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Sustainability Days: Neue AG rückt Nachhaltigkeitsbewusstsein in den Fokus

Nachhaltigkeit ins Bewusstsein der Universitätsangehörigen bringen– dieses Ziel verfolgt die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft (AG) Nachhaltigkeit. Studierende und Promovierende der TU Ilmenau haben sich in der AG im Studierendenrat (StuRa) zusammengeschlossen, um gemeinsam Initiativen für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus umzusetzen. Erstes Projekt der AG: Die Sustainability Days. Zwei Tage lang informierten und diskutierten die AG-Mitglieder mit interessierten Studierenden und Mitarbeitenden über Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau.

TU Ilmenau/Eleonora Hamburg
Studierende und Promovierende verschiedener Fachrichtungen haben sich in der AG Nachhaltigkeit zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie Projekte umsetzen, um die TU Ilmenau nachhaltiger zu machen.

Angehörige der TU Ilmenau haben sich bei den Sustainability Days umfassend über Nachhaltigkeit ausgetauscht. An Informationsständen studentischer Vereine wie ISWI oder Ingenieure ohne Grenzen, aber auch der Universität standen Ansprechpartner*innen zwei Tage lang für alle Fragen rund um ihr Engagement für Nachhaltigkeit offen. Zwei Diskussionen zum Thema Fair Trade und Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau zogen Interessierte ins BC-Café sowie in den Audimax. Ein Online-Workshop des Gesundheitsmanagements der TU Ilmenau über klimaneutrale Ernährung ergänzte das Angebot. Mit einer Ecke, in der die Besuchenden gebrauchte Kleidung mitnehmen konnten, setzte die AG ein Zeichen für nachhaltigen Konsum. Zudem wurden in der Mensa für den Zeitraum der Sustainability Days nur vegetarische und rein-pflanzliche Speisen angeboten und über die Belastung der Umwelt und der persönlichen Gesundheit durch die Produktion und den Konsum tierischer Produkte aufgeklärt.

Mehr Blühwiesen auf dem Campus, Car-Sharing, weniger Papier, Kleidertausch- und Müllsammelaktionen oder eine größere Auswahl vegetarischer Gerichte auf der Mensaspeisekarte – mit kleinen Aktionen will die AG die TU Ilmenau nachhaltiger machen, wie Jasmin Calmbach, Promotionsstudentin am Fachgebiet Thermodynamik und AG-Mitglied, erklärt:

Wir wollen Menschen für Nachhaltigkeit sensibilisieren und ihnen einfache Wege aufzeigen, wie wir gemeinsam den Klimawandel mildern können. In den kommenden Monaten wollen wir viele Projekte umsetzen.

Die neue AG Nachhaltigkeit eröffnet den Studierenden mehr Möglichkeiten, Projekte für Nachhaltigkeit zu verwirklichen, wie Anne Zerbst, Leiterin des Referats Sport, Umwelt und Gesundheit des StuRa, erläutert:

An der TU Ilmenau existieren viele Ideen und Initiativen der Studierenden, auch aus der Task Group Nachhaltigkeit. Wenn sie jedoch Projekte umsetzen wollen, fehlen oft die finanziellen Mittel und die Menpower. In der AG sind viele Akteur:innen nun vernetzt und  wir als StuRa können die Studierenden besser in ihren Vorhaben unterstützen.

„Ideen austauschen und zum Mitmachen bewegen“

Mira Rochyadi-Reetz, Promotionsstudentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation, ist eine der Initiator:innen der AG und zudem Mitglied in der Task Group Nachhaltigkeit. Sie engagiert sich bereits seit vielen Jahren für Umweltschutz - bis letztes Jahr als  Vorstandsmitglied des BUND Ilm-Kreis. Im Diskurs mit Angehörigen der Universität möchte sie neue Ideen für mehr Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und in der Verwaltung sammeln:

Die TU Ilmenau lebt von der Zusammenarbeit aller Uniangehörigen. Wir als Gemeinschaft gestalten den Universitätsalltag und wir als Gemeinschaft können ihn damit mit unseren täglichen Entscheidungen und Verhalten nachhaltiger machen. Um das gemeinsam anzugehen, müssen wir alle miteinander sprechen und diskutieren, Ideen und Themen aller sammeln und alle zum Mitmachen bewegen.

Sie freute sich besonders, dass viele internationale Studierende die Veranstaltungen besuchten und ihre Sicht auf eine nachhaltigere Welt teilten. Im BC-Café kamen Studierende aus Deutschland, aber auch Indien, Mexiko oder Kamerun zusammen, um gemeinsam über globale Lieferketten zu diskutieren.

TU Ilmenau auf dem Weg zu einer Sustainable Community

Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „TU Ilmenau im Wandel: Wissenschaft für eine nachhaltige Zukunft", moderiert von Netzwerk-n Deutschland, kamen Studierende und Mitarbeitende der TU Ilmenau im Audimax zusammen. Die Teilnehmenden diskutierten in einem Fishbowl-Format, bei dem auch Menschen aus dem Publikum jederzeit zur Diskussion hinzustoßen konnten.

Prof. Anja Geigenmüller, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, verwies auf die Verantwortung der Universität, Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung zu implementieren:

Um eine nachhaltige Welt zu gestalten, braucht es entsprechende Kenntnisse und Kompetenzen. Gerade als technische Universität sind wir gefordert, diese Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln. Und das wird uns Lehrende zu Lernenden machen – wir müssen selbst verstehen, was Nachhaltigkeit in unseren jeweiligen Fachdisziplinen bedeutet, um Absolventinnen und Absolventen die gebotene fachliche Tiefe sowie angemessene Problemlösungskompetenzen vermitteln zu können.

Prof. Jens Wolling, Leiter des Fachgebiets Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation, lobte das Engagement der Studierenden. Um die TU Ilmenau nachhaltiger zu machen brauche man sowohl den Top Down- als auch den Bottom-up-Ansatz, betonte er. Sein Fachgebiet führt  derzeit im Rahmen des BMBF geförderten Verbundprojekts „KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen“ Untersuchung zur Nachhaltigkeitskommunikation durch. Dazu erklärt Prof. Wolling:  

Die notwendigen Veränderungen, die mit einer nachhaltigen Entwicklung verbunden sind, müssen gut kommuniziert werden. Mit unserem Projekt wollen wir herausfinden, wie diese Kommunikationsprozesse aussehen sollten, damit die Transformation von Universität und Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit gelingt.

Sustainability Days an der TU Ilmenau

Kontakt

Anne Zerbst

Leiterin des Referats Sport, Umwelt und Gesundheit im StuRa