22.03.2024

Bürgercampus: Strahlung und Leben

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Beginn
Fr. 22.03.2024
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Zeit
15:00 Uhr
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Ort
Faraday-Hörsaal
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Zielgruppe
Alle Interessierten

Seit Beginn der biologischen Evolution vor 3,8 Milliarden Jahren existiert auf der Erde alles Leben unter dem Einfluss ionisierender Strahlung. Sie kommt von der Sonne, aus den Tiefen des Alls, aber vor allem aus dem Inneren der Erde. Die terrestrische Exposition war anfänglich viel höher als heute. Die ersten Lebewesen konnten nur existieren, wenn sie diese hohen Expositionen überlebten. Die bei jeder Strahlungswechselwirkung auf Biomoleküle übertragene Energie ist viel größer als deren Bindungsenergie. Dies führt zur Veränderung der Erbinformation (Mutation) bzw. zum Zelltod. So wurden schon die ersten Einzeller gezwungen, intrazelluläre komplexe Mechanismen zu nutzen, um dies zu verhindern. Nur so konnten ein geregelter Stoffwechsel und eine erfolgreiche Fortpflanzung entstehen. Und über Jahrmillionen stabile Genome und Populationen der Arten zeigen, dass sich Leben erfolgreich an die schädigenden Strahlenwirkungen angepasst hat, dass ionisierende Strahlung Leben nicht ausschließt! Es ist eher zu vermuten, dass die von ihr verursachte Mutationsrate zur überwältigenden Vielfalt biologischen Lebens einen Beitrag geleistet hat.

Neben den Quellen und Eigenschaften ionisierender Strahlung werden im Vortrag biologische Strahlenwirkungen vor allem auf zellulärer Ebene, wie z.B. Schäden an der Erbinformation und deren Reparatur erläutert.

 

Referent: Prof. Dr. Andreas Keller, TU Ilmenau

Eintritt: 5€