Auszeichnungen

"Sonja Bernadotte-Preis für Wege zur Naturerziehung" 2023 für Flora Incognita

Die von der Technischen Universität Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena entwickelte Pflanzenbestimmungs-App Flora Incognita ist mit dem Sonja Bernadotte-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Dabei würdigte die Jury insbesondere den hohen wissenschaftliche Anspruch und die Beudeutung der App als interdisziplinäres Citizen-Science-Projekt.

Flora Incognita
Die Flora-Incognita-App wurde als gemeinsames Projekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena entwickelt und ist heute eine der bekanntesten Apps zur Pflanzenerkennung in Deutschland.

Der „Sonja-Bernadotte-Preis für Wege zur Naturerziehung“ wird jährlich von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) verliehen und ist als Auszeichnung für herausragende Leistungen für Wege zur Naturerziehung gedacht. Der Preis soll den Stellenwert von Naturerziehung und Naturerfahrung bewusst machen, das Engagement für die Naturerziehung stärken und den Einsatz dafür finanziell unterstützen.

Den Sonja-Bernadotte-Preis im Jahr 2023 erhält die Pflanzenbestimmungs-App Flora Incognita. Das Kuratorium begründete seine Entscheidung damit, dass „Deutschlands beliebteste Pflanzenbestimmungs-App nicht nur von Laien geschätzt und millionenfach genutzt, sondern mittlerweile auch von Botaniker*innen eingesetzt und empfohlen wird.“ In der Erklärung für die Auswahl wurde insbesondere der hohe wissenschaftliche Anspruch und die Bedeutung als interdisziplinäres Citizen-Science-Projekt-hervorgehoben.

Sie ist ein exzellentes Beispiel für den sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz von KI, für die Demokratisierung von Wissen und für moderne 'Wege der Naturerziehung', sowohl in der formellen Bildung von Kindern, Jugendlichen und Studierenden als auch für die informelle Erwachsenenbildung.

Dr. Jana Wäldchen vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena und Prof. Patrick Mäder von der Technischen Universität Ilmenau nahmen die Auszeichnung am 20. Oktober 2023 in Jüchen auf Schloss Dyck in Empfang.

Über Flora Incognita

Die Flora-Incognita-App wurde als gemeinsames Projekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena entwickelt. Es wurde von 2014 bis 2020 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und von 2014 bis 2019 durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Stiftung Naturschutz Thüringen finanziert. Das Flora-Incognita-Projekt war ein Forschungsvorhaben zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.  

Auch das Folgeprojekt „Flora Incognita++“ ist ein gemeinsames Projekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena. Es wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert.

Erst im Frühjahr hatte die Flora Incognita eine neue Künstliche Intelligenz erhalten, was die Anzahl der bestimmbaren Pflanzenarten verdreifachte: Weltweit können dank der verbesserten technologischen Basis aus selbstlernenden, tiefen neuronalen Netzen nun rund 16.000 Arten bestimmt werden – auch im Offline-Modus.

Prof. Patrick Mäder

Leiter des Fachgebiets Data-intensive Systems and Visualization Group