Politik

Sonderfonds für Digitalisierung: Land fördert digitale Lehre

Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie stellt das Thüringer Wissenschaftsministerium auch im Jahr 2021 zusätzliche Mittel für die Digitalisierung an den Thüringer Hochschulen bereit. Dazu wurde der 2020 aufgelegte Sonderfonds „Digitale Hochschullehre II“ nochmals mit 2,8 Millionen Euro zum Ausbau digitaler Lehrformate ausgestattet.

Hörsaal mit Reihen mit Studenten, Doznet und Tafel während einer Vorlesung. ari
Mit Hilfe der Mittel aus dem Sonderfonds werden 2021 zehn Seminarräume im Humboldtbau für die Hybridlehre ausgerüstet.

Die Mittel dienen insbesondere dazu, Vorlesungen und Seminare digital abzuhalten bzw. das Angebot an solchen digitalen Lehrformaten zu erweitern, zusätzliche Lehraufträge zu vergeben und die dafür benötigten zusätzlichen Lehrbeauftragten und studentischen Hilfekräfte zu gewinnen. „In dieser besonderen Situation wollen wir die Hochschulen mit dem Sonderfonds dabei unterstützen, digitale Angebote in der nötigen Breite und Qualität vorzuhalten“, so der Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

200.000 Euro 2020 für Digitalisierung der Lehre

Von den 2020 bereitgestellten Sondermitteln in Höhe von 2,2 Millionen Euro profitierte die TU Ilmenau mit 200.000 Euro. Der Präsident der TU Ilmenau, Prof. Kai-Uwe Sattler:

Die unkomplizierte und zügige Bereitstellung zusätzlicher Mittel hat uns im vergangenen Jahr sehr geholfen, um unsere Online-Angebote schnell auszubauen und den Lehrbetrieb innerhalb kurzer Zeit umzustellen. So konnten den fünf Fakultäten 2020 jeweils 40.000 Euro für Maßnahmen zur Unterstützung der Lehrenden und die Beschaffung von Equipment zur Verfügung gestellt werden.

Für die Ausgestaltung einer modernen digitalen Lehre haben die Fakultäten mit den Mitteln aus dem Sonderfonds zusätzliche Kameras, Mikrofone, Laptops, Tablets, Monitore mit Eingabefunktionen per Stift angeschafft. Ein Teil der Mittel floss dabei in die zentrale Ausrüstung von Aufnahmeräumen mit entsprechend ausgestatteten PCs und Beleuchtung, ein weiterer Teil wurde den Fachgebieten bereitgestellt, um den Bedarf an noch benötigten eigenen Ausrüstungen zu decken. Professor Gunter Schäfer, Dekan der Fakultät für Informatik und  Automatisierung, äußert sich hocherfreut über den vom  Land bereitgestellten Sonderfonds: „Die Tatsache, dass diese Mittel  vom Land schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt wurden, hat es uns ermöglicht, zügig genau die Gegenstände  zu beschaffen, die von den einzelnen  Lehrenden am dringendsten  für eine schnelle und umfassende Umstellung auf Online-Lehre benötigt wurden: von Kameras, Mikrofonen und Beleuchtung über  entsprechend ausgestattete Laptops und PCs für die Video-Produktion  bis hin zu Tablet-Computern für die elektronische Korrektur  eingereichter Hausaufgaben und die Einrichtung vorkonfigurierter  Produktionsplätze für die Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen."

Auch der Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Professor Thomas Fröhlich, zeigt sich erfreut über die zusätzlichen Gelder:

Die Mittel aus dem Sonderfonds haben uns sehr geholfen, den gesamten Lehrstoff komplett online anbieten zu können oder digitale Lehrformate ergänzend zu Präsenzveranstaltungen erfolgreich einzusetzen.

An der Fakultät seien unter anderem Hardware wie interaktive LCD-Touch-Displays angeschafft worden. Sie können wie eine traditionelle Tafel für die Wiedergabe von Präsentationen, hochauflösenden Videos und vielen anderen Inhalten genutzt werden. Mit dem jeweils mitgelieferten WLAN-Modul und einer ScreenShare-App können die Inhalte von jedem Gerät direkt auf dem Bildschirm geteilt, gestreamt und bearbeitet werden. Die Touch Displays eignen sich damit ideal für eine aktive Teamarbeit in Seminaren oder Besprechungen. Auch die Fachgebiete der Fakultäten konnten sich für die digitale Lehre ausrüsten, unter anderem mit Tablets, iPads, Webcams und Headsets, die für Tele-Vorlesungen und Vorlesungsaufzeichnungen eingesetzt werden.

250.000 Euro 2021 für Seminarräume

2021 erhält die TU Ilmenau weitere 250.000 Euro aus dem Sonderfonds „HochschullehreDigital-Extra II“. Diese Mittel will die Universität einsetzen, um die Ausstattung gemeinsam genutzter Lehrräume weiter zu professionalisieren. Zehn Seminarräume im Humboldtbau, des zentralen und größten Lehrgebäudes der TU Ilmenau, erhalten die Voraussetzungen für Präsenz- und Online-Lehrveranstaltungen, so genannte Hybrid-Seminare. Dazu werden die Räume mit modernster Videokonferenztechnik für Aufzeichnungen und Streaming ausgestattet. Zusätzlich können mindestens zwei Räume zusammengeschaltet werden, um die Platzkapazität bei Präsenzveranstaltungen mindestens verdoppeln zu können. Fünf Seminarräume erhalten ein Wireless-Präsentationssystem mit interaktivem 86-Zoll-Display. Professor Sattler:

Die zusätzlichen Mittel aus dem Sonderfonds des Landes ermöglichen es uns, unsere Seminarräume mit modernster Technik für die Unterstützung der Hybridlehre, die wir für die nächsten Monate erwarten, auszurüsten und so den aktuellen Entwicklungen bei der Durchführung universitärer Lehre Rechnung zu tragen.

Und auch langfristig kann die Universität davon profitieren: Sie ist technisch gerüstet für eine moderne Lehre, die Präsenz und digitale Angebote sinnvoll verschränkt und damit das Repertoire an Lehr- und Lernformen erweitert. „Zu einer modernen Universität gehört moderne Lehre“, so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Professorin Anja Geigenmüller. "Lehrende aus verschiedenen Fakultäten haben sich erfolgreich um Projekte für eine innovative digitale Hochschullehre beworben. Ich freue mich, dass die Universität eine sehr gute Grundlage geschaffen hat, die innovativen Ideen und Ansätze dieser Projekte in die Lehre an der TU Ilmenau zu überführen und sie damit allen Studierenden zugänglich zu machen."