28.05.2021

15. Internationale Studierendenwoche in Ilmenau: ISWI 2021 lädt zu interkulturellem Online-Dialog ein

Vom 28. Mai bis zum 05. Juni findet die 15. Internationale Studierendenwoche in Ilmenau (kurz ISWI), Deutschlands größte internationale Studierendenkonferenz, statt – coronabedingt erstmals als Online-Veranstaltung. Unter dem diesjährigen Motto „Our Future – Our Responsibility: There is no Plan(et) B“ können sich Studierende aus aller Welt neun Tage lang über eine Online-Plattform an vielfältigen Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops zu den Themen Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit beteiligen – passend zum Themenjahr Energie der Universität. Darüber hinaus gibt es ein buntes Rahmenprogramm, zu dem außer Studierendenen auch Universitätsmitglieder sowie Menschen aus der Region herzlich eingeladen sind.

„Der Klimawandel ist eines der aktuell wichtigsten und meist diskutierten Themen, und der Zustand der Umwelt in Deutschland wird weiterhin schlechter bewertet als in den Jahren vor 2018“, erklärt Victoria Halder vom Organisationskomitee des Initiative Solidarische Welt Ilmenau e.V. an der TU Ilmenau. „Die Warnungen vor verheerenden Folgen des Klimawandels wie extreme Wetterphänomene, vermehrt auftretende Naturkatastrophen oder Dürren und Überschwemmungen klingen nicht ab, und der Mensch ist für einen Teil davon mitverantwortlich“, so Halder weiter.

ISWI

Welche Auswirkungen haben Urbanisierung, immenses industrielles Wachstum, Umweltverschmutzung und Bevölkerungsexplosion? Welche Rolle spielen Entwaldung, Kohlenstoffemission und die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen? Wie können wir alle unseren Beitrag zum Umweltschutz leisten? Um diese und weitere Fragen zu reflektieren und diskutieren und gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen, bietet der ISWI e.V. auch dieses Jahr wieder eine Plattform für einen intensiven interkulturellen Austausch.

Zu den Programmhöhepunkten gehören Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträge mit international renommierten Klima- und Umweltexpertinnen und –experten wie Prof. Dr. Mojib Latif, Dr. Kees van der Geest, Dr. Kristina Roesel oder David Doniger und Expertinnen und Experten der TU Ilmenau zu Themen wie nachhaltige Energieerzeugung und Energieverbrauch moderner Technologien. Außerdem erwartet die Teilnehmenden ein kultureller World Food Blog, Sport- und Tanzsessions, eine Film-Veranstaltung und vieles mehr. Indem sich so Studierende aus völlig unterschiedlichen Regionen der Erde kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen, soll auch die Toleranz gegenüber anderen Kulturkreisen gefördert und ein Beitrag zu Völkerverständigung und Frieden geleistet werden: „Ganz klar, dass wir mit diesen Studierendenwochen, gerade jetzt, auch ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung setzen wollen“, so Halder.

Bei der letzten ISWI 2019 nahmen mehr als 350 Menschen aus über 70 Ländern teil. Die diesjährige ISWI findet coronabedingt erstmals als Online-Veranstaltung statt. Hierfür hat der ISWI e.V. mit Hilfe der Universität, dem FeM e.V., dem Ilmenauer Studentenfernsehfunk iSTUFF und Radio hsf ein besonderes Online-Programm gestaltet, das es allen Teilnehmenden ermöglicht, virtuell miteinander zu interagieren und diskutieren. Über die Plattform WorkAdventure gibt es eine digitale ISWI-Welt zu entdecken, die gleichzeitig zu allen Events führt.
 

Infos zu den Veranstaltungen und zur Teilnahme unter https://2021.iswi.org bzw. https://2021.iswi.org/how-to-join/

 

Programmhöhepunkte der ISWI 2021

Workshops

In unterschiedlichen Workshops gibt die ISWI allen Teilnehmenden die Möglichkeit zu lernen, wie man die Zukunft selbst gestalten kann – sei es durch das Erstellen von Podcasts oder durch achtsames Schreiben. Da die Kapazitäten begrenzt sind, ist eine Vorab-Registrierung notwendig.

 

Sport

Als Ersatz für das traditionelle Sportereignis gibt es einen Sport- und Tanzblog mit Live-Sessions und jederzeit abrufbaren Videos, damit alle Teilnehmenden auch vor ihren Bildschirmen aktiv werden können.

 

Open Space

Im „Open Space“ können alle Interessierten an kleineren Sitzungen teilnehmen, deren Themen die Teilnehmenden selbst gemeinsam festlegen und hosten.

1st Open Space: 30.Mai, 14:00 bis 17:00

2nd Open Space: 02.Mai, 15:30 bis 18:30

https://2021.iswi.org/timetable/event/open-space/ (keine Registrierung notwendig)

 

Movie Time

Gezeigt wird ein Überraschungs-Dokumentarfilmm, der tief in das Thema Abfallreduzierung eintaucht.

 

World Food Festival Blog

Wer gerne kocht und etwas über Lebensmittel aus verschiedenen Kulturen erfahren möchte, ist hier genau richtig. Geteilt werden neue Rezeptideen aus aller Welt. https://2021.iswi.org/wff_blog
 

 
Keynote-Vorträge

29. Mai, 18:00: The Energy Consumption of Modern Technology – Prof. Dr. Martin Ziegler, Prof. Dr. Kai-Uwe Sattler, TU Ilmenau

Das Zeitalter der Digitalisierung bringt große technologische Innovationen hervor, hat gleichzeitig aber auch enormen Einfluss auf die weltweit verfügbaren Ressourcen. Gerade moderne Technologien verbrauchen viel Energie. Im Hauptvortrag der ISWI erläutert Prof. Sattler beispielhaft den Energieverbrauch moderner Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz und Bitcoin. Prof. Ziegler stellt anschließend die Forschergruppe "Memristive Werkstoffe für die neuromorphe Elektronik“ (MemWerk) vor, in der insgesamt sieben Gruppen der TU Ilmenau an der Entwicklung neuer, energieeffizienter Materialien für biologisch inspirierte Elektronik arbeiten, die eine völlig neue Hardwarebasis für moderne Informationstechnologien bieten.

 

30. Mai, 10:00: Causes And Effects Of Climate Change – Prof. Dr. Mojib Latif, Dr. Kees van der Geest

Klimawandel ist derzeit eines der wichtigsten gesellschaften Themen. Besorgniserregende Bilder von schmelzendem Eis in der Antarktis, Überschwemmungen und anderen Folgen des Klimawandels erreichen uns jeden Tag. Doch das Thema Klimawandel ist komplex. Was genau ist damit gemeint? Und was sind die Ursachen dafür? Prof. Dr. Mojib Latif und Dr. Kees van der Geest beleuchten den Klimawandel und seine Folgen aus wissenschaftlicher Sicht.

 

31. Mai, 14:30: Preventing the next pandemic – Zoonotic diseases and how to break the chain of transmission – Dr. Kristina Roesel

Gesunde Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt sind für das Leben auf unserem Planeten von grundlegender Bedeutung. Aber auch kleine Änderungen der Durchschnittstemperaturen können erhebliche Auswirkungen auf die Ökosysteme haben. So wirkt sich der Klimawandel auch auf die Lebensräume mehrerer Arten aus, die sich dann entweder anpassen oder in Gebiete mit günstigeren Bedingungen wandern müssen. Dieser Verlust der biologischen Vielfalt führt unter anderem auch zu mehr zoonotischen Krankheiten wie COVID-19. Dr. Kristina Roesel ist Wissenschaftlerin für Tier- und Menschengesundheit und gibt in ihrem Vortrag einen Überblick darüber, wie die biologische Vielfalt mit zoonotischen Krankheiten zusammenhängt.

 

01. Juni, 12:00: Climate Communication – Prof. Franzisca Weder

Wie kann Kommunikation dazu beitragen, unser Leben nachhaltiger zu gestalten? Und welche Rolle spielen Prominente in der Klimakommunikation? Dr. Franzisca Weder ist Dozentin an der University of Queensland. Sie forscht und lehrt in den Bereichen Organisationskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit mit einem besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitskommunikation und sozialer Verantwortung von Unternehmen. In Ihrem Vortrag beschreibt sie die Lücke zwischen wissenschaftlichen Klimaforschungen und dem öffentlichen Verständnis von Klimawandel und stellt Möglichkeiten für eine Kommunikation des Klimawandels vor, um diese Lücke zu schließen.

 

01. Juni, 18:30: The Sand Crisis – Kiran Pereira

Sand ist die am zweithäufigsten genutzte natürliche Ressource der Welt und eine wesentliche Grundlage der Industriegesellschaft. Aber fast niemand ist sich der Tatsache bewusst, dass diese Ressource immer knapper wird. Umweltveränderungen wie Niederschläge, Änderungen des Meeresspiegels, der Meerwassertemperatur und andere Meeresdynamiken führen zur Erosion der Strände, und die Sandknappheit wiederum hat zu einem illegalen Handel und zu einer Übernutzung des Sandes geführt, die die Zerstörung der Umwelt zur Folge haben.

 

01. Juni, 16:30: We fixed the ozone hole, we can fix our climate! – David Doniger

David Doniger steht seit 1978 an der Spitze des Kampfes gegen Luftverschmutzung und globalen Klimawandel. Er half bei der Formulierung des Montrealer Protokolls, eines internationalen Abkommens, das den Abbau der Ozonschicht der Erde stoppen soll, sowie mehrerer wesentlicher Änderungen des „Clean Air Act“ (zu deutsch: „Saubere Luft-Gesetz“). In seinem Vortrag stellt David Doniger unter anderem seine aktuellen Bemühungen dar, Super-Treibhausgase wie HFKW zu verbieten.

 

03. Juni, 18:00: Healing deforestation – Juliano Ribeiro Salgado

Die Abholzung großer Wälder mit dem Ziel, Flächen für Landwirtschaft und Infrastruktur zu gewinnen und Bergbau oder Bohrungen zu ermöglichen, ist ein massives Problem, mit dem wir weltweit ebenso konfrontiert sind wir mit Dürren und Waldbränden als Folge des Klimawwandels. Die gute Nachricht ist: Wir können diese Entwicklung aufhalten, die Erde heilen und unsere Wälder neu bepflanzen. Das brasilianische Instituto Terra, das aus der Initiative von Lélia Deluiz Wanick Salgado und Sebastião Salgado hervorgegangen ist, tut dies jeden Tag und bepflanzt gerodete Gebiete immer wieder neu. Juliano Ribeiro Salgado, Vizepräsident des Instituto Terra, wird in seinem Vortrag seine Erfahrungen teilen und erklären, was jeder Einzelne zur Bekämpfung der Entwaldung und der Heilung unserer Wälder beitragen kann.

 
Podiumsdiskussionen

30. Mai, 19:00: Global Politics & Activism

Die globale Erwärmung beeinflusst auch die Politik. Als der Klimawandel immer ernster und offensichtlicher wurde, beschlossen immer mehr Menschen, umfassende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Vorgestellt und diskutiert werden verschiedene Formen des politischen Engagements, die das Ziel habne, Veränderungen herbeizuführen und unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten.

 

31. Mai, 19:00: Sustainable Energy

Fossile Brennstoffe sind derzeit immer noch weltweit die Hauptenergiequelle und gleichzeitig für den Anstieg der CO2-Emissionen und große Mengen lokaler Luftverschmutzung verantwortlich. Erneuerbare Energien spielen eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung unserer Energiesysteme, aber nicht alle erneuerbaren Energien sind auch nachhaltig.

Die Podiumsdiskussion befasst sich mit dem Übergang zu nachhaltiger Energie und nimmt Themen wie Energietransport, Speicherung und soziale Auswirkungen in den Blick.

 

04. Juni, 17:00: The future of urban mobility

Mit der Globalisierung der Volkswirtschaften und der neuen Kommunikationsinfrastruktur, die internationale Vernetzung und Reisen zu geringen Kosten ermöglicht, haben sich die Mobilität des Menschen, aber auch die Umwelt verändert. Um die Ziele zur Reduktion von CO2 zu erreichen, spielt der Vekehr eine Schlüsselrolle. Wie lässt sich Mobilität nachhaltiger gestalten? Und können wir dabei auch unseren Lebensstandard verbessern? Diese und andere Fragen sollen in der Podiumsdiskussion erörert werden.

 
Kontakt:

Nicolas Wolz
ISWI e.V.

+49 3677 69-1946
info@iswi.org