Campus

Energie der Zukunft: Jungforscherteam aus Kronach gewinnt Ilmenauer Roboter-Wettbewerb

Das Team RoboFreaks des Frankenwald-Gymnasiums in Kronach  hat den Regionalwettbewerb 2023 der FIRST® LEGO® League Challenge an der TU Ilmenau gewonnen. Als eines von acht Teams und insgesamt 80 Jungen und Mädchen von neun bis 16 Jahren traten sie Ende Januar beim Forschungs- und Roboterwettbewerb an. Gemeinsam forschten und entwickelten die Jugendlichen kreative Ideen und Lösungen zum Thema „SUPERPOWERED –Energie der Zukunft“ und programmierten voll automatisierte Roboter. Damit stellten sie vor einer Jury ihre Jungforscherqualitäten unter Beweis und qualifizierten sich für die nächste Wettbewerbsrunde am 26. Februar in Siegen.

Junge Leute stehen m einen Tisch mit Lego-Fahrzeugen. TU Ilmenau/Dino Junski
Die RoboFreaks aus Kronach haben den First LEGO League Wettbewerb 2023 an der TU Ilmenau gewonnen.

Jeder Computer, jedes Haushaltsgerät und jedes Smartphone benötigt elektrische Energie. Doch woher kommt all die Energie, um die vielen Geräte zu betreiben und zu laden? Schon heute gibt es viele Möglichkeiten und Technologien, um die Kräfte der Natur in nutzbare Energie umzuwandeln. Doch gibt es in der Energietechnik noch viele Herausforderungen zu bewältigen: Wie wird die Energie möglichst effizient, sicher und wirtschaftlich verteilt und gespeichert? Wie können Mensch, Natur und Umwelt dabei bestmöglich geschont werden? Und werden wir in Zukunft Energie so nachhaltig erzeugen können, dass wir ausreichend Energie für den täglichen Verbrauch zur Verfügung haben? Mit all diesen Fragen beschäftigten sich die am diesjährigen LEGO-Wettbewerb an der TU Ilmenau teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus Jena, Ilmenau, Sonneberg, Kronach, Zella-Mehlis und Oberweißbach, betreut von einem erfahrenen Coach.

Seit August 2022 hatten sie zu einem selbst gewählten Energiethema geforscht – zum Teil noch bis spät in die Nacht vor dem Wettbewerbstag, bevor sie im Audimax der TU Ilmenau gegeneinander antraten: „Dabei setzen sie sich nicht nur mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander und üben Hard Skills wie Programmieren, sondern lernen auch Soft Skills wie Zeitmanagement“, erklärt Jenny Gramsch vom Schülerforschungszentrum der TU Ilmenau, die den Wettbewerb an der TU Ilmenau koordiniert:

Damit möchten wir ihnen den Zugang zu naturwissenschaftlichen Themen erleichtern und sie frühzeitig motivieren, sich durch die Wahl eines ingenieurwissenschaftlichen- oder IT-Berufs an grundlegenden naturwissenschaftlich-technischen Themen mit gesellschaftlicher Relevanz wie Klimawandel, Energiebedarf etc. zu beteiligen.

Am 28. Januar maßen sie sich dann in der spannenden Atmosphäre eines Sportevents in vier Kategorien: „3, 2, 1, LEGO!“ hieß es beim „Robot-Game“, bei dem die Teams mit ihren LEGO-Robotern auf „Energiereise“ gingen. Auf einem rund vier Quadratmeter großen Spielfeld mussten ihre selbst programmierten Maschinen jeweils innerhalb von zweieinhalb Minuten autonom möglichst fehlerfrei bis zu 15 Aufgaben erfüllen, um Punkte zu sammeln. Mit ihren modular konstruierten Robotern und 540 Punkten lagen hier die RoboFreaks aus Kronach am Ende ganz vorne. „Die Aufgaben ähneln sich jedes Jahr: Meistens müssen die Roboter etwas transportieren, auslösen oder einfangen“, erklärt Jenny Gramsch: „Vieles klappt dabei nicht immer so wie zuhause, aber das kann dann in der nächsten Runde wieder wettgemacht werden. Der Vorteil ist, dass nur die Punktbeste der drei Runden in die Wertung eingeht.“

Von Energie aus Pflanzen bis zu intelligenten Stromnetzen

In der Kategorie „Forschung“ galt es, die Jury mit kreativen wissenschaftlichen Lösungen zu einem selbst gewählten Energiethema und einer Präsentation der Forschungsergebnisse zu überzeugen. Die Forschungsthemen reichten dabei von Energie aus Pflanzen über den Einsatz von Superabsorbern als Stromsparer beim Wäschetrocknen bis hin zu intelligenten Stromnetzen, so genannten Smart Grids. Siegreich waren hier die Gameshakers von der Staatlichen Regelschule „Friedrich Fröbel“ in Oberweißbach, die einen Wettbewerb konzipiert hatten, der mit Gamification-Elementen zum Energiesparen motivieren soll. Der Pokal für das beste „Roboter-Design“ ging in diesem Jahr an das Team GGI R2D2 von der Goetheschule Ilmenau, das besonders innovative Roboter aus LEGO-Technik konstruiert und mit Python programmiert hatte. Das Team ORCHIboter aus Ilmenau wurde in der Kategorie „Grundwerte“ für seine besondere Teamleistung prämiert.

