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Was fliegt gerade? Pollenmessstation an der TU geht in Betrieb

Mit Beginn der diesjährigen Pollensaison hat die 2020 an der TU Ilmenau installierte Pollenmessstation ihren offiziellen Betrieb aufgenommen. Damit befindet sich eine von rund 35 Stationen eines deutschlandweiten Netzwerks der Stiftung Deutscher Pollen­informations­dienst (PID) mit Sitz an der Berliner Charité auf dem Campus der Universität. Ihre Daten liefern wichtige Informationen rund um Pollenflug und Pollenallergie in der Region.

TU Ilmenau

Gräser, Roggen, Birke oder Hasel: Welcher Pollenflug dominiert gerade? Welche Pollen sind am Abklingen und welche Blüte steuert gerade auf ihren Höhepunkt zu? Dass solche Daten künftig auch für Ilmenau verfügbar sind, darum kümmern sich derzeit zwei Mitarbeiter der TU Ilmenau – ehrenamtlich. Einer von ihnen ist Matthias Müller, Laboringenieur im Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik am Thüringer Innovationszentrum Mobilität. Er stellt den technischen Betrieb sicher und unterstützt bei der Datenerfassung und Archivierung. Zudem betreut er bereits seit vielen Jahren die Wetterstation im Außenbereich des Fachgebiets Technische Thermodynamik an der Universität. "Dieses Engagement für die Wetterstation bewegte den PID dazu, bei mir anzufragen, ob wir an der TU neben der Wetterstation auch eine Pollenmessstation aufstellen und bereuen könnten. Und mit Blick auf die Bedeutung des Themas für Mensch und Umwelt wollten wir diese Arbeit des PID natürlich gerne unterstützen", so Matthias Müller.

Pollenanalyse für den Deutschen Wetterdienst und die Europäische Pollendatenbank

In der pollenanalytischen Auswertung werden dabei mindestens die acht Pollenarten berücksichtigt, die für Pollenallergiker einen besonderen Stellenwert einnehmen: Hasel- und Erlenpollen, die meist im Februar und März in der Luft sind, spätestens ab April die Pollen von Esche und Birke, im Frühsommer die Gräserblüte und die Blüte des Roggens sowie ab Mitte Juli der Beifuß und im Spätsommer das Traubenkraut.

Die Ergebnisse der Pollenzählungen werden in der Pollendatenbank des PID abgelegt, die alle Daten der Stationen des Messnetzes erfasst, und anschließend zur Erstellung der Wochenpollenvorhersage genutzt. Gleichzeitig dienen sie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) als Basis für seine tagesaktuellen Pollenbelastungsvorhersagen. Darüber hinaus gehen die Pollendaten in die europäische Pollendatenbank (European Aeroallergen Network - EAN) ein und stehen so auch zu Forschungszwecken zur Verfügung. Matthias Müller:

Ohne das Engagement qualifizierter Mitarbeiter wäre der Betrieb einer solchen Station nicht möglich, aber auch nicht ohne die Unterstützung durch die jeweiligen Fachgebiete und weiterer Bereiche der Universität – vom Dezernat für Gebäude und Technik über den Gebäudebetreiber Caverion bis hin zum Wachdienst.

Inzwischen ist Dr. Schilling in den Ruhestand gewechselt und wertet die mikroskopischen Präparate im heimischen Labor in Suhl aus. Diese Arbeit, die wöchentlich immerhin rund drei Stunden Arbeit erfordert, möchte er in den kommenden Monaten, auch wegen der langen Anfahrtszeit, gerne an einen Nachfolger übergeben. Interessierte können sich per E-Mail oder telefonisch unter +49 3677 69-2464 bei Matthias Müller melden.

Weitere Informationen unter: https://www.pollenstiftung.de/stiftung.html

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Kontakt

Dipl.-Ing. Matthias Müller

Laboringenieur, Thüringer Innovationszentrum Mobilität