Forschung

Weltinterferometrie-Tag 2022 – TU Ilmenau ruft zur aktiven Mitgestaltung auf

Am 6. April feiert die TU Ilmenau zum zweiten Mal den „Weltinterferometrietag“, um an die bahnbrechende Entwicklung des Interferometers zu erinnern. Alle Interessenten sind aufgerufen, sich an der Gestaltung des World Interferometry Day und des angeschlossenen Internationalen wissenschaftlichen Symposiums am 11. April aktiv zu beteiligen.

Die geniale Erfindung des Interferometers von Albert Abraham Michelson vor über 140 Jahren ist zum Synonym für hochpräzise Messtechnik geworden. Interferenzen entstehen, wenn sich zwei oder mehrere Wellenzüge (jeder kennt das von Wasserwellen) überlagern. Technische Interferometer funktionieren auf der Basis von Licht, bei dem Lichtwellen mit der unvorstellbar kleinen Wellenlänge von wenigen hundert Nanometern interferieren. Durch die entstehenden Interferenzen können kleinste Bewegungen erfasst und mit größter Genauigkeit gemessen werden. Wie keine andere Technologie verkörpert die Interferometrie damit die Kunst, außerordentlich kleine Größen und Effekte zu messen. Die Technologie an ihre Grenzen zu bringen und zu immer neuen Höchstleistungen herauszufordern – das ist das Credo der modernen Laserinterferometrie. Die TU Ilmenau ist auf diesem Gebiet seit vielen Jahren führend.

Der Weltinterferometrietag wird am 6. April ab 16 Uhr mit vielfältigen Aktivitäten vor und im Ernst-Abbe-Zentrum auf dem Unicampus gefeiert, um die Interferometrie einem breiten Publikum nahebringen. Geplant sind Interferenzbildprojektionen, Interferenzexperimente, Laseranimationen und mehr. Der Abend schließt mit einem Beitrag von Professor Eberhard Manske auf seiner Laserharfe.

Fünf Tage später, am 11. April, schließt sich ein internationales wissenschaftliches Symposium mit Beiträgen von Gastrednern aus Deutschland, Belgien, Japan und den USA an, das die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Interferometrie und der Präzisionsmesstechnik weiter stärken soll.

Kreative Beiträge zur Gestaltung des diesjährigen Weltinterferometrietages sind sehr willkommen, betont Organisator Professor Manske:

2022 freuen wir uns an beiden Tagen auf Veranstaltungen in Präsenz. Sowohl das Symposium am 11.April als auch die Vorführungen am 6. April richten sich an alle interessierten Menschen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende der Universität. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Professor Manske leitet das Institut für Prozessmess und Sensortechnik (PMS) der TU Ilmenau, das weltweit führend auf dem Gebiet der Präzisionsmesstechnik ist. Das spiegelt sich unter anderem in dem über die Maximaldauer von elf Jahren geförderten DFG-Sonderforschungsbereich Nanomess- und -positioniermaschinen und dem aktuell bereits in einer zweiten Förderphase befindlichen DFG-Graduiertenkolleg „NanoFab“ wider. 

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der SIOS Meßtechnik GmbH, Dr. Denis Dontsov, hatte Prof. Manske den Weltinterferometrietag 2021 ins Leben gerufen und erstmals organisiert. Das 1991 aus dem Institut PMS heraus gegründete Unternehmen ist auf hochpräzise Laserinterfero- metrie spezialisiert und produziert auf Basis der Forschungsergebnisse der TU Ilmenau die genauesten Nanomess- und -positioniermaschinen der Welt.

Der 1. Welttag der Interferometrie im vergangenen Jahr fand pandemiebedingt größtenteils online statt. Dennoch konnten die Organisatoren bereits eine große Resonanz verbuchen. Auf den Aufruf, sich an der Gestaltung des neuen Welttages zu beteiligen, trafen zahlreiche Online-Beiträge – Experimente, Aktionen und Vorträge – aus der ganzen Welt an der TU Ilmenau ein. Aus der internationalen wissenschaftlichen Community und von weiteren Interessenten erfuhren die Initiatoren darüber hinaus viel Anerkennung für die Idee zur Begründung eines Jahrestages, mit dem die Sichtbarkeit der Bedeutung der Interferometrie und der Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet für unzählige Anwendungsfelder deutlich erhöht wird.

Anmeldungen für Beiträge zum Weltinterferometrietag am 6. April 2022 sind hier möglich. Das Programm, die Registrierung und weitere Informationenzum Internationalen Wissenschaftlichen Symposium am 11. April 2022 finden Sie hier.