TU Ilmenau will Entrepreneurship Education stärker im Studium verankern

Ab dem Wintersemester 2022/23 bietet der Ilmkubator Gründerservice der TU Ilmenau ein neues Entrepreneurship-Zertifikat an. Studierende und Mitarbeitende aller Fachrichtungen können im Zertifikat Lehrangebote mit unternehmerischem Bezug aus dem Studium generale sowie des Gründerservices Ilmkubator besuchen. Zudem haben sie die Möglichkeit, sich Leistungen aus interdisziplinären Projekten für das Zertifikat anrechnen zu lassen sowie frei wählbare externe Kurse zum Thema Unternehmertum zu belegen. Mindestens zehn Leistungspunkte sind für das Zertifikat erforderlich. Alle Teilnehmenden bekommen eine offizielle Urkunde, die ihre Kursteilnahmen bestätigt und als Nachweis für Schlüsselkompetenzen im Unternehmertum dient.

„Wir wollen unsere Studierenden verstärkt an das unternehmerische Denken und Handeln heranführen“, erklärt Dr. Dörte Gerhardt, Leiterin des Referats Forschungsservice und Technologietransfer der TU Ilmenau. Derzeit können etwa 90 Prozent aller Bachelorstudierenden und Dreiviertel aller Masterstudierenden Wahlangebote aus der Entrepreneurship Education belegen.  In naher Zukunft soll das Angebot weiter ausgebaut und flächendeckend für alle Studiengänge erweitert werden, so das Ziel der TU Ilmenau. Mit dem Einbezug unternehmerischer Inhalte in die Studienpläne möchte die Universität die Soft Skills ihrer Studierenden schärfen und sie auf die Anforderungen ihres späteren Berufslebens über das Fachwissen hinaus vorbereiten, wie Dr. Gerhardt erläutert:

Entrepreneurship Education geht weit über das Lehren betriebswirtschaftlicher Kenntnisse hinaus. Wir vermitteln den Studierenden das unternehmerische Mindset, wie sie Probleme angehen und Lösungen finden. Gerade für Ingenieurinnen und Ingenieure ist diese Denkweise wichtig, um Ideen in Innovationen zu überführen. Sie müssen einschätzen können, ob es einen Markt für ihr Produkt gibt und wie sie es vermarkten können.

Visionär denken und Trends erkennen

Schon im Studium befördert die TU Ilmenau in der Entrepreneurship Education Fähigkeiten der Studentinnen und Studenten, die zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beitragen. In diversen Lehrangeboten lernen sie unter anderem, visionär zu denken, Trends zu erkennen, kreativ zu sein, Ressourcen zu mobilisieren, interdisziplinär zu arbeiten oder nachhaltig zu handeln. Damit künftig mehr Studierende diese Soft Skills entwickeln können, soll das Entrepreneurship -Zertifikat schon nächstes Jahr ausgebaut werden. Dr. Dörte Gerhardt sieht das Zertifikat als einen Baustein, um Entrepreneurship Education weiter in das Bewusstsein der Studierenden zu rücken. Hilfreich dabei ist die Entrepreneurial Skills Charta, die kürzlich vom Stifterverband, der Dieter Schwarz Stiftung und der Campus Founders in Kooperation mit der Allianz SE veröffentlicht wurde. Die Charta enthält elf Thesen, die von Hochschulvertreterinnen und -vertreter entwickelt wurden. Sie geben Handlungsempfehlungen, wie Entrepreneurial Skills als Querschnittskompetenzen strukturell in die Hochschulen integriert werden können. Die TU Ilmenau gehört zu den ersten unterzeichnenden Universitäten der Entrepreneurial Skills Charta. Dr. Dörte Gerhardt erklärt, wie die Thesen Universitäten wie die TU Ilmenau bei der Weiterentwicklung ihrer Entrepreneurship Angebote unterstützen:

Zum ersten Mal wurden in Deutschland Kompetenzen, Methoden und Didaktik der Entrepreneurship Education von Expertinnen und Experten offiziell zusammengefasst. Die Charta dient so auch als Orientierungshilfe, um Lehrende an der TU Ilmenau bei der Ausgestaltung ihrer Entrepreneurship-Education-Formate zu unterstützen und das Lehrangebot mit Bezug auf Unternehmertum weiter auszugestalten.