Forschung

DGG-Ausschuss-Treffen: Vernetzung im Glas und Vernetzung der Glasforscher

Die TU Ilmenau war Ende September Gastgeberin für das Treffen des Fachausschusses I „Physik und Chemie des Glases“ der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft. Der Verband hatte nach langer pandemiebedingter Unterbrechung erstmals wieder zu einer Veranstaltung dieser Art eingeladen und für die Premiere die TU Ilmenau ausgewählt.

TU Ilmenau

Die Leiterin des Fachgebietes Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe und stellvertretende Vorsitzende des DGG-Fachausschusses I, Professorin Edda Rädlein, konnte zu dem als Hybridveranstaltung organsierten Treffen insgesamt 30 Experten aus Glaswissenschaft, -entwicklung und -herstellung vor Ort bzw. per Video zugeschaltet begrüßen.

Verbesserte Beschreibung des Glasnetzwerkes

Der Fachausschuss I „Physik und Chemie des Glases“ befasst sich mit aktuellen grundlagenorientierten Forschungsergebnissen. Im Mittelpunkt der neun Beiträge standen Untersuchungen zum Alterungs- und Kristallisationsverhalten, zur Mikrostrukturierung und vor allem die Beschreibung dessen, was Glas zum Glas macht: die definierte Abweichung von der Ordnung kristalliner Substanzen in stöchiometrischer Zusammensetzung.

Es war diesmal besonders eindrucksvoll, zu sehen, wie hochauflösende Abbildungen, theoretische Berechnungen und Messungen von Beweglichkeit und Leitfähigkeit aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln immer genauer erklären können, was ein Glasnetzwerk ausmacht,

so das Fazit der Ilmenauer Gastgeberin, die sich in ihrer Forschung selbst insbesondere mit der Glasmikrostrukturierung befasst. Die Abbildung oben zeigt mikrostrukturierte Testobjekte aus Glas unter dem Rasterelektronenmikroskop im Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau.

TU Ilmenau zum drittem Mal Gestgeber

Die auswärtigen Gäste lobten die gute Organisation des Treffens, die Ausstattung des Tagungsortes und die grundsätzliche Möglichkeit zum gemeinsamen Diskutieren. Im Namen der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft bedankte sich ihr Geschäftsführer Dr. Thomas Jüngling für die Gastfreundschaft der TU Ilmenau, die bereits zum dritten Mal das Treffen ausgerichtet hatte:

Ich habe mich sehr gefreut, dass wir den wissenschaftlichen Austausch wieder im Form eines gemeinsamen Treffens fortsetzen konnten. Dank der optimalen Bedingungen, die die TU Ilmenau für Hybridveranstaltungen bietet, konnten wir auch die weiter entfernten und teilweise aus benachbarten Ländern stammenden Ausschussmitglieder begrüßen.“

Auch der FA-Vorsitzende Dr. Ulrich Fotheringham zog ein sehr positives Resümee:

Wir haben spannende Vorträge über aktuelle Forschungsthemen gehört, neue Akteure begrüßt und Projektideen ausgetauscht, die unserer Arbeit in Forschung und Praxis weitere Impulse verliehen haben.

Die Deutsche Glastechnische Gesellschaft vereint Mitglieder aus allen Gebieten der Glaswissenschaft, -entwicklung und -herstellung. Sie bietet ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch und die Förderung der Glasforschung. Die DGG tagt jährlich an wechselnden Orten in Deutschland. Sechs Fachausschüsse, weitere Arbeitskreise und -gruppen setzen sich mit spezifischen Themen auseinander und treffen sich in der Regel einmal im Frühjahr und einmal Herbst. Thema des Fachausschusses I „Physik und Chemie des Glases“ sind aktuelle grundlagenorientierte Forschungsergebnisse. Andere Ausschüsse der DGG widmen sich der Glasschmelztechnik, der Formgebung und Qualitätssicherung, dem Umweltschutz und Glasgeschichte und -gestaltung.  Darüber hinaus arbeitet der Verband eng mit der Schwestergesellschaft „Hüttentechnische Vereinigung der Deutschen Glasindustrie“ zusammen und ist in die Europäische Glasgesellschaft und die Internationalen Glasgesellschaft eingebunden.

Kontakt

Prof. Edda Rädlein

Leiterin Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe