Ilmenauer Forschungsgruppe publiziert erste Befunde zur staatlichen Krisenkommunikation während der Covid-19-Pandemie

v. l. n. r.: Prof. Martin Löffelholz, Johanna Radechovsky M.A., Kathrin Schleicher M.A

Mehr Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und eine Verbesserung des Kommunikationsmanagements von Bund, Ländern und Kommunen in Krisenzeiten fordern leitende Persönlichkeiten der öffentlichen Verwaltung in einer Studie, die von der Internationalen Forschungsgruppe Krisenkommunikation der Technischen Universität Ilmenau unter Leitung von Professor Martin Löffelholz im Rahmen des MIRKKOMM-Forschungsverbundes (https://mirkkomm.de/) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre gefördert wird.

Die Feldphase der ersten (qualitativen) Befragungsstudie zur Kommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung während der COVID-19-Pandemie hat die Forschungsgruppe im Februar 2023 erfolgreich abgeschlossen und bereits erste Ergebnisse in den aktuellen Ausgaben der Zeitschriften „Stadt und Gemeinde“ des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (kostenlos hier) und „Notfallvorsorge“ (hier abonnierbar) publiziert. Befragt wurden dafür in 55 Leitfadengesprächen 71 Vertreter/innen staatlicher Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

Auch die parallel dazu im März 2023 gestartete Feldphase der zweiten (quantitativen) Teilstudie, in der die Verwaltungen und Gesundheitsämter der 294 Kreise, 107 kreisfreien Städte und etwa 375 Gesundheitsämter in Deutschland repräsentativ befragt wurden, konnte  Ende April 2023 mit einer Rücklaufquote von 39% erfolgreich abgeschlossen werden. Ausgehend von den Erfahrungen während der Corona-Pandemie wird damit erstmals solide erfasst, wie die Kommunen in Deutschland sich auf künftige Großkrisen kommunikativ besser vorbereiten können. Verschiedene Institutionen unterstützen die Studie deshalb ideell, darunter der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Landkreistag. 

Aktuelle Ergebnisse und Projektfortschritte zeigte das Ilmenauer Projektteam auf dem Meilensteintreffen des Forschungsverbundes, das am 25. April 2023 in Berlin stattfand.  

Ausführlich präsentiert werden die Ergebnisse der beiden Teilstudien auf den Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft am 19. Mai 2023 in Bremen und der International Association of Media and Communication Research Mitte Juli 2023 in Lyon, Frankreich.

Kontakt               Kathrin Schleicher, M.A. (kathrin.schleicher@tu-ilmenau.de)

                            Johanna Radechovsky, M.A. (johanna.radechovsky@tu-ilmenau.de)

Publikationen 

Löffelholz, M., Schleicher, K., Radechovsky, J. (2023). Vielstimmigkeit und Inkohärenz. Staatliche Krisenkommunikation in der Corona-Pandemie. Stadt und Gemeinde, 01/2023, S. 9-10 (https://www.dstgb.de/publikationen/dstgb-magazin/)

Löffelholz, M., Schleicher, K., Radechovsky, J. (2023).Mehr Dialog statt kommunikativem Missmanagement. Erste Befunde einer Analyse staatlicher Krisenkommunikation während der Corona-Pandemie. Notfallvorsorge, 54. Jg., 1/2023, S. 30-36.