Auszeichnungen

Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft für innovative Datenstrukturen

Die Universitätsgesellschaft Ilmenau – Freunde, Förderer, Alumni e. V. hat auch in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die beste Dissertation der TU Ilmenau verliehen. Die Auszeichnung für das Jahr 2020 erhielt Dr. Stefan Walzer für seine Dissertation „Random Hypergraphs for Hashing-Based Data Structures“.

Alexandra Dalek
Verleihung des Dissertationspreises im Rahmen des Promovierenden-Empfangs der TU Ilmenau am 1. Dezember. v.l.n.r.: Die Vorsitzende der Unigesellschaft, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Preisträger Dr. Stefan Walzer und die Vizepräsidenten Prof. Stefan Sinzinger und Prof. Jens Müller.

In seiner Dissertation beschäftigte sich Stefan Walzer mit der Verbesserung von so genannten Hashtabellen und verwandter Datenstrukturen insbesondere in Hinblick auf deren Speicherverbrauch.

Angesichts der gewaltigen Mengen an Daten, die allerorts in solcher Form anfallen, sind Fortschritte bei dieser grundlegenden Aufgabe von großer Bedeutung“, so die Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, bei der Preisverleihung im Rahmen des Promovierenden-Empfangs der TU Ilmenau am 1. Dezember 2021. „Stefan Walzer hat mit seiner Dissertation den Stand der Forschung und der bekannten Techniken auf diesem Gebiet deutlich vorangetrieben.

Hashfunktionen sind gängige Hilfsmittel, um jedem Datensatz einen Ort im Speicher zuzuweisen. Sie erlauben einerseits, diesen Ort auf Anfrage wiederzufinden, haben andererseits aber pseudo-zufällige Eigenschaften, was eine gleichmäßige Verteilung der Datenlast begünstigt. Eine zentrale Frage ist hierbei der Umgang mit Hash-Kollisionen, also dem Fall, dass mehreren Datensätzen derselbe Ort zugewiesen wurde.

Herausragende Ergebnisse

Stefan Walzer untersuchte eine Strategie, die jedem Datensatz durch weitere Hashfunktionen alternative Ausweichorte im Speicher zur Verfügung stellt. Diese Situation lässt sich durch zufällige Hypergraphen, eine Verallgemeinerung von Graphen, modellieren, deren mathematischen Eigenschaften mit Qualitätsmaßen der entsprechenden Datenstrukturen in Verbindung stehen. In der Dissertation wurden neue Varianten von Hypergraphen entworfen und analysiert, aus denen sich dann im Rückschluss innovative Datenstrukturen ergeben. Die Forschungsarbeiten von Dr. Walzer sind international anerkannt.

Die Arbeit entstand an der Fakultät für Informatik und Automatisierung im Fachgebiet Komplexitätstheorie und Effiziente Algorithmen und wurde von Prof. Dr. Martin Dietzfelbinger, dem Leiter des Fachgebietes, betreut. Die drei Gutachter, darunter Prof. Dr. Michael Mitzenmacher von der Havard University, Boston, der zu den weltweit führenden Forschern im Bereich der Analyse randomisierter Strukturen und Algorithmen zählt, bewerteten die erzielten Ergebnisse als herausragend. Alle drei vergaben unabhängig voneinander die Note „summa cum laude.“

Die ausgezeichnete Arbeit zeigt in besonderem Maße das hohe Niveau der Forschung an der TU Ilmenau“, sagte die Vorsitzende der Universitätsgesellschaft. "Ich gratuliere der Universität zu solch hervorragenden Absolventen. 

Seit letztem Jahr arbeitet Stefan Walzer an der Universität zu Köln und seit Oktober 2021 im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderten Drittmittelprojektes an der Weiterführung seiner Arbeiten aus der Dissertation, um Anwendungen und Weiterentwicklungen voranzutreiben. Das Ziel sind noch platzeffizientere Datenstrukturen für weitere technisch bedeutende Problemstellungen.