Die Frage!

Lernen über den Hörsaal hinaus – woran forschst du gerade?

Theorie im Hörsaal, Praxis im Labor – an der Technischen Universität Ilmenau haben Studierende zahlreiche Möglichkeiten, ihre Fachkenntnisse praktisch anzuwenden. In den Werkstätten der Fachgebiete und An-Institute der TU Ilmenau sowie der Unternehmen der Region leisten sie einen Beitrag zur Erforschung von Zukunftsthemen wie Künstlicher Intelligenz (KI), Virtueller Realität oder moderner Mobilfunkkommunikation.
In UNIonline geben fünf Studierende spannende Einblicke in ihre Abschlussarbeiten sowie Forschungstätigkeiten als studentische Hilfskräfte und Werkstudierende. Sie entwickeln KI-basierte Sprachassistenten, entwerfen Mixed Reality Audiotechnologien oder programmieren Tools für USB-Modems.

TU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Anna Nesterova, 25, Sankt Petersburg, Russland

Ingenieurinformatik, 5. Semester, Master

In meinem Studiengang habe ich die Möglichkeit, mein Fachpraktikum in einem Unternehmen zu absolvieren. Auf diese Weise habe ich die 4FriendsOnly.com Internet Technologies AG kennengelernt und dort 20 aufschlussreiche Wochen als Softwareentwicklerin verbracht. Die angenehme Arbeit im Team hat mir die Türen zu verschiedenen IT-Richtungen geöffnet, z.B. E-Commerce.
Aktuell arbeite ich als Werkstudentin bei 4FriendsOnly und schreibe in Kooperation mit ihr meine Masterarbeit. Hierin beschäftige ich mich unter anderem damit, wie Kundenfragen mithilfe von Large Language Models (LLMs) beantwortet werden können. Im Unternehmen gefällt mir besonders, mein Wissen aus dem Studium in der Praxis anzuwenden, mich über meine Ideen mit Kolleg*innen auszutauschen und deren hilfreiches Feedback zu bekommen.
Ich finde es spannend, welche sinnvollen Tools man mittels KI implementieren und wie viel hier noch erforscht werden kann. Jetzt sind LLMs gerade ein Top-Thema, über das man viele Nachrichten liest. Diese Entwicklungen verflechten sich mit grundlegenden akademischen Kenntnissen und ich habe das Gefühl, dass die derzeitigen Entwicklungen auf diesem Gebiet einen historischen Moment darstellen. Kürzlich ist es mir gelungen, im Rahmen meiner Masterarbeit das 5. Thüringen KI-Forum zu besuchen und meine KI-Community zu erweitern. Dies inspiriert mich, das KI-Thema weiter zu erforschen.

TU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Sebastian Schwarze, 26, Sonneberg

Medientechnologie , 2. Semester, Master

In meiner Bachelorarbeit, die am Fachgebiet Elektronische Medientechnik betreut wurde, habe ich mich mit VR-, AR- und Mixed Reality-Audiotechnologien beschäftigt. Diese spielen bei virtuellen Konferenzen oder auch im Consumer Bereich eine immer größere Rolle – etwa, wenn eine virtuelle Schallquelle in einer Museumsausstellung in den Raum platziert wird.
Ziel ist, ein möglichst plausibles Hörerlebnis zu generieren. Da bei der akustischen Vermessung eines Raums viele Daten gesammelt werden, habe ich vorhandene Algorithmen verknüpft und angepasst, die diese Datenmengen bis zu 40 Prozent reduzieren können, ohne dabei den Raumklang zu verfälschen.
Besonders das Wissen aus meinem Studium in der Praxis anzuwenden und eigene Ergebnisse zu erzielen hat mir großen Spaß gemacht. Die Erkenntnisse meiner Bachelorarbeit fließen in die Forschung am Fachgebiet Elektronische Medientechnik ein und ich bin glücklich, mit meiner Arbeit einen Beitrag zur Erforschung dieses gesellschaftlich relevanten Themas zu leisten. Gerade habe ich eine Stelle als studentische Hilfskraft am Fachgebiet angetreten und freue mich, gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen an der Entwicklung von Audiowiedergabesystemen mitzuwirken.

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Jasmin Ruprecht, 23, Bad Salzungen

Maschinenbau, 10. Fachsemester, Diplom

Ich bin seit April 2022 als wissenschaftliche Hilfskraft (Hiwi) am Fachgebiet Fertigungs- und Präzisionsmesstechnik tätig und habe dort in mehreren Projekten mitgearbeitet. Bis vor Kurzem habe ich eine Doktorandin des Fachgebiets bei Untersuchungen im Bereich Rasterkraftmikroskopie, Lithografie und Rasterelektronenmikroskopie unterstützt. Dabei hatte ich die Möglichkeit im Reinraum des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien (ZMN) zu arbeiten. Meine Aufgaben waren in erster Linie verschiedenste Oberflächenstrukturen zu vermessen.
Aktuell habe ich meine neue Hiwi-Stelle im selben Fachgebiet begonnen. Dort verfolgen die Forschenden das Ziel, eine kostengünstigere Variante für einen Laser mit zwei Frequenzen in definiertem Abstand aufzubauen. Ich werde dabei 3D-Druckteile konstruieren und später die Regelung der Laserfrequenz realisieren.
Während meiner HiWi-Tätigkeit habe ich spannende Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und kommende Entwicklungen gewonnen, die Arbeit an den Fachgebieten kennengelernt und Kontakte zu den Forschenden geknüpft. Bei der Suche nach einem Thema für die Abschlussarbeit oder ein Projektseminar ist das sehr hilfreich.
Ich arbeite praktisch genau an den Themen, die mich im Studium besonders interessieren: Interferometrie, Lasermesstechnik und Nanomesstechnik. Meine Arbeitszeiten kann ich mir flexibel einteilen und habe einen Nebenjob, der inhaltlich zum Studium passt. Ich lerne viel Neues über Vorlesungen und Seminare hinaus.

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Maria Kley, 25, Gotha

Informatik, 9. Semester, Bachelor

Ich arbeite als studentische Hilfskraft am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Hier erforschen Wissenschaftler*innen in enger Kooperation mit dem Fachgebiet Elektronische Messtechnik und Signalverarbeitung der TU Ilmenau Technologien für eine moderne Mobilfunk- und Satellitenkommunikation und -navigation. Im FORTE-Labor, das für Facility for Over-the-Air Research and Testing steht und ein ganzes Gebäude einnimmt, entwickle ich derzeit eine Pythonanwendung, die es den Nutzenden erlaubt, User Equipment (UE) wie zum Beispiel (USB-)Modems aus der Ferne zu kontrollieren, zu konfigurieren, zu testen und in Namespaces einzuteilen.
Als Werkstudentin sammle ich wertvolle Praxiserfahrung und überführe mein theoretisches Wissen in mögliche Anwendungen. Ich arbeite mich auch in neue Themen ein, z.B. habe ich meine Programmierkenntnisse sehr vertieft. Die modernen Messanlagen zu bedienen macht mir Spaß und ich lerne viel von meinen Kolleg*innen am Fraunhofer IIS. Zudem habe ich durch meine HiWi-Tätigkeit ein Gefühl dafür bekommen, welche Forschungsfelder mir besonders liegen. Für meine Berufsorientierung ist das absolut wichtig.

TU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Thomas Röckl, 21, Regensburg

Mechatronik, 5. Semester, Bachelor

Seit Mai 2023 arbeite ich als studentische Hilfskraft am Fachgebiet Produkt- und Systementwicklung. Im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich ein Wellenprüfgerät weiterentwickelt, das als Demonstrator in der Lehre, an Schulen oder Veranstaltungen wie der Ilmenauer Wissenschaftsnacht zum Einsatz kommt.
Wellen sind sich drehende mechanische Bauteile, die in fast jeder Maschine zur Kraftübertragung zum Einsatz kommen. Meine Aufgabe ist, die Steuerung zum Positionieren der Welle mit zwei Motoren zu entwerfen. Außerdem soll die Sensorik ausgelesen werden, damit Forschende am Fachgebiet die gesammelten Daten analysieren können. Mit diesen Informationen kann im weiteren Verlauf nachvollzogen werden, wie sich verschiedene Einflussfaktoren wie Raumtemperatur und Erschütterungen auf die Messungen auswirken.
Für mich hat es sich bereits jetzt sehr gelohnt, in der Forschung des Fachgebiets mitzuarbeiten, denn ich konnte die Grundlagen aus meinem Studium in der Praxis anwenden und meine Kenntnisse in der Informatik vertiefen. Vor allem das selbstständige Erschließen einer Aufgabe und die Erfolgserlebnisse, den Demonstrator zum Laufen zu bringen, aber auch die Ergebnisse zu präsentieren, haben mich in meinen Fähigkeiten bestärkt.