Politik

Rahmenvereinbarung V: Planungssicherheit für die TU Ilmenau

Die TU Ilmenau erhält mit der Rahmenvereinbarung V, die die Finanzierung und die Entwicklung der Thüringer Hochschulen bis 2025 regelt, eine stabile Finanzierungsgrundlage.

Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Präsidenten der Thüringer Hochschulen stehen in der Thüringer Staatskanzlei zur Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung V am 3. September 2020 in der Thüringer Staatskanzlei

Im September 2020 hatten sich Land und Thüringer Hochschulen auf die Rahmenvereinbarung V geeinigt und auf dieser Grundlage im Dezember Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) mit den jeweiligen individuellen Zielen und daraus folgenden Maßnahmen unterzeichnet. Der Präsident der TU Ilmenau, Professor Kai-Uwe Sattler, sieht die damit verbundene finanzielle Ausstattung der TU Ilmenau positiv:

Die Rahmenvereinbarung V sichert der Universität bis 2025 eine gute, aufgabengerechte finanzielle Ausstattung und einen jährlichen Mittelzuwachs. Das gibt uns Planungssicherheit für die nächsten fünf Jahre.

Thüringenweite Kernthemen und hochschulspezifische Profilierung

Die gute Mittelausstattung ist laut dem Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee aber auch mit Erwartungen seitens des Landes an die Thüringer Hochschulen verbunden. Übergeordnete Kernthemen für alle Hochschulen sind die weitere Digitalisierung, die Sicherung einer hohen Qualität in Forschung und Lehre, die Stärkung insbesondere der Lehrerausbildung und Ingenieurwissenschaften und verstärkte Aktivitäten zur Forschungsprofilierung und Teilnahme an Forschungsförderprogrammen und Drittmittel-Projekten. Diese wurden in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen für jede Hochschule festgeschrieben.

Die Ziele der TU Ilmenau

Die TU Ilmenau verfolgt das Ziel, ihre Stellung als forschungsstarke, technische Universität mit internationaler Ausrichtung weiter zu stärken und auszubauen. Dazu hat sich die TU Ilmenau für ihre Arbeit in den nächsten Jahren drei Schwerpunkte gesetzt. Im Schwerpunkt „Innovative Forschung“ will die Universität ihre Forschungs- und Transferaktivitäten in den strategischen Profillinien weiter intensivieren und Drittmittelprojekte insbesondere in den Großformaten von Bund, Europäischer Union und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einwerben. Professor Sattler:

Nachdem in den vergangenen Jahren die strukturellen und organisatorischen Unterstützungsmaßnahmen für die Einwerbung von Großformaten weiterentwickelt wurden, befinden sich inzwischen mehrere Anträge für Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs der DFG in Vorbereitung. Bis 2022 wollen wir die ersten Projekte zur Antragsreife gebracht haben.

Ein weiteres Ziel ist die Weiterentwicklung eines „Internationalen Campus“. Bereits jetzt hat die TU Ilmenau die meisten ausländischen Studierenden unter den Thüringer Hochschulen. Mit dem Schwerpunkt „Internationaler Campus“ will die TU Ilmenau unter anderem den Anteil von englischsprachiger Lehre und Weiterbildungskonzepten im sprachlichen bzw. interkulturellen Bereich von derzeit 13 auf 20 Prozent erhöhen. Die internationale Sichtbarkeit der Universität soll weiter erhöht werden. Hierzu soll ergänzend zu bereits laufenden Aktivitäten insbesondere die Vernetzung im europäischen Raum ausgebaut werden.

Die begonnene umfassende Digitalisierung zur Unterstützung der Kernprozesse in Forschung, Lehre und Verwaltung treibt die TU Ilmenau unter dem Schwerpunkt „Digitale Universität“ mit zahlreichen Maßnahme in allen Bereichen weiter voran.

Die vollständige Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen dem zwischen dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft und der TU Ilmenau finden Sie hier.

Jährliche Budgetsteigerung

Als Gegenleistung für diese Selbstverpflichtungen der Hochschulen stellt das Wissenschaftsministerium den zehn Thüringer Hochschulen in den Jahren 2021 bis 2025 insgesamt 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Mittel steigen dabei von gut 477 Millionen in 2020 auf rund 580 Millionen Euro im Jahr 2025. Insgesamt rund 2,5 Milliarden umfasst das sogenannte „Vereinbarungsbudget“, das mit jeder Hochschule vereinbart und anschließend von der jeweiligen Hochschule autonom verwaltet wird. Hinzu kommen das Zentralbudget, mit dem das Land Ausgaben für hochschulübergreifende Zwecke wie die zentrale Softwarelizensierung oder Bundesprogramme ergänzend finanziert, sowie das Strategie- und Innovationsbudget, mit dem besondere Projekte der Hochschulen bei Bedarf unterstützt werden.

90 Prozent Grundbudget

Das Vereinbarungsbudget der TU Ilmenau beträgt im Jahr 2021 rund 72 Millionen und steigert sich auf 84 Millionen Euro im Jahr 2025. Dieses Vereinbarungsbudget ist in ein Grundbudget (90 %) und ein Leistungsbudget (10 %) aufgeteilt. Das Leistungsbudget ist an das Erreichen bestimmter vereinbarter Ziele gebunden, hauptsächlich in den Bereichen „Digitalisierung“, „Innovative Forschung“ oder „Internationaler Campus“.  Darüber hinaus hat das Land Pflichtziele in Bezug auf den Anteil des dauerhaft beschäftigten wissenschaftlichen Personals, die eingeworbenen Drittmittel und den Frauenanteil bei der Neubesetzung von Professuren vorgegeben.

Weitere Mittel erhält die TU Ilmenau im Rahmen des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“, von Bund und Ländern, dem Nachfolge-Programm des bisherigen Hochschulpakts. Die damit verbundenen Ziele, Verpflichtungen und Maßnahmen der Universität sind in einer Zusatzvereinbarung zur Ziel- und Leistungsvereinbarung fixiert.

Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften

Ein Schwerpunkt in der Rahmenvereinbarung V liegt auf der thüringenweiten Stärkung der Ingenieurwissenschaften. Dazu arbeiten die TU Ilmenau, die Bauhaus Universität Weimar und fünf Thüringer Hochschulen mit Ingenieurfächern in der „THÜRING. Allianz Thüringer Ingenieurwissenschaften“ zusammen. Im Rahmen des 2019 gegründeten Verbunds arbeiten die beteiligten Hochschulen unter anderem an Konzepten für eine gegenseitige Nutzung der Forschungsinfrastruktur, gemeinsamen e-Learning- und ingenieurpädagogischen Weiterbildungsangeboten und dem gegenseitigen Austausch des wissenschaftlichen Nachwuchses. Für den Ausbau tragfähiger Kooperationen und starker Forschungsverbünde sind auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Partner aus der Wirtschaft einbezogen.

Am 23. Juni 2021 Jahr lädt die Allianz zu einem „Tag der Ingenieurwissenschaften“ ein, der von der TU Ilmenau ausgerichtet wird.  Unter dem Motto „Zukunft – Innovation – Interdisziplinarität“ wendet sich die Veranstaltung insbesondere an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Graduate Center der TU Ilmenau organisiert.