20.01.2024

Sensorik für die bestmögliche Therapie bei inkompletter Querschnittslähmung

TU Ilmenau/Patrique Fiedler

Menschen mit inkompletter Querschnittslähmung leiden darunter, dass sie in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind und häufig nur sehr langsam Fortschritte in der Therapie machen, die zudem meist sehr anstrengend ist.

Hier setzt das Projekt NeMoRehab an, das Ende 2023 mit einem Kickoff in Porto gestartet ist: Im Verbundprojekt, das von der EU im Rahmen des EUREKA-Programms Eurostars 3 finanziert wird, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien und Portugal in den kommenden drei Jahren ein neuartiges Biofeedbacksystem zur Überwachung des individuellen Therapiefortschritts: Hirnaktivität (EEG) und Muskelaktivität (EMG) werden analysiert, um die Therapie mittels funktionaler Elektrostimulation anzupassen und die Therapieparameter individuell zu optimieren. Angestrebt wird eine personalisierte Therapie, die es den Patientinnen und Patienten ermöglichen soll, sich schneller zu erholen und mit möglichst geringen Einschränkungen zu leben.

Im Teilprojekt "Technologien für Sensorik, Sensorapplikatoren und Verfahren der Datenaufbereitung für multimodale Biofeedback-Anwendungen" entwickeln Forschende am Institut für Biomedizinische Technik und Informatik (BMTI) um Prof. Patrique Fiedler, Leiter des Fachgebiets Datenanalyse in den Lebenswissenschaften an der TU Ilmenau, ausgewählte Hardware- und Softwarekomponenten für das Gesamtsystem. Dies umfasst auch Applikatoren zur Sensorpositionierung am Körper der betroffenen Personen. Schwerpunkt des Teilprojekts ist es, die gemessenen Signale aufzubereiten und zu analysieren, um Sensorausfälle oder Störungen zu minimieren. Die so gewonnenen Informationen sollen anschließend genutzt werden, um die Hirn- und Muskelaktivität zu analysieren und die Stimulationsparameter für einen bestmöglichen Therapiefortschritt anzupassen.

Mehr Informationen zum Projekt NemoRehab