Forschung

DFG-Graduiertenkolleg 3D-NanoFab überdurchschnittlich erfolgreich

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat zwei detaillierte Berichte zur Promotionsdauer und zum Verhältnis von abgeschlossenen und nicht abgeschlossenen Promotionen in den DFG-geförderten Forschungsverbünden veröffentlicht. In diesem Kontext schneidet das Graduiertenkolleg 3D-NanoFab der TU Ilmenau überdurchschnittlich gut ab.

Überdurchschnittlich kurze Promotionsdauer

Die DFG ist die größte Forschungsförderorganisation in Deutschland und die beiden Berichte zählen zu den belastbarsten und detailliertesten statistischen Quellen zu Promotionen in Deutschland. In der ersten Auswertung wurde die Dauer von Promotionsprojekten in DFG-Sonderforschungsbereichen und -Graduiertenkollegs untersucht. Danach benötigen die Doktorandinnen und Doktoranden vom Beginn ihrer Promotion bis zur mündlichen Verteidigung der Dissertationsschrift durchschnittlich 51 Monate, also gut vier Jahre. Die Doktorandinnen und Doktoranden der ersten abgeschlossenen Doktorandengeneration des Graduiertenkollegs 3D-NanoFab der TU Ilmenau haben dagegen im Durchschnitt innerhalb von weniger als 37 Monaten ihre Promotionen erfolgreich abgeschlossen. Laut DFG-Analyse wurden im Durchschnitt nur 18 Prozent der Abschlüsse in bis zu dreieinhalb Jahren erreicht, davon lediglich fünf Prozent in bis zu drei Jahren. Das Graduiertenkolleg 3D-NanoFab gehört damit bezüglich der Dauer der Promotionen zu absoluten Spitze der DFG-geförderten Qualifizierungsprogramme. Dieses Ergebnis ist umso höher zu schätzen, da laut DFG-Bericht Promotionsprojekte in den Ingenieurwissenschaften mit durchschnittlich 57 Monaten besonders lang dauern.

92 Prozent Erfolgsquote

Das gleiche gilt auch für die Anzahl der erfolgreichen Abschlüsse. In ihrer zweiten Auswertung analysierte die DFG das Verhältnis von abgeschlossenen und nicht abgeschlossenen Promotionen. Dafür wurden die im Jahr 2012 in den geförderten Verbünden begonnenen Promotionen mit den Dissertationseinträgen in der Deutschen Nationalbibliothek bis 2020 verglichen. Dabei zeigte sich, dass 79 Prozent der Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb von acht Jahren ihre Promotion nachweislich abgeschlossen haben. Bei 21 Prozent kann davon ausgegangen werden, dass das Promotionsprojekt nicht beendet wurde. Bei der ersten Generation der Graduiertenkollegs 3D-NanoFab wurden 12 von 13 Promotionen, also 92 Prozent, erfolgreich abgeschlossen. Damit liegt das Ilmenauer Kolleg auch in diesem Bereich ganz vorn. Der Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs 3D-NanoFab, Professor Steffen Strehle:

Anhand der Berichte der DFG können wir uns mit fundierten, statistischen Daten vergleichen. Dass wir in Bezug auf beide Analysen überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen konnten, macht uns natürlich sehr stolz. Diese hervorragenden Resultate sind neben der kooperativen und interdisziplinären Forschungsatmosphäre und den ausgewiesenen Kompetenzen der Universität, z.B. im Bereich der Mikro- und Nanotechnologien und in der Messtechnik, auch auf eine intensive wissenschaftliche Betreuung und nicht zuletzt auf die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft der Promovierenden zurückzuführen.

DFG-Förderung bis 2026

Das interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Spitzen- und laserbasierte 3D-Nanofabrikation in ausgedehnten makroskopischen Arbeitsbereichen“ (3D-NanoFab) wird von der DFG seit 2017 gefördert. Es bietet jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, in einem Forschungs- und Qualifizierungsprogramm spezialisierte Spitzenforschung zu betreiben und auf höchstem Niveau zu promovieren. Die erste Doktorandengeneration hat im Juni 2020 planmäßig ihre Forschungen abgeschlossen, derzeit befindet sich das Graduiertenkolleg in der zweiten Förderperiode. Seit April dieses Jahres leiten Prof. Steffen Strehle, Leiter des Fachgebiets Mikrosystemtechnik der TU Ilmenau, und Prof. Thomas Fröhlich, Leiter des Fachgebiets Prozessmesstechnik, das Graduiertenkolleg 3D-NanoFab. Sie folgten auf die bisherigen Leiter Prof. Eberhard Manske und Prof. René Theska, die die international ausgewiesene Kompetenz der TU Ilmenau im Bereich der Nanomesstechnik mitbegründeten. Wenn das Kolleg im Jahr 2026 ausläuft, werden insgesamt 39 junge Doktorandinnen und Doktoranden aus der ganzen Welt an der TU Ilmenau zu Experten in der Nanofabrikation ausgebildet worden sein.

Das DFG-Graduiertenkolleg NanoFab gliedert sich darüber hinaus exzellent in die Lehre der TU Ilmenau ein, in der die Studierenden schon frühzeitig in die Forschung einbezogen und ihnen wissenschafliche Karrierewege eröffnet werden. Interessenten finden alle Informationen unter Masterstudiengänge | Technische Universität Ilmenau.

Kontakt

Prof. Steffen Strehle

Sprecher Graduiertenkolleg 3D-NanoFab, Leiter Fachgebiet Mikrosystemtechnik