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Girls'Day weckt Neugier für technische Berufe

Zum diesjährigen Girls'Day sind Schülerinnen an der TU Ilmenau mit Technik und Naturwissenschaften in Berührung gekommen. In den Laboren der Universität wurden sie mit vielen Einsatzfeldern in den Ingenieurwissenschaften vertraut gemacht.

TU Ilmenau/Dino Junski
Besonders viele Teilnehmerinnen lockte das Angebot des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik (BMTI). Die Mädchen testeten eine neuartige Kappe, die mit trockenen Elektroden und ganz ohne Gel die elektrische Gehirnaktivität messen kann.

Was sagt die Herzfrequenz über unseren Gesundheitszustand aus? Kann man Kopfschmerzen messen? Und wie viele Federn sind in einem Auto eingebaut? Der diesjährige Girls'Day weckte bei Mädchen viel Neugier für Naturwissenschaften und Technik. In den Laboren der TU Ilmenau kamen sie mit der Forschung der Universität in Berührung. Sie besuchten Prüfstände am Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo), das Medienlabor, die Labore der Biomedizinischen Technik oder die Maschinenhalle im Newtonbau. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität beantworteten ihnen alle Fragen rund um Naturwissenschaften und Technik.

Besonders viele Teilnehmerinnen lockte das Angebot des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik  (BMTI). Hier lernten die Schülerinnen der 5. bis 9. Klasse Technik kennen, die in Arztpraxen und Krankenhäusern zur Diagnose und Therapie von Krankheiten eingesetzt wird. In kleinen Experimenten und Mitmachaktionen probierten sich die Mädchen an den Geräten aus. Sie maßen ihre Muskelaktivität , werteten CT-Aufnahmen aus und testeten eine neuartige Kappe, die mit trockenen Elektroden und ganz ohne Gel die elektrische Gehirnaktivität messen kann.

Seit vielen Jahren ist das Angebot des BMTI am Girls'Day bei den Mädchen aus der Region sehr nachgefragt. Der Studiengang der Biomedizinischen Technik ist bei jungen Frauen ebenfalls beliebt, Studentinnen machen etwa 50 Prozent der Studierenden im Studiengang aus. Dr.-Ing. Eva-Maria Dölker, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Biomedizinische Technik, weiß, warum ihr Fach so gut bei jungen Frauen ankommt:

Die Verbindung aus Medizin und Ingenieurwissenschaften macht die Biomedizinische Technik so interessant. Wir entwickeln Technik, die Menschen hilft. Wenn die Mädchen zu uns kommen und praktisch erleben, was Medizintechnik genau ist und wozu sie eingesetzt wird, werden sie auf das Fach neugierig und sehen es als eine potenzielle Studienoption nach ihrem Abitur.

Als Ingenieurinnen neuartige Geräte konstruieren

Welche Einsatzgebiete Ingenieurinnen außerhalb der Medizintechnik offenstehen, konnten die Schülerinnen der 8. Klasse im Angebot „Ran an die Technik“ vor Ort erleben. Am ThIMo erfuhren sie, dass Feinstaub nicht nur durch Motoren, sondern auch durch Reifen und Bremsen verursacht wird. Im Anschluss probierten sie sich als Rennfahrerinnen an einem Simulationsstand aus. Im Fernsehstudio der Universität nahmen sie im Regiestuhl Platz und wurden für kurze Zeit zu Fernsehmacherinnen. Im Newtonbau konnten sie sich einen Überblick über zahlreiche Maschinen für verschiedene Produktionsverfahren verschaffen – darunter Maschinen zur Herstellung technischer Federn. Dr.-Ing. Veronika Geinitz vom Fachgebiet Maschinenelemente machte die Mädchen mit technischen Federn aller Formen und Größen vertraut. Die Wissenschaftlerin forscht mit viel Begeisterung auf dem Gebiet der Federntechnik und ermutigte die Teilnehmerinnen, ihrem Interesse für Technik nachzugehen und veraltete Rollenbilder zu ignorieren:

Früher galten technische Berufe als typische Männerberufe, der Umgang mit Maschinen war oft körperlich anstrengend. Heute sind wir weit davon entfernt. Frauen können sich als Ingenieurinnen genauso gut wie Männer Dinge ausdenken, neuartige Geräte konstruieren oder Werkstoffe entwickeln.

Der Girls'Day ist ein bundesweiter Orientierungstag zur Berufs- und Studienorientierung von Mädchen. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Am Girls'Day lernen Mädchen Berufe oder Studienfächer in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen und begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Mehr Informationen zu Angeboten für Schülerinnen und Schüler an der TU Ilmenau finden Interessierte unter: www.tu-ilmenau.de/studium/vor-dem-studium/uni-erleben/schueler-forschen

Möchten auch Sie in die Maschinenhalle reinschauen? Oder sich über die Zukunft der Mobilität am ThIMo informieren? Dann besuchen Sie uns gerne zur Ilmenauer Wissenschaftsnacht am 1. Juli!