Forschung

ThIMo: Forschungseinrichtung BIRA ebnet den Weg für neuartige Radarsensor- und 6G-Mobilfunksysteme

Wissenschaftler der TU Ilmenau haben am 30. Juni im Rahmen eines Fachkolloquiums des Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) der interessierten Fachwelt die neue Forschungsausstattung „BIRA –Bistatische Messungen der Radarreflektivität“ präsentiert. Mit BIRA wird die deutschlandweit einzigartige Infrastruktur der virtuellen Straße – Simulations- und Testanlage (VISTA) nochmals wesentlich erweitert – ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des international renommierten Wissenschafts- und Ausbildungszentrums für Mobilitätsforschung, dessen Ziel es ist, den Wandel der Industrie zu nachhaltigen Mobilitätstechnologien zu begleiten.

Michael Reichel
Im Rahmen eines Fachkolloquiums des Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) am 30. Juni 2023 wurde die neue Forschungsausstattung „BIRA –Bistatische Messungen der Radarreflektivität“ präsentiert.

Die aufwändige technische Einrichtung BIRA, die mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und aus EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt rund 2 Millionen Euro finanziert wurde, dient dazu, die Radarreflektivität von Objekten mit getrennt voneinander einstellbaren Beleuchtungs- und Beobachtungswinkeln (bi-statische Radarmessung) dreidimensional zu messen.

Die hochgenaue mechanische Konstruktion lässt in Verbindung mit einer modular erweiterbaren Präzisionsmesstechnik Messungen in Zeit- und Frequenzbereichen mit extrem großen Messbandbreiten bis in den Millimeterwellen- und künftig in den Terahertz-Bereich (THz) zu. Als Objekte kommen neben Fahrzeugen, Personen, Verkehrszeichen oder anderen Elementen des Straßenverkehrs auch bewegliche Objekte wie Radfahrer oder Multikopter in Frage.

Durch die Integration von BIRA in die bereits jetzt deutschlandweit einzigartige Virtuelle Straße – Simulations- und Testanlage (VISTA), die funk- und fahrzeugtechnische Messverfahren mit Fokus auf Antennen, Radarsensorik und System-Performance miteinander kombiniert, wird deren Funktionsumfang sowohl für die informationstechnische Grundlagenforschung als auch für Anwendungen in der nachhaltigen und intelligenten Mobilität und Logistik weiter ausgebaut. ThIMo-Direktor Prof. Matthias Hein erklärt:

Die einzigartige Messeinrichtung erweitert die messtechnisch zugängliche Datenbasis wesentlich und ebnet damit unter anderem den Weg zu neuartigen Radarsensor- und 6G-Mobilfunksystemen. Damit können beispielsweise die Umfelderfassung als zentrale Voraussetzung für autonomes Fahren oder Fliegen ebenso wie die Abdeckung von Mobilfunkzellen durch intelligente Oberflächen wesentlich verbessert werden.

Universitätspräsident Kai-Uwe Sattler:

Mit dieser Einrichtung ist die Kernkompetenz Funk- und Informationstechnik am Thüringer Innovationszentrum Mobilität hervorragend gerüstet, um die Potentiale der digitalen Mobilität zu erschließen und damit auch wesentliche Beiträge zur Bewältigung des Mobilitätswandels in ländlichen Regionen zu leisten.

Kontakt

Prof. Matthias Hein

Direktor des Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)