24.05.2023

Mesoskalenmuster in turbulenter Konvektion mit Maschinenlernen und Quantencomputing

TU Ilmenau Bürgercampus

Thema:     Mesoskalenmuster in turbulenter Konvektion mit Maschinenlernen und Quantencomputing

Referent:   Prof. Dr. Jörg Schumacher, TU Ilmenau, Fakultät Maschinenbau, Leiter des Fachgebiets Strömungsmechanik

Zeit:          Freitag, 02.06.2023, 15:00 Uhr

Ort:           TU Ilmenau,Faradaybau, Weimarer Straße 32

Eintritt:      5 Euro

 

Wolkenstraße nennt man das Muster, das entsteht, wenn Cumuluswolken sich entlang der Windrichtung wie aufgereiht horizontal anordnen. Und auch Granulen und Supergranulen auf der Sonnenoberfläche sind Beispiele für solche regelmäßigen Muster in der Natur. Das Phänomen, das zu solch einer Ordnung im scheinbaren Chaos von Strömungen führt, bezeichnen Fachleute als turbulente Konvektionsprozesse. Aber wo kommen die regelmäßigen Muster her? Welche Rolle spielen sie für den Wärmetransport in der Strömung? Und welchen Einfluss haben sie auf Wetter und Klima? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Prof. Jörg Schumacher, Leiter des Fachgebiets Strömungsmechanik in der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Ilmenau.

In seinem Vortrag im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ erläutert Prof. Schumacher allgemeinverständlich solch komplexe Phänomene wie Mesoskalenmuster in turbulenter Konvektion. Von einem mesoskaligen konvektiven System spricht man in der Meteorologie, wenn sich zum Beispiel Gewitter zu einem größeren Gewitterkomplex zusammenschließen, der mehrere Stunden lang existiert. Weil die Turbulenzen in der Atmosphäre scheinbar chaotisch sind und sich rasch verändern, ist es heute noch schwierig, die gigantischen Wetterphänomene zuverlässig vorherzusagen. Prof. Jörg Schumacher, der für seine exzellente Spitzenforschung zur Strömungsturbulenz im vergangenen Jahr einen ERC Advanced Grant, die renommierteste Forschungsförderung der Europäischen Union, erhielt, kann nun mithilfe von Maschinenlernalgorithmen und unter Einsatz von Super- und Quantencomputern die Prozesse, die zu solchen Strukturen führen, besser berechnen und effektiver analysieren. So könnte der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Strömungsforschung in Zukunft zu präziseren Wetter- und Klimavorhersagen und zu verbesserten Modellen der Sonnenaktivität führen.

   

Kontakt:

Dr. Uwe Geishendorf
Zentralinstitut für Bildung
+49 3677 69-4675
buergercampus@tu-ilmenau.de