Erstmals Pokal für besonders motivierendes und engagiertes Coaching

Denn neben der technischen Komponente, so Universitätspräsident Prof. Kai-Uwe Sattler in seiner Begrüßung der Teilnehmenden, gibt es einen weiteren, mindestens genauso wichtigen Aspekt der Challenge: „Ihr stellt euch einem Wettbewerb, vergleicht euch mit anderen, und selbst wenn nur ein Team gewinnen kann, nehmt ihr etwas mit – mindestens das Ziel, beim nächsten Mal wieder dabei und vielleicht noch besser zu sein."

Ihr habt in den letzten Wochen und Monaten viel Zeit investiert, habt getüftelt, neue Ideen ausprobiert und sicher auch Rückschläge hinnehmen müssen. Genau das ist es, was auch Forscherinnen und Forscher ausmacht. Und schließlich ist es ein Team-Wettbewerb: Ihr lernt, wie wichtig Teamfähigkeit ist, sich auf andere zu verlassen, die Stärken von anderen richtig einzusetzen und zu wissen, dass sich die anderen auch auf euch verlassen.

Von diesem Teamgeist zeigte sich auch die Jury begeistert und vergab erstmals einen Pokal für besonders engagiertes und motivierendes “Coaching“ an Dr. Sara Werner von den ORCHIbotern. Gesamtsieger und „Champion“ wurde in diesem Jahr, wie schon 2022, das Team RoboFreaks aus Kronach: „Ihr habt alle eine wunderbare Energiereise mit uns gemacht und hattet alle sehr kreative Forschungsideen, mit denen ihr uns überrascht und zum Nachdenken angeregt habt“, so Carsten Gatermann von den Ingenieuren ohne Grenzen e.V. in seiner Laudatio.  

Über die FIRST® LEGO® League Challenge

Der Wettbewerb ist eine Initiative des gemeinnützigen Vereins HANDS on TECHNOLOGY e.V., der mit den Bildungsprogrammen FIRST LEGO League Explore und Challenge Kinder und Jugendliche im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) fördert. Die Mission des Vereins ist es, gemeinsam mit den austragenden Organisationen wie der TU Ilmenau nicht nur technische Kompetenzen zu vermitteln, sondern Kinder und Jugendliche zu befähigen, Technik sinnvoll zu nutzen, selbstständig zu denken, Ideen zu kommunizieren und ein gutes Miteinander zu leben.

Die TU Ilmenau war 2023 zum zweiten Mal von über 70 Austragungsorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Regionalwettbewerbe der FIRST® LEGO® League unter der Schirmherrschaft von Volker Rusch, Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport des Ilm-Kreises. Organisatorisch unterstützt wurde der Wettbewerb von CSI Ilmenau und dem Förderverein der Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald e. V.. Finanziell wurde die Veranstaltung gefördert durch:

  • Avery Dennison Gotha
  • Henkel & Roth Ilmenau
  • Initiative Erfurter Kreuz e.V.
  • plano solutions gmbh Ilmenau
  • Rewe Digital Köln/Ilmenau
  • Sparkasse Arnstadt/Ilmenau

"Nur Spielen war gestern": Beitrag im SRF-Regionalmagazin zur First LEGO League-Challenge an der TU Ilmenau

Mehr zum Thema Energieforschung

Die Erforschung und Entwicklung von Prozessen rund um das Thema Energie sowie die Vermarktung der Forschungsergebnisse in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und Verbänden steht auch im Zentrum der Arbeit.des Thüringer Energieforschungsinstituts ThEFI an der TU Ilmenau. Es vereint 13 Fachgebiete aus vier Fakultäten der Technischen Universität Ilmenau im Sinne der interdisziplinären Forschung. Im Fokus der Arbeiten stehen der Wissenstransfer und die Weiterentwicklung der Forschungskompetenz in allen Bereichen der Energie-, Umwelt- und Systemtechnik und die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern.

Kontakt

Jenny Gramsch

Schülerforschungszentrum der TU Ilmenau