Studium

Deutschlandstipendium-Vergabe: „Unsere Demokratie überlebt nur, wenn wir kluge Köpfe fördern“

Die Technische Universität Ilmenau vergibt im Studienjahr 2022/23 Deutschlandstipendien an 45 Studierende – so viele wie nie zuvor. Möglich machen dies Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Privatpersonen wie Torsten und Jana Schmidt, die die Hälfte der Fördersumme von 300 Euro pro Monat für ein Stipendium übernehmen. Als Urenkel von Prof. Georg Schmidt, Rektor des Thüringischen Technikums, des Vorgängers der TU Ilmenau, ist Torsten Schmidt Ilmenau und der Universität bis heute eng verbunden.

TU Ilmenau
Prof. Anja Geigenmüller (links) mit Torsten und Jana Schmidt bei der Übergabe der Förderurkunde vor dem Porträt von Urgroßvater Prof. Georg Schmidt im Senatssaal der TU Ilmenau.

Als am 17. November im Auditorium Maximum der TU Ilmenau die Deutschlandstipendien an die diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten überreicht wurden, saßen Jana und Torsten Schmidt schon wieder im Flieger zurück in ihre Wahlheimat Texas. Zuvor hatten es sich die beiden aber nicht nehmen lassen, bei ihrem Deutschlandbesuch auch einen Abstecher nach Ilmenau zu machen:

Ein Besuch auf dem Friedhof, wo mein Urgroßvater begraben ist, und ein Spaziergang zum Technikum und durch die Scheffelstraße, wo mein Vater gelebt hat, gehören zu unserem Standardprogramm in Ilmenau.

Auch seinem Urgroßvater Georg Schmidt, als achter Sohn des Stadtgärtners von Ulm geboren, hatte es ein Stipendium ermöglicht, von 1890 bis 1894 an der Technischen Hochschule Hannover Maschinenbau und Elektrotechnik zu studieren, bevor er 1894 nach Ilmenau an das frisch gegründete Thüringer Technikum kam und mit nur 32 Jahren Rektor der Einrichtung wurde. Noch heute ist der Stadtcampus der Technischen Universität nach ihm benannt.

Auch deshalb ist das Ehepaar Schmidt nicht nur der Stadt, sondern auch der Universität bis heute eng verbunden. Bereits seit 2014 fördern die beiden jedes Jahr ein Deutschlandstipendium für einen Studenten oder eine Studentin, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt, mit 150 Euro pro Monat. Die andere Hälfte der monatlichen Fördersumme von 300 Euro kommt vom Bund. In diesem Jahr ermöglichten insgesamt 19 Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Privatpersonen die Stipendienvergabe an 45 Studentinnen und Studenten. Bereits seit Beginn des Bundesprogramms im Jahr 2011 ist die TU Ilmenau daran beteiligt. Insgesamt wurden in den vergangenen elf Jahren 475 Deutschlandstipendien vergeben.

Jana und Torsten Schmidt haben ihr Engagement in diesem Jahr sogar verdoppelt und fördern ab sofort zwei Stipendien pro Jahr. „Unsere Demokratie überlebt nur, wenn wir kluge Köpfe fördern“, ist Torsten Schmidt überzeugt. Seit dem Tod des Vaters im vergangenen Jahr ist das Ehepaar Schmidt zudem Mitglied der Universitätsgesellschaft Ilmenau - Freunde, Förderer, Alumni e.V.. Sie versteht sich als Bindeglied für alle, die ein Interesse am Gedeihen der Technischen Universität Ilmenau, insbesondere an der Förderung ihres wissenschaftlichen, kulturellen und studentischen Lebens haben.

Bildung als Herzensangelegenheit

Auch wenn es diesmal mit einer Teilnahme an der Stipendienvergabefeier nicht mehr geklappt hat für Torsten und Jana Schmidt: Mit dem Herzen waren die beiden dennoch dabei.

In die Bildung junger Menschen zu investieren, ist uns quasi eine Herzensangelegenheit.

,sagt Jana Schmidt und führt weiter aus:

Bildung ist in jedem Land der Welt entscheidend für ein besseres Morgen. Die TU Ilmenau und ihre Vorgängerinstitution gehören bei uns zur Familiengeschichte. Was ist also besser, als diesen Kontakt auf diese nützliche Art und Weise zu pflegen?

Die Universität bedankte sich bei den beiden für ihr Förderengagement mit einem kleinen Empfang im Senatssaal der Universität, wo noch heute das Porträt von Urgroßvater Georg Schmidt hängt:

Gerade in der aktuellen Zeit ist diese Form der Unterstützung Studierender besonders gesellschaftlich relevant

,so Prof. Anja Geigenmüller, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, die Torsten und Jana Schmidt eine Förderurkunde überreichte:

Förderer wie Sie ermöglichen es uns als technischer Universität, besonders kluge Köpfe auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen und damit zugleich die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern, von der wir letztlich alle profitieren.

Kontakt

Anett Zimmermann

Stipendienwesen