Studium

Ehrung für exzellente und kreative Lehre

Lehrpreis 2023 der TU Ilmenau vergeben

Zehn Lehrende der TU Ilmenau wurden mit dem Lehrpreis 2023 der Universität für die besondere Qualität ihrer Lehrveranstaltungen, ihre innovativen und motivierenden Lehrmethoden sowie die Weiterentwicklung ihres Lehrangebotes ausgezeichnet. Die Preise, die mit jeweils 1000 Euro dotiert sind, würdigen darüber hinaus auch das persönliche Engagement bei der Betreuung von Studierenden und wurden, basierend auf dem Votum der Studierenden, auf Vorschlag der Fakultäten vergeben.

TU Ilmenau/Chris Liebold
Zehn Lehrende der TU Ilmenau nahmen im Rahmen der Immatrikulationsfeier den Lehrpreis der Universität von Prof. Anja Geigenmüller (links außen), Vizepräsidentin für Studium und Lehre, entgegen.

„Gute Lehre ist nicht selbstverständlich und lebt davon, dass Lehrende ihr Wissen nicht einfach nur weitergeben, sondern die Lehrinhalte kreativ und auf die Bedürfnisse der Studierenden zugeschnitten vermitteln“, so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Anja Geigenmüller, anlässlich der Preisverleihung im Rahmen der Feierlichen Immatrikulation der neuen Studierenden an der TU Ilmenau: „Das bedeutet vor allem, die eigene Begeisterung für das Fach auch bei den Studierenden hervorzurufen und ihnen die nötigen Impulse zu geben, damit sie sich eigenständig und selbstbestimmt mit Lehrinhalten auseinandersetzen, gute Lernergebnisse erzielen und ihr Wissen auf komplexe Situationen anwenden können.“ Nicht zuletzt heiße gut zu lehren vor allem auch, neugierig zu bleiben und seinen eigenen Stil zu finden.

Die zehn ausgezeichneten Lehrenden der TU Ilmenau haben dies auf verschiedene Weise umgesetzt: Sie zeigen neue, alternative Möglichkeiten der Problemlösung auf, entwickeln hybride Lehrformate, reichern ihre Lehrveranstaltungen mit aktuellen Anwendungsbeispielen aus der Forschung und Industrie an, fördern die praktischen Fähigkeiten der Studierenden und sorgen so für ein hervorragendes, nachhaltiges Verständnis der Lerninhalte.

Damit stehen sie, so Prof. Geigenmüller, stellvertretend für alle Lehrerenden, denen es dank ihrer hohen Einsatzbereitschaft und ihres Ideenreichtums immer wieder gelinge, ihre Lehre innovativ weiterzuentwickeln. Darüber hinaus engagieren sie sich in Gremien für die Weiterentwicklung von Studiengängen, sind in der Fachstudienberatung aktiv und begeistern Studieninteressierte für MINT-Themen. „Dieses Engagement können wir nicht hoch genug schätzen, und Ihnen allen gehört unser herzlicher Dank für diesen Einsatz.“

Elektrotechnik und Informationstechnik

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c. Andreas Bund - Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik

Prof. Bunds Lehre weist in verschiedenen Bereichen eine hohe Qualität auf. Sein Lehrkonzept basiert auf breiter Informationsdarlegung und der Betrachtung von Problemen sowie diverser Konzepte – beispielsweise aus der Energietechnik – aus verschiedenen Blickwinkeln. Durch die Erläuterung der vorgestellten Konzepte, von der Theorie bis zur Praxis, werden immer wieder Strukturen und Zusammenhänge ersichtlich, wodurch ein hervorragendes Verständnis der Inhalte in den Vorlesungen entsteht. Zusätzlich gibt Prof. Bund immer wieder Denkanstöße, selbst zu recherchieren, eigene Themen in die Lehrveranstaltungen einzubringen und in das Gesamtkonzept einzuordnen.

Zudem wendet er verschiedene didaktische Maßnahmen in den Modulen an, um nicht nur theoretische, sondern auch praktische Fähigkeiten (z. B. über Praktikumsversuche) und vertiefende Eigenrecherche (z. B. in Vorbereitung auf einen Fachvortrag im vorlesungs-begleitenden Seminar) bei den Studierenden zu fördern. Des Weiteren zeigt Prof. Bund den Studierenden auch neue, alternative Möglichkeiten der Problemlösung auf – beispielsweise mittels Methoden aus der Welt der Informatik. So werden während der Vorlesungen, aber auch auf den Lernplattformen, kleinere Skripte präsentiert und zur eigenständigen Bearbeitung bereitgestellt.

Zusätzlich nutzt er multimediale Lehrformen und hält Vorlesungen nicht nur live ab, sondern zeichnet diese auch auf. So können Lehrinhalte im Anschluss an die Lehrveranstaltungen noch einmal in Ruhe wiederholt oder verpasste Lehrveranstaltungen nachgearbeitet werden.

Privatdozent Dr.-Ing. habil. Ulrich Lüdtke - Fachgebiet Elektrothermische Energiewandlung

Dr.-Ing. Lüdtkes Lehre weist stets eine hohe Qualität auf. In seinen Vorlesungen legt er großen Wert auf Verständnis. Dr.-Ing. Lüdtke leitet alle Formeln, die für das Verständnis in der Vorlesung von Bedeutung sind, vollständig her und ermöglicht so, die Inhalte nachzuvollziehen. In den Vorlesungen werden die Inhalte thematisch aufeinander aufbauend bearbeitet, wodurch die in den vorausgegangenen Kapiteln gelegten Grundlagen immer weiter gefestigt und vertieft werden können.

Die Übungen werden entweder dazu genutzt, die Inhalte zu festigen oder mithilfe von passender Simulationssoftware praktisch umzusetzen, wie das bspw. im Modul „Numerische Simulation in der Elektroprozesstechnik“ der Fall ist. Zudem nutzt Dr.-Ing. Lüdtkes die Seminare, um den Studierenden einige Anwendungsbeispiele aus der Forschung oder der Industrie zu zeigen und die Hintergründe zu den verwendeten Simulations- und Berechnungstechniken zu erklären. Er ermutigt die Studierenden in allen Veranstaltungen Fragen zu stellen und schafft so eine produktive Lern- und Arbeitsatmosphäre. Diese Atmosphäre wird auch in die Prüfungsgespräche transportiert, welche vom Dozenten sehr gut vorbereitet werden.

Neben seiner Tätigkeit in der Lehre ist Dr.-Ing. Lüdtke noch in der Studiengangkommission des Masterstudiengangs „Electric Power and Control Systems Engineering“ vertreten, in die er seine langjährige Erfahrung an der TU Ilmenau einbringt.

Informatik und Automatisierung

Dr.-Ing. Peter Amthor - Fachgebiet Verteilte Systeme/Betriebssysteme

Dr.-Ing. Amthor ist für sein Engagement bei der Aufrechterhaltung der Pflicht- und Wahllehre des Fachgebiets Verteilte Systeme/Betriebssysteme ausgezeichnet worden. Nur ein Jahr nach seiner Promotion 2018 verwaiste die Professur, was zu einer bis vor Kurzem anhaltenden Vakanz führte. In dieser Zeit übernahm Dr.-Ing. Amthor die dem Fachgebiet zugeordneten Lehrverpflichtungen weitestgehend selbständig und ermöglichte so einen reibungslosen Lehrbetrieb. Dies ist insbesondere bemerkenswert, da man die hierfür nötige Erfahrung von einem Wissenschaftler unmittelbar nach der Promotion nicht unbedingt erwarten konnte.

Dr. Kai Wulff - Fachgebiet Regelungstechnik

Dr. Wulff ist für seine große Unterstützung der Studierenden bei als sehr anspruchsvoll wahrgenommenen Lehrveranstaltungen zur Regelungstechnik ausgezeichnet worden. Dies bezieht sich sowohl auf die Übungen zu den vom Fachgebiet Regelungstechnik verantworteten Pflichtveranstaltungen als auch auf Vorlesungen, Übungen und Praktika von Wahlveranstaltungen. Hervorzuheben ist auch sein Engagement bei der Bereitstellung elektronischer Lehrmaterialien von ausgezeichneter Qualität, sowohl in der Phase der Corona-Einschränkungen als auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung in der Zeit danach.

Maschinenbau

Dr.-Ing. Christoph Weigel - Fachgebiet Mikrosystemtechnik

Dr.-Ing. Weigel zeigt langjährig ein weit überdurchschnittliches Engagement in der Lehre und das auch während der Coronazeit. Nach dem Weggang des vorherigen Fachgebietleiters der Mikrosystemtechnik 2017 hat er die Lehre des Fachgebiets, zunächst als Doktorand, mitgetragen und aktiv gestaltet. Dr.-Ing. Weigel erweitert kontinuierlich seine Lehrveranstaltungen und Themen – und das auch digital. Insbesondere hervorzuheben ist die konsequente Einbindung von aktuellen Forschungsthemen in seinen Lehrveranstaltungen, wodurch das Interesse für Forschung, Innovation und das Studium bei den Studierenden deutlich gesteigert wird.

Der Dozent publiziert kontinuierlich in renommierten Journalen und bindet Studierende in seine Forschung ein. Im Rahmen von Abschluss- und Studienarbeiten unter seiner Betreuung wurde so kürzlich wiederholt ein Artikel mit mehreren studentischen Co-Autoren publiziert. Zuletzt in der Zeitschrift Advanced Engineering Materials (IF 4.122). (vgl.: doi.org/10.1002/adem.202201873).

Prof. Dr.-Ing. Stephan Husung - Fachgebiet Virtuelle Produkt- und Systementwicklung

Prof. Husung hat mit seiner Berufung zum 1. Januar 2021 begonnen, die gesamte Lehre des Fachgebiets Virtuelle Produkt- und Systementwicklung neu aufzustellen, um eine weitere Verbesserung der Qualität der Lehre zu erreichen und die Attraktivität der Lehrinhalte für Studierende weiter zu steigern. Neben der kompletten Digitalisierung der Lehrinhalte ist die Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen zu nennen. Prof. Husung möchte eine hybride Lernumgebung für die virtuelle Produktentwicklung aufbauen. Hierzu arbeitet die TU Ilmenau mit der HS Nordhausen in einem gemeinsamen Projekt zusammen. Dieses wird ein Jahr lang mit Personal- und Sachmitteln durch das eTeach-Netzwerk Thüringen gefördert. Im Projekt geht es auch um die Implementierung von innovativen digitalen Werkzeugen, die zur didaktischen Bereicherung des Lehrens und Lernens im Realen und im Virtuellen beitragen. Nach erfolgreichem Projektabschluss soll die neue Lernumgebung zunächst in Ilmenau und Nordhausen für die Bachelor- und Masterstudiengange des Maschinenbaus implementiert werden. Zugleich stellt das Pilotprojekt die Ausgangsbasis für die Adaption in andere Studiengange und Hochschulen dar, um auch hier das Lehr- und Lernangebot mit modernen Formen zu bereichern.

Mathematik und Naturwissenschaften

Jun.-Prof. Dr. rer. nat. Christian Dreßler - Fachgebiet Theoretische Festkörperphysik

Jun.-Prof. Dreßler zeigt großes Engagement und Ideenreichtum zur Vernetzung der TU Ilmenau mit regionalen und überregionalen Schulen. Durch Lehrerfortbildungen, Vorträge oder Workshops macht er auf den Studiengang „Technische Physik" aufmerksam und überzeugt Schülerinnen und Schüler vom Physikstudium. Vor dem Hintergrund deutschlandweit sinkender Studierendenzahlen in den naturwissenschaftlichen Fächern sind diese Aktivitäten von großer Bedeutung für das Institut für Physik und die gesamte Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften.

Dr. rer. nat. habil. Nikos Tsierkezos - Lerngruppe Chemie

Dr. Tsierkezos hat sich bei der Konzipierung und Durchführung des Bachelorstudienganges Biotechnische Chemie in besonderer Weise verdient gemacht. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit wirkt Dr. Tsierkezos als Lehrgruppenleiter der Lehrgruppe Chemie intensiv in der Ausbildung von Studierenden aller Fachrichtungen mit. Die gesamten Grundlagenpraktika in Allgemeiner Chemie wurden mit seiner Hilfe inhaltlich und organisatorisch geplant und von Ihm seit dem Wintersemester 2013 betreut. Dr. Tsierkezos ist bereit, jederzeit Verantwortung zu übernehmen, davon zeugen die zahlreichen fakultativen Seminare für die Studierenden, die Betreuung von Schülerinnen und Schülern und sein Engagement an der Universität. Dr. Tsierkezos hat durch eine langjährige Lehrtätigkeit seine pädagogische Eignung bewiesen. Er leistet einen wesentlichen Beitrag zur Ergänzung des fakultätsübergreifenden Lehrangebots des Fachgebietes Chemie. Dr. Tsierkezos wird von den Studierenden für seine Fähigkeit komplexe Sachverhalte der Chemie verständlich zu erklären sehr geschätzt. Er kann die Studierenden motivieren und begeistern.

Wirtschaftswissenschaften und Medien

Dr. rer. pol. Daniel Fischer - Fachgebiet Informations- und Wissensmanagement

In seinen Veranstaltungen gibt Dr. Fischer gern einen, für die Studierenden, bestmöglichen Einblick in Thematiken durch Beispiele aus der Praxis. Dabei werden auch Thematiken und Fragestellungen durch Beispiele hervorgehoben und auf Nachfrage diskutiert. Das sorgt dafür, dass das Interesse der Studierenden geweckt wird.

Durch seine Tätigkeit als Studienfachberater im Fach Wirtschaftsinformatik und die gute Kooperation mit den Erstsemester-Tutor*innen der Wirtschaftsinformatik begleitet Dr. Fischer die Studienanfänger von Beginn an in ihrem Studium. In kleineren Feedbackrunden der Tutorinnen und Tutoren mit ihren Erstsemestern wird Dr. Fischer für seine Hilfestellung in dieser Position positiv erwähnt. Zusätzlich bietet Dr. Fischer jedes Semester eine sogenannte Mentorenrunde an. Bei dieser haben Studierende die Chance in einer ungezwungenen Atmosphäre ihre Fragen und Probleme anzubringen.

In seinen Lehrveranstaltungen tritt Dr. Fischer fachlich versiert auf. Er kann in bestimmten Subthemen seiner Lehrveranstaltungen mit Wissen aus seiner Praxiserfahrung auftreten, was bei den Studierenden gut ankommt. Bei Fragen ist er bestrebt, diese sorgfältig zu beantworten. Sollte es mal nicht sofort möglich sein, nimmt er diese mit und beantwortet diese im Nachgang der Lehrveranstaltung.

Dr. Fischer und sein Fachgebiet haben während der Pandemie eine gute Transition zur digitalen Lehre geschafft. Sie haben weitestgehend im sinnvollen Maß ihre Lehr-, als auch Prüfungsformate angepasst und sogar verbessert. In manchen seiner Lehrveranstaltungen nutzt Dr. Fischer in sinnvollem Maße externe Lehrquellen, um Inhalte der entsprechenden Lehrveranstaltung zu festigen und zu erweitern.

Dr. rer. pol. Magnus Richter - Fachgebiet Nachhaltige Produktionswirtschaft und Logistik

In seinen Lehrveranstaltungen ist Dr. Richter stets motiviert und engagiert, Beispiele aus der Praxis einzubauen, um so das Interesse der Studierenden am jeweiligen Fach und dem Fachgebiet zu wecken. Dr. Richter ist Mentor für den Studiengang International Business Economics. Somit ist er von Studienbeginn an für die Fragen von Studierenden zuständig und offen. Den Fragen begegnet Dr. Richter aufgeschlossen und hilfsbereit. Auch ist Dr. Richter durch seinen Begrüßungsvortrag an der Fakultät WM in der Erstsemesterwoche vielen Studierenden bereits ein bekanntes Gesicht. Durch seine Tätigkeiten in den Universitätsgremien ist Dr. Richter bei der Schaffung eines Rahmens für sinnvolle internationale Studiengänge beteiligt gewesen.Er tritt in seinen Lehrveranstaltungen fachlich sehr fundiert auf. Durch seine Kenntnisse aus der Praxis und Wirtschaft frischt er immer wieder seine Lehrveranstaltungen mit Wissen und Informationen auf.

Dr. Richter und sein Fachgebiet haben während der Pandemie eine gute Transition zur digitalen Lehre geschafft. Hierbei sei auch seine Kollegin Deborah Stuhlinger und sein Kollege Prof. Rainer Souren (sowie Dr. Richter selbst) erwähnt, die in dieser Zeit durch das Bereitstellen von Übungs- und Vorlesungsinhalten als Video-on-Demand bei den Studierenden für positives Feedback sorgten. Dies schuf eine weitere Möglichkeit für Studierende, die Inhalte der Lehrveranstaltungen bearbeiten und verstehen zu können. Darüber hinaus ermöglichte das Fachgebiet im Master eine flexible digitale Prüfungsform.

Dr. Richter und sein Fachgebiet haben ihr Lehrangebot gut auf die neue Lehre ab 2021 angepasst.Zusätzlich sind sie in den Gremien an verschiedenen Stellen bei der Anpassung und Verbesserung des Studienangebotes vertreten.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. rer. pol. habil. Anja Geigenmüller

Vizepräsidentin für Studium und Lehre