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PATINFO2023: Patente als Rohstoffe für die Wirtschaft

Auf einer der bedeutendsten Konferenzen im Patentwesen, der PATINFO, haben sich internationale Fachexpertinnen und Fachexperten über die neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der gewerblichen Schutzrechte informiert. Besonders der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Patentrecherche führte zu anregenden Diskussionen.

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Knapp 300 Fachleute aus Forschung und Industrie, Patentämtern, Kanzleien und aus der Informationsbranche informierten sich auf der PATINFO.

Patente, Marken, Designs – das Kolloquium der TU Ilmenau über Patentinformationen und gewerblichen Rechtsschutz, kurz PATINFO2023, zählt europaweit zu den wichtigsten Konferenzen auf diesem Gebiet. Unter dem Motto „Schutzrechtsinformationen als Rohstoff für die Wirtschaft von morgen“ tauschten sich knapp 300 Fachleute aus Forschung und Industrie, Patentämtern, Kanzleien und aus der Informationsbranche in vielen persönlichen Gesprächen und Diskussionen fachlich aus. Die Gäste kamen u.a. aus Australien, Südkorea, USA, Schweden und Finnland.

Die erst seit Februar 2023 amtierende neue Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA), Eva Schewior, ein Vertreter des Europäischen Patentamtes und die zuständige Mitarbeiterin der Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) für Green Tech brachten sich als Vertreter der Ämter aktiv mit Ihren Beiträgen ein und stellten sich den Fragen der Teilnehmenden.

Weitere Vorträge drehten sich um Aspekte wie „Schutzfähigkeit und Marktpotential“, „ Sind die kreativen oder technischen Ideen nachhaltig?“, „Welche Techniken können wir verwenden, um die Schutzrechtsanmeldungen zu identifizieren und zu bewerten?“, „Was ist Rohstoff für die Wirtschaft von morgen, was ist eher Ballast?“ und „Welche neuen Tools und Quellen helfen uns, diese Fragen zu klären, wo gibt es noch zu hebendes Potential?“

Besonders die Einsatzmöglichkeiten von KI zur Patentrecherche und Weiterverarbeitung der Ergebnisse führte zu anregenden Diskussionen.

Ein lebhafter, außergewöhnlicher Vortrag von Patentanwältin Dr. Renate Weisse beleuchtete das Thema „#sieben Prozent“, wobei der Frage nachgegangen wurde, warum so wenig Frauen - nur bei  7 Prozent der Patentanmeldungen beim DPMA - als Erfinderinnen auftreten. Dabei wurden auch viele allgemeingültige „Hemmnisse“ bei der Meldung von Ideen im Unternehmen festgestellt. In der begleitenden Ausstellung und in einer Reihe von Kurzvorträgen stellten Softwareanbieter und Informationsdienstleister ihre neuesten Entwicklungen vor. Ein Programm mit 19 kostenfreien Workshops rundete die Veranstaltung ab.

Das 45. Kolloquium der TU Ilmenau über Patentinformation und gewerblichen Rechtsschutz, PATINFO2023 wurde durch das Landespatentzentrum Thüringen (PATON) organisiert. Sabine Milde, Mitarbeiterin des PATONS, zieht eine positive Bilanz:

Die PATINFO war auch 2023 das ideale Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen öffentlichen, privaten und gewerblichen Anbietenden und Nutzenden im Umfeld von Patenten, Marken und Designs. Wir bedanken uns bei der TU Ilmenau und der Stadt Ilmenau für die tolle Unterstützung.

Die Tagung findet jährlich mit ca. 250 bis 350 Teilnehmern aus der Industrie, der Anwaltschaft, den Patentämtern und wissenschaftlichen Einrichtungen in Ilmenau (Thüringen) statt. Sie hat eine recht lange Tradition (seit 1962) und wird vom Europäischen und vom Deutschen Patentamt als eine der wichtigsten Veranstaltungen für Patentinformationsexperten eingeschätzt. Die PATINFO2024 findet vom 5. bis 7. Juni 2024 unter dem Motto "Schutz vor Produktpiraterie: Warum Patente, Marken und Design unverzichtbar sind" statt.

 

Impressionen der PATINFO2023

Kontakt

Sabine Milde

PATON – Landespatentzentrum Thüringen