Politik

Zukunftsvertrag „Studium und Lehre“: Zusätzliche Mittel bis 2027

Die TU Ilmenau erhält im Rahmen des neuen Zukunftsvertrags von Bund und Ländern „Studium und Lehre stärken“ zusätzliche Mittel. Der Zukunftsvertrag regelt die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung von Studienplätzen und Qualitätsmaßnahmen in Studium und Lehre in den Jahren 2021 bis 2027.

Studenten laufen zum Humboldtbau, dem größten Hörsaalgebäude der TU ari

Die Umsetzung des Zukunftsvertrags in den Ländern erfolgt im Rahmen länderspezifischer Verpflichtungserklärungen. Die Thüringer Verpflichtungserklärung zum Zukunftsvertrag sieht insbesondere Maßnahmen zum Erhalt der vorhandenen Ausbildungskapazitäten und zur Erhöhung des Anteils des unbefristet beschäftigten Lehrpersonals an den Hochschulen sowie zur Steigerung der Lehrqualität vor. Weitere Förderziele sind die Digitalisierung in Studium und Lehre sowie eine Schwerpunktsetzung in den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Lehrerbildung und Gesundheitswissenschaften.

Die Ziele der TU Ilmenau

Die TU Ilmenau hat in einer Ergänzungsvereinbarung zur Ziel- und Leistungsvereinbarung ihre Zielstellungen zu den vier Schwerpunkten des Zukunftsvertrages fixiert. Als Zielwert zum Schwerpunkt 1 „Erhalt der Ausbildungskapazitäten und Erhöhung des Anteils des dauerhaft beschäftigen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals“ wurde für 2025 die Einschreibung von 1.200 Studierenden in das 1. Fachsemester vereinbart, die gleiche Größe wie im vorangegangenen Hochschulpakt. Außerdem strebt die Universität an, den Anteil an Professorinnen von derzeit 8,4 Prozent in 2018 auf 10 Prozent und den des unbefristet beschäftigen wissenschaftlichen Personals von knapp 61 auf 63 Prozent zu erhöhen.

Steigerung der Lehrqualität

Im Schwerpunkt 2 „Steigerung der Lehrqualität“ will die Universität die Studienbedingungen weiter verbessern, die Attraktivität insbesondere ingenieurwissenschaftlicher Fächer weiter stärken und damit zu einer Sicherstellung des aktuellen und zukünftigen Fachkräftebedarfs beitragen. Als konkrete Maßnahmen wurden die Weiterführung von Lehrgruppen zur koordinierten Betreuung von Grundlagenfächern und Förderung inhaltlicher Abstimmungen zu Lehrqualität fixiert. Digitale Lernplattformen wie Moodle werden weiterentwickelt und die technische Infrastruktur der Hörsäle und Seminarräume wird ausgebaut, um sie an veränderte Lehr- und Lernformen anzupassen. Zur Nachwuchsbildung und individuellen Orientierung von Schülerinnen und Schülern für ein Studium in MINT-Fächern wird das Schülerforschungszentrum verstetigt und weiterentwickelt. Das gute Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden soll weiter aufrechterhalten werden, ebenso der Anteil der ausländischen Studierenden, der von derzeit 26 Prozent leicht auf den Wert von 26,5 Prozent gesteigert werden soll.

Zuschüsse in Millionenhöhe

Für den Erhalt der Ausbildungskapazitäten und die Erhöhung des Anteils des dauerhaft beschäftigen wissenschaftlichen Personals erhält die Universität von 2021 bis zunächst 2025 jährlich rund 3 Millionen Euro. Für die Maßnahmen zur Steigerung der Lehrqualität fließen in diesem Zeitraum jährlich rund 1,1 Millionen Euro an die Universität. 20 Prozent dieser Mittel sind für eigene Marketingmaßnahmen vorgesehen. Weitere Bundesmittel erhält die Universität bei positiv beschiedenen Anträgen im Rahmen der Schwerpunkte 3 und 4 für Digitalisierungsmaßnahmen im Bereich Studium und Lehre und für die Umsetzung von Schwerpunktsetzungen in bestimmten Fächergruppen.

Zukunftsvertrag löst Hochschulpakt ab

Im Rahmen des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“ stellt der Bund von 2021 bis 2023 jährlich 1,88 Mrd. Euro und ab dem Jahr 2024 dauerhaft jährlich 2,05 Milliarden Euro bereit. Die Länder stellen zusätzliche Mittel in derselben Höhe zur Verfügung, so dass durch den Zukunftsvertrag bis 2023 jährlich eine gemeinsame Milliardeninvestition in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro und ab 2024 jährlich insgesamt 4,1 Milliarden Euro zur Förderung von Studium und Lehre zur Verfügung stehen wird. Thüringen erhält in diesem Zeitraum jährlich gut 40 Millionen Euro Bundesmittel für seine Hochschulen – insgesamt knapp 300 Millionen Euro. Der Zukunftsvertrag löst den bisherigen Hochschulpakt ab, über den die Thüringer Hochschulen seit 2007 im Durchschnitt rund 29 Millionen Euro Bundesmittel pro Jahr erhalten hatten.