Forschung

FuturING: Forschende der TU Ilmenau beim Tag der Ingenieurwissenschaften ausgezeichnet

Zukunft gemeinsam gestalten: Unter diesem Motto kamen Ende Juni Forschende, Mitarbeitende und Nachwuchswissenschaftler*innen der Allianz THÜRING aus sieben Thüringer Hochschulen beim Tag der Ingenieurwissenschaften in Nordhausen zusammen, um sich zu Themen wie Energieversorgung, Quantenforschung, Recycling oder Mobilität auszutauschen. Mehrere Forschende der TU Ilmenau präsentierten ihre aktuellen Forschungsprojekte. Drei von ihnen wurden mit Posterpreisen ausgezeichnet.

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M.Sc. Shiva Mohammadkarim forscht am Fachgebiet Kunststofftechnik der TU Ilmenau. Sie wurde für ihre Untersuchung der Faserlänge von recyklierten endlosfaserverstärktem thermoplastischen Abfall ausgezeichnet.

So gab unter anderem der Miterfinder des MP3-Audioformats, Prof. Karlheinz Brandenburg, mit seinem Vortrag „Plausible Wiedergabe von Schallquellen über Kopfhörer“ Einblick in seinen Forschungsbereich am Fachgebiet Elektronische Medientechnik und seine Ausgründung Brandenburg Labs. Unter dem Motto „Dem Ingenör ist nichts zu schwör“ teilten Sabine Fincke, Jenny Gramsch und Jeremy Jay Ayawo Aholou in einer lehrbezogenen Session ihre Erfahrungen zur Unterstützung der fachlichen und überfachlichen Kompetenzentwicklung Studierender durch interdisziplinäre Praxisprojekte an der TU Ilmenau bereits ab Studienbeginn.

Gleich fünf Nachwuchswissenschaftler*innen der TU Ilmenau stellten zudem ihre innovativen Forschungsvorhaben vor. Dennis Müller forscht am Fachgebiet Kunststofftechnik zu Produktivität und Qualität von Kunststoff-Spritzgießprozessen durch den Einsatz maschineller Lernverfahren in Verbindung mit Informationen verschiedener Sensoren. Tom Duphorn beschäftigt sich am Fachgebiet Elektrische Energieversorgung mit der Modellierung einer Wasserstoff-Infrastruktur in einem sektorgekoppelten Energiesystem.

Sebastian Bohm vom Fachgebiet Theoretische Physik I stellte sowohl das IMN Graduiertenkolleg, in dem Promovierende am Institut für Mikro- und Nanotechnologien forschen, als auch sein persönliches Promotionsthema „E-Punch“ vor. E-PunCh bezeichnet eine in Kooperation mit der 5microns GmbH entwickelte neuartige nichtmechanische Mikropumpe mit der herausragenden Eigenschaft, vollständig ohne bewegliche Komponenten zu funktionieren. Hierfür werden die Benetzungseigenschaften der Flüssigkeit mit einem bereits patentierten Verfahren unter Verwendung des so genannten Electrowetting-Effekts gezielt beeinflusst und der resultierende Volumenstrom mithilfe passiver Ventile, sogenannter Tesla-Dioden, gleichgerichtet. Ergebnisse seiner Forschungen zur Mikropumpe, die ein breites Anwendungsfeld in der Medizin, in Lab-on-a-Chip-Anwendungen oder in der Analytik hat, wurden im September 2022 in Nature's Microsystems & Nanoengineering veröffentlicht. Beim Tag der Ingenieurwissenschaften erhielt Sebastian Bohm den 3. Preis für seine Posterpräsentation.

"Gezielte Untersuchungen durchführen"

Ebenfalls mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde Shiva Mohammadkarimi vom Fachgebiet Kunststofftechnik für ihre Untersuchung der Faserlänge von recyklierten endlosfaserverstärktem thermoplastischen Abfall. Endlosfaserverstärkte Thermoplaste, so genannte CFRTP, vereinen außergewöhnliche mechanische Eigenschaften mit geringer Dichte und sind daher vor allem für Leichtbauanwendungen hervorragend geeignet. Der zunehmende Einsatz von CFRTP-Produkten führt jedoch auch zu vermehrten Produktions- und End-of-Life-Abfällen. Ziel der Arbeit von Shiva Mohammadkarimi ist es daher, mögliche Recyclingstrategien zu evaluieren und eine Prozesskette zu entwickeln, um CFRTP-Abfälle schonend zu rezykliertem, faserverstärktem Granulat für das Spritzgießen zu verarbeiten und so maximale Faserlängen zu erhalten.

Den ersten Preis für seine Präsentation zur Entwicklung und Simulation eines MEME-Kraftsensors auf Basis mikroskaliger Federsysteme erhielt Maximilian Zier vom Fachgebiet Theoretische Physik 1.

Die fortlaufende Verbesserung bestehender Systeme spiegelt den allgemeinen Fortschritt der Technologie wider und eröffnet der Mikrosystemtechnik die Möglichkeit zur Ersetzung. Die Dimensionierung von MEMS-Kraftsensoren geht jedoch über die analytischen Möglichkeiten hinaus, wodurch numerische Berechnungen wie zum Beispiel FEM-Simulationen erforderlich werden. Dadurch wird es möglich, gezielte Untersuchungen mechanischer Belastungen durchzuführen und Systementwürfe ortsaufgelöst zu optimieren

erklärt der Wissenschaftler den Hintergrund seiner Arbeit.

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