Forschung

Weiterbildung für Doktoranden: Zertifikat "Leadership in Science" erstmals verliehen

Erstmals hat die TU Ilmenau das Zertifikat "Leadership in Science" verliehen. Das 2019 etablierte Zertifikat richtet sich insbesondere an Promovierende der Universität und wird vom Graduate Center angeboten. Es bescheinigt den Absolventen eine Weiterbildung, die den deutschlandweiten Qualitätsstandards der überfachlichen Graduiertenausbildung entspricht.

Ein Mädchen hält die Urkunde über das Zertifikat in die Kamera Graduate Center
Erstmals wurde das 2019 eingeführte Zertifikat "Leadership in Science" vergeben. Die Weiterbildung des Graduate Centers vermittelt breite Zusatzkompetenzen und richtet sich an Promovierende der TU Ilmenau.

Die beiden Doktoranden Moritz Scharff und Christoph Brosinsky sind die ersten Wissenschaftler der TU Ilmenau, die mit dem Zertifikat ausgezeichnet wurden. Im Rahmen des Zertifikatsprogramms hatten sie umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Forschung und Lehre, Wissensvermittlung, Management und Persönlichkeitsentwicklung erworben. Sie hatten die Gelegenheit, ihre neu gewonnenen Kenntnisse zu reflektieren und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. UNIonline hat sie in Anschluss interviewt:

Was war Ihre Motivation, das Zertifikat zu erwerben?

Moritz Scharff: Das Zertifikat „Leadership in Science“ bildet durch seine einzelnen Module Tätigkeiten und Engagements während der Promotion ab, die sonst nur schwer sichtbar zu machen sind. Da jede vernünftige Promotion bedeutend mehr ist als ein bloßes Dokument, kann so ein Einblick in die Aktivitäten gewährt werden, welche die Promotion begleiteten.

Christoph Brosinsky: Ich habe zufällig davon gelesen und nach einer kurzen Reflexion festgestellt, dass ich während meiner Zeit an der Universität die meisten der zur Zertifizierung erforderlichen Arbeitseinheiten und Module mit Inhalt füllen konnte. Dann war es nur noch ein kurzer Weg über das Graduiertenzentrum bis zur Zertifizierung „Leadership in Science“.

Was hat Ihnen an der Ausbildung am meisten gefallen bzw. an Wissen gebracht?

Christoph Brosinsky: Der Teil Praxistransfer und die Weiterbildungen für eine Laufbahn als Führungskraft waren für mich persönlich die interessantesten Teile. Dass sogar die Möglichkeit für ein persönliches Coaching besteht, hat mich positiv überrascht und am Ende sehr viel weitergebracht.

Moritz Scharff: Am besten gefallen hat mir die Möglichkeit, auch Inhalte fernab von der eigentlichen Thematik meiner Promotion kennenzulernen und mich damit auseinanderzusetzen.

Wo und was haben Sie studiert?

Moritz Scharff: Ich habe an der TU Ilmenau und der PUCP Lima, Peru Maschinenbau studiert und anschließend meine Ausbildung im Rahmen von einer bi-national betreuten Promotion an beiden Einrichtungen fortgesetzt. 

Christoph Brosinsky: Ich habe in Berlin Umwelttechnik/Regenerative Energien an der HTW studiert und danach im Bereich Elektrische Energietechnik gearbeitet, bevor ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Ilmenau tätig wurde.

Zu welchem Thema promovieren Sie bzw. haben Sie promoviert ?

Christoph Brosinsky: In meiner Forschungsarbeit beschäftige ich mich mit der Entwicklung neuartiger Anwendungen im Bereich der Netzleittechnik. Als Ergebnis steht ein Architekturentwurf für eine Automatisierungsplattform, die die Grundlage für die Erstellung von Assistenzfunktionen zur Unterstützung des Leitstellenpersonals bildet. Das Konzept des so genannten Digitalen Zwillings bildet hierfür die Grundlage. Das Forschungsvorhaben untersucht, wie Digitale Zwillinge für die Aufgabe der Überwachung und Steuerung zukünftiger Energiesysteme eingesetzt werden können, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Promotion wird voraussichtlich Ende 2021 oder zu Beginn 2022 abgeschlossen sein.

Moritz Scharff: In Zusammenarbeit mit meinen Doktorvätern Prof. Carsten Behn (HS Schmalkalden) und Prof. Jorge H. Alencastre (PUCP Lima) sowie Prof. Klaus Zimmermann und Prof. Hartmut Witte (beide TU Ilmenau) und vielen weiteren Kollegen habe ich von 2016 an bis Ende 2020 an haarartigen Sensoren zur Objekterkennung gearbeitet. Die Tasthaare von Ratten und Katzen, die zum Beispiel links und rechts an der Schnauze zu finden sind, waren hierbei Vorbild gebend. 

Wie können Sie in Ihrer Arbeit von den zusätzlichen Kompetenzen profitieren?

Christoph Brosinsky: Die Weiterbildungen und das Coaching haben mir neue Methoden an die Hand gegeben, die ich in der Auseinandersetzung mit mir selbst einsetzen kann. Die Kompetenz zur Selbstreflexion, dabei Verhaltensmuster zu erkennen und die damit verbundene Chance, diese zu ändern, werde ich wohl mein Leben lang einsetzen können.

Moritz Scharff: Die in den einzelnen Modulen erworbenen Kompetenzen bereichern meinen Arbeitsalltag auf verschiedenste Weisen. Eine generelle Zusammenfassung würde daher nicht allen gerecht werden. Aber prinzipiell lässt sich feststellen, dass sich alle erworbenen Kompetenzen positiv bemerkbar machen.

Welche beruflichen Pläne haben Sie danach bzw. wie nützlich ist Ihnen diese Zusatzausbildung bei Ihrer heutigen Tätigkeit?

Christoph Brosinsky: Ich werde im Anschluss an die wissenschaftliche Qualifikation als Führungskraft in Thüringen arbeiten. Hierbei helfen mir die erworbenen überfachlichen Qualifikationen sicherlich weiter.

Moritz Scharff: Gegenwärtig arbeite ich hochzufrieden in einem Start-up in Dresden und kann viele meiner erworbenen Kenntnisse in meinen Arbeitsalltag einfließen lassen.

Sie haben Interesse am Zertifikatsprogramm „Leadership in Science“ des Graduate Centers der TU Ilmenau? Dann zögern Sie nicht und schreiben Sie eine E-Mail an graduate-center@tu-ilmenau.de. Das Graduate Center berät Sie gern und freut sich über zahlreiche Interessierte und zukünftige Absolventen und Absolventinnen. 

Weitere Informationen finden Sie unter: Graduate Center

Kontakt

Graduate Center der TU Ilmenau

Alexandra Dalek