards angemessen oder unangemessen thematisieren. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Studies in Commmunication and Media (SCM) veröffentlicht.

 

Quellen:

Döring, N. & Walter, R. (2024). Extended Abstract: Quality of Reporting on Child Sexual Abuse at the Odenwaldschule in Germany: An Empirical Comparison between Quality and Tabloid Press. Studies in Communication and Media 13(1), 38-45. https://doi.org/10.5771/2192-4007-2024-1-38

Döring, N. & Walter, R. (2024). Qualität der Berichterstattung über sexuellen Kindesmissbrauch an der Odenwaldschule: Ein empirischer Vergleich zwischen Qualitäts- und Boulevardpresse [Quality of Reporting on Child Sexual Abuse at the Odenwaldschule in Germany: An Empirical Comparison between Quality and Tabloid Press]. Studies in Communication and Media 13(1), 8-37. https://doi.org/10.5771/2192-4007-2024-1-8

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Komplexe wissenschaftliche Fragestellungen und Probleme lassen sich vielfach nicht nur aus der Perspektive einer Einzelwissenschaft lösen. Interdisziplinarität, also die fächerübergreifende Zusammenarbeit, ist daher von großer Bedeutung. Sowohl fakultätsübergreifende Kooperationen an der TU Ilmenau als auch über deren Grenzen hinweg bündeln Kompetenzen und sind unerlässlicher Bestandteil der Forschung am IfMK.

TU Ilmenau/ari
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