Studium

„Man muss nur beginnen“: Ausstellungsprojekt NURIA will Kulturszene stärken

“Schönheit – in all ihren Facetten” – das ist das Motto der Ausstellung NURIA, die am 10. Juni 2022 im Ilmenauer Parkcafé eröffnet wird. Insgesamt 43 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Thüringen präsentieren drei Tage lang ihre Werke: Von der Fotografie über die Skulptur bis zur Videoinstallation sind verschiedenste Stile und Kunstformen vertreten. Organisiert wird die Ausstellung von Studentinnen der TU Ilmenau im Rahmen eines Medienprojekts. Ihr Ziel: Kunst für jede und jeden zugänglich zu machen und die regionale Kunstszene zu stärken.

NURIA

Als Kaja, Sophie und Lara 2019 eine kleine Ausstellung in einem der zahleichen Ilmenauer Studierendenclubs besuchten, waren sie begeistert von der freundlichen und entspannten Atmosphäre – vor allem aber von der Kreativität und den Begabungen, die hinter den Kunstwerken steckten: Allein auf dem Campus der TU Ilmenau gibt es zahlreiche Studierende, die sich auf vielfältigste Weise künstlerisch betätigen und ihre Werke regelmäßig über soziale Medien teilen.

Wie lassen sich diese Talente auch lokal sichtbar machen und Künstlerinnen, Künstler und Kunstinteressierte miteinander vernetzen? Wie lässt sich die Atmosphäre der kleinen Werkschau auf einen größeren Rahmen übertragen? Und wie präsentiert man die Schönheit eines Künstlers am besten?

Diese Fragen ließen die drei Studentinnen nicht mehr los. So entstand die Idee von NURIA: einer Ausstellung in Ilmenau, die Thüringer Profi, Hobby- und Gelegenheitskünstlerinnen und -künstlern aller Altersklassen eine Plattform gibt, aber auch Kunstinteressierte anregt, sich selbst kreativ auszuprobieren und mit den Kunstschaffenden in Dialog zu treten.

Um die Ausstellung auf die Beine zu stellen und zu bewerben, nutzten die jungen Frauen ihre eigenen Talente als Studentinnen der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft und fanden mit dem Kulturelle Koordinierung e.V., der Kulturorganisation der TU Ilmenau, den passenden Rahmen für ihr Projekt – und mit dem Studierendenrat und der Stadt Ilmenau die nötige finanzielle Unterstützung.

Praktische Erfahrungen im Studium

Während die erste NURIA coronabedingt nur virtuell stattfinden konnte, können sich Kunstschaffende und -interessierte dieses Jahr im frisch renovierten Parkcafé erstmals persönlich begegnen. Möglich gemacht haben das Celina, Alexandra, Beverly und Nathalie, ebenfalls Studentinnen der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft, die es sich nach dem Erfolg der NURIA 2021 zum Ziel gesetzt haben, auch 2022 im Rahmen eines Medienprojekts eine Ausstellung auf die Beine zu stellen – diesmal in Präsenz:

Wir finden die Idee super und wären sehr froh dazu beizutragen, NURIA zu einem festen Bestandteil der Ilmenauer Kulturszene zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, kümmern sie sich seit November 2021 um die Auswahl der Kunstwerke, das Sponsoring, die Location, das Rahmenprogramm und die Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung – und sammeln dabei schon jede Menge praktische Erfahrungen in ihrem Fach, die ihnen auch als Studienleistung anerkannt werden.

Das Interesse der Kunstschaffenden für ihr Projekt ist groß. Auch dieses Jahr mussten sich alle Interessierten mit einem Foto ihres Werks bewerben und in Thüringen geboren sein oder wohnen. Rund 80 Bewerbungen gingen ein. 43 davon wurden für die Ausstellung ausgewählt – auch zwei Drohnenvideos von Dino. Überzeugt sich zu bewerben wurde Dino von Mitbewohnerin Nathalie:

Ich war mir nie sicher, ob meine Fotografien und Filme das Richtige für eine Kunstausstellung sind, aber jetzt bin ich sehr froh, mich beworben zu haben.

Auch auf die Kunstwerke der anderen ist Dino sehr gespannt:

Ich finde es super cool, dass bei der NURIA alle Medien und Stile ausgestellt werden.

Raum und Inspiration, um selbst künstlerisch kreativ zu werden

Auch die Macherinnen der Ausstellung freuen sich nach über sechs Monaten Vorbereitung darauf, die Ausstellung am Freitag, dem 10. Juni, um 19 Uhr zu eröffnen. Zur Vernissage werden Dino und die anderen Ausstellenden die Geschichten hinter ihren Arbeiten erzählen und sich den Fragen des Publikums stellen. Umrahmt wird die Veranstaltung von Musik und einem Poetry Slam. An den darauffolgenden Tagen kann die Ausstellung jeweils zwischen 10 und 18 Uhr besucht werden.

Zusätzlich haben Alexandra und ihre Kommilitoninnen auch dieses Jahr wieder Workshops organisiert, um auch anderen Raum und Inspirationen zu geben, sich selbst künstlerisch auszuprobieren: „Egal ob künstlerisch erfahren oder kompletter Amateur, bei den Workshops sind alle willkommen“, so Alexandra. Die Themen der Workshops sind ebenso vielfältig wie die Ausstellung selbst: Von Collagen aus Stoff und Papier in Verbindung mit Kalligrafie über räumliches Zeichnen und Line-Art auf handgemachtem Papier bis hin zu surrealistischer Acrylmalerei mit Maskierungstechnik – ein Workshop mit Vivien Lorenz. „Mir geht es eher um die Ideen und Motive als um die Technik und Präzision“, so die Künstlerin: “Meine Unfähigkeit, Dinge sehr fotorealistisch darzustellen, wird von vielen als mein (gewollter) Stil empfunden.“ In der Kunst gebe es aber kein richtig und falsch:

Es herrscht die Freiheit, das auszudrücken, was man möchte. Man muss nur beginnen, Dinge ausprobieren und üben, dann wird man auch irgendwann technisch besser.

Auch in dieser Aussage spiegelt sich das Motto der diesjährigen Ausstellung “Schönheit – in all ihren Facetten” wider: „Jeder hat eine andere Sichtweise auf die Dinge, und jede definiert Schönheit anders“, so Alexandra. „Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher bei der NURIA und einen spannenden Dialog!“

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Workshopanmeldung NURIA

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