Nachrichtendetails

FG Medienpsychologie veröffentlicht in Current Opinion in Psychology

Forschungsüberblick zu digitalen sexuellen Identitäten

Menschen drücken ihre sexuellen Identitäten offline und zunehmend auch online aus, etwa auf Social Media Plattformen. Diese sogenannten digitalen sexuellen Identitäten gehen mit Effekten von Empowerment (z.B. Selbst-Validierung, soziale Unterstützung, politischer Aktivismus), aber auch von Disempowerment (z.B. Abwertung, soziale Ausgrenzung, Hassrede, algorithmische Diskriminierung) einher. Der vorliegende Forschungsüberblick des Fachgebiets Medienpsychologie und Medienkonzeption der TU Ilmenau im Journal „Current Opinion in Psychology“ (aktueller Impact Factor 6.813) fasst die aktuelle wissenschaftliche Literatur zusammen und geht dabei auf unterschiedliche sexuelle Identitäten, verschiedene Soziale Medien und diverse nationale / kulturelle Kontexte ein. Die Arbeit basiert auf einer Kooperation mit namhaften Sexualforscherinnen aus Südafrika (Deevia Bhana) und Australien (Kath Albury). Ein Hauptbefund ist die Ambivalenz der Effekte, während man in der Vergangenheit eher von überwiegend positiven Effekten des sexuellen Empowerments ausging. Zudem betont der Beitrag die Notwendigkeit, digitale sexuelle Identitäten als sozio-technische Phänomene zu verstehen.

 

Döring, N., Bhana, D., & Albury, K. (2022). Digital sexual identities: Between empowerment and disempowerment. Current Opinion in Psychology, 48, 101466. https://doi.org/10.1016/j.copsyc.2022.101466