11.11.2021

Neues aus der Blitzforschung

Das alltägliche Leben wird immer umfassender durch elektrische Systeme, Einrichtungen und Geräte bestimmt. Zugleich steigt auch der Grad der Vernetzung der einzelnen Geräte und Einrichtungen untereinander, sei es auf der Basis der elektrischen Energieversorgung oder aber für den Austausch von Daten und Informationen. Dies gilt sowohl für komplexe Prozesse in industriellen Anlagen als auch für die einzelnen Endverbraucher im gewerblichen Bereich und in den privaten Haushalten.

Komplexere Energie- und Datennetze

Mit den neuen Konzepten (regenerative Energieerzeugung, E-Cars, intelligentes Haus, Smart Grid) nimmt die Komplexität der Energie- und Datennetze weiter zu. Daneben ist auf Grund der globalen Erderwärmung von einer steigenden Gewitterintensität auszugehen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Blitzschäden und der Schadensumfang ansteigen werden.

Insbesondere transiente Störgrößen gehen in ihrer massivsten Ausprägung von Blitzeinwirkungen aus, können aber mit geringerer Stärke auch von Vorgängen in benachbarten elektrischen Betriebsmitteln herrühren. Bei Blitzentladungen kommen die direkten thermischen, mechanischen und elektrischen Einwirkungen hinzu, welche unmittelbar Schäden an baulichen Anlagen, an Einrichtungen zur Energie- und Informationsübertragung und auch Gefährdungen von Menschen hervorrufen können.

Forschung an neuen Schutzlösungen

Zur Reduzierung der Schäden und Gefährdungen sollen daher Schutzeinrichtungen und Schutzkonzepte gegen direkte Blitzeinwirkungen sowie gegen leitungs- und feldgebundene Störgrößen weiter entwickelt und leistungsfähiger gemacht werden.

Das Fachgebiet Blitz- und Überspannungsschutz am Thüringer Energieforschungsinstitut der TU Ilmenau (ThEFI) macht es sich im Rahmen der Forschungstätigkeit zur Aufgabe, die Schutzwirkung von vorhandenen Konzepten und Schutzeinrichtungen zu untersuchen und Grundlagen für neue Schutzlösungen zu entwickeln.

Unter Leitung von Fachgebietsleiter Prof. Michael Rock fand im Oktober die vierzehnte Blitzschutztagung des VDE Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (VDE ABB) statt. 156 Fachleute tauschten sich bei der Online-Tagung über zukunftsorientierte Themen wie Digitalisierung im Blitzschutz, die Berührungsspannung im Personenblitzschutz oder die Weiterentwicklung in der Normung zum Überspannungsschutz aus. Zum Tagungsbericht