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Ilmenauer Gründerszene stellt sich beim Ilmkubator-Gründertalk vor

Beim zweiten Gründertalk an der TU Ilmenau präsentierten sich etablierte Unternehmen und angehende Gründerinnen und Gründer Interessierten und Akteuren aus der Region. 80 Gäste erhielten auf dem Gelände der Fischerhütte spannende Einblicke in die Arbeit des Ilmkubators.

TU Ilmenau/Ilmkubator
Der zweite Gründertalk fand auf dem Geländer der Fischerhütte statt.

Nach dem hybriden Gründertalk im letzten Jahr traf sich die Ilmenauer Start-up Szene am 7. Juli erstmals in Präsenz bei der Netzwerkveranstaltung „Gründertalk“ des Ilmkubator Gründerservice der TU Ilmenau. Über 80 Gäste aus Politik, Wirtschaft und der Thüringer Gründungsszene sowie interessierte Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität trafen sich am Nachmittag auf dem Gelände der Fischerhütte in der Langewiesener Straße zum Netzwerken und erhielten einen Einblick in die Arbeit des Ilmkubators. Angehende Gründerinnen und Gründer stellen ihre Projekte in einem Pitch vor und etablierte Unternehmerinnen und Unternehmer berichteten im Gründertalk über ihre Gründungsgeschichten. Zudem wurde der neue Gründungsbereich der TU Ilmenau in den Finnhütten eröffnet und eine Ausstellungswand universitärer Ausgründungen eingeweiht. Der Tag endete mit einer Vorführung des US-amerikanischen Kinofilms „The Founder“ des Hochschulfimclubs.

Neue Räume für angehende Gründerinnen und Gründer der Universität

Im Rahmen der Arbeit des Ilmkubators wurden die Finnhütten auf dem Fischerhüttengelände umfassend umgestaltet und bilden den neuen Gründungsbereich der Universität. Die Räumlichkeiten sollen den Teams der Ilmkubator Class und anderen Gründungsinteressierten die Möglichkeit geben, in Coworking-Bereichen miteinander zu arbeiten, ihre Geschäftsideen voranzutreiben und kreativ zu werden, so Projektleiterin Dr. Dörte Gerhardt. Auch Beratungsräume für die Gründungscoaches des Ilmkubators finden hier ihren Platz. Dank eines offen gestalteten Eingangs- und Kommunikationsbereichs können künftig auch Workshops und Veranstaltungen im neuen Gründungsbereich stattfinden, der zu einem Ort der Begegnung für unternehmerisch denkende und handelnde Personen auf dem Campus wachsen soll, sagt Dr. Dörte Gerhardt:

Es ist gut, endlich einen Ort für kreatives Arbeiten, Tüfteln und Erfinden zu haben. Wir sehen uns in der Tradition der Glashütte auf diesem Gelände – hier entstehen innovative Ideen, werden weiterentwickelt und in erfolgreiche Unternehmen überführt. Wir freuen uns, jetzt richtig loszulegen und das Gelände mit Leben zu füllen.

Zwei Studierende nutzten den künftigen Bühnenbereich am Abend für einen Pitch ihrer aktuellen Gründungsprojekte und erhielten interessierte Fragen und Feedback zu ihren Ideen. Auch ihnen gefallen die neuen Räume und Möglichkeiten zum Austausch gut.

Erfolgreiche Ausgründungen der Universität an der Start-up Wall erleben

Ein Highlight des neuen Gründungsbereichs ist die Start-up Wall, eine Ausstellungswand für Ausgründungen der Universität. In Schaukästen werden Unternehmen repräsentiert und deren Gründungsgeschichte erlebbar gemacht: Neben einem Steckbrief zur Ausgründung liegen Prototypen und Miniaturen bei und über QR-Codes sind weitere Informationen zum Unternehmen hinterlegt. Diese reichen von Gründungsgeschichten auf der Webseite des Ilmkubators bis hin zu Video-Interviews mit den Gründerinnen und Gründern und Pitches der Unternehmen.

Die Start-up Wall wurde über das Regionalmanagement Thüringer Bogen finanziert und wird im Laufe des Jahres um weitere Unternehmensporträts wachsen. Sie ist so konzipiert, dass die Schaukästen auch ortsunabhängig eingesetzt und zum Beispiel dem Rathaus oder dem Landratsamt ausgestellt werden können. Dr. Thomas Scheller, Sachgebietsleiter Wirtschaft und Infrastruktur des Ilm-Kreis, lobte die neu gestalteten Räumlichkeiten und die geschaffene Start-up Wall. Außerdem sprach er den Gründern die Unterstützung des Regionalmanagements durch aktive Netzwerkarbeit zu.

Gründungsgeschichten hautnah: Unternehmer berichten beim Gründertalk

Das Netzwerk der lokalen Gründerszene war auch Thema beim Gründertalk selbst: Die drei Unternehmer Sara Werner von der Digitalwerkstatt SNIPIN / DIE Digitalmacherei, Falko Rotter vom IT-Logistikunternehmen EXOR PRO und Dr. Boris Goj vom Mikrosystemtechnik-Unternehmen 5microns berichteten von ihren Gründungsgeschichten und gaben wertvolle Tipps und Erfahrungen an die kommende Gründergeneration weiter.

Für Boris Goj und seine Kollegen bei der 5microns GmbH ist insbesondere die TU Ilmenau und das dort angesiedelte Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien ein Vorteil von Ilmenau: Die TU Ilmenau zählt zu den international weltweit ausgewiesenen Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet, berichtet Dr. Boris Goj:

5microns kann seinen Kunden dadurch Reinraumtechnologien bedarfsgerecht und speziell zugeschnitten anbieten. Gemeinsam mit Mitarbeitern der jeweiligen Fachgebiete haben wir auch schon zahlreiche studentische Arbeiten betreut und neue Prozesse etabliert bzw. charakterisiert.

Die TU liefere darüber hinaus auch sehr gut ausgebildete Fachkräfte, die bereits während des Studiums in die Themen des Unternehmens eingebunden werden, bestätigt auch Falko Rotter (EXOR PRO).

Der Wirtschaftsförderer der Stadt Ilmenau, Tino Wagner, kann die vielfältigen Standortvorteile nur unterstreichen:

Die Region lebt von kurzen Wegen, einem aktiven Netzwerk und dem technologischen Know-how am Standort. Es ist essenziell, dass die Start-up-Mentalität auch hier in Ilmenau aktiv gefördert wird.

Netzwerke und Unterstützungsangebote nutzen

Dazu gebe es zahlreiche Unterstützungsangebote in der Region, um sich weiterzubilden und ein gesundes Unternehmen aufzubauen, waren sich Sara Werner, Dr. Boris Goj und Falko Rotter einig. Einrichtungen wie der Gründerservice Ilmkubator aber auch Angebote der Wirtschaftsförderung, der IHK oder dem Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) sollten von angehenden Gründerinnen und Gründern genutzt werden, findet Sara Werner. Neben fachlicher Qualifikation und professionellem Feedback sei insbesondere das Netzwerken mit anderen Gründerinnen und Mentoren wertvoll für die eigene Entwicklung gewesen, die Angebote hochwertig und überwiegend kostenfrei.

Auch Susanne Herold, stellvertretende Leiterin des ThEx, sieht viel Potenzial in den Gründerservices der Hochschulen. Thüringen brauche junge Leute, die Mut, Kreativität und Unternehmergeist haben. Im Ilmkubator können sie sich vernetzen und voneinander lernen – wichtige Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Sie freute sich, dass auch Josephine Zorn, Gründungsberaterin der Gründerwerkstatt neudeli an der Bauhaus Universität Weimar, als Rednerin geladen war und das Thüringer Hochschulgründernetzwerk sichtbar mache.

Projektleiterin Dr. Dörte Gerhardt freut sich über die positiven Rückmeldungen und wünscht sich, dass weitere Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität den Weg zum Ilmkubator finden. Derzeit verzeichnet die TU Ilmenau jährlich sechs bis zehn Ausgründungen, das Potenzial sei aber wesentlich höher.

Die Wissenschaftler betreiben Forschung auf höchstem Niveau, die international anerkannt ist. Wir möchten daher Ausgründungen aus dem wissenschaftlichen Bereich weiter vorantreiben und Mitarbeiter sowie Studierende mit unseren Angeboten und Veranstaltungen wie dem heutigen Gründertalk für das Thema Unternehmertum sensibilisieren.

Der Ilmkubator ist der Gründerservice der TU Ilmenau und unterstützt Angehörige der Universität in der Vorgründungsphase. Die Angebote umfassen neben der klassischen Gründungsberatung auch Coachings, Qualifizierungs- und Lehrangebote, Netzwerkveranstaltungen, Kontaktvermittlung sowie Zugang und Beratung zu Fördermöglichkeiten. Der Ilmkubator wird in der Linie „EXIST-Potentiale“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie EXIST gefördert.

Kontakt

Laura Martin

Ilmkubator Öffentlichkeitsarbeit und Events