Auszeichnungen

Dissertation zu neuartigem Fügeverfahren mit internationalem Preis ausgezeichnet

Dr. Anna Regensburg, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Fertigungstechnik der Technischen Universität Ilmenau, ist in Tokio mit dem Henry-Granjon-Preis ausgezeichnet worden. Die renommierte Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler*innen wird jährlich im Bereich der Fügetechnik vom International Institute of Welding (IIW) in vier Kategorien vergeben.

Die von Dr. Anna Regensburg in ihrer Dissertation untersuchten Fügeverbindungen von Aluminium und Kopfer sind vor allem für Anwendungen im Bereich Elektromobilität von Bedeutung

Dr. Anna Regensburg, die vor dem Wechsel in die Industrie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin der Arbeitsgruppe Pressschweißen im Fachgebiet Fertigungstechnik tätig war, hat sich in ihrer Dissertation „Hybrid Friction Eutectic Bonding (HFEB) - stoffschlüssiges Fügen von Aluminium und Kupfer unter Nutzung der eutektischen Reaktion“ mit der Herstellung so genannter stoffschlüssiger Fügeverbindungen auseinandergesetzt, die überwiegend zur Gewichts- und Kostenreduzierung im Automobilbau eingesetzt werden.

Mit dem von Dr. Anna Regensburg betrachteten Fügeverfahren lassen sich hochqualitative Fügeverbindungen aus gleichartigen und ungleichartigen Werkstoffen schnell und kostengünstig herstellen. Die Besonderheit besteht jedoch darin, dass als Grundlage für die Verbindungsbildung die eutektische Reaktion zwischen zwei unterschiedlichen Werkstoffen verwendet wird. Im Vergleich zu klassischen Schmelzschweißverfahren, können die zu fügenden Werkstoffe somit unterhalb der jeweiligen Schmelztemperaturen gefügt werden. Dies hat eine besondere Relevanz beim Fügen von Aluminium und Kupfer, da hierdurch unerwünschte intermetallische Phasen reduziert werden können. Aus industrieller Sicht ist dies bei der Herstellung von Batteriekontaktierungen sowie Bordnetzkomponenten im Bereich Elektromobilität von enormer Wichtigkeit, da dies signifikante Verringerungen der mechanischen und elektrischen Eigenschaften zur Folge haben kann.

Die wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. Regensburg wurden am Fachgebiet Fertigunsgtechnik unter der Betreuung von Fachgebietsleiter Prof. Jean Pierre Bergmann durchgeführt. "Die Verleihung dieses internationalen Preises verdeutlicht die Bedeutung und Reichweite der Arbeiten von Anna Regensburg und der TU Ilmenau auf diesem Forschungsfeld", so Prof. Bergmann. "Durch die Entwicklung des Verfahrens von den Grundlagen bis zu anwendungsrelevanten Fragestellungen leistet Dr. Regensburg einen maßgeblichen Beitrag für einen industriellen Einsatz des Verfahrens.“.

Das Fachgebiet Fertigungstechnik der TU Ilmenau ist seit mehr als 60 Jahren in Forschung und Lehre aktiv. In dieser Zeit haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebietes den Wandel in der Produktion aktiv mitgestaltet. Die heutigen Schwerpunkte des Fachgebietes liegen im Pressschweißen, der Lasermaterialbearbeitung, der Lichtbogentechnik, der additiven Fertigung sowie der Zerspanung. Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf werkstoff- und prozesstechnischen Untersuchungen von Metallen, metallischen Mischverbindungen, Hybridverbunden und Kunststoffen.

Kontakt

Jean Pierre Bergmann

Leiter Fachgebiet Fertigungstechnik