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Erfindermesse iENA 2023: Patente der TU Ilmenau prämiert

Auf der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA 2023 in Nürnberg sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau für ihre Patente ausgezeichnet worden: Sie erhielten drei Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen und nahmen diese bei einer feierlichen Veranstaltung des Landespatentzentrums Thüringen PATON an der TU Ilmenau entgegen.

PATON-PTH/Jens Dahlems
Dr.-Ing. Ingo Ortlepp, Maximilian Hoffmann und Prof. Eberhard Manske wurden für ihre Erfindung „Aktive Stabilisierung der Luftbrechzahl in einer abgeschlossenen Messkammer für Präzisionssysteme“ ausgezeichnet. Katrin Wägemann, stellvertretende Vorsitzende der iENA-Jury, gratulierte.

Sie setzen neue Standards in der Medizintechnik, Optik oder industriellen Produktion und zählen zu den besten Innovationen der Welt: Patente der Technischen Universität Ilmenau sind auf der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA 2023 mit drei Gold-, vier Silber und zwei Bronzemedaillen prämiert worden. Damit gehören sie zu den Top-Erfindungen, die in diesem Jahr aus Asien, Amerika und Europa in der Fachmesse eingereicht wurden.

Die TU Ilmenau ist eine der patentstärksten Universitäten Deutschlands, wie eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft belegt. Laut dieser meldete die Universität im Zeitraum von 2010 bis 2019, bezogen auf die Anzahl ihrer Beschäftigten, die meisten Patente aller betrachteten deutschen Hochschulen an. Insgesamt erreichte sie im Ranking den 8. Platz.

Diese Innovationsstärke wurde auch dieses Jahr von einer Fachjury der iENA bestätigt. Neun Wissenschaftsteams der TU Ilmenau wurden für ihre Erfindungen mit Medaillen ausgezeichnet – darunter Verfahren zur Herstellung von Trinkwasser aus Salzwasser mit Hilfe von Sonnenenergie, zur Fahrdynamikregelung von Fahrzeugen durch Drohnen oder zur Herstellung von Oxidschichten auf Metalloberflächen. Im Beisein von Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß und Andreas Bühl, Thüringer Landtagsabgeordneter für den südlichen Ilm-Kreis und Schmiedefeld am Rennsteig, nahmen die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Medaillen entgegen.

Eine Goldmedaille erhielt ein Forscherteam um Prof. Jean-Pierre Bergmann, Leiter des Fachgebiets Fertigungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, für ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Rührreibschweißstiften. Rührreibschweißen ist ein Schweißverfahren, mit dem zwei gegenüberliegende Werkstücke verbunden werden, ohne das Werkstückmaterial zu schmelzen. Kernfaktor des Schweißverfahrens ist die Gestaltung und Herstellung des Rührreibschweißwerkzeuges. Verglichen mit dem bisher herkömmlichen Herstellungsprozess spart das vorgeschlagene Verfahren der Wissenschaftler zur Herstellung des Rührreibschweißstifts nicht nur Material ein, sondern verringert auch den Aufwand in der Produktion der Rührreibschweißstifte und führt zu einer Reduzierung der Belastung der Maschine. Das Rührreibschweißen kommt in der Elektroindustrie, im Automobilbau oder in der Raumfahrt zum Einsatz.

Ebenfalls eine Goldmedaille erhielten Prof. Eberhard Manske und Prof. Thomas Fröhlich und ihr Forscherteam vom Institut für Prozessmess- und Sensortechnik für ein Verfahren zur aktiven Stabilisierung der Brechzahl der Luft, respektive der Gasdichte in einer Messkammer. Mit dem neuen Verfahren können nun für optische Längenmessungen und Waagen die störenden Einflüsse, insbesondere Luftdruck, -temperatur und feuchte, derartig kontrolliert werden, dass die dadurch verursachten Messunsicherheiten um das Tausendfache gegenüber herkömmlichen Verfahren verringert werden können. Zudem reduziert die Stabilisierung der Brechzahl der Messkammern die klimatischen Anforderungen an die Messräume, wodurch Ressourcen geschont werden. Das Forscherteam verspricht sich durch die enormen Vorteile der neuen Lösung zukünftig viele Interessenten für dieses Verfahren.

Eine weitere Goldmedaille erhielt Dr. Alexander Hunold vom Fachgebiet Biomedizinische Technik für ein Verfahren zur Applikationskonfiguration zur Stimulation am Menschen. Dieses ist für medizinische Therapie entwickelt worden und stimuliert gezielt ausgewählte Areale des Gehirns mit Strom – etwa von Schlaganfallpatientinnen und -patienten, die ihre Motorik trainieren müssen.

Dr. Christoph Hoock, Leiter des Landespatentzentrums Thüringen PATON, gratulierte den Erfinderteams zu ihrem Erfolg und hob die Relevanz ihrer Patente für unsere Gesellschaft hervor:

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben mit ihren Patenten technische Lösungen für gesellschaftsrelevante Probleme gefunden, etwa im Gesundheitsbereich, der Energieeinsparung oder in der Fahrsicherheit. Damit werden drei wichtige Ziele der UN-Nachhaltigkeitsagenda berücksichtigt.

Prof. Jens Müller, Vizepräsident für Internationale Beziehungen und Transfer der TU ilmenau, sieht die iENA als wichtige Plattform für Erfinderinnen und Erfinder. Dort können sie ihre Innovationen nicht nur der Öffentlichkeit vorstellen, sondern auch Kontakte zu potenziellen Industriepartnern knüpfen, um die Patente in konkrete Anwendungen und Produkte zu überführen:

Die Erfinderteams leisten einen bedeutenden Beitrag zum Transfer aus der Forschung in die Industrie und zur Stärkung der Innovationskraft unserer Industrie.

Mehr zur diesjährigen iENA-Medaillenverleihung im MDR Thüringen Journal.

Ausgezeichnete Teams nehmen ihre Medaillen entgegen

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Team Patentmanagement Thüringer Hochschulen