Die Frage!

Praxis im Studium: Welche Angebote nimmst du wahr?

Praktische Erfahrungen neben dem Studium zu sammeln, ist immer sinnvoll. Ilmenau bietet dafür eine große Bandbreite an Angeboten – von ehrenamtlicher Vereinsarbeit über Basteln in Uni-Werkstätten bis hin zu Projektarbeiten, die in das Studium integriert sind: An der TU ist für jede:n etwas dabei. Wir haben sechs Studierende gefragt, welche praktischen Angebote sie wahrnehmen.

Eva Seidl

Sophia Guzmán Artmann, 21 Lima, Peru

Ingenieurinformatik, Bachelor

Im Moment bin ich aktives Mitglied bei UNIKAT, habe am PracticING-Programm teilgenommen und 2021 die Ilmkubator Class erfolgreich abgeschlossen. Beim Ilmkubator, dem Gründerservice der TU Ilmenau, haben wir in verschiedenen Workshops an unserer Gründungsidee gefeilt. Dabei habe ich das Gefühl bekommen, dass ich das Gründen meiner Firma auch tatsächlich hinkriegen kann. Bei PracticING und UNIKAT habe ich gelernt, dass ich gerne meine eigenen Projekte bastle und wie ich meine Ideen am besten realisieren kann. Man bekommt durch die praktische Arbeit auch ein besseres Verständnis für den Stoff aus der Uni-Lehre. Der Lehrinhalt klingt erstmal total abstrakt und nutzlos, in der Praxis lernt man dann erst was wichtig ist und wo der Fokus liegt. Auch worin die eigenen Stärken und genauen Interessen liegen, lernt man erst, wenn man sich in praktischen Projekten selbst ausprobiert.

Eva Seidl

Benedikt Feit, 21 Hohen Neuendorf, Brandenburg

Elektrotechnik, 7. Semester Diplom

Ich bin bei PracticING, dem Nachfolger der Basic Engineering School. Wir bieten Studierenden verschiedener Matrikel-Jahrgänge Projektarbeiten an, in denen sie sich super in den Bereichen Mechanik, Programmierung und Elektrotechnik praktisch ausprobieren können. Den größten Mehrwert aus der praktischen Arbeit bietet für mich das Ausprobieren. Man wird mit neuen Problemstellungen konfrontiert – auch mit Fehlern, die man in der Theorie nicht immer vorhersehen kann und nur in der Praxis auftreten. Ich nehme für mich selbst super viel mit, was ich sowohl im Berufsleben als auch im privaten Bereich gebrauchen kann. Man baut nicht nur auf fachlicher Ebene mehr Kompetenz auf, sondern entwickelt vor allem auf sozialer Ebene ein besseres Gespür für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen.

Eva Seidl

Laura Kunze, 20 Jena, Thüringen

Angewandte Medien-und Kommunikationswissenschaft, 3. Semester Bachelor

Aktuell bin ich neben meinem Studium im hsf aktiv, dem Studentenradio am Campus. Ich manage neue Mitglieder, bin bei Fragen und Problemen ansprechbar, aber moderiere auch mal Sendungen als Moderatorin. Jeder, der Lust hat hinter dem Mikro zu stehen oder anderweitig das Programm mitgestalten möchte, kann sich bei uns verwirklichen. Die Arbeit beim Hochschulfunk hat mir für bestimmte Prüfungen im Studium sehr geholfen:  Ich durfte im Studio Mikrofone aufschrauben und mir die Technik aus der Nähe anschauen. So wusste ich, wie das Ganze im praktischen Kontext funktioniert. Die praktische Arbeit neben dem Studium lohnt sich auf jeden Fall – man kann sich ausprobieren, herausfinden in welche Richtung man später mal gehen möchte und lernt dabei auch noch viele tolle Leute kennen!

Eva Seidl

Adrian Kriegel, 23 Ingolstadt, Bayern

Technische Kybernetik und Systemtheorie, 4. Semester Master

Ich bin seit 2019 Mitglied beim UNIKAT, der offenen Uni Werkstatt. Hier können Studierende alle möglichen Werkzeuge für ihre Uni- oder Hobbyprojekte benutzen. Wer etwas mit Elektronik oder Holz basteln möchte, ist bei uns richtig. Die meisten Studierenden kommen aber für unsere Hauptattraktion, den 3D-Drucker, her. Ich habe beim UNIKAT klasse Möglichkeiten: Ich lerne an Maschinen, die Zehntausende Euro kosten – die könnte ich mir privat noch nicht mal anschauen. Man sollte das einfach nutzen, dass man hier Werkzeuge und die Möglichkeit hat, sich auszuprobieren. Es ist immer sinnvoll zu wissen, wie man Dinge konstruiert oder baut. Praktische Erfahrungen neben dem Studium zu sammeln kann ich jedem nur empfehlen!

Eva Seidl

Alina Mohnke, 19 Gotha, Thüringen

Angewandte Medien-und Kommunikationswissenschaft, 3. Semester Bachelor

Momentan bin ich bei Ilmpressions – ein Verein von Studierenden, die von vorne bis hinten eigenständig einen Film produzieren. Dort durfte ich in alle Departments mal reinschnuppern: Angefangen habe ich im Casting Department. Danach war ich Leitung des Script & Continuity Departments, in dem wir versucht haben, Anschlussfehler im Szenenbild zu vermeiden. Außerdem durfte ich noch Kamera Assistenz machen und mal die Ton-Angel halten. Aus technischer Sicht ist die praktische Erfahrung einfach unbezahlbar – ich habe innerhalb kurzer Zeit sehr viel gelernt und Input von Leuten bekommen, die einfach mehr Plan haben und das Ganze schon seit ein paar Jahren machen. Man sollte sich trauen diesen Schritt in die Praxis zu gehen, auch wenn gerade keine deiner Freunde dabei sind. Die Chance bekommst du nie wieder.

Eva Seidl

Sebastian Giehl, 25 Bamberg, Franken

Elektrotechnik, 4. Semester Master

Ich bin bei Remote Lab, einem interaktiven Online-Labor an der TU Ilmenau. Wir machen praktische Versuche über das Internet zugänglich, indem man diese auf einer Plattform öffnet und dann über verschiedene Schnittstellen programmieren kann. Ich habe bei der Umsetzung diverser Versuche mitgearbeitet, unter anderem bei der Entwicklung verschiedener Anwendungsszenarien für einen fahrenden Roboter. Die praktische Arbeit ist eine gute Abwechslung zu den theoretischen Vorlesungen im Studium. Ich kann mich selbst weiterbilden und vor allem Inhalte aus den Vorlesungen wiederverwenden – das festigt auch nochmal das Wissen. Das selbstorganisierte Arbeiten und über den Tellerrand schauen bereitet einen auch sicherlich auf das spätere Berufsleben vor. Am Ende helfen die Erfahrungen aus der Praxis immer weiter!