Gesamt-Publikationen des Fachgebiets

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Erstellt: Thu, 09 May 2024 23:17:02 +0200 in 0.1013 sec


Döring, Nicola;
Pornolügen!? : warum Pornosex anders ist als Alltagssex. - In: Pro Jugend, ISSN 2198-2767, (2023), 3, S. 8-10

Mit „Pornolügen“ sind Abweichungen zwischen den in der Pornografie gezeigten sexuellen Aktivitäten und dem alltäglichen Sexualleben gemeint. Der Begriff wird unter anderem in sexualpädagogischen Schriften (z. B. Henning & Bremer-Olzewski 2017), in der Presse (z. B. Men’s Health 2018) und im Rundfunk (z. B. ARD/ZDF funk 2017) verwendet. Dahinter steht die Vorstellung, die Pornografie lüge darüber, wie Sex in Wirklichkeit abläuft und man müsse vor allem Jugendliche über diese Lügen aufklären, damit sie kein falsches Bild von Sexualität entwickeln oder sich gar unter Druck gesetzt fühlen, dem Pornosex nachzueifern. Der vorliegende Beitrag erläutert, inwiefern Pornosex und Alltagssex sich unterscheiden und wie diese Unterschiede sachgerecht in der Medien- und Sexualpädagogik aufgegriffen werden können.



Döring, Nicola;
Abortion attitudes (media content, user comments). - In: Database of Variables for Content Analysis, ISSN 2673-8597, (2023), S. 1-4

The concept of "abortion attitudes" refers to an individual's or group's beliefs, opinions, and feelings regarding the practice of abortion (Jelen & Wilcox, 2003). Abortion here addresses abortion care in the form of medical (i.e., drug-induced) or surgical termination of an unwanted pregnancy, usually before the fetus is considered viable (i.e., able to survive outside the womb). People's attitudes towards abortion care can vary widely and are influenced by factors such as cultural, religious, moral, and personal beliefs, societal norms and values, as well as personal experiences and media representations (Adamczyk, Kim & Dillon, 2020; Ferree, Gamson, Gerhards & Rucht, 2002). Abortion and abortion attitudes are widely represented in the media, this includes news media, fictional media, and social media (Conti & Cahill, 2017). Attitudes towards abortion as they are held in the population and represented in the media are polarized and can be categorized broadly as pro-choice versus pro-life (Krolzik-Matthei, 2019): &hahog; The pro-choice or pro-abortion attitude focuses on the pregnant woman/person and acknowledges her human rights to life, health and self-determination. Hence, the pro-choice attitude demands access to legal and safe abortions as a reproductive right for all women/persons who seek abortion care as a reproductive health service. The pro-choice position morally accepts abortions and politically favors the legalization of abortions. &hahog; The pro-life or anti-abortion attitude focuses on the embryo (weeks 0 to 9 of the pregnancy) or the fetus (from week 10) and acknowledges its right to life. Hence, the pro-life attitude demands complete prohibition or at least heavy restriction of abortions, regardless of the life, health, and self-determination of the pregnant woman/person. The pro-life position morally condemns abortions and politically favors the criminalization of abortions in most or all cases. - These two attitudes often manifest as general principles (or absolutist positions). But they also manifest in various shades of grey (situational positions), with some individuals and media representations supporting abortion under specific circumstances (such as cases of rape, incest, or severe fetal abnormalities) while opposing it in others (Rye & Underhill, 2020). In the context of ongoing political debates surrounding the legalization or criminalization of abortion (e.g., the overturning of Roe v. Wade in the USA in 2022), measuring attitudes towards abortion in media content remains a relevant and timely research topic, especially when it comes to popular and growing social media platforms such as TikTok (Wu & Byler, 2022).



https://doi.org/10.34778/5y
Döring, Nicola;
Online-Videos zum Schwangerschaftsabbruch: Anbieter, Botschaften und Publikumsreaktionen. - In: Forum Sexualaufklärung und Familienplanung, (2023), 1, S. 41-47

Dieser Artikel beschreibt, anhand einer systematischen Medieninhaltsanalyse der populärsten Online-Videos und zugehörigen Publikumskommentare, kursorisch den Status quo der deutschsprachigen Abtreibungskommunikation auf YouTube und TikTok. Wer sich über Schwangerschaftsabbruch informieren möchte, findet auf Social-Media-Plattformen heutzutage zahlreiche Beiträge.



https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_onlinevideo_schwangerschaftsabbruch
Döring, Nicola;
Die »EMSA«-Studie : Erstes Mal, Menstruation und Schwangerschaftsabbruch in Sozialen Medien. - In: Forum Sexualaufklärung und Familienplanung, (2023), 1, S. 93-96

Onlineinformationen über Schwangerschaftsabbruch, Menstruation und Erstes Mal wurden im deutschsprachigen Raum noch nicht systematisch wissenschaftlich untersucht. Das Projekt EMSA soll diese Forschungslücke schließen und geht u.a. diesen Fragen nach: Welche Informationen rund um Menstruation, das Erste Mal und Schwangerschaftsabbruch sind online zu finden? Wie sind die Publikationsreaktionen auf diese Informationen.



https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_emsa_studie
Döring, Nicola;
[Rezension von: Voß, Heinz-Jürgen, 1979-, Einführung in die Sexualpädagogik und sexuelle Bildung]. - In: Zeitschrift für Sexualforschung. - Stuttgart : Thieme, 2001- , ISSN: 1438-9460 , ZDB-ID: 2073538-8, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 188-189

https://doi.org/10.1055/a-2114-5110
Döring, Nicola;
Fifty shades of ChatGPT: current state of discussion and research on sex and artificial intelligence :
Fifty shades of ChatGPT: aktueller Diskussions- und Forschungsstand zu Sex und künstlicher Intelligenz. - In: Zeitschrift für Sexualforschung, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 164-175

Generative künstliche Intelligenz (KI) ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Computeralgorithmen und -systeme, die mittels Maschinenlernen und Training auf sehr großen Datensätzen in der Lage sind, neue Inhalte wie Texte, Bilder und Musik zu kreieren. Diverse generative KI-Tools stehen der breiten Öffentlichkeit inzwischen zur Verfügung. Dabei ist ChatGPT als textgenerierende KI aktuell das bekannteste Werkzeug: Es weist rapide wachsende Nutzer*innenzahlen auf und hat seit seiner Veröffentlichung im November 2022 einen erneuten KI-Hype ausgelöst. KI-generierte Inhalte sind in vielfältiger Weise auch relevant für den Umgang mit Sexualität. Der vorliegende Beitrag stellt den aktuellen Diskussions- und Forschungsstand zu generativer KI und ihrer sexualbezogenen Nutzung dar. Dabei geht es um den Einsatz text- und bildgenerierender KI in drei zentralen Feldern: 1) Pornografie, 2) sexuelle Beziehungen und 3) Sexuelle Bildung. Chancen und Risiken sowie empirische Untersuchungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.



https://doi.org/10.1055/a-2142-9527
Döring, Nicola;
Questions for the Dr. Sommer Team : a content analysis of the youth magazines „Bravo“ and „Bravo Girl!“
Fragen an das Dr.-Sommer-Team : eine Inhaltsanalyse der Jugendzeitschriften „Bravo“ und „Bravo Girl!“. - In: Zeitschrift für Sexualforschung, ISSN 1438-9460, Bd. 36 (2023), 3, S. 141-151

Einleitung: Jugendzeitschriften wie „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sind auch im Digitalzeitalter noch bedeutsame sexuelle Sozialisationsinstanzen. Insbesondere die Beratung durch das Dr.-Sommer-Team erfreut sich großer Bekanntheit und Beliebtheit unter Jugendlichen in Deutschland. Forschungsziele: Ziel der vorliegenden Studie war es herauszuarbeiten, welche Merkmale die Ratsuchenden haben, die in der Dr.-Sommer-Rubrik von „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sichtbar werden (Forschungsfrage 1), welche Themen ihre Fragen ansprechen (F2), inwiefern es in den Fragen und Antworten um zentrale Risiken oder Chancen der Sexualität (F3) sowie um sexualbezogenen Mediengebrauch geht (F4). Methoden: Im Rahmen einer quantitativen Medieninhaltsanalyse wurden alle Fragen an das Dr.-Sommer-Team samt zugehörigen Antworten ausgewertet, die in den Jahren 2018 und 2019 in der 14-täglich erscheinenden „Bravo“ (n = 306) und in der monatlich erscheinende „Bravo Girl!“ (n = 121) veröffentlicht wurden (n = 427). Die Datenerhebung erfolgte mittels eines reliabilitätsgeprüften Codebuchs durch einen geschulten Codierer. Die Datenanalyse beinhaltete deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertungen sowie qualitative Interpretationen. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass als Ratsuchende vor allem 14-jährige Mädchen mit weißer Hautfarbe und normattraktivem Körper sichtbar waren (F1). Bei den angesprochenen Themen waren Körper, Emotionen, Beziehungen und sexuelle Techniken vorrangig vertreten (F2). Risiken (z. B. ungeplante Schwangerschaft) und Chancen (z. B. sexuelles Vergnügen) wurden in den Fragen und Antworten ausgewogen thematisiert, wobei in der Jugendzeitschrift „Bravo“ die Lust beim Partnersex als Thema signifikant sichtbarer war als in der Mädchenzeitschrift „Bravo Girl!“ (F3). Medienthemen waren in 9 % der Fragen präsent (F4). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse stehen im Einklang mit früheren Inhaltsanalysen der Sexualaufklärung in Jugendzeitschriften im Allgemeinen und in der „Bravo“ im Besonderen. Mediennutzungs- und Wirkungsstudien zur Sexualberatung in Jugendzeitschriften fehlen indessen weitgehend.



https://doi.org/10.1055/a-2095-3013
Döring, Nicola;
Jenseits von Alpha Males und Insta Girls - wie vielfältig sind Geschlechterbilder in sozialen Medien?. - In: BzKJaktuell, Bd. 31 (2023), 3, S. 11-17

Wo würde man heutzutage die klischeehaftesten Geschlechterdarstellungen erwarten? In der Werbung? Im Hollywood-Kino? Im Fernsehen? Vermutlich nicht. Längst hat sich herumgesprochen, dass Social-Media-Plattformen inzwischen die Orte sind, an denen die am stärksten stereotyp überzeichneten Männer- und Frauenbilder zu finden sind. Wie ist die Situation aus Sicht des Kinder- und Jugendmedienschutzes einzuordnen?



Walter, Roberto;
Sexueller Kindesmissbrauch: Qualitätskriterien und Qualitätsmessung der Presseberichterstattung in Deutschland. - Ilmenau, 2023. - 250 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Sexueller Kindesmissbrauch (SKM) ist ein weit verbreitetes Problem mit schwerwiegenden und oft langanhaltenden Folgen für die Betroffenen. Wie die Gesellschaft das Miss­brauchsproblem wahrnimmt, hängt wesentlich auch von dessen medialer Berichterstattung ab. Eine qualitätsvolle SKM-Berichterstattung hilft bei der Faktenvermittlung und ermöglicht eine lösungsorientierte gesellschaftliche Debatte, doch der Forschungsstand kritisiert häufige Qualitätsdefizite wie eine einzelfallfokussierte und sensationalistische Darstellung sowie die Vernachlässigung von Prävention und Intervention. Bisher liegt allerdings kein Qualitätsmodell zur SKM-Berichterstattung vor, es fehlen dedizierte Qualitätsanalysen der Berichterstattung und die Qualitätsbewertung des Medienpublikums wurde nicht beachtet. In drei aufeinander aufbauenden Studien bearbeitet die vorliegende Dissertation diese Forschungslücken. Das Ziel der ersten Studie war die Entwicklung eines theoretisch und empirisch fundierten Qualitätsmodells zur Beurteilung der SKM-Presseberichterstattung. Durch quantitative Inhaltsanalysen von vier Expertisequellen Goumalistische Praxisleitfäden, wissenschaftliche Fachliteratur, Missbrauchsbetroffene, Fachberatungsstellen) wurden zunächst verschiedene Verbesserungsvorschläge zur SKM-Presseberichterstattung identifiziert und anschließend per qualitativer zusammenfassender Inhaltsanalyse zu Qualitätskriterien verdichtet. Diese Qualitätskriterien wurden sieben etablierten journalistischen Qualitätsdimensionen des normativen Public-Interest-Modells zugeordnet und somit theoretisch verankert im Hinblick auf die Unterstützung einer fruchtbaren gesellschaftlichen Debatte zu Missbrauch. Eine zusätzliche wissenschaftliche Literaturrecherche wurde durchgeführt, um alle journalistischen Qualitätsdimensionen abzudecken. Das resultierende Qualitätsmodell mit den folgenden zehn Qualitätskriterien definiert und strukturiert die Medienqualität in der Presseberichterstattung zu SKM: 1) Thematisches Framing, 2) Nicht-sensationalisierte Berichterstattung, 3) Nutzung angemessener Begriffe, 4) Einbindung von Anspruchsgruppen, 5) Nicht-stereotype Berichterstattung, 6) Einbindung von Prävention und Intervention, 7) Ethischer Umgang mit Betroffenen in Interviews, 8) Rechtskonforme Berichterstattung, 9) Interessenabwägung zwischen Betroffenen und mutmaßlichen Täter_innen, 10) Offenlegung und Reflexion offizieller Quellen. Die zweite Studie untersuchte mit dem in Studie 1 entwickelten Qualitätsmodell die journalistische Qualität der deutschsprachigen Presseberichterstattung über SKM anhand des Missbrauchsfalls an der Odenwaldschule. Dabei wurden Qualitäts- und Boulevardpresse in ihrer Qualität der SKM-Berichterstattung verglichen. Eine zweistufige bewusste Stichprobe mit N 325 Zeitungsartikeln über den institutionellen Missbrauchsfall an der Odenwaldschule wurde zusammengestellt (2010-2022; 23 Print- und Online-Zeitungen, 52.3 % Qualitätspresse, 47.7 % Boulevardpresse). Basierend auf dem Qualitätsmodell wurde einfallspezifisches Codebuch zur Bewertung der Medienqualität erstellt. Die Befunde belegen, dass die meisten der untersuchten Qualitätskriterien erfüllt waren. Im Einklang mit dem Forschungsstand zeigten sich aber auch drei Qualitätsdefizite: die mangelnde Thematisierung von Prävention und Intervention, eine sensationalistische Darstellung sowie die Nutzung unangemessener Begriffe. Für alle untersuchten Qualitätskriterien konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Qualitäts- und Boulevardpresse festgestellt werden. Dass die Boulevardpresse nicht schlechter als die Qualitätspresse berichtet hat, lässt sich mit der offenen wie auch verdeckten Nutzung von Presseagenturmeldungen begründen, deren Qualität üblicherweise die typische boulevardeske Berichterstattung übertrifft. Die dritte Studie untersuchte die Perspektive des Medienpublikums hinsichtlich der Qualitätsbewertung und der Fähigkeit zur Qualitätsunterscheidung im Kontext der SKM-Presseberichterstattung. Dazu wurde ein Online-Experiment mit einer ungekreuzten Quotenstichprobe von N = 2724 Internetnutzenden (18-65 Jahre; MAlter = 44.1; 52.5 % Frauen) in Deutschland durchgeführt. Als Stimulusmaterial wurden zwei prototypische Presseartikel zu einem fiktiven Missbrauchsfall konstruiert, welche anhand des Qualitätsmodells aus Studie 1 systematisch in ihrer Qualität variiert wurden. Den Teilnehmenden wurde anschließend randomisiert entweder der Artikel mit der hohen oder der niedrigen Qualität vorlegt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei der Qualitätsbewertung für die Befragten insbesondere die normativen Qualitätskriterien aus dem Journalismus bedeutsam waren. Subjektive Qualitätskriterien wie Voyeurismus und Unterhaltung spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Teilnehmenden waren unabhängig von der eigenen Missbrauchsbetroffenheit in der Lage, zwischen der hohen und niedrigen journalistischen Qualität zu unterscheiden. Der Artikel mit der journalistisch schlechten Qualität wurde vom Publikum allerdings eher mittelmäßig als schlecht bewertet. Dieser Befund deutet auf einen positiven Bias bei der Bewertung von niedriger Medienqualität beim Publikum hin, das möglicherweise nicht für alle Qualitätsprobleme sensibilisiert ist. Die vorgelegte Dissertation liefert einen Beitrag zum Forschungsgebiet der Medienqualität und profitiert durch ihre solide theoretische Fundierung in Form eines Qualitätsmodells, das zur empirischen Qualitätsanalyse herangezogen wurde und auch aus Sicht des Medienpublikums relevant war. Die Arbeit ist limitiert durch ihren Fokus auf die Presseberichterstattung. Zukünftige Forschung sollte daher weitere Medienformen wie Fernsehen und soziale Medien berücksichtigen und auch die Perspektive der Kommunikatorforschung einbeziehen.



Döring, Nicola; Mikhailova, Veronika; Conde, Melisa
Soziale Nähe durch Roboter und Avatare: eine Chance für die alternde Gesellschaft?. - In: Medien & Altern, ISSN 2195-3341, (2023), 22, S. 71-86