Campus

#wirsindilmenau: Kampagne für gegenseitigen Respekt und ein starkes Miteinander gestartet

Die Technische Universität, der Kickelhahn, Goethe und ein Ziegenreim: Das sind vier Markenzeichen, die für Ilmenau stehen. Doch wer sind die Menschen, die in unserer Stadt leben, studieren und arbeiten? Warum hat es sie nach Ilmenau gezogen oder warum haben sie sich entschieden, Ilmenau zu ihrer Heimat zu machen? Was eint uns in Ilmenau? Und was macht dich, macht Sie zum Teil der Universitätsstadt? Das haben die Stadt Ilmenau, die TU Ilmenau, die Initiative Jugendintegrationsprojekte Ilmenau (Jipi) und der Ilm-Kreis zum Auftakt der Kampagne „Wir sind Ilmenau“ am 17. Mai gefragt und in einem Podiumsgespräch für gegenseitigen Respekt und ein starkes Miteinander geworben.

Arne Martius
Aus vielen einzelnen Gesichtern und Geschichten wie denen von Dr. Jialan Cao-Riehmer (Mitte, hier mit Unterstützerinnen und Co-Initiatorinnen der Aktion Dr. Mira-Rochyadi-Reetz und Tanja Schmidt) soll im Laufe der Kampagne ein Gesamtbild entstehen: Wir sind Ilmenau.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Mentorin für internationale Studierende und stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte kommt Dr. Jialan Cao-Riehmer täglich mit Menschen aus verschiedensten Nationen zusammen:

Ich merke immer wieder, wie sehr mich das motiviert und wie viel wir miteinander bewegen können.

Umso wichtiger sei es, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen und Ängste abzubauen. Die internationalen Studierenden an der Universität mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zusammenzubringen ist ihr und ihrem Mann Stefan Riehmer deshalb ein besonderes Anliegen. Beide lernten sich im Studium an der TU Ilmenau kennen. Die Universitätsstadt ist für sie und ihre Familie inzwischen zu ihrer Heimat geworden.

Als Maschinenbau-Absolvent der TU Ilmenau ist Martin Sander nach sechs Jahren in der Solarbranche in Paris ins heimische Familienunternehmen zurückgekehrt. Besonders schätzt er in Ilmenau die Möglichkeit, mit vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen statt sich nur „in der eigenen Blase“ zu bewegen. Gemeinsam mit seinem Vater ist er ebenso wie Dr. Jialan Cao-Riehmer und Ehemann Stefan Riehmer eines der Gesichter der Kampagne „Wir sind Ilmenau“, deren Ilmenau-Geschichten in den kommenden Wochen erzählt werden soll. Wer alles mit dabei ist, soll noch eine kleine Überraschung bleiben.

Von Ilmenau in die Schweiz und wieder zurück − das ist der Weg, den Oliver Sträßer, Informatik-Absolvent der TU Ilmenau, gegangen ist. Als CTO und Partner der bitvoodoo AG hat er vor zwei Jahren eine Niederlassung seines Schweizer Unternehmens in Ilmenau aufgebaut. Schon im Studium gefiel ihm die gute Gemeinschaft in der Universitätsstadt. Auch in seiner neu gegründeten Firma in Campusnähe schätzt er die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Herkunft und fördert eine offene Gesprächskultur, Wertschätzung und Zusammengehörigkeit:

Indem wir Menschen ohne Vorverurteilung begegnen, schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der Wertschätzung. Dies fördert nicht nur das Miteinander, sondern entfaltet auch ein enormes Potenzial für das Wachstum unserer Firma. Denn Vielfalt und Offenheit sind die Grundlagen für Innovation und Erfolg.

Diesen „positiven Spirit“ und den Stolz auf das Erreichte sichtbar zu machen, ist auch Prof. Kai-Uwe Sattler ein besonderes Anliegen: „Wir wollen zeigen, wie bunt und vielgestaltig Ilmenau inzwischen ist und gerade als Universitätsstadt für Weltoffenheit und Toleranz werben“, so der Universitätspräsident. Ilmenauer Bürgerinnen und Bürger und Studierende durch gemeinsame Veranstaltungen und Angebote in der Stadt und auf dem Campus noch näher zusammenzubringen, ist ein Wunsch, der alle Podiumsteilnehmenden miteinander verbindet.

„Dass Ilmenau zu einer sehr gut entwickelten und wirtschaftlich stabilen Stadt geworden ist, haben wir dem Engagement derer zu verdanken, die auch in den wirtschaftlich einschneidenden 90er-Jahren den Glauben an ihre Heimat nicht verloren haben. Diese Menschen sorgten mit Pioniergeist dafür, dass heute fast niemand mehr für einen Arbeitsplatz in andere Bundesländer pendeln muss. Den Erfolg haben wir aber auch jenen zu verdanken, die sich im Lauf der vergangenen Jahre bewusst dafür entschieden, Ilmenau zu ihrer Heimat werden zu lassen und täglich ihren ganz persönlichen Beitrag für die Weiterentwicklung unserer Stadt leisten. Diese Verbindung aus Tradition, Bodenständigkeit aber auch dem Zulassen neuer Einflüsse und dem Blick nach vorne macht aus meiner Sicht das spezielle ,Ilmenau-Gefühl' aus. Genau dieses Gefühl müssen wir uns erhalten“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß.

Eine erste Initiative dafür startete noch während der Auftaktveranstaltung „Wir sind Ilmenau“ im Anschluss an das Podiumsgespräch: Unter dem Motto „Ilmenau singt“ motivierten die Initiatorinnen und Initiatoren der Kampagne die Teilnehmenden nach einer mexikanischen Musikeinlage und einer chinesischen Tanzperformance, selbst das Liedblatt in die Hand zu nehmen und gemeinsam französische, deutsche, spanische und chinesische Lieder zu singen. Denn auch Singen verbindet.

Die nächste Gelegenheit zum gemeinsamen Singen, Tanzen und Mitgestalten gibt es am kommenden Samstag, 25. Mai 2024, ab 14.30 Uhr bei der Veranstaltung „Miteinander Stärken!“ auf dem Wetzlarer Platz in Ilmenau, einer Veranstaltungsreihe in Kooperation des Kulturelle  Koordinierung e.V, des Kreisjugendrings Ilm-Kreis e.V. und des House of Resources Thüringen gemeinsam mit vielen weiteren Akteurinnen und Akteuren, darunter das Referat Gleichstellung, Diversität & Gesundheit der TU Ilmenau, der we4you Studierendenservice, die AG Nachhaltigkeit der Universität sowie die Initiative Solidarische Welt Ilmenau e.V. (ISWI e.V.). Und auch die Initiative „Ilmenau singt“ geht weiter: Alle Menschen, die Freude am Singen haben, sind auch am 10. Juni, 15. Juli, 12. August und 16. September jeweils von 17 bis 18 Uhr eingeladen, gemeinsam auf dem Wetzlarer Platz zu singen.
 

Was verbindet dich, verbindet Sie mit Ihrer Stadt?

Nach der Auftaktveranstaltung sind Sie und seid ihr gefragt, die Kampagne mit Leben zu füllen. Unter #wirsindilmenau können alle Ilmenauer Bürgerinnen und Bürger sowie Studierende und Mitarbeitende der TU Ilmenau berichten, was sie mit ihrer Stadt verbinden und warum sie sich hier wohlfühlen. Aus vielen einzelnen Gesichtern und Geschichten entsteht so ein Gesamtbild: Wir sind Ilmenau!