Serie

„Vielfalt verbindet“: Studierende komponieren Filmmusik

„Engineering for a Sustainable Future“ – mit diesem Ziel studieren und arbeiten Menschen aus knapp 100 Nationen an der TU Ilmenau zusammen. Fachliche, aber auch menschliche Begegnungen, erfolgreiche Kooperationen und ein friedvolles Miteinander zeichnen das Zusammenleben auf dem Campus der Universität aus. In unserer neuen Serie "Vielfalt verbindet" stellen wir Studierende und Mitarbeitende aus verschiedenen Kulturen vor, die in Ilmenau angekommen sind und sich auf verschiedenste Weisen an der Universität engagieren − dieses Mal mit den Medientechnologie-Studierenden und Musikern Max Stelzenmüller und Noel Toms. Zusammengeführt durch das studentische Projekt Ilmpressions ist es den beiden gelungenen, einen professionellen Soundtrack für einen Spielfilm zu produzieren. In UNIonline erzählen sie, wie gut sie sich ergänzt haben.

TU Ilmenau/Annika Mehlis
In einem Heimstudio haben die Medientechnologie-Studierenden Max Stelzenmüller und Noel Toms den Soundtrack für den studentischen Spielfilm Medusa komponiert.

Musik ist eine Sprache, die alle verstehen, heißt es. Das weiß auch Medientechnologie-Student Max Stelzenmüller, der neben seinem Studium eingängige Melodien produziert. Als langjähriger musikalischer Direktor des studentischen Filmprojekts Ilmpressions versteht er es, Musik und Handlung eines Films geschickt zu verweben und Emotionen beim Publikum hervorzurufen. Gerade an der TU Ilmenau gelingt ihm das besonders gut, denn hier trifft der Student immer wieder auf gleichgesinnte Kommiliton*innen, die seine Leidenschaft für Filmmusik teilen – so wie Noel Toms.

Aufgewachsen in verschiedenen Kulturen verbindet beide Medientechnologie-Studierende ihre Liebe für das Komponieren. Noel kommt aus dem indischen Bundesstaat Kerala und produziert wie Max seine eigenen Lieder. Eine weitere Parallele: auch er komponiert für Filme. Während Max vor allem für befreundete Künstler*innen und Ilmpressions produziert, erklangen Noels Kompositionen bereits vor einem Millionenpublikum in südindischen Kinosälen.

Kennelernen im Seminar

Im Seminar „Audio Systems“ begegnen sich die Medientechnologie-Studierenden zum ersten Mal, beim Small Talk danach entdecken sie ihre Gemeinsamkeit. Max, der wieder mit der musikalischen Leitung des Ilmpressions-Films Medusa betraut wurde, weiß sofort: von Noel kann er viel lernen, mit ihm möchte er zusammenarbeiten. Die Studierenden treffen sich im Studio und beginnen die Arbeit am Ilmpressions-Soundtrack als Produzent und Co-Produzent.

Dass wir uns an der TU Ilmenau getroffen haben war eine glückliche Fügung. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Noel und ich haben jeweils unseren eigenen Stil in den Soundtrack eingebracht und uns gut ergänzt

erzählt Max. Während er die Musik für den männlichen Hauptdarsteller komponierte, war Noel für die beiden weiblichen Nebenrollen zuständig. Diese beiden Erzählstränge musikalisch zu verweben spricht Max auch Noels Einfühlungsvermögen zu. Auch Noel schätzt die Zusammenarbeit mit seinem Kommilitonen:

Wir haben gleich verstanden, welche Musik wir brauchen, um die Szenen musikalisch zu untermalen, Spannung aufzubauen und Konflikte zu inszenieren. Für mich war es die erste Filmproduktion außerhalb Indiens und gleichzeitig eine der besten Produktionen, an denen ich beteiligt war. Auch ich habe viel von Max gelernt.

Filmpremiere im Audimax

Zu den zum Film beitragenden Musikern gehören neben Max und Noel auch aus Rasmus Merten und Nils Fliegner, Studierende der TU Ilmenau sowie Cornelius Appelmann,  ein Freund von Max. In diesem Team habe sich Noel sofort wohl gefühlt, wie er sich heute erinnert.

Mittlerweile sind die Dreharbeiten am Film abgeschlossen, im Juli 2023 feierte Medusa seine Premiere im Audimax der TU Ilmenau. Im Publikum: Zwei zufriedene Komponisten, deren Musik dem 81-minütigen Film die nötigen Emotionen verlieh. Schon bald schließen beide ihr Studium ab, den nächsten Ilmpressions-Film werden andere Studierende vertonen. Max und Noel empfehlen allen Studierenden, die Lust am Filmemachen haben, sich bei Ilmpressions auszuprobieren. Sie wollen ihre Erfahrung nicht missen:

Als ein nicht-kommerzielles Projekt gibt Ilmpressions Studierenden wie uns die Chance, uns nicht nur fachlich weiterzuentwickeln, sondern auch auf Mitstreitende aus der ganze Welt zu treffen und voneinander zu lernen. Unsere Zusammenarbeit war ein bisschen wie das Zusammentreffen verschiedener Welten. Wir haben jedoch schnell eine gemeinsame Basis gefunden und unglaublich voneinander profitiert.

Der Film Medusa ist auf der Webseite von Ilmpressions in voller Länge verfügbar.

Max und Noel im Musikstudio