16.11.2022

Von der Nippur-Elle bis zum Gravitationswellen-Interferometer – Die spannende Entwicklung der Längenmessung

TU Ilmenau Bürgercampus

Thema:     Von der Nippur-Elle bis zum Graviationswellen-Interferometer – Die spannende Entwicklung der Längenmessung

Referent:   Jun.-Prof. Dr. Thomas Kissinger, TU Ilmenau, Fakultät für Maschinenbau, Leiter Fachgebiet Nanofabrikations- und Nanomesstechnik

Zeit:          Freitag, 25.11.2022, 15:00 Uhr

Ort:           TU Ilmenau, Faradaybau, Weimarer Straße 32

Eintritt:     5 Euro

                

Die genaue Messung von Längen ist, neben der Messung von Gewichten, von grundsätzlicher Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit. Sie erlaubt Standardisierung und Arbeitsteilung in Handel und Industrie und führte zu entscheidenden wissenschaftlichen Durchbrüchen. Schon seit Tausenden von Jahren werden standardisierte Längenmaße benutzt – meist festlegt auf Basis der Gliedmaße von Königen. Später stellte dann die Französische Revolution die Definition von Längenmaßen auf eine objektive Grundlage: den Erdumfang. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelt sich Längenmesstechnik rasant, vorangetrieben unter anderem von Ernst Abbe und Carl Zeiss in Jena. Doch wird eine zufriedenstellende Definition des Meters letztlich nur durch die Rückführung auf eine Naturkonstante erlaubt: die Lichtgeschwindigkeit.


In seinem Vortrag im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ führt Jun.-Prof. Dr. Thomas Kissinger, Leiter des Fachgebiets Nanofabrikations- und Nanomesstechnik der TU Ilmenau, anschaulich durch die Geschichte der Längenmessung und zeigt deren grundlegende Bedeutung für den heutigen technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt auf. Präzisionslängenmesstechnik ist heute ein wichtiger Treiber des technologischen Fortschritts, zum Beispiel in der Halbleiterindustrie. Auch in Ilmenau werden hierzu wichtige Beiträge geleistet, etwa mit hier konzipierten hochpräzisen Nanopositionier- und Nanomessmaschinen. Schließlich ermöglichte Längenmessung auf allerhöchstem Präzisionsniveau in einem Gravitationswellen-Interferometer die direkte Beobachtung eines wegweisenden Phänomens, das Albert Einstein vor über hundert Jahren vorhergesagt hatte.

   

Kontakt:

Dr. Uwe Geishendorf
Zentralinstitut für Bildung
+49 3677 69-4675
buergercampus@tu-ilmenau.de