Auszeichnungen

Wissenschaftler der TU Ilmenau erhält prestigeträchtige Ehrung

Die American Physical Society hat Prof. Jörg Schumacher, Leiter des Fachgebietes Strömungsmechanik der TU Ilmenau, zum Fellow ernannt. Der Rang eines Fellow of the American Physical Society (APS) ist der höchste Mitgliedsstatus, den ein Wissenschaftler erreichen kann.

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Professor Schumacher wurde laut der Begründung des Auswahlkomitees ausgezeichnet „für seine herausragenden Arbeiten, die hochmoderne Simulationen und ein besseres Verständnis von turbulenten Strömungen, einschließlich Konvektion, passive Skalare, Wolkenmikrophysik und die Universalität des Übergangs zur Turbulenz, vorantreiben.“ Der Fellow-Status gilt weltweit als eine der prestigeträchtigsten Ehrungen in einer wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Stefan Sinzinger:

Die Verleihung dieses höchstens Mitgliedsgrades einer so prestigetechnischen Vereinigung wie die American Physical Society ist Ausweis und Anerkennung für die herausragenden Leistungen von Jörg Schumacher auf internationaler Ebene. Ich gratuliere Kollegen Schumacher im Namen der gesamten Universität sehr herzlich zu dieser Auszeichnung, die nicht zuletzt im hohem Maße positiv zum wissenschaftlichen Renommee der TU Ilmenau beiträgt.

Momentan koordiniert Prof. Schumacher das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderte Schwerpunktprogramm 1881 „Turbulente Superstrukturen“, in dem Prozesse untersucht werden, die zu einer Ordnung auf großen Skalen in Form von kohärenten Mustern in vollständig turbulenten Strömungen führen. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das in vielen natürlichen Strömungen wie beispielsweise der Atmosphäre beobachtbar ist. In diesem Konsortium arbeiten ausgewiesene Wissenschaftler von 15 Universitäten und Forschungsinstituten aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz sowie Großbritannien an gemeinsamen Projekten zusammen. Das Schwerpunktprogramm bringt Ingenieure, Physiker, Mathematiker und Meteorologen zusammen.

In einem weiteren, von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Großprojekt „DeepTurb - Deep Learning in und von Turbulenzen “ erforscht Professor Schumacher gemeinsam mit Kollegen aus der Technischen Thermodynamik, Informatik und Mathematik der TU Ilmenau neuronale Netzwerkarchitekturen, die in der Lage sind, die zeitliche Entwicklung von Turbulenzen vorherzusagen ohne dafür die zu Grunde liegenden komplexen mathematischen Modellgleichungen zu nutzen. Diese interdisziplinären Arbeiten profilieren die TU Ilmenau als einen international beachteten Standort für die datengetriebene Modellbildung in der Strömungsforschung.  

Die American Physical Society (APS) ist eine gemeinnützige Mitgliederorganisation, die sich für die Förderung und Verbreitung des Wissens über Physik einsetzt, und zwar durch herausragende Forschungszeitschriften, wissenschaftlichen Tagungen sowie durch Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Interessenvertretung und internationale Aktivitäten. Die APS vertritt mehr als 50.000 Mitglieder, darunter Physiker an Hochschulen, in nationalen Laboratorien und in der Industrie in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt. Das APS Fellowship-Programm wurde ins Leben gerufen, um Mitglieder auszuzeichnen, die durch herausragende Forschung und Veröffentlichungen bedeutende innovative Beiträge zur Anwendung der Physik in Wissenschaft und Technik geleistet haben. Der Fellow-Status ist eine besondere Ehre, die die Anerkennung durch die Fachkollegen bedeutet.