Team der Crisis7
Von links: Johanna Radechovsky (TU Ilmenau), Bengt Johansson (University of Gothenburg), Pauline Estella, Kathrin Schleicher, Martin Löffelholz, Jingyuan Yu, Francis Alpers, Andreas Schwarz (TU Ilmenau) sowie unsere Mercator-Fellows: Audra Diers-Lawson (Kristiana University College, Oslo) und Deanna und Timothy Sellnow (University of Central Florida, Orlando)

Neueste Befunde aus dem Forschungsprojekt DECIPHER präsentierten die Fachgebiete Medienwissenschaft (MW), Public Relations und Technikkommunikation (PRTK) und Computational Communication Science (CCS) der TU Ilmenau am 5. und 6. Oktober auf der siebten internationalen Konferenz der Fachgruppe für Risiko- und Krisenkommunikation der European Communication Research and Education Association (ECREA) in Göteborg, Schweden. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt diskutierten auf der „Crisis 7" über das Thema „Crisis Communication from a Citizen Perspective – Urban Risks and Crises“.

Prof. Dr. Martin Löffelholz und Dr. Pauline Gidget Estella vom Fachgebiet MW stellten erste Befunde aus dem Teilprojekt 1 ‚Regierungskommunikation‘ des DECIPHER Projekts vor. Im Rahmen dieses Teilprojekts führten sie qualitative Leitfadeninterviews mit Regierungsverantwortlichen zu deren Krisenbewältigungs- und Kommunikationsstrategien während der COVID 19 Pandemie durch. Beteiligt sind an der Studie zudem ihre Kolleginnen Johanna Radechovsky, Kathrin Schleicher und Dr. Yi Xu.

Dr. Andreas Schwarz und Francis Alpers vom Fachgebiet PRTK wiederum stellten erste Ergebnisse aus dem Teilprojekt 2: ‚News Media‘ vor. Hierin untersuchen sie mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse, wie reichweitenstarke Online-Nachrichtenmedien mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen und Berichterstattungsstilen in den sieben Ländern über die COVID 19 Pandemie berichtet haben. Die vorläufigen Ergebnisse deuten an, dass die Medienberichterstattung insgesamt eher die gesundheitlichen und sozialen Gefahren der Pandemie und weniger die politischen und wirtschaftlichen betont hat. Die Wirksamkeit medizinischer Maßnahmen (wie Impfungen oder Schnelltests) wurde dabei vor allem im Zusammenhang mit abnehmenden Gefahren (Rückgang der Infektionszahlen etc.) diskutiert.

Dr. Jingyuan Yu vom Fachgebiet CCS stellte erste Befunde des Teilprojekts 3:‘Citizens and Social Media‘ vor. Mithilfe einer computergestützten Analyse untersucht das Teilprojekt die behördliche Krisenkommunikation auf sozialen Medien wie Twitter oder YouTube.

Darüber hinaus beteiligte sich Dr. Schwarz an einem Panel zur Analyse der Beziehungen zwischen Forschung und beruflicher Praxis im Feld der Risiko- und Krisenkommunikation.

An der ECREA-Fachkonferenz in Göteborg nahmen mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Begonnen hatte diese internationale Vernetzung im Jahr 2009, als Martin Löffelholz und Andreas Schwarz an der TU Ilmenau die weltweit erste internationale Fachkonferenz zur Risiko- und Krisenkommunikation ausrichteten.