22.02.2023

Neue Publikation zu Geschlechterstereotypen

Der Erfolg von Frauen in der Politik wird häufig durch Geschlechterstereotypen behindert. Seit Jahrzehnten assoziieren Wähler:innen und Medien Politikerinnen mit typisch weiblichen Eigenschaften (z. B. schwach, emotional) und nicht mit Führungsqualitäten (z. B. kompetent, intelligent). Da solche Assoziationen der Karriere von Frauen in der Politik schaden können, untersuchen wir in dieser Studie geschlechtsspezifische Unterschiede in der politischen Berichterstattung, um festzustellen, ob die Medien stereotype Eigenschaften in der Darstellung von 1.095 US-Politiker:innen verwenden. Anhand einer Stichprobe von über 5 Millionen US-Nachrichten, die von 2010 bis 2020 veröffentlicht wurden, untersuchen wir die Zuschreibung von geschlechtsspezifischen (weiblich, männlich) und politischen (Führung, Kompetenz, Integrität, Empathie) Eigenschaften an US-Politiker:innen durch die Medien und präsentieren neue Längsschnittbelege für politische Geschlechterstereotypisierung in den Nachrichten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es bestimmte geschlechtsspezifische Unterschiede in der Berichterstattung gibt (z. B. in Bezug auf die Beschreibung des Aussehens von Politikerinnen und Politikern in den Medien), von denen einige in den letzten zehn Jahren unverändert geblieben sind (z. B. werden männliche Politiker stärker mit Integritätsmerkmalen assoziiert als ihre weiblichen Kolleginnen).

 

Andrich, A., Bachl, M., & Domahidi, E. (2023). Goodbye, Gender Stereotypes? Trait Attributions to Politicians in 11 Years of News Coverage. Journalism & Mass Communication Quarterly, 1-25. https://doi.org/10.1177/10776990221142248