Studium

Exzellenzprogramm für Ingenieurinnen und Ingenieure mit Weitblick

In einem Doppelabschlussprogramm bilden die TU Ilmenau und die Pontificia Universidad Católica del Perú, PUCP, gemeinsam Fach- und Führungskräfte für Industrie und Forschung aus – und das bereits seit 26 Jahren. Dank des erfolgreichen Studierendenaustauschs arbeiten beide Universitäten eng in der Lehre und Forschung zusammen.

Sechs Personen im Foyer eines Gebäudes TU Ilmenau/Michael Reichel
Prof. Anja Geigenmüller, Prof. René Theska (links) und Prof. Thomas Fröhlich (rechts) begrüßten ihre Kollegen aus Lima, Prof. Jorge Rodriguez Hernández , Eduardo Ísmodes Cascón, Francisco Aurelio Rumiche und Prof. Jorge Rodriguez Hernández (v.l.n.r.), an der TU Ilmenau

Einmal im Jahr setzt sich Prof. René Theska, Leiter des Fachgebiets Feinwerktechnik, in den Flieger nach Peru. In Lima erwartet den Professor ein straffes Programm: Gastvorlesungen, Betreuung von Abschlussarbeiten, Studierendenanwerbung, Laborbesichtigungen und vor allem fachlicher Austausch mit den Kollegen sind fester Bestandteil der langjährigen Partnerschaft zwischen der TU Ilmenau und der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru in Lima, einer privaten Universität, die als eine der zehn besten in Lateinamerika gilt.

Seit mehr als 25 Jahren bilden beide Universitäten in einem Doppelabschlussprogramm hochqualifizierte Absolventinnen und Absolventen in den Ingenieurwissenschaften aus. Angefangen als Programm im Bereich der Werkstoffwissenschaften kamen seit 1997 Maschinenbau, Mechatronik sowie Technische Kybernetik und Systemtheorie hinzu, demnächst schließt sich die Biomedizinische Technik dem Doppelabschlussprogramm an.

Master mit interkultureller Kompetenz

Studierende, die sich für das Doppelabschlussprogramm entscheiden, verbringen ihr Studium sowohl in Lima als auch in Ilmenau. Die Teilnahme am Programm setzt gute Studienleistungen, Sprachkenntnisse des jeweiligen Gastlandes und interkulturelle Kompetenz voraus. Prof. René Theska, langjähriger Verantwortlicher für die Kooperation mit der PUCP und Beauftragter der TU Ilmenau für die Zielregion Südamerika, beschreibt den Doppelabschluss als „Exzellenzprogramm“, das junge Talente für Leitungsfunktionen in der Forschung und Industrie in Deutschland und Peru qualifiziert.

Die Absolventinnen und Absolventen bekommen nicht nur eine hervorragende fachliche Ausbildung, sondern erweitern durch das Programm auch ihre interkulturelle Kompetenz. Ihr Blick für andere Herangehensweisen zur Lösung ingenieurwissenschaftlicher Probleme wird durch das Studium in Peru erweitert.

Gastvorlesungen, gemeinsame Publikationen und Konferenzen

Positiver Effekt des Studierendenaustauschs sei laut Prof. Theska der enge fachliche Austausch zwischen der TU Ilmenau und der PUCP. Dozierende und Forschende beider Universitäten geben Gastvorlesungen, arbeiten an gemeinsamen Forschungsprojekten, veröffentlichen wissenschaftliche Fachartikel oder treffen sich auf Konferenzen – so auch auf dem 60. Ilmenauer Wissenschaftlichen Kolloquium (IWK). Prof. Jorge Rodriguez Hernández und Prof. Jorge Alencastre Miranda betreuen an der PUCP die Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau im Bereich des Maschinenbaus und nutzten das Kolloquium, um wieder persönlich mit den Ilmenauer Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Beide Dozenten haben ihr Studium in den 1980er und 1990er Jahren in Berlin und Karlsruhe absolviert und schätzen daher besonders das ingenieurwissenschaftliche Studium in Deutschland.

Die Ausbildung, die unsere Studierenden an der TU Ilmenau bekommen, hat Top-Niveau. Wir sagen ihnen immer: Wenn ihr nach Deutschland geht, wählt eine Universität, die die Qualität der deutschen Industrie widerspiegelt. Mit der sehr guten Qualität der Lehre und Forschung sowie der modernen Infrastruktur und Technik sind unsere Studierenden an der TU Ilmenau sehr gut aufgehoben.

„Unsere Zusammenarbeit in den vergangenen 25 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt Prof. René Theska. Mehr als 60 peruanische und 40 deutsche Absolventinnen und Absolventen haben das Programm absolviert. Überdurchschnittlich viele von ihnen haben danach eine Promotion begonnen und zum Teil bereits abgeschlossen. Nicht nur fachlich ergänze man sich mit der forschungsstarken PUCP sehr gut, auch menschlich verstehen sich die Programmbeteiligten. Mit Prof. Jorge Rodriguez Hernández und Prof. Jorge Alencastre Miranda pflegt er eine langjährige Freundschaft. „Ohne die menschliche Komponente hätte unsere Zusammenarbeit nicht so gut funktioniert“, wissen die drei Professoren heute. Und so freut sich Prof. Theska auf seine nächste Reise nach Lima, wo ihn nicht nur Kolleginnen und Kollegen, sondern auch Freunde erwarten.

Kontakt

Prof. René Theska

Fachgebietsleiter Feinwerktechnik