Die Frage!

Nachhaltigkeit – Wie engagierst du dich?

Ob in der Lehre, Forschung oder auf dem Campus – an der TU Ilmenau wird Nachhaltigkeit von Studierenden gelebt und praktiziert. Sie gehen nicht nur bewusst mit Ressourcen im Alltag um, sondern bringen sich in der Task Group Nachhaltigkeit der Universität ein, treiben den Ausbau von Photovoltaikanlagen voran oder organisieren Thüringens erstes nachhaltiges Musikfestival. Wir haben fünf Studierende gefragt, wie sie sich für Nachhaltigkeit engagieren.

Profilbild Sofia Mikhailova Eleonora Hamburg

Sofia Mikhailova, 24, Woronesch, Russland

Medienwirtschaft, 3. Semester Master

Ich engagiere mich im Verein Initiative Solidarische Welt (ISWI). In der ISWI e.V. liegt uns das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Zum Beispiel haben wir Umsonst-Regale in der Mensa und im Haus A aufgestellt. Die Idee ist, dass die Leute Sachen, die in gutem Zustand sind und die sie nicht mehr brauchen, anderen kostenlos zur Verfügung stellen. Dies trägt dazu bei, den Abfall zu verringern und unnötige Anschaffungen zu vermeiden. Auf dem gleichen Konzept basiert auch unser Umsonstfest, das wir hoffentlich zu Beginn des nächsten Wintersemesters wieder durchführen können. Neben dem kostenlosen Austausch von Sachen während des Festes organisieren wir dort auch Upcycling-, Nachhaltigkeits- und Reparaturworkshops. Im Verein versuchen wir, so nachhaltig wie möglich mit Ressourcen umzugehen. Beispielsweise verzichten wir auf Papierbecher und verwenden stattdessen Hartplastik. Dieses Geschirr leihen wir auch gerne anderen Vereinen wie dem ILSC für Veranstaltungen aus, um weniger Müll zu produzieren.

Profilbild Aneke Hansen Eleonora Hamburg

Aneke Hansen, 23, Wyk auf Föhr

Angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaft, 5. Semester Bachelor

Aktuell engagiere ich mich ehrenamtlich beim ILMPULS e.V. Ich bin seit Mitte letzten Jahres dabei und seit November 2022 im Vorstand und Schatzmeisterin des Vereins. Zusammen mit meinen Kolleg*innen im Vorstand und dem gesamten ILMPULS-Team plane und organisiere ich Thüringens erstes nachhaltiges Festival, das jedes Jahr im Sommer stattfindet und den Spaß eines Festivals mit Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität verbindet. Das Ziel ist es Besuchern zu zeigen, wie einfach es sein kann Natur und Umwelt zu schützen und trotzdem auf nichts verzichten zu müssen. Von kleinen Sachen wie Taschenaschenbechern, über Re- und Upcycling zu plastik- und einwegfreiem Essen und Trinken, ist alles dabei. Natürlich sind wir auch immer auf der Suche nach neuen Ideen, um das Festival nachhaltig weiterzuentwickeln und freuen uns immer über neuen Input und neue Mitglieder.
Außerdem bin ich als studentische Mitarbeiterin bei der Task-Group Nachhaltigkeit im Fachgebiet Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation. Hier helfe ich zusammen mit zwei weiteren Studierenden Ideen zu sammeln und Aktionen zu planen, um die Universität mit allem, was dazugehört nachhaltiger zu gestalten. Mit unserer Aktion, einer Kleidertauschparty, wollen wir zeigen, dass nicht immer sofort Klamotten neu gekauft werden müssen und jeder ganz einfach große Mengen an CO2 einsparen kann, wenn lokal und Second Hand gekauft wird.

Profilbild Florian Feix Eleonora Hamburg

Florian Feix, 20, Wiesbaden

Angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaft, 3. Semester Bachelor

Ich versuche, Nachhaltigkeit in alle Aspekte meines Lebens zu integrieren. Zum Beispiel kaufe ich meine Kleidung gebraucht oder nehme das Fahrrad für meinen Weg zur Uni und tägliche Erledigungen. Auf das Auto verzichte ich komplett und greife auf die Bahn zurück. Daher bin ich sehr glücklich, mich in der Task Group Nachhaltigkeit als studentische Hilfskraft am Fachgebiet Empirische Medienforschung und politische Kommunikation zu engagieren. In der Task Group wird mein Input als Studierender ernst genommen, das finde ich toll!  Auch nehme ich alle Vorschläge und Anregungen von Universitätsangehörigen, die an nachhaltigkeit@tu-ilmenau.de geschickt werden, auf und leite sie an unsere Task Group weiter. Mein großer Wunsch ist es, meine Kommilitoninnen und Kommilitonen ebenfalls zu motivieren, nachhaltiger zu leben. Mit der Kleidertauschparty in der Mensa, die ich gemeinsam mit zwei Kommilitoninnen initiiert habe, möchte ich zeigen, dass wir nicht immer neue Kleidung kaufen müssen und so einen Impuls für nachhaltigen Konsum geben.

Profilbild von Jasmin Calmbach Eleonora Hamburg

Jasmin Calmbach, 27, Göppingen

Promotionsstudentin am Fachgebiet Technische Thermodynamik

An der TU Ilmenau habe ich im Master Regenerative Energietechnik studiert und möchte mit meinem Wissen über Energieerzeugung, -speicherung und -netze die Energiewende vorantreiben. Einen besonderen Schwerpunkt lege ich auf Solarstrom, denn dieser ist günstig und zudem sind Photovoltaikanlagen langlebig und vergleichsweise gut recyclebar. Gemeinsam mit einem Team, darunter aktuelle und ehemalige Angehörige der Universität, engagiere ich mich im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Wattbewerb“ für den Ausbau von Photovoltaikanlagen in Ilmenau. Wir wollen Unternehmen und Privatleute motivieren, verstärkt Photovoltaikanlagen zu installieren, um den CO2-Austoß der Stadt zu reduzieren und zur erhöhten lokalen Eigenerzeugung beizutragen. Hierzu organisieren wir Infoveranstaltungen sowie Gespräche mit den Stadtwerken, Wohnungsbaugesellschaften und Firmen aus der Region.

Profilbild von Christina Schiml Eleonora Hamburg

Christina Schiml, 28 Jahre, Ingolstadt

Wirtschaftsingenieurwesen, 4. Semester Master

Als studentische Assistentin am Fachgebiet Nachhaltige Produktionswirtschaft und Logistik beschäftige ich mich mit produktionstheoretischen Grundlagen, die sich an realen Problemen orientieren. So helfe ich unter anderem bei der Vorbereitung von Vorlesungen über Produktions-, Logistik- und Nachhaltigkeitsmanagement. Dazu gehören Themen wie globale Liefer- und Wertschöpfungsketten, Fair Trade und Unternehmensethik. Das Fachgebiet beschäftigt sich außerdem mit Fragestellungen rund um die Kreislaufwirtschaft. Als Lösungsansatz für Ressourcenknappheit und den Klimawandel soll der Lebenszyklus von Produkten nachhaltiger gestaltet werden und nicht mit der Entsorgung enden. Bereits bei der Entwicklung ist es deshalb wichtig, Recyclingoptionen zu bedenken, sodass Stoffe nach der Aufbereitung erneut in Herstellungsprozessen eingesetzt werden können. Für mich als angehende Ingenieurin ist das die Zukunft. Später im Berufsleben möchte ich helfen, den Umgang mit endlichen Ressourcen zu optimieren. In meiner Masterarbeit werde ich die Methode der Ökobilanzierung im Zusammenhang mit kreislaufwirtschaftlichen Aspekten untersuchen. Privat ist mir Nachhaltigkeit ebenfalls sehr wichtig: Die allermeisten Wege lege ich mit dem Rad oder Zug zurück, vermeide Flugreisen, nutze Geräte bis zum Lebensende und kaufe Kleidung teilweise aus zweiter Hand